Kai Fischer (auch Kay Fischer) wurde am 18. März 1934 als Kai
Anne Inge Fischer und Tochter eines höheren
Beamten in Halle/Saale (nach anderen Angaben in Prag) geboren. Nach Ende des 2. Weltkrieges zog ihre Familie
nach München, wo Kai Fischer ohne schauspielerische Ausbildung in dem Kabarett
"Schwabinger Brettl" auftrat, sich auch als Fotomodell und Mannequin betätigte.
Mitte der 1950er Jahre schaffte sie den Sprung zum Film, in ihrem ersten größeren
Part mimte sie in dem Melodram "Die Ehe des Dr. med. Dannwitz"1) (1956)
folgerichtig ein Mannequin.
Mit Streifen wie "Für zwei Groschen Zärtlichkeit" (1957),
"Wetterleuchten um Maria"1) (1957)
oder "Ich war ihm hörig"1) (1957)
erregte Kai Fischer in der prüden Adenauer-Ära mit
Rollen als zwielichtiges und "leichtes Mädchen"
Aufmerksamkeit.
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Sie trug den Kopf hoch und nahm gern ein
"Bad auf der Tenne"1) (1956), rothaarig, temperamentvoll und nicht ohne einen Schuss
Selbstironie soll sie zu den Filmen jener Ära einmal gesagt haben
"Mir hing die Wäscheschau zum Hals heraus". Doch sie wurde
weiter als "Sexbombe" besetzt, in dem Kassenschlager "Das
Wirtshaus im Spessart"1) (1957)
sollte sie durch zu enge Pullis der eher züchtig wirkenden
Protagonistin Franziska (Liselotte Pulver) als Räuberbraut Bettina Konkurrenz machen.
Als frivoles "Mädchen der Nacht" entblätterte sie sich in
"
denn keiner ist ohne Sünde" (1958, Les filles de nuit)
auch mal in einem französischem Streifen.
Bis Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre agierte sie unter
anderem in "Mädchen für die Mambo-Bar" (1959) oder "Lockvogel der Nacht" (1959),
mimte Bardamen oder die verführerische "femme fatale",
präsentiete sich auch in beliebten Krimis
wie "Zimmer 13"1) (1964)
und "Das Wirtshaus von Dartmoor"1) (1964).
Kai Fischer als Bardame mit
Inspektor Cromwell (Paul
Klinger)
in "Das Wirtshaus von Dartmoor"
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax
film"
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Erst
allmählich konnte sich Kai Fischer durch qualitätsvollere Rollen in
Fernsehspielen oder TV-Serien von ihrem Image lösen. Eine schöne
Serienfigur spielte sie als Privatdetektivin Kai Fröhlich neben Ursula Herking
in "Die Karte mit dem Luchskopf" (1963),
als Inge Masterson, Ehefrau des Anwalts Peter Masterson (Paul-Edwin Roth) tauchte sie in dem
legendären Deiteiler "Die
Gentlemen bitten zur Kasse" (1966) auf, gehörte zur
Besetzung des dreiteiligen Straßenfegers "Babeck" (1967)
oder präsentierte sich als Dompteuse "Tiger-Lilly" in der Familienserie
"Salto
Mortale" (1969). Neben Auftritten in
populären Krimiserien wie "Derrick" und "Der Kommissar"
konnte sie 1972 als Hertha Gabler in Wim Wenders
"Die Angst des Tormanns beim Elfmeter"1)
oder 1979 als Hella in Christian Rischerts
Drama "Lena Rais"2) überzeugen.
Bis Ende der 1980er Jahre trat Kai Fischer noch
vereinzelt im Film auf, so 1984 in Rolf Silbers Komödie "Kassensturz",
ein Jahr später in der TV-Serie "Alte Gauner"3) sowie 1988 in
der " Tatort"-Folge "Salü Palu"1).
Zu ihren letzten Aktivitäten vor der Kamera zählt 1999 der
Kinostreifen "Der Einstein des Sex"1).
Daneben stand Kai Fischer auf der Theaterbühne, schrieb Drehbücher und
unter einem Pseudonym zudem Kriminalromane. Ab 1984 betätigte sie sich als Geschäftsfrau und eröffnete in München mehrere Fotoläden.
