Filmografie
Roger Moore (Roger George Moore) wurde am 14. Oktober 1927 als Sohn des Polizisten George Alfred Moore (1904 – 1997) und dessen Ehefrau Lillian (1904 – 1986) in Stockwell1), einem im Süden von London1) gelegenen Stadtteil geboren. Er besuchte unter anderem zunächst in London die "Battersea Grammar School", wurde dann während des 2. Weltkriegs nach Holsworthy1) (Grafschaftin Devon1)) evakuiert; anschließend ging er auf das "Launceston College" in Cornwall1). Da er ursprünglich Zeichner werden wollte, entschied er sich 1941 für die Ausbildung an einer Londoner Kunstschule, arbeitete anschließend als Zeichner für ein Trickfilmstudio, wo ihm jedoch wegen"Schusseligkeit am Arbeitsplatz" entließ.
Roger Moore 01; Copyright Rainer Binder Bereits kurz nach Kriegsende hatte er mit Statisten-Rollen für das Filmdrama "Perfect Strangers"1) (1945) sowie für die mit Claude Rains1) als Julius Caesar1), Vivien Leigh als Cleopatra1) und Stewart Granger als Kleopatras treuer Gefolgsmann Apollodorus1) gedrehte Adaption "Caesar und Kleopatra"1) (1945, "Caesar and Cleopatra") nach dem Theaterstück von George Bernard Shaw1) vor der Kamera gestanden – sein Berufswunsch, Schauspieler zu werden, stand fest, nicht zuletzt, weil seinem Idol Stewart Granger nacheifern wollte. Er begann daher, mit finanzieller Unterstützung des Regisseurs Brian Desmond Hurst1), ein kurzzeitiges Studium an der Londoner "Royal Academy of Dramatic Art"1), das er dann wegen des Militärdienstes abbrechen musste. Am 21. September 1946 als Leutnant zur "British Army"1) eingezogen, diente bei den Besatzungstruppen in Deutschland und Österreich. In Schleswig1) und später in Neumünster1) stationiert, wirkte er für die "Combined Services Entertainment Unit" an diversen Theaterstücken und Shows für die Truppentheater der umliegenden Städte wie dem "Gaiety Theatre, Stadt Hamburg" in Eckernförde1) mit. Nach seiner Entlassung aus der Armee bekam er kleinere Rollen in britischen Filmproduktionen, hielt sich Anfangs mit Nebenjobs als Fotomodell über Wasser. Ab 1950 wirkte Moore vor allem Theater, einen seiner ersten Bühnenauftritte hatte er am "London Coliseum"1) in Joshua Logans Inszenierung der Komödie "Mister Roberts" nach dem Roman "Mister Roberts" von Thomas Heggen ( 1918 – 1949) bzw. dem darauf basierenden, gleichnamigen Bühnenstück von Heggen und Joshua Logan mit Tyrone Power in der Titelrolle.

