Karin Eickelbaum wurde am 10. November 1937 als Tochter eines Kaufmanns im niedersächsischen Delmenhorst1) geboren und gehörte
Jahrzehnte zu den herausragenden Schauspielerinnen sowohl auf der
Bühne als auch im Fernsehen. Nach dem Abitur absolvierte sie
in Hannover die "Hochschule
für Musik und Theater"1), begann dann anschließend an Baden-Württembergischen und bayerischen Bühnen.
Zu ihren Theaterstationen zählten unter
anderem das "Nationaltheater
Mannheim"1) und das "Staatstheater
Stuttgart"1), von 1965 bis 1971 war Karin Eickelbaum
festes Ensemblemitglied der "Münchner Kammerspiele"1), wo sie mit so
bedeutenden Regisseuren wie Hans Schweikart1),
Karl Paryla,
August Everding1) oder
Paul Verhoeven
arbeitete. Zu nennen sind unter anderem die Polly Peachum in "Die
Dreigroschenoper"1) (1968)
von Bertolt Brecht1)
mit Musik von Kurt Weill1) und die Luise Maske in
dem Sternheim-Lustspiel "Die Hose"1) (1971/72,
Regie: Gerhard F. Hering).
Seit 1972 war Karin Eickelbaum freiberuflich tätig, begeisterte bei Gastspielen
überwiegend in Boulevardstücken beispielsweise in Berlin am "Renaissance
Theater"1) sowie an der "Komödie am Kurfürstendamm"1), in
München an der "Kleinen
Komödie am Max II"1) oder an dem "Theater an der Kö"
in Düsseldorf immer wieder das Publikum. 1981 beispielsweise
feierte sie zusammen mit Heinz Drache im Berliner "Renaissance-Theater" in
der Curt Goetz-Komödie
"Hokuspokus" einen großen Erfolg. In Düsseldorf glänzte Karin Eickelbaum
2003 an der Seite von Thomas Fritsch in
der amüsanten Geschichte "Liebe, Lüge, Lampenfieber" von Josiane Balasko1), inszeniert von René Heinersdorff1).
Zudem konnte die Künstlerin perfekt berlinern und trat auch mit
"Claire-Waldoff"-Chansons1) auf.
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Karin Eickelbaum und Volker Brandt
während einer Tournee 1988
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Zum Fernsehen kam die Schauspielerin in den 1960er Jahren, stand für
namhafte Regisseure wie Wolfgang Staudte1),
Wolfgang Becker1),
Wolfgang Petersen1), Hajo Gies1) oder
Fritz Umgelter1) vor der
Kamera, erlangte vor allem ab 1974 als Ex-Ehefrau Ingrid des Essener Kommissars Haferkamp1) alias
Hansjörg Felmy (1931 2007)
in den "Tatort"-Produktionen des WDR ungeheure
Popularität. Seit der ersten Folge "Acht
Jahre später"1) (EA: 28.04.1974) verkörperte sie diese
Figur bis Anfang der 1980er Jahre in 17 Folgen,
regelmäßig suchte Haferkamp seine Ex-Frau auf, mit der er sich seit der Scheidung prächtig
verstand, und erzählte ihr von seinen Verdächtigen und Fällen, die ihm gerade zu schaffen
machten → "Tatort"-Folgen mit
dem Ermittler Heinz Haferkamp.
Nach ihrer "Tatort"-Zeit absolvierte Karin Eickelbaum in New York eine Tanz- und
Gesangsausbildung und war in den folgenden Jahren in zahlreichen beliebten Serien wie
beispielsweise "Der Alte", "Sonderdezernat K1",
"Das Traumschiff", "Liebling Kreuzberg", "Forstinspektor Buchholz",
"Elbflorenz", "Ein Bayer auf Rügen" oder "Der letzte Zeuge"
auf dem Bildschirm präsent. Eine ihrer letzten Serienfiguren war
die der Marie-Theres Sabel und
Mutter der neuen Pastorin Renate Sabel (Claudine Wilde1)) in
der erfolgreichen
ZDF-Serie
"Der Landarzt"1)
mit Protagonist Walter Plathe.
In ihren letzten Jahren war Karin Eickelbaum unter anderem in Jerzy Kawalerowicz'
Drama "Bronsteins Kinder"1) (1991)
auch auf der Leinwand präsent, zeigte
sich im Fernsehen als Agnes in Hartmut Griesmayrs
"Ein Herz für Laura" (1995) oder hatte einen Gastauftritt in "Klinik unter
Palmen". 2000 agierte sie als Kate Renwick in der Pilcher-Verfilmung
"Der lange Weg zum Glück", im gleichen
Jahr als Charlotte in der Komödie "Ein Scheusal zum Verlieben"1) oder
war 2002 mit der Rolle der Birgit Berganson in der Liebeskomödie "Wenn zwei sich trauen"
zu sehen. Ihren letzten TV-Auftritt hatte sie mit einer kleinen Rolle in der ARD-Komödie "Glück auf halber Treppe"1),
die erst nach ihrem Tod im Oktober 2005 ausgestrahlt wurde → Übersicht
Filmografie.
