Wirken am Theater / Filmografie / Hörspiel |
||||||||
Link (wenn nicht anders vermerkt): Wikipedia)
Einem breiten Publikum wurde der Schauspieler vor allem ab den 1980er
Jahren durch zahllose Rollen in anspruchsvollen Fernsehproduktionen bekannt.
Rainer Werner Fassbinder besetzte ihn in seiner mehrteiligen
Döblin-Verfilmung "Berlin Alexanderplatz"2) (1980),
Xaver Schwarzenberger in "Donauwalzer" (1984) und
Alexander Kluge in "Angriff der Gegenwart auf die verlorene
Zeit" (1985). In Karin Brandauers Mehrteiler "Marleneken"3) (1990)
war er ebenso zu sehen wie in Carlo Rolas "Das Zweite
Leben" (1990) und Heinrich Breloers "Wehner Die
unerzählte Geschichte"1) (1993), wo er Kurt Schumacher1)
verkörperte.
Eine weitere eindrucksvolle Nebenrolle war auch die des skrupellosen Professors Rusterholz, der in dem von Urs Egger nach dem Bestseller von Felix Mettler ("Der Keiler") inszenierten Fernsehfilm "Tod eines Keilers"3) (2006) in einen ungewöhnlichen Mordfall verwickelt wird (siehe auch Filmbeschreibung bei www.dieterwunderlich.de). Zu Rehbergs Arbeiten vor der Fernsehkamera zählen neben den regelmäßigen Auftritten als Bischof Hemmelrath in den "Pfarrer Braun"-Folgen das TV-Drama "Das Zweite Leben"1) (2007) mit Rosemarie Fendel, Julian Pölslers Literaturverfilmung "Daniel Käfer Die Schattenuhr"3) (EA: 23.9.2008) nach dem gleichnamigen Roman von Alfred Komarek und Fabian Eders Alpendrama "Am Seil"3) (EA: 21.12. 2008), wo er als Josef 'Sepp' Langseiler eine Hauptrolle an der Seite von Katharina Stemberger und Heio von Stetten spielte. In dem von Bernd Fischerauer für den Bayerischen Rundfunk in Szene gesetzten Dokumentarspiel "Der Staat ist für die Menschen da"3) (2009) verkörperte Rehberg den Staats- und Verwaltungsrechtler Professor Dr. Hans Nawiasky1) (1880 1961) und auch in dem halbdokumentarischen Portrait "Der Mann aus der Pfalz"3), mit dem Regisseur Thomas Schadt anlässlich der Jubiläen zum Mauerfall wichtige Jahre aus dem Leben des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl nachgezeichnete, gab Rehberg eine historische Persönlichkeit. Neben einem glänzenden Stephan Grossmann als jungem Helmut Kohl (Thomas Thieme1) brilliert als älterer Helmut Kohl) agierte er in dem hochkarätig besetzten ZDF-Film am 20. Oktober 2009 (Erstausstrahlung) mit der winzigen, dennoch prägnanten Rolle des konservativen rheinland-pfälzischen Politikers und Pfarrers Johannes Finck (18881953); Infos zum Film auch bei Wikipedia. Danach folgten Auftritte in der RTL-Komödie "Mein Flaschengeist und ich"1) (EA: 29.11.2009) sowie in der ARD-Tragikomödie "Live Is Life Die Spätzünder"1)), wo er den Bewohner eines Altenheimes mimte. Auch für die Fortsetzung "Die Spätzünder 2 Der Himmel soll warten"1) stand Rehberg als Herr Klüger vor der Kamera. Wie schon im ersten Teil kam wieder die bewährte Schauspieler-Riege zum Einsatz, so Jan Josef Liefers, Ursula Strauss, Joachim Fuchsberger und Bibiane Zeller, neu dazu gestoßen waren Dieter Hallervorden und Lisa Kreuzer; die Dreharbeiten begannen Mitte November 2012, gesendet wurde der Film am 23. Oktober 2013 in der ARD → www.ots.at sowie www.tittelbach.tv. Inzwischen abgedreht war er die zweiteilige TV-Produktionen "Kennedys Hirn"3) (EA: 3. April 2010), von Urs Egger nach dem Buch des schwedischen Bestsellerautors Henning Mankell in Szene gesetzt. Neben Iris Berben in der Hauptrolle der Schwedin Louise Cantor war Rehberg als Ingvar Holmquist zu sehen. Eine aktuellere Arbeit war "Rosannas Tochter"3) nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Amelie Fried. Die Dreharbeiten unter der Regie der vielfach ausgezeichneten Franziska Buch begannen am 20. April 2009 und dauerten bis Ende Mai, zur Ausstrahlung gelangte das TV-Drama am 10. November 2010; in den Hauptrollen agierten Veronica Ferres