Peter Arens wurde am 18. Februar 1928 als Sohn der Opernsängerin bzw. Schauspielerin Charlotte Arens in Freiburg im Breisgau1) geboren. Nach seiner Schulzeit in Bern begann er dort eine kaufmännische Lehre beim Wochenblatt "Die Nation", ließ sich ab 1944 parallel von Paul Kalbeck1) zum Schauspieler ausbilden und gab 1947 sein Bühnendebüt am dortigen Stadttheater1). Drei Jahre später wechselte er 1950 nach Göttingen zu Heinz Hilpert1) an das "Deutsche Theater"1), erneut drei Jahre später zur Spielzeit 1953/54 nach Hamburg an das "Deutsche Schauspielhaus"1). 1958 kam Arens an die "Münchner Kammerspiele"1), weitere Engagements führten den Schauspieler unter anderem an das Wiener "Burgtheater"1), das "Schillertheater"1) in Berlin, über das "Düsseldorfer Schauspielhaus"1)  kam er wieder nach München zurück. 1963 ließ er sich in Zürich nieder und seither betrachtete er das "Schauspielhaus Zürich"1) als seine künstlerische Heimat, zeigte seine schauspielerische Kunst dort in Inszenierungen namhafter Theatermacher wie Werner Düggelin1), Leonard Steckel oder Andrzej Wajda1); Arens übernahm jedoch immer wieder Gast-Engagements an verschiedenen anderen Bühnen. Wiederholt trat er bei den "Salzburger Festspielen"1) auf, erstmals 1960 als Don Manuel in der Komödie "Dame Kobold"1) von Calderón de la Barca1) mit Aglaja Schmid1) in der Titelrolle (Regie: Rudolf Steinboeck1)). 1966 und 1967 gab er den Demetrius in der Shakespeare-Komödie "Ein Sommernachtstraum"1) (Regie: Leopold Lindtberg1)) unter anderem mit Romuald Pekny (Theseus), Peter Striebeck (Lysander), Sonja Sutter (Helena) und Gisela Stein (Hippolyta), zwischen 1969 und 1972 gestaltete er den Tod im "Jedermann"1) von Hugo von Hofmannsthal1) mit Ernst Schröder in der Titelrolle, ebenfalls in Szene gesetzt von Leopold Lindtberg → mehr zum Wirken am Theater bei tls.theaterwissenschaft.ch.
Peter Arens, der während seiner Karriere mit so renommierten Theaterregisseuren wie beispielsweise (neben den genannten) Fritz Kortner, Hans Schweikart1) oder Erich Engel1) zusammenarbeitete, machte sich auch selbst einen Namen als anerkannter Regisseur. Unter anderem inszenierte er zur Spielzeit 1971/72 in Düsseldorf das Stück "Ein freudiges Ereignis" von Sławomir Mrożek1), am Hamburger "am "Ernst Deutsch Theater"1) brachte er zur Spielzeit 1994/95  Kleists "Der zerbrochne Krug"1) auf die Bühne, am "Schauspielhaus Zürich" sowie anderen Theatern in Zürich trugen  etliche Aufführungen seine Handschrift. "berhaupt inszenierte er viel, scheute sich vor Goethe so wenig wie vor dem Boulevard." schrieb die "Neue Zürcher Zeitung" in einem Nachruf. Darüber hinaus begeisterte der Künstler sein Publikum immer wieder mit Lesungen und Rezitationsabenden, dazu schrieb und inszenierte er Hörspiele.
Neben seiner umfangreichen Arbeit für das Theater und sonstige Projekte fand der Schauspieler immer wieder Zeit für interessante Film- und Fernsehproduktionen. Ab den 1950er Jahren war er auch einem breiten Publikum durch etliche Auftritte in Kinofilmen bekannt geworden.

Peter Arens als Resli in dem Film "Geld und Geist" (1964)
Quelle/Link: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG → DVD-Veröffentlichung

Peter Arens als Resli in dem Film "Geld und Geist" (1964); Quelle/Link: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich, mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich); Copyright Praesens-Film AG
Peter Arens als Arzt mit Liselotte Pulver (Vreneli) in dem Film "Uli der Pächter (1955); Quelle: www.cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG, Zürich", mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich); Copyright Praesens-Film AG So erlebte man den jungen Mann mit der blendenden Erscheinung beispielsweise 1955 als Jager Mazegger in der Ludwig Ganghofer-Verfilmung "Das Schweigen im Walde"1), in der Schweiz trat er in einigen Jeremias Gotthelf-Verfilmungen wie "Uli der Pächter"1) (1955) auf oder spielte die Hauptrolle in Franz Schnyders "Zwischen uns die Berge" (1956) und "Der Sittlichkeitsverbrecher"1) (1963). In nachhaltiger Erinnerung ist Arens als Komponist Carl Maria von Weber1) in der Georg Wilhelm Pabst-Romanze "Durch die Wälder, durch die Auen"1) (1956) an der Seite von Eva Bartok und Karl Schönböck geblieben. Zu seinen bekannten Leinwandrollen zählt sicherlich auch der Vater Jocelyn in Kurt Hofmanns Literatur-Adaption "Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung"1) (1969) nach dem Roman von Eric Malpass1), neben Publikumslieblingen wie Gerlinde Locker, Werner Hinz, Agnes Windeck und Diana Körner.
 