Die beliebte Schauspielerin Karin Eickelbaum erlag am 15. April 2004 mit
nur 66 Jahren in Berlin ihrer Krebserkrankung, die erst wenige Zeit vorher
festgestellt worden war; die letzte Ruhe fand sie auf dem Berliner
Waldfriedhof Dahlem1) (Grab 007/208) → Foto der Grabstelle bei Wikimedia
Commons sowie knerger.de.
Sie war bis Mitte der 1970er Jahre mit dem Schauspieler Hans Korte
(1929 2016) verheiratet,
nach der Scheidung ehelichte sie den Kaufmann Knut Tesmer.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin
Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage,
filmportal.de, fernsehserien.de) |
Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1960: Terror in der Waage (nach
dem Theaterstück "Balance of Terror" von Peter Shaffer;
als Connie)
- 1961: Die Nashörner (nach
dem Theaterstück
von Eugène Ionesco; als die Kellnerin)
- 1965: Leutnant Nant (nach dem Theaterstück von Pierre
Gripari; als Dunja; → weitere Besetzung IMDb)
- 1966: Königliches Abenteuer (als Florence I. / Nicole Dulac) →
IMDb
- 1967: Jacobowsky
und der Oberst (nach dem Bühnestück
von Franz Werfel; als leichte Person)
- 1967: Eiszeit der Liebe (nach
dem Schwank "Petticoat Fever" von Mark Reed; als Clara Wilson)
- 1967: Der Tod eines Mitbürgers (als Sybille) → IMDb
- 1967: Mike Blaubart (nach dem Buch von Gerd Winkler (auch
Regie); als Gina; → weitere Besetzung IMDb)
→ www.zeit.de
- 1967: So war Herr Brummell (nach dem Theaterstück von Ernst
Penzoldt über die historischen Figur des
Dandys George
Bryan Brummell mit Boy Gobert
in der Titelrolle; als Lady Maria Anne Fitzherbert;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1968: Die aufrichtige Lügnerin (nach der Komödie "L'Idiote"
von Marcel Achard; als Josefa Lantenay; → weitere Besetzung IMDb)
- 1968: Die fremde Frau und der Mann unterm Bett (nach der Erzählung
von Fjodor Dostojewski; als Glafira Petrowna;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1968: Othello (nach
dem Drama
von William Shakespeare mit Wolfgang
Reichmann in der Titelrolle; als Bianka)
- 1969: Hauptsache Minister (nach dem Theaterstück von Aldo De Benedetti
(18921970); als Paula; → weitere Besetzung IMDb)
- 1969: La Femme, le Mari et la Mort oder Über die Schwierigkeiten, seinen Mann umzubringen
(nach dem Theaterstück
von André Roussin;
als Arlette, Frau von Sebastian Leboeuf; → weitere Besetzung
IMDb)
- 1971: Der
Herr Schmidt – Ein deutsches Spektakel mit Polizei und
Musik (als Marie)
- 1972: Szenen aus dem Eheleben (als Marie; → weitere
Besetzung IMDb)
- 1972: Pater Brown (Krimiserie; als
Journalistin Sybill Flute in Folge 28 "Der richterliche Spiegel")
- 1973: Gestern gelesen (Krimiserie; als Ella,
Frau von Fabrikant Karl Mehring, in Folge 29 "Hecht im Karpfenteich")
- 1974: Die Fälle des Herrn Konstantin (Krimiserie; als Agentin Olga)
- 1974: Sonderdezernat
K1 (Krimserie; als Vera Heitmann, Ex-Freundin des Toten, in Folge
9 "Friedhofsballade")
- 19741992: Tatort (Krimireihe)
- 1976: Vier
gegen die Bank (als Angelika Hoffmann)
- 1980: Kein Geld für einen Toten (als Anna)
- 1980: Scheidung auf französisch (als Cecile Lenotre)
- 1982: Schuld
sind nur die Frauen (mit Harald
Juhnke; als Brigitte Durant, Besitzerin einer Supermarktkette)
- 1981: Das
Traumschiff (TV-Reihe) 1. Die erste Reise:
Bahamas (als Anneliese von Mechten)
- 1983: Frankies Braut (als Frau Dr. Spangenberg; Kurzinfo: Um
"ein Wesen zu schaffen, das den Namen "Homo sapiens"
wirklich verdient", experimentiert ein gewissenloser Wissenschaftler
(Herbert
Fleischmann) mit menschlichen Hirnsubstanzen.