und Fritz Karl, Rehberg spielt den Großvater der jungen Aimée (Mathilde Bundschuh). In Bernd Fischerauers aufwendig, basierend auf Originaldokumenten inszenierten zweiteiligen BR-Dokumentarspiel "Gewaltfrieden"3) verkörperte Rehberg den Walther Freiherr von Lüttwitz1) (1859 1942). "Die Verfilmung mit Starbesetzung spannt einen Bogen vom Waffenstillstandsabkommen und dem Kieler Matrosenaufstand im November 1918 über die Ermordung der Marxisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Januar 1919 bis hin zur Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags im Juni desselben Jahres." notiert prisma.de. Die Erstausstrahlung erfolgte am 19.02. bzw. 21.02.2010 bei BR-alpha; mehr bei www.br.de. Abgeschlossen war zudem das fortsetzende Dokumentarspiel mit dem Titel "Die Konterrevolution-Der Kapp-Lüttwitz-Putsch"3), welches die unruhige Zeit zwischen Januar 1920 und August 1921 schildert; auch hier stellte Rehberg wieder den Freiherr von Lüttwitz dar (EA: 20.05.2011 im Programm BR-alpha; Informationen auch hierzu bei www.br.de. In der ORF/MDR-Komödie "Der Wettbewerb"3) zeigte sich Rehberg als Hermann Fischbach, pensionierter General bzw. Vater der ungleichen Brüder Hubert (Harald Krassnitzer) und Viktor (Cornelius Obonya). Die ORF-Premiere fand am 28.12.2011 statt, die ARD zeigte den Film erstmals am 18. April 2012 → programm.orf.at. Mit einem eher kurzen, fast stummen Aufritt präsentierte sich Rehberg am 18. Oktober 2013 in der Tragikomödie "Zurück ins Leben"3) (Regie: Nikolaus Leytner) mit Christiane Hörbiger und Michael Mendl in den Hauptrollen. In der emotionalen Geschichte verkörpern sie zwei Bewohner einer Seniorenresidenz. Maria Niemann (Christiane Hörbiger ist eine recht aktive ältere Dame, die zum Ärger der Heimleitung schon mal für Turbulenzen sorgt, Mitbewohner Jakob (Michael Mendl) dagegen ein mehr in sich gekehrter Typ, der in Erinnerungen an seine ostpreußische Heimat und den Jugendfreund Paul (Hans-Michael Rehberg) schwelgt. Gemeinsam begibt sich das ungleiche Paar auf eine Reise in die Vergangenheit bzw. bricht nach Danzig auf, um den verschollenen Freund Paul zu suchen → www.presseportal.de sowie www.tittelbach.tv. In der letzten "Rosa Roth"-Folge1) "Der Schuss" (EA: 12.10.2013 → www.tittelbach.tv) mit Iris Berben als der gleichnamigen Berliner Kriminalkommissarin, tauchte er als deren langjähriger Kontrahent und Widersacher Nikolai Raskow, russischer Waffenhändler und Großunternehmer, auf. Bereits in dem ersten Fall "In Liebe und Tod" (1994) hatte er diese Figur gespielt. In Wolfgang Murnbergers nach einer Romanvorlage von Claudia Rossbacher inszenierten Alpenkrimi "Steirerblut"4) (2014) übernahm er den kleinen Part des schwerkranken, bettlägerigen Großbauern Oberleitner → kundendienst.orf.at, film.at, www.allegrofilm.at; in Deutschland gelangte der Film erstmals am 11. März 2017 zur Ausstrahlung. Es folgte der Part des Martin Bisske in der Folge "Alte Wunden"1) (EA: 15. 03.2014) aus der Krimireihe "Ein starkes Team"1), danach präsentierte er sich als sturköpfiger, Drogen handelnder Sozialhilfeempfänger Karl-Heinz Gronau in der Geschichte "Schnee"4) (EA: 27.02.2015) aus der Reihe "Schuld"1) nach Ferdinand von Schirach1). Die Ausstrahlung der TV-Produktionen "Alt, aber Polt"1) (EA ARTE : 02.02.2018) und " Matula Der Schatten des Berges"4) (EA: 30.03.2018) erlebte Rehberg nicht mehr. Auf der Kinoleinwand war Rehberg sowohl in deutschen als auch internationalen Produktionen präsent; hierzu zählen Filme wie Tankred Dorsts "Eisenhans"1) (1983), Margarethe von Trottas "Rosa Luxemburg"1) (1986) oder Klaus Maria Brandauers "Georg Elser Einer aus Deutschland"1) (1989). Steven Spielberg gab ihm die Rolle des Treblinka-Kommandanten Rudolph Höß1) in seinem Oscar-gekrönten und hochkarätig besetzten