Foto (auch Hintergrund): © Rainer Binder*)
Sein Entschluss, in die USA zu gehen, läutete den Beginn einer phänomenalen Karriere ein. 1953 übernahm er am Broadway1) bzw. am "Playhouse Theatre" die männliche Hauptrolle in dem Stück "A Pin to See The Peepshow" von F. Tennyson Jesse (1888 – 1958) und deren Ehemann H. M. Harwood (1874 – 1959) nach Jesses gleichnamigem Roman, basierend auf dem im Jahre 1922 Aufsehen erregenden Mordfall bzw. dem Prozess gegen Edith Thompson1) (* 26.12.1893) und deren Geliebten Frederick Bywaters (* 27.06.1902), die beide wegen Mordes an Ediths Ehemann Percy am 9. Januar 1923 hingerichtet wurden → Wikipedia (englisch). Obwohl die Produktion wegen Geldmangels aber auch schlechter Kritiken bereits nach der Premiere wieder eingestellt wurde, brachte sie Moore einen Vertrag mit "Metro-Goldwyn-Mayer"1) (MGM) ein und mit der Zeit rutschte er in den Besetzungslisten immer höher.
Seinen Hollywood-Einstand gab er unter der Regie von Regisseur Richard Brooks1) in der nach der Kurzgeschichte "Babylon Revisited"1) von F. Scott Fitzgerald1) mit Elizabeth Taylor als die verwöhnte Helen, später Ehefrau von Charles Wills (Van Johnson1)), gedrehten Romanze "Damals in Paris"1) (1954, "The Last Time I Saw Paris") als der Helen flirtende, attraktive Tennisspieler Paul Lane. In dem von Curtis Bernhardt1) gedrehten Biopic "Unterbrochene Melodie"1) (1955, "Interrupted Melody") nach der Autobiografie der von Eleanor Parker1) dargestellten, australischen Opernsängerin Marjorie Lawrence1) und deren späteren Kampf gegen die Kinderlähmung1) war er dann neben Glenn Ford als Marjories Ehemann, der Arzt/Osteopath1) Dr. Thomas King, schon Marjories Bruder Cyril. In dem Abenteuer "Des Königs Dieb"(1955, "The King's Thief ") mit George Sanders1) als englischer König Karl II.1), der in seinem einst entlassenen Offizier und jetzt Straßenräuber Michael Dermott (Edmund Purdom1)) im Kampf gegen den verräterischen Herzog von Brampton (David Niven), der unter anderem den Vater von Lady Mary (Ann Blyth1)) hinrichten ließ, Hilfe findet, zeigte er sich als Michaels Kumpan Jack. Als David Miller1) mit dem Kostüm-Streifen "Diane – Kurtisane von Frankreich"1) (1955, "Diane") eine Episode aus dem Leben von Diana von Poitiers1), Mätresse1) und Vertraute des französischen Königs Heinrich II.1), basierend auf der Erzählung "Diane von Poitiers" von John Erskine1) auf die Leinwand bannte, empfahl sich Moore für abenteuerlich-historische Sujets – in diesem opulenten Film um Liebe und Skandale mit Hollywood-Diva Lana Turner in der Titelrolle gab er vor prächtiger Kulisse den jungen Prinz Heinrich (der spätere Heinrich II.), Sohn des französischen Königs Franz I.1) (Pedro Armendáriz1)).
Als ihm MGM keine weiteren nennenswerten Rollen mehr anbot, wechselte Moore zu "Warner Brothers"1), machte aber zunächst in Großbritannien auf dem Bildschirm Furore: Als jugendlicher Held Sir Wilfred of Ivanhoe tauchte er in der Serie "Ivanhohe" (1958/59) auf, realisiert frei nach dem gleichnamigen Roman1) von Sir Walter Scott1) über den englischen Ritter Ivanhoe1)
Roger Moore alias "Simon Templar" am 10. Oktober 1970 in Amsterdam; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 923-9136); Urheber/Fotograf: Eric Koch / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos); Lizenz:  CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright) Wieder zurück in Hollywood stand er für die Western/-Abenteuerserie "Gold in Alaska"1) (1959/60. "The Alaskans") vor der Kamera und mimte den mit Reno McKee (Jeff York1)) befreundeten, aus Skagway1) in Alaska stammenden Abenteurer Silky Harris, die jedoch beide zu bequem sind, um sich an dem "Klondike-Goldrausch"1) zu beteiligen, daher lieber die Goldgräber übers Ohr hauen. Eine gute Figur machte Moore, wenn auch nur 15 Folgen lang (1960/61), in der mit James Garner als Berufsspieler und Abenteurer Bret Maverick1) gedrehten Westernserie "Maverick" als dessen Cousin Beauregarde "Beau" Maverick → Wikipedia. Dann avancierte der Brite ab 1962 in der Krimiserie "Simon Templar" ("The Saint"), basierend auf Romanen und Kurzgeschichten von Leslie Charteris1), zum absoluten Publikumsliebling, spielte diese Figur des von Frauen begehrten Junggesellen und von Feinden gefürchteten Simon Templar1), bekannt als "Der Heilige" ("The Saint"), in 6 Staffeln bzw. 118 Episoden bis 1969 und wurde damit durch die (ab 1966) von der ARD ausgestrahlten Fogen auch in Deutschland als moderner "Robin Hood"1), der Halunken jagt und Arme unterstützt, ungemein populär  → Wikipedia.
 