Eine in das Irrenhaus
verschleppte Annabelle (Herlinde
Latzko) liefert den Frankenstein ans Messer.
"Fernsehspiel aus der Zukunft" von
Konrad Hansen (Buch) und
Wolfgang F. Henschel (Regie)
(Quelle: spiegel.de))
→ IMDb
- 1983: Ravioli
(Kinder- und Jugendserie; als Mutter Beate Düwel)
- 1984: Trepp auf Trepp ab (nach der Komödie
"Taking Steps" von Alan Ayckbourn; Inszenierung:
Berliner "Komödie am Kurfürstendamm";
Regie: Jürgen Wölffer; als Elisabeth Crabbe;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1984: Tanzschule Kaiser (Serie; als Dotti Jülich)
- 1985: Hart an der Grenze (als Renate,
Ex-Freundin des Toten)
- 1986: Wenn schon denn schon (nach der
Komödie "Two into one" von Ray Cooney; Inszenierung:
Berliner "Komödie am Kurfürstendamm"; Regie: Wolfgang
Spier; als Pamela Willey; → weitere Besetzung IMDb)
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"Wenn schon denn schon":
DVD-Cover bzw. Szenenfoto
(v.l.n.r.) mit
Gerhard Friedrich
(Richard Willey)
Wilfried Herbst
(George Adams)
Karin Eickelbaum
(Pamela Willey)
Mit freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film,
welche die Komödie
am 13.06.2014
auf DVD herausbrachte.
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- 1988: Liebling
Kreuzberg (Serie; als Lilly, Freundin von Rechtsanwalt
Robert Liebling, in Staffel 2)
- 1989: Forstinspektor Buchholz (Serie; als Brigitte
Honsbroich, Leiterin des "Jagdhotels")
- 1991: Insel der Träume (Serie; als Vera Gerkowa in Folge
2 "Das Ende ist der Anfang")
- 19921994: Der
Alte (Krimiserie)
- 1992: Ein
besonderes Paar (Serie; als ?)
- 19922003: SOKO
5113 (Krimiserie)
- 1992. 12.09 Berber sterben einsam (als Frau Steinberg)
- 2003: 26.13
Der letzte Tanz (als Alice Conrad)
- 1993: Immer wieder Sonntag (Serie;
in 3 Folgen als Frau Treuwert)
- 1994: Der Nelkenkönig (Serie;
als Ruth, Frau des "Nelkenkönigs" August König)
- 1994: Matchball (Serie; als Gloria Lundin)
- 1994: Elbflorenz
(Serie; als Susan Sudheimer, Schwester von Sabine Böhling)
- 1994: Die Gerichtsreporterin (Serie; als Frau Diebels in
Folge 9 "Fischsterben")
- 1995: Zwei alte Hasen (Serie
mit Heinz
Schubert und Harald
Juhnke; als Silvia Löwe in Folge 9 "Entführer wider Willen")
- 1995: Kommissar Klefisch (Krimireihe mit Willy
Millowitsch) 5. Klefischs schwerster Fall (als Katja
Fuhrmann)
- 1995: Ein Herz für Laura (als Agnes) → tvspielfilm.de
- 1996: Klinik unter Palmen (TV-Reihe; als Susanne Schmitt
in der 2-teiligen Folge 17 "Tränen und Tequila")
- 1996: Mona M. Mit den Waffen einer Frau (Serie; als Elena,
Frau von Galerist Jablonski, in Folge 11 "Unter Verdacht")
- 1996: Die Geliebte (Serie; als Helga)
- 1998: So ein Zirkus (Serie; als Raimonda Jacobi,
Mutter von Artistin Iris Jacobi)
- 19982002: Für alle Fälle Stefanie (Serie)
- 2000: Rosamunde Pilcher (TV-Reihe) 33.
Der lange Weg zum Glück
(als Kate Renwick)
- 2000: Ein
Scheusal zum Verlieben (als Charlotte Hofer)
- 2000: Der letzte Zeuge (Krimiserie; als Maria Schwarzkopf,
Frau des Opfers, in Folge 3.04 "Familienbande")
- 2002: Wenn zwei sich trauen (als Birgit Berganson) → tvspielfilm.de
- 2003: Ihr schwerster Fall: Mord am Pool (als Tante Saalmann) → IMDb
- 20032004: Der Landarzt (Serie; in den
Folgen 143164 als Marie-Theres Sabel, Mutter der Pastorin Renate Sabel)
- 2005: Glück
auf halber Treppe (als Thekla Heiser, Nachbarin von Werner
Kleist)
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