Film "Schindler's Liste"1) (1993), in dem Thriller "Der Totmacher"1) (1995) agierte er als Kommissar Raetz an der Seite von Götz George und unter der Regie von Sönke Wortmann stand er für die Komödie "Der Campus"3) (1998) neben Heiner Lauterbach vor der Kamera. In jüngerer Zeit sah man Rehberg in Michael Herbigs Comedy "(T)Raumschiff Surprise Periode 1"1) (2004) als Mars-Regulator Rogul auf der Leinwand. In Oskar Roehlers grotesk-amüsanten Lovestory "Lulu und Jimi"3) tauchte er als Psychiater von Oppeln auf, der die Liebe der beiden Protagonisten (Jennifer Decker/Ray Fearon) unterbinden soll; Kinostart war der 22. Januar 2009. Eine weitere Rolle hatte er als Verleger Christopher Kimbel in Sebastian Niemanns Agentenparodie "Mord ist mein Geschäft, Liebling"1), einer actiongeladenen Screwball-Komödie mit Dean-Martin Flair, übernommen, in dem auch Altstar Bud Spencer neben Hauptdarsteller Rick Kavanian (als Profikiller Toni Ricardelli) mit von der Partie war; der Streifen feierte am 26. Februar 2009 seine Kinopremiere. Am 14. Oktober 2010 kam mit "Goethe!"1) ein romantisches Drama von Regisseur Philipp Stölzl über den jungen Dichter Johann Wolfgang von Goethe in die Kinos, in dem Rehberg, neben Alexander Fehling als dem Dichterfürsten und Moritz Bleibtreu als Goethes Nebenbuhler Gerichtsrat Kestner, den Gerichtspräsidenten Kammermeier spielte. 2010 stand er für Damir Lukacevics Science-Fiction-Film "Transfer"1) (2010) vor der Kinokamera. Das Drehbuch basiert auf einer Erzählung der spanischen Autorin Elia Barceló, thematisiert wird der Traum vom ewigen Leben, es geht um Identitätstausch und Identitätsverlust ebenso wie um die Schere zwischen reich und arm, weiß und schwarz, eine moderne Doktor-Faust-Geschichte des 21. Jahrhunderts. Abgeschlossen waren die Dreharbeiten zu Julian Pölslers Drama "Die Wand"1), basierend auf dem gleichnamigen Bestsellerroman1) von Marlen Haushofer1) (1920 1970). Rehberg spielt an der Seite der Hauptdarstellerin Martina Gedeck, zu Besetzung gehören außerdem Karl Heinz Hackl, Ulrike Beimpold und Julia Gschnitzer. Uraufführung von "Die Wand" war auf der "Berlinale 2012", die Österreich-Premiere fand am 2. Oktober 2012 statt, wenige Tage vor dem Kinostart im deutschsprachigen Raum. Jan Schüttes Komödie "Leg ihn um Ein Familienfest!"3), in der Rehberg die Rolle des zynischen, todkranken Unternehmers und Familienpatriarchen August Manzl übernommen hatte, ging am 7. März 2013 an den Kinostart. Fertiggestellt ist Andreas Prochaskas, um 1875 in Österreich spielender Alpen-Western "Das finstere Tal"1) nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Willmann. Rehberg verleiht dem alten, mächtigen Brenner-Bauern Kontur, Tobias Moretti spielt dessen ältesten Sohn, Erwin Steinhauer den Dorfpfarrer und der Brite Sam Riley den rachsüchtigen Amerikaner Sam Greider. Die Dreharbeiten begannen im Januar 2013 in Südtirol, die am 17. Januar 2014 mit dem "Bayerischen Filmpreis" ausgezeichnete Produktion ("Regiepreis") war ab 13. Februar 2014 in den Kinos zu sehen. Als am 9. Mai 2014 im Berliner "Tempodrom" der "Deutsche Filmpreis 2014"1) verliehen wurde, räumte der Streifen alleine acht "Lolas" ab → filmclicks.at sowie www.dasfinsteretal.x-verleih.de. In Sven Taddickens Beziehungsdrama "Gleißendes Glück"1), gedreht nach dem gleichnamigen Roman von A. L. Kennedy1) über die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einer unglücklich verheirateten Frau und einem zwiespältigen Fernsehpsychologen mit Martina Gedeck1) und Ulrich Tukur1) in den Hauptrollen, trat Rehberg als Reitinger in Erscheinung. Beim "Internationalen Filmfestival von Karlovy Vary" wurde der Streifen als "Bester europäischer Film" und mit dem "Preis der internationalen Filmkritik" ausgezeichnet, Kinostart war der 20.10.2016.