Roger Moore alias "Simon Templar"
am 10. Oktober 1970 in Amsterdam1)
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 923-9136)
Urheber/Fotograf: Eric Koch / Anefo
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos)
Lizenz:  CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)
Ebenfalls zum Quotenrenner entwickelte sich in Deutschland die in Großbritannien aufwendig produzierte Krimiserie mit dem in Deutschland schlichten Titel "Die 2" (1971/72, "The Persuaders). Hier glänzte Moore als der steife Brite Lord Brett Sinclair1) an der Seite von Tony Curtis in der Rolle des aus der New Yorker Bronx1) stammenden Geschäftsmannes Daniel " Danny" Wilde, der sich im Laufe der Jahre bis zum Öl-Millionär hocharbeitete. "Beide sind als reiche Playboys etwas gelangweilt, bis sie beginnen, im Auftrag des pensionierten Richters Fulton (Laurence Naismith1)) Kriminalfälle zu lösen, deren Akten noch nicht geschlossen werden konnten." notiert Wikipedia. In Großbritannien weniger erfolgreich erlangte die Serie bei uns vor allem durch die in der deutschen Fassung eingefügten flapsigen und witzigen Sprüche wie "Hände hoch – ich bin Achselfetischist!", "Auf, auf, satteln wir den Dackel", "Das Schwein trügt" oder "Sleep well in your Bettgestell!" bei uns ungemeine Beliebtheit. Sätze wie "Ich glaub, mich tritt ein Pferd", "Tschüssikowski" oder "Merkwürden" (statt "Hochwürden") wurden sogar in die Alltagssprache übernommen.
   
Dazwischen lagen Kinoproduktionen wie der an das Werk "Das Mirakel"1) von Karl Gustav Vollmoeller1) bzw. den Stummfilm "Das Mirakel"1) (1912) angelehnte Liebesfilm "Die Madonna mit den zwei Gesichtern"1) (1959, "The Miracle") mit Carroll Baker1) als Partnerin oder der Streifen "Jenseits des Ruwenzori"1) (1961, "The Sins of Rachel Cade") lose nach dem Roman "Rachel Cade" von Charles E. Mercer (1917 – 1988) mit Angie Dickinson1) als Missionsschwester Rachel Cade, die nach melodramatischen Ereignissen in dem einstigen Piloten Paul Wilton (Moore) ihr Glück findet. In dem italienisch-französisch-jugoslawischen Abenteuer "Der Raub der Sabinerinnen" (1961, "Il ratto delle sabine") über die Legende vom Raub der Sabinerinnen1) durch die Römer präsentierte sich Moore als Romulus1), Bruder des ermordeten Remus, und verliebte sich während der Dreharbeiten in die italienische Schauspielerin Luisa Mattioli (1936 – 2021), die er 1969 in dritter Ehe heiratete.
Nach dem Thriller "Tödlicher Salut"1) (1969, "Crossplot") und dem Krimi "Ein Mann jagt sich selbst" (1970, "The Man Who Haunted Himself") gelang Moore dann der endgültige Durchbruch als international gefeierter Leinwanddarsteller: Die James-Bond-Produzenten Harry Saltzman1) und Albert R. Broccoli1) waren auf Roger Moore aufmerksam geworden und so löste er seinen Kollegen Sean Connery, der keine Lust mehr auf den "Job" hatte, sowie den nur ein Mal in dieser Rolle aufgetretenen George Lazenby1) ab. Moore wurde der von Ian Fleming1) erfundene Geheimagent 007 James Bond1) und verlieh dem "Agenten Ihrer Majestät" ein neues, humorvolleres Gesicht. In insgesamt sieben Bond-Filmen verhalf er zwischen 1973 und 1985 dem unverwüstlichen Agenten zu Kassenrekorden und sich selbst zu Starruhm.
Moore war der perfekte Comic-Bond; er startete 1973 mit dem Film "Leben und sterben lassen"1) ("Live and Let Die") und hatte seinen Höhepunkt 1974 in "Der Mann mit dem goldenen Colt"1) ("The Man with the Golden Gun") mit dem Gegenspieler Christopher Lee, bei dessen Auftritt man ständig an Graf Dracula1) denken musste. Noch fünf Mal war Roger Moore der "007": "Der Spion, der mich liebte"1) (1977, "The Spy Who Loved Me), "Moonraker – Streng geheim"1) (1979, Moonraker), "In tödlicher Mission"1) (1981, "For Your Eyes Only"), in "Octopussy"1) (1983) und in "Im Angesicht des Todes"1) (1985, "A View to a Kill"). Dann trat er ab und überließ seinem Kollegen Timothy Dalton1) (1987–1989) das Feld; mit Pierce Brosnan1) (1995–2002) und Daniel Craig1) (2006–2021) sollten weitere "Bond"-Darsteller folgen.