Nach dem Ende ihrer Filmkarriere zog sie sich aus der Öffentlichkeit
zurück; über das Privatleben der inzwischen über 80-Jährigen ist derzeit nichts
bekannt.
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax
film"
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de)
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Kinofilme
- 1955: Oh, diese lieben Verwandten
(als Otti Bachmann)
- 1955: Unternehmen Schlafsack
(nach dem Roman von Hans Nogly; als Schauspielerin Sylvia)
- 1956: Hurra die Firma hat ein Kind / Karussell
der Liebe (als Tänzerin
Lola Durango) → filmdienst.de,
IMDb
- 1956: Das Bad auf der Tenne
(als Großmagd Stin) → filmportal.de
- 1956: Die Ehe des Dr. med. Danwitz
(als Mannequin Hanna) → filmportal.de
- 1956: Ich
und meine Schwiegersöhne (als ?)
- 1956: Holiday
am Wörthersee (als Sieglinde)
- 1957: Mädchen und Männer
/ Heiße Männer, heiße Liebe / La ragazza della
salina (als Lola)
- 1957: Wetterleuchten
um Maria (als Kathrin)
- 1957: Für zwei Groschen Zärtlichkeit
/ Kärlighed Mod Betaling (als Ria) → wunschliste.de
- 1958: Das
Wirtshaus im Spessart (nach der gleichnamigen
Vorlage von Wilhelm
Hauff; als Räuberbraut Bettina) → filmportal.de
- 1958:
denn keiner ist ohne Sünde / Les filles de nuit
(als Marlène) → filmdienst.de
- 1958: Ich war ihm hörig
(nach dem Tatsachenbericht von Curt Cäsar Winter; als
Tänzerin "Kätzchen")
- 1958: Herz
ohne Gnade (als Christa)
- 1958: Madeleine Tel. 13 62 11
(als Rebecca)
- 1958: Grabenplatz
17 (als Stimmungssängerin Isabella)
- 1958: Der
veruntreute Himmel (nach dem Roman von Franz
Werfel; als Mascha) → filmportal.de
- 1958: Schwarze Nylons Heiße Nächte
(als Vera, Vertraute von Reporter Heinz Wöhler)
- 1958: Skandal um Dodo
(als Frieda, Tochter von Frau Wiedehopf = Trude
Hesterberg)
- 1959: Lockvogel der Nacht
(als Else Bary, Angestellte von Klaus Petzold = Peter
Mosbacher)
- 1959: Mädchen für die Mambo-Bar (als Olga) → filmreporter,de
- 1959: Schlechte Zeiten für Vampire / Tempi duri per i vampiri
(als Lellina, "die Rote") → IMDb
- 1960: Zu heiß zum anfassen / Too Hot to Handle (als
Cynthia)
- 1960: Freddy und die Melodie der Nacht
(als Anka)
→ filmportal.de
- 1960: Der rote Herzog / The Hellfire Club (als Yvonne)
→ filmdienst.de,
Wikipedia
(englisch)
- 1961:
denn das Weib ist schwach (als Lissy,
Geliebte von Rechtsanwalt Jolly Gebhardt)
- 1962: Tunnel
28 (als Heidi Eckhardt)
- 1963: Liebe im 3/4-Takt / The Waltz King (als Gräfin Polensky; in den
USA = TV-Zweiteiler)
- 1964: Zimmer 13 /
L'attaque du fourgon postal (Edgar-Wallace-Film;
als "Gangsterliebchen" Pia Pasani) → filmportal.de
- 1964: Das
Wirtshaus von Dartmoor (nach dem Roman von Victor
Gunn; als Bardame Hardway) → filmportal.de
- 1964: Das
Ungeheuer von London-City (Bryan-Edgar-Wallace-Film;
als Helen Capstick)
- 1964: Die
letzten Zwei vom Rio Bravo / Le pistole non discutono (als Elena)
- 1966: Warteliste
zur Hölle / Anónima de asesinos (als Zimmermädchen Fawzia)
- 1966: Der
Würger vom Tower (als Kriminalschriftstellerin bzw.