Dass Rehberg zu den ganz Großen der deutschsprachigen Theaterszene zählte, bewies er immer wieder mit seinem eindringlichen Spiel in ambitionierten Bühnenrollen. Am 16. Januar 2010 fand die Wiener Premiere von "Todesvariationen", einem Drama des norwegischen Dichters Jon Fosse, im Akademietheater des Burgtheaters statt. In der bereits vor einigen Jahren in Bochum und Zürich als eindringliches Kammerspiel aufgeführten Inszenierung von Matthias Hartmann brillierte Hans-Michael Rehberg erneut als der "ältere Mann" an der Seite von Barbara Nüsse2), welche nicht weniger grandios die "die ältere Frau" interpretierte. "Die Inszenierung, die ihre Premiere vor fünf Jahren während Hartmanns Direktion in Bochum hatte und die er als Direktor nach Zürich und jetzt nach Wien mitbrachte, ist eine reife Leistung. Sechs hervorragende Schauspieler agieren traumwandlerisch sicher" notiert unter anderem diepresse.com; mehr bei www.burgtheater.at. Erwähnt werden muss auch Rehbergs Mitwirkung in etlichen Audio-Produktionen, eine Auswahl der in der ARD-Hörspieldatenbank aufgeführten Stücke findet man hier am Ende des Artikels. Der großartige Schauspieler Hans-Michael Rehberg starb am 7. November 2017 im Alter von 79 Jahren in Berlin; die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Waldfriedhof Heerstraße1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons. Eine Zeit lang war er mit Schauspielerkollegin Barbara Sukowa2) verheiratet; aus der Verbindung stammt ein Sohn. Noch bis kurz vor seinem Tod stand der wandlungsfähige Charakterdarsteller auf der Bühne, gestaltete seit der Premiere am 17. Oktober 2017 am Münchener "Residenztheater" einmal mehr den blinden Seher Teiresias in Mateja Koležniks "Ödipus"-Inszenierung nach Sophokles1). "Hans-Michael Rehberg war ein Ausnahmeschauspieler schon qua Ausstrahlung und Gestalt." schrieb Christine Dössel in einem Nachruf bei der "Süddeutschen Zeitung" und meinte unter anderem weiter: "Sein hagerer, kantiger Körper, sein markanter Charakterkopf à la römischer Senator, das maliziöse Lächeln auf seinen Lippen, dazu dieser stechend intensive Blick aus blau-grünen Augen, der selbst Unschuldige dazu gebracht hätte, alles Mögliche zu gestehen: Es war immer etwas Dämonisches um diesen prägnanten Schauspieler, etwas schillernd Diabolisches, was ihn dazu prädestinierte, die Bösewichte und ernsten Männer der Macht zu spielen." Für den Journalisten und Theaterkritiker Gerhard Stadelmaier1) ("Frankfurter Allgemeine") ließ Rehberg "die Dämonen seines Bühnenwitzes auf die Figuren los, bis sie in ihrer Schwärze hell funkelten in Seelenfegefeuern. ( ) Um ihn schien auf der Bühne die Luft immer wie geladen. Er setzte sie unter eine Spannung, die in den Zuschauerraum übersprang." Weitere Nachrufe unter anderem bei www.zeit.de, www.spiegel.de, ww.faz.net, www.sueddeutsche.de, www.tagesspiegel.de, www.welt.de. |
||||||||
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de Siehe auch Wikipedia, filmportal.de |
||||||||
*) Henschel Theaterlexikon (Hrsg.
C. Bernd Sucher; Henschel Verlag, 2010, S. 707/708) Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait bzw. Beschreibung innerhalb dieser HP, 3) www.prisma.de, 4) tittelbach.tv |
||||||||
|
||||||||
|
||||||||
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster
schließen. Home: www.steffi-line.de |