Foto: © Rainer Binder*)

Roger Moore 02; Copyright Rainer Binder
Mit Roger Moore begann eine neue Bond-Ära. Brillierte Connery durch Lockerheit, kargen Humor und sportlichem Elan, so wirkt Moore glatter, aber auch ironischer. Understatement ist Moores Wesensart: "Wer den Bond spielt, ist ganz gleichgültig, der Regisseur, die Handlung. Was zählt sind Aufmachung, Technik, Action. Wenn ein Motorboot durch die Straße fliegt, ist es eine Sensation, wenn viele Motorboote das tun, ist es super, wenn es zum Zusammenstoß von Booten und Autos kommt, das ist Action! notiert prisma.de.
Die Wildgänse kommen Moores sonstigen filmischen Aktivitäten beschränkten sich jedoch auf harmlose Komödien, wie in "Auf dem Highway ist die Hölle los"1) (1981, "The Cannonball Run") und "Der Fluch des rosaroten Panthers"1) (1983, "Curse of the Pink Panther"), Abenteuerstreifen wie "Gold"1) (1974) und "Brüll den Teufel an"1) (1976, "Shout at the Devil") oder Actionfilme wie "Die Wildgänse kommen"1) (1978, "The Wild Geese"), "Die Seewölfe kommen"1) (1980, "The Sea Wolves") und "Sprengkommando Atlantik"1) (1980, "North Sea Hijack") – mit diesen Produktionen kam er jedoch an seine 007-Erfolge nicht heran.
Nach mehrjähriger Leinwand-Abstinenz bzw. eher unbedeutende Kino-Auftritten war Roger Moore in dem actionreichen Abenteuer  "The Quest – Die Herausforderung"1) (1996, "The Quest" von (Regie) und mit Jean-Claude Van Damme1) wieder mit einer ihm gemäßen Hauptrolle in den Kinos zu sehen – als englischer Gentleman-Gangster und Piratenkapitän "Lord" Dobbs, der den unerfahrenen Chris DuBois (Jean-Claude Van Damme) mehr als einmal aus purer Geldgier in die Bredouille brachte. Dies tat er mit soviel Einfallsreichtum und Schlitzohrigkeit, dass die in Chris aufkeimenden Rachegelüste meist im Ansatz erstickt wurden. Die Kritiken fielen jedoch ambivalent aus, so meint prisma.de, dass Moore "schauspielerisch weit unter seinen Möglichkeiten" blieb.  
   
DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
mehr existierenden "e-m-s new media AG"
Erwähnenswert ist zudem die TV-Produktion "Sherlock Holmes in New York"1) (1976, "Sherlock Holmes in New York") auch wenn er hier für seine Darstellung der berühmten Arthur Conan Doyle1)-Detektivs Sherlock Holmes1) an der Seite von Patrick Macnee (Dr. Watson1)) keine besonders positiven Kritiken erhielt. So notiert Wikipedia: "Roger Moore wird bei "Shadowlocked" (→ Internet Archive) für seine Rolle in diesem Film als einer der zehn schlechtesten Sherlock-Holmes-Darsteller (…) angesehen und folgendermaßen kritisiert: "Sowohl seine unernste Persönlichkeit als auch seine Augenbrauen wirken in der Rolle des Holmes deplatziert. Er sollte seinen dritten Gesichtsausdruck beherrschen, bevor er die berühmte Sherlock-Holmes-Mütze aufsetzt." Und filmdienst.de urteilt: "Prominent, aber unglücklich besetzte, überwiegend langweilig umgesetzte Detektivgeschichte, die allenfalls anspruchslose Unterhaltung bietet." Wohlwollender fiel dagegen die Beurteilung zu dem TV-Thriller "Der Mann, der niemals starb"1) (1995, "The Man Who Wouldn't Die") aus, in dem er als der britische Krimi-Autor Thomas Grace, der seinen Serien-Bösewicht nach dem Vorbild eines echten Verbrechers erschuf, in Erscheinung trat. "Ein liebenswert altmodischer Krimi ohne aufgesetzte Brutalitäten. Stellenweise zwar unglaubwürdig konstruierte, jedoch insgesamt spannende Unterhaltung der sanfteren Art." kann man bei filmdienst.de lesen.