Peter Arens als Arzt mit Liselotte Pulver (Vreneli) in dem Film "Uli der Pächter" (1955)
Quelle/Link: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG → DVD-Veröffentlichung
Zuletzt zeigte er sich auf der Leinwand in Bettina Oberlis Spielfilmdebüt "Im Nordwind"3) (2004), welches Arbeitslosigkeit in einer Familie thematisiert, als Großvater sowie als Vater der Protagonistin Ann (Isabelle Huppert1)) in der Literaturadaption "Villa Amalia"4) (2009), gedreht von Regisseur Benoît Jacquot1) nach dem gleichnamigen Roman von Pascal Quignard1) → Übersicht Kinofilme.
Im Fernsehen konnte der Wahl-Schweizer – neben diversen Theateraufzeichnungen – ebenfalls seine schauspielerische Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen,  verkörperte er unter anderem 1960 in "Ein Weihnachtslied in Prosa oder Eine Geistergeschichte zum Christfest"2) den Schriftsteller Charles Dickens1) oder trat ein Jahr später mit der Rolle des Kinesias bzw. Hans Flims in Fritz Kortners eigenwilliger TV-Verfilmung "Die Sendung der Lysistrata"1) nach der antiken Komödie von Aristophanes1) auf, in der auch Romy Schneider mitwirkte. In den 1970ern sah man Arens beispielsweise in Kurt Hoffmanns Fünfteiler "Die Reise nach Mallorca"5) (1973) – nach dem Roman von Jo Hanns Rösler1) – als Johannes Neumann, in den 1980ern als Dichter Georg Herwegh1) in Tony Palmers hochkarätig besetztem und packend inszenierten mehrteiligen Historienfilm "Wagner"1) (1983) mit Richard Burton in der Titelrolle des Komponisten Richard Wagner1). In den beiden, in Schweizerdeutsch gedrehten "Tatort"-Folgen "Howalds Fall"1) (1990) und " Kameraden"1) (1991) kam er als Chef der Kripo Bern Heinz Rapold daher. Ebenfalls in Schweizerdeutsch produziert war der Krimi "Studers erster Fall"5) (2001) nach Motiven des Romans "Matto regiert"1) von Friedrich Glauser1) mit Judith Hofmann1) als Ermittlerin Claudia Studer und Roland Koch1) als deren Vorgesetzter Stefan Huber – hier hatte Arens den kleinen Part des Klinik-Chefs bzw. Opfers Ueli Bolt übernommen. Zuletzt mimte er den Staatsrat Philippe Golliez in dem Justizdrama "Lücken im Gesetz" (2004), gedreht von Christof Schertenleib in Schweizerdeutschem Dialekt → wunschliste.de.
→ Übersicht TV-Produktionen
  
Peter Arens, der bis zuletzt im schweizerischen Stäfa1) (Kanton Zürich) lebte, starb dort am 25. August 2015 im Alter von 87 Jahren; die Trauerfeier bzw. Beisetzung fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt.
Er war seit 1952 mit der Schauspielerin Margrit Ensinger1) verheiratet, die über drei Jahrzehnte am "Schauspielhaus Zürich" wirkte,  und Vater des Kunstmalers Valentin Arens sowie der 1959 geborenen Babett Arens1), die sich inzwischen am Theater als Charakterdarstellerin einen Namen gemacht hat. Enkelsohn Aaron Arens1) trat ebenfalls in die Fußstapfen seines Großvaters, in der "Heidi"-Verfilmung1) (2001) spielte der damals Dreizehnjährige als moderner "Geißenpeter" seine erste Hauptrolle; seine Tante Babett Arens ist als Frau Müller ebenfalls in diesem Film zu sehen → die Arens-Familie bei www.arens.ch.
     
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, tls.theaterwissenschaft.ch sowie
die Nachrufe bei www.tagesanzeiger.ch und www.nzz.ch
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) swissfilms.ch, 4) dieterwunderlich.de, 5) fernsehserien.de
    
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