Opfer Grace Harrison)
- 1967: Das Geheimnis der Todesinsel / La isla de la muerte
(als Cora Robinson)
- 1968: Die
Nichten der Frau Oberst (nach einem Guy
de Maupassant zugeschriebenen Roman; als Frau Oberst)
- 1969: Die Nichten der Frau Oberst. 2. Teil Mein Bett ist meine Burg
(als Frau Oberst) → filmdienst.de
- 1970: X + YY Formel des Bösen / Nackt sind seine Opfer (als
Nachtclub-Betreiberin)
- 1970: Immer bei Vollmond
(als Flora)
- 1970: Josefine
Mutzenbacher (nach dem Roman "Josefine
Mutzenbacher"; als geheimnisvolle Millionärin Lady J.)
- 1972: Die
Angst des Tormanns beim Elfmeter (nach der Erzählung
von Peter Handke; als Hertha Gabler,
Ex-Freundin von Torwart Josef Bloch) → filmportal.de
- 1973: Studio legale per una rapina (als Lisa) → IMDb
- 1975: Die
sündige Kleinstadt / Wenn Mädchen aus der Schule plaudern (als Reporterin Waltraut Henze)
- 1975: Das Rückendekolleté / Le décolleté dans le dos (Regie: Jan
Němec; als Schlossherrin) → IMDb
- 1977: Das
Schlangenei / The Serpent's Egg (als Prostituierte)
→ filmportal.de
- 1977: Halbe-Halbe
(als Hedi Brunner)
→ filmportal.de
- 1979: Lena Rais
(als Hella)
- 1982: Shalom Pharao
(Animationsfilm; Stimme von Frau Potipha)
- 1983: Happy Weekend
(als ?)
- 1984: Kassensturz
(als Frau Bauermann) → filmdienst.de
- 1999: Der
Einstein des Sex Leben und Werk des Dr. Magnus Hirschfeld
(über Magnus
Hirschfeld; als ?) → filmportal.de
Fernsehen (Auszug)
- 1963: Die Jagd nach Helena (eine Revue von H. G. Lange; als
Jenny;
→ weitere Besetzung IMDb;
Kurzinfo: Große Aufregung
im Olymp, dem Sitz der griechischen Götter: Helena
(Marina Orschel) ist verschwunden. Man ahnt nicht, dass sie auf die Erde
herabgestiegen ist, um an einer Schönheitskonkurrenz teilzunehmen. Paris
(Walter Wilz) und Götterbote
Merkur
(Peer Schmidt),
von der olympischen Generalversammlung entsandt, führt die Suche
nach Helena durch alle Erdteile. Dabei hat beide viele reizvolle
und pikante Abenteuer zu bestehen. Zu guter letzt landen sie in
Florida, wo die internationale Schönheitskonkurrenz zur Wahl
der "Miss Universum" auf Hochtouren läuft. Plötzlich
erscheint eine schöne und geheimnisvolle Unbekannte, die Paris und
Merkur schnell als Helena erkennen. Alle Überredungskünste der
beiden sind vergeblich, die schöne Helena möchte unbedingt an der
Wahl teilnehmen und natürlich gewinnen
"Gong"
(39/1963):
"Schlagermusikalischer Ausflug zu den sehr irdischen Stätten
des Vergnügens im Rahmen einer schwachwitzigen
Glosse über den altgriechischen Götterhimmel." Gong 43/1963 schrieb in seiner Kritik: "Die
Erwartungen sind wohl schuld daran,
dass die Enttäuschung über diese "Revue" so groß wurde. (
) Der "Olymp" zeigte nur
peinliche, geistlose Blödeleien;
die "irdischen" Stätten des Vergnügens waren teilweise
mit sehr ordinären Nummern bespickt; die Sucherei nach Helena aber
wurde mit der Zeit so langweilig, dass dem Zuschauer am Bildschirm
das große Gähnen überfiel. (
) Es ist eine Unverschämtheit,
dem Fernsehpublikum Abfälle verkrachter Filme oder sonstiger
Objekte vorzusetzen."