Seit Ende der 1990er Jahre stand Moore immer seltener vor der Kamera, trat unter anderem in dem Thriller "Tödliche Formel"1) (2001, "The Enemy" nach der Vorlage "Der Feind" ("The Enemy") von Desmond Bagley1) als Spezialagent Superintendent Ian Ogilvie und Kollege von Inspektor John Kruger (Tom Conti1)) in Aktion, Horst Buchholz sah man als den ehemaligen deutschen Wissenschaftler Dr. George Ashton, der in seiner aktiven Zeit ein tödlich wirkendes Atemgift für den KGB1) entwickelte, bzw. Vater des Biochemikers Dr. Michael Ashton (Luke Perry1)). In der Komödie "Boat Trip"1) (2002) mit Cuba Gooding Jr.1) in der Hauptrolle des Jerry Robinson, der mit Freund Nick Ragoni (Horatio Sanz1)) eine Reise auf einem Kreuzfahrtschiff (voller Homosexueller) gebucht hat, mimte er den englischen Adeligen Lloyd Faversham, der sich in Nick verliebt, und in dem Familienfilm "Eine Prinzessin zu Weihnachten"1) (2011, "A Princess for Christmas") gab er den alten, starrköpfigen Edward Herzog von Castlebury, der seine zwei kleinen, verwaisten Enkelinnen, die seit dem tragischen Unfall der Eltern bei Tante Jules Daly (Katie McGrath1)) aufwachsen, vor seinem Tod noch einmal sehen möchte – "Der kleine Lord"1) lässt grüßen. Zu seinen letzten filmischen Aktivitäten zählte die humorvolle Geschichte "Shakespeare für Anfänger"1) (2016, "The Carer") – hier als er selbst – und der TV-Film "The Saint"2) mit Adam Rayner1) als der einst von Moore gespielte Simon Templar1), in dem er sich mit der Gastrolle des Bankiers Jasper zeigte; die Erstausstrahlung am 11. Juli 2017 erlebte er nicht mehr → Übersicht Filmografie (Auszug).
Im August 1991 reihte sich Roger Moore in die Garde anderer prominenter Kollegen/Kolleginnen wie Danny Kaye, Liv Ullmann, Peter Ustinov oder Harry Belafonte ein und wurde – als Nachfolger von Audrey Hepburn und für das symbolische Gehalt von einem Dollar – zunächst Sonderbeauftragter für UNICEF1) ("UNICEF Goodwill Ambassador"), seit 1999 war er internationaler UNICEF-Botschafter1). Der dreifache Vater schärfte seit dieser Zeit das Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit in aller Welt für die Belange unterprivilegierter, notleidender Kinder und Familien. Er unterstützte seither zahlreiche Aktionen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen wie beispielsweise die "Change for Good"-Kampagne der "British Airways"1), die die Fluggäste ermunterte, ihre letzten Urlaubsgroschen zugunsten von UNICEF zu spenden.
Moore warb in Radio-Spots für den Verkauf von UNICEF Grußkarten und engagierte sich bei unzähligen weiteren Anlässen für die Arbeit von UNICEF. 1992 wurde Moore für sein UNICEF-Engagement mit einer "Goldenen Kamera"1) in der Kategorie "Weltstar mit Einsatz für UNICEF" geehrt, im April 1997 nahm er beim "Palm Beach International Film Festival" den "Lifetime Achievement Award" entgegen. Von der britischen Queen wurde Roger Moore 1999 für sein Engagement in Wohltätigkeitsvereinen zum "Commander"1) des "Order of the British Empire"1) (CBE) ernannt.

Foto: Roger Moore mit seiner dritten Ehefrau
Luisa Mattioli 1989 in Cannes
Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Georges Biard;
 Lizenz: CC BY-SA 3.0

Roger Moore mit seiner dritten Frau Luisa Mattioli in Cannes 1989; Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Am 10. Februar 2003 verlieh ihm in Deutschland der damalige Bundespräsident Johannes Rau1) (1931 – 2006) für sein soziales Engagement bzw. seine Arbeit als Botschafter der UNICEF das "Bundesverdienstkreuz"1). "Dies ist eine wirkliche Premiere, denn wir haben noch nie Besuch von einem ehemaligen Geheimdienstagenten Ihrer Majestät gehabt", sagte Rau anlässlich der Ehrung im "Schloss Bellevue"1). Im Anschluss an die Feierstunde eröffnete Moore im "Berliner Presseclub" – gemeinsam mit "First Lady" bzw. Schirmherrin Christina Rau1), – die UNICEF-Kampagne "Kinder sind unverkäuflich!" gegen Kinderhandel, die mit Sammeln von Unterschriften den Kampf gegen modernen Sklavenhandel und skrupellose Geschäfte stärken bzw. unterstützen wollte. "Reiche Länder wie Deutschland müssten dabei Vorreiter sein", forderte Moore. Ebenfalls 2003 (14.06.2003) wurde der Schauspieler in Großbritannien von der britischen Queen Elizabeth II.1) zum Ritter ("Knight Commander1) of the British Empire", KBE) geschlagen und durfte seither den Titel "Sir" im Namen tragen.
Roger Moore auf dem "Monte-Carlo Television Festival" 2012; Urheber: Wikimedia-User Frantogian; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons Die "Dag-Hammarskjöld1)-Medaille" der "Vereinten Nationen"1) (UNO) konnte er 2007 entgegennehmen, im selben Jahr widmete man ihm am 11. Oktober 2007 einen "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (7007 Hollywood Blvd.). Auch 2008 ging es mit einer besonderen Auszeichnung weiter, mit dem "Ordre des Arts et des Lettres"1) wurde Moore der höchste französische Kulturorden verliehen. Am 26. Januar 2010 fand in München zum 20. Mal die Gala des "DIVA-Award"1) statt, der mehrfache James-Bond-Darsteller gehörte zu den gefeierten Stars im Hotel "Bayerischer Hof"1) und konnte nicht nur den "Lifetime Achievement Award" für sein Lebenswerk mit nach Hause nehmen, sondern auch einen hohen Spendenscheck für die UNICEF-Haiti-Hilfe. 2012 wurde ihm die Ehrendoktorwürde von der "University of Hertfordshire"1) verliehen, bereits am 20. Januar 2012 würdigte man Moore in Dresden1) beim "SemperOpernball"1) mit dem "St. Georgs Orden"1) für seinen unermüdlichen sozialen Einsatz. Auch hier brachte die traditionelle Tombola für wohltätige Zwecke eine schöne Summe für UNICEF-Projekte in Afrika ein. Im darauffolgenden Jahr ehrte man dieses soziale Engagement bei der Spendengala für "Ein Herz für Kinder"1) mit dem "Goldenen Herz", welches ihm am 7. Dezember 2013 von Veronika Ferres1) überreicht wurde → Auszeichnungen (Auszug) bei Wikipedia sowie bei der "Internet Movie Database".
     