"Hörzu" (42/1963) schrieb in ihrer Kritik:
"Im zweiten Programm machte Paris "Jagd auf Helena".
Sie fand, jedenfalls in
norddeutschen Breiten, im Dunkel statt.
Introduktion und Finale waren zu sehen, der Rest war
"Unterbrechung". Das Bild
war weg, der Ton lief weiter." (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com))
- 19631965: Die Karte mit dem Luchskopf
(Krimiserie; als Privatdetektivin Kai Fröhlich)
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"Die Karte mit dem Luchskopf":
Szenenfoto mit Kai Fischer als
Privatdetektivin Kai Fröhlich
Mit freundlicher Genehmigung
von "Pidax Film", welche die
Serie am 5. November 2010
auf DVD herausbrachte. |
- 1965: Das Strafquartett: Ein Knastical (als Madame Piqueton) →
IMDb
- 1966: Die
Gentlemen bitten zur Kasse (Dreiteiler über den Postzugraub
in Großbritannien am 08.08.1963;
als Inge, Frau von Anwalt Peter Masterson)
- 1966: Hafenpolizei
(Krimiserie; als Gangsterin Fräulein Steffens in Folge 37 "Juwelen nach
Maß")
- 1968: Babeck
(Dreiteiler; als Caroline)
- 19691972: Salto
Mortale (Serie; als Dompteuse "Tiger-Lilly")
- 1973: Desaster (als Fräulein Baum)
- 1973: Okay
S.I.R. (Krimiserie; als Beatrix Werden in Folge 22 "Nicht gerade damenhaft")
- 1974: Sergeant Berry (Krimiserie; als Miss Richie in Folge
12 "
und die
Blume des Todes")
- 1974: Der Verrat (als Helen)
- 1975: Das Double (als Sonja; → weitere Besetzung IMDb;
Kurzinfo: Die Münchner Filmemacherin Christa
Maar,
promovierte Kunsthistorikerin, war schon mit ihrem Erstlingsfilm
"Wandas Paradies" als sensible Regisseurin von
Außenseiter-Themen aufgefallen. "Das Double", nach einem Illustriertenbericht, ist die Geschichte einer Abhängigkeit:
Eine naive, lebensuntüchtige Supermarkt-Kassiererin läßt sich von einer Pensionswirtin (Kai Fischer/Anna
Martins) als Hausputtel
anheuern und sich schließlich überreden, anstelle der Wirtin ins Gefängnis zu gehen.
"Ich will zeigen", erläutert Christa Maar,
"daß passives Verhalten zu Aggressionen provoziert."
(Quelle: spiegel.de))
- 1975: Dein gutes Recht (Serie; als
Witwe Elke Darius in Folge 12 "Der Barpianist")
- 1975: Der
Kommissar (Krimiserie; als Erna in Folge 93 "Ein Playboy
segnet das Zeitliche")
- 1976: Die Unternehmungen des Herrn Hans (Serie; als Chefin)
- 3. Der Ballbesuch
- 7. Die Gewichtskontrolle
- 9. Die launige Darbietung
- 1977: Notsignale (TV-Reihe; als Lehrerin Kolbe in Folge
"Im Nest")
- 1978: Elfriede (als Sonja) → tvspielfilm.de
- 1978: Derrick
(Krimiserie; als Doris Hemma in Folge 49 "Der Spitzel")
- 1979: Die Protokolle des Herrn M (Krimiserie; als Lola,
Mutter von Stefan Grossky in
Folge 2 "Routinefall Stefan Grossky")
- 1980: Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger (Krimiserie;
als Amalie Grünspan in Folge 2.16 "Drei Pässe zuviel")
- 1982: Familien-Bande (Serie; als Uschi)
- 1983: Ausflug zum Vater (Serie; als Schauspielerin Luzie Prybilla
bzw. Mutter von Johnny) → wunschliste.de
- 1985: Alte Gauner (Serie; als Elfriede Schlaker in Folge
2 "Fabrikanten")
- 1986: Der Fahnder (Krimiserie; als Frau Klingsohr in Folge
1.15 "Hitzewelle")
- 1988: Tatort
(Krimireihe) Salü Palu
(als Wirtin Alma)
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