Roger Moore am 10. Juni 2012 beim
"Festival international de Télévision de Monte-Carlo"1)
Urheber: Wikimedia-User Frantogian; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Seine Autobiografie mit dem Titel "My word is my Bond" stellte Moore Mitte Oktober 2008 während des Literaturfestivals in Cheltenham1) vor und schreibt darin auch humorvoll und charmant-witzig von eher unglamourösen Unfällen bei den "Bond"-Produktionen. Mit dem Buch, welches am 4. November 2008 in den USA erschien, blickte der damals über 80-jährige Brite auf seine Zeit als furchtloser Agent 007 zurück und lässt den Leser hinter die Kulissen der Dreharbeiten blicken. Ende Mai 2009 erschien die deutsche Ausgabe mit dem Titel"Mein Name ist Bond … James Bond" m Berliner "I.P. Verlag Jeske&Mader". Roger Moore befand sich damals zudem auf einer Präsentations-Tour durch die Großbuchhandlungen der Republik. "In seiner Autobiografie outet sich Roger Moore als Hypochonder mit Hang zu deftigem Humor" schreibt www.focus.de und weiter kann man unter anderem lesen "Und so erzählt der 81-Jährige allerlei Anekdoten aus seinem Leben. Was einem in der Autobiografie seines Agenten-Vorgängers Sean Connery verwehrt geblieben ist, bekommt der Leser bei Moores Werk in hohen Dosen: Plaudereien aus dem Nähkästchen."
 
Der vielfach ausgezeichnete, begnadete Schauspieler Sir Roger Moore starb am 23. Mai 2017 im Alter von 89 Jahren in seiner Schweizer Wahlheimat Crans-Montana1) an den Folgen einer Krebserkrankung; die letzte Ruhe fand er seinem Wunsch entsprechend auf dem "Cimetiére de Monaco"1) im Fürstentum Monaco1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Roger Moore, der seit Jahren wechselweise im schweizerischen Crans-Montana sowie im monegassischen Monte-Carlo1) lebte, hatte sich in den letzten Jahren weitgehend aus dem Filmgeschäft zurückgezogen. Sporadisch übernahm er noch hin und wieder kleine Aufgaben in Film- und Fernsehproduktionen, doch er hatte es nicht mehr nötig, Geld zu verdienen und betätigte sich unter anderem auch als Hobbymaler. 

Am 20. März 2002 legalisierte Moore seine siebenjährige "Lovestory" mit der 1940 in Schweden geborenen Kristina "Kiki" Tholstrup, als er der dänischen Multimillionärin fast unbemerkt von der Öffentlichkeit während einer privaten Zeremonie das Ja-Wort gab.
Seine erste, 1946 geschlossene Ehe mit der Eiskunstläuferin Doorn Van Steyn (1921 – 2010) endete 1953 vor dem Scheidungsrichter, noch im selben Jahr ehelichte er die Sängerin Dorothy Squires3) (1915 – 1998), von der er sich 1968 offiziell trennte. Ehefrau Nummer 3 wurde nach einer 8-jährigen Beziehung – Squires hatte sich lange gegen sie Scheidung gewehrt – am 11. April 1969 die italienische Schauspielerin Luisa Mattioli3) (1936 – 2021), das Paar ging bereits seit 1993 getrennte Wege, wurde aber erst im Jahre 2000 geschieden. Aus der Verbindung ging Tochter Deborah Moore1) (* 1963) hervor, die sich inzwischen einen Namen als Schauspielerin machte, sowie zwei Söhne, der Schauspieler bzw. Gastronom Geoffrey Moore1) (* 1966) und der Filmproduzent Christian Moore (* 1973).
Einen Schicksalsschlag musste das Ehepaar Moore/Tholstrup hinnehmen, Moore verbreitete über Twitter die traurige Nachricht, seine Stieftochter Christina Knudsen aus einer früheren Ehe von Kristina Tholstrup habe am 25. Juli 2016 mit nur 47 Jahren den Kampf gegen ihre Krebserkrankung verloren.

Portrait von Sir Roger Moore, aufgenommen 1973
Quelle: Wikimedia Commons;
Urheber: Allan Warren1) (www.allanwarren.com);
Lizenz: CC BY-SA 3.0

Portrait von Sir Roger Moore, aufgenommen 1973; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia; Urheber: Allan Warren (britischer Fotograf; www.allanwarren.com);  Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), www.jamesbondfilme, www.whoswho.de
Fotos bei virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) fernsehserien.de, 3) Wikipedia (englisch) 
*) Das Fotos wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen Rainer Binder zur Verfügung gestellt.  Das Copyright liegt bei Rainer Binder; das Foto darf nicht für andere Zwecke verwendet werden.
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