Gerd Fitz als Josef Holzinger, genannt "Onkel Pepi" in dem "Komödienstadel"-Stück "Onkel Pepi" (1985); Foto (Bildname: 11973-23-01) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR); Copyright BR/Foto Sessner Gerd Fitz wurde am 23. März 1930 als Friedrich Sebastian (genannt "Wastl") und viertes von fünf Kindern auf Schloß Pähl1) (Landkreis Weilheim-Schongau, Oberbayern) geboren. Er stammte aus einer künstlerischen Familie, Vater Hans Fitz1) (1891 – 1972) war ein berühmter Autor von Volksstücken, daneben Schauspieler und Filmemacher, Mutter Lisa, die auch sporadisch vor der Filmkamera stand, gründete das "Würmtaler Kindertheater". Auch sein älterer Bruder Walter Fitz1) (1921 – 1992) ergriff den Beruf des Schauspielers, seine 1936 geborene Schwester Veronika Fitz1) seine am 28. März 1936 geborene Schwester Veronika Fitz1) († 02.01.2020) wurde ebenfalls als Darstellerin berühmt. Zu den Mitgliedern des sogenannten "Fitz-Clans"1), die auf der Bühne und im Film erfolgreich sind, zählt auch die Tochter von Walter Fitz, die Kabarettistin und Schauspielerin Lisa Fitz1). Der aus der ersten Ehe von Gerd Fitz stammende Sohn Michael Fitz1) (geb. 1958) machte sich inzwischen ebenfalls einen Namen als renommierter Schauspieler und war von 1991 bis 2007 vor allem als lässiger Kriminaloberkommissar Carlo Menzinger1) in den "Tatort"-Folgen aus München an der Seite von Miroslav Nemec1) (als Ivo Batic) und Udo Wachtveitl1) (als Franz Leitmayr) nicht mehr vom Bildschirm wegzudenken. Tochter Kathrin aus seiner zweiter Ehe mit Christel Schmitt, einer erfolgreichen, freiberuflichen Floristin, hat ebenfalls den Schauspielerberuf ergriffen.
 
Foto: Gerd Fitz als Josef Holzinger, genannt "Onkel Pepi"
in dem "Komödienstadel"-Stück "Der Onkel Pepi" (1985)
Foto (Bildname: 11973-23-01) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR)
© BR/Foto Sessner/Link. br.de
Anfangs hatte Gerd Fitz andere Pläne als die Schauspielerei, wollte Opernsänger werden und begann eine entsprechende Ausbildung. Doch es sollte anders kommen. Nach der Rückkehr seines Bruders Walter aus der Kriegsgefangenschaft gründeten die Fitz-Brüder eine Tanzkapelle, mit zwanzig Jahren entschloss er sich, seinen Bruder Walter und dessen Frau Molly als Volksänger zu unterstützen und trat mit beiden als Gesangstrio "Fitzett" auf. Mitte der 1950er Jahre verließ er die Gruppe, arbeitete als Schlagersänger alleine weiter und konnte 1958 mit der deutschen Version des Schlagers "Volare" seinen größten Erfolg verzeichnen. Plattenaufnahmen, Hörfunkauftritte und Tourneen schlossen sich in den nächsten Jahren an, 1963 erhielt Gerd Fitz dann in München das erste Engagement als Schauspieler am Theater "Die kleine Freiheit"1). Bald folgten kleine Rollen im Fernsehen, außerdem arbeitete Gerd Fitz als Kabarettist und Moderator.
Ab den 1970er Jahren war er dann immer öfter auf dem Bildschirm präsent und wurde vor allem durch seine Auftritte im legendären "Komödienstadel"1) oder der Kult-Serie "Königlich Bayerisches Amtsgericht"2) rasch populär.
In den 1980ern erlebte man Gerd Fitz in beliebten Serien aus Bayern wie "Die Wiesingers"1) und "Der Schwammerlkönig"1), in der preisgekrönten BR-Serie "Löwengrube"1) mimte er zwischen 1989 und 1992 drei Staffeln lang den listigen "Kommissair Grüner" an der Seite von Christine Neubauer und Jörg Hube. Fitz glänzte in "Komödienstadel"-Stücken wie "Der Onkel Pepi"3) (1985), "Das Prämienkind"3) (1986) oder "Minister gesucht"3) (1996), ab 1994 erlebten die Zuschauer den bayerischen Charakterschauspieler rund zehn Jahre lang als den grantelnden reichen Waldbauer bzw. Wirtshausbesitzer Walter Brucks in dem Dauerbrenner "Forsthaus Falkenau"1), mit dem Förster Martin Rombach (Christian Wolff2)) so manches Mal nicht zuletzt wegen dessen Sturheit aneinander geriet.

Gerd Fitz als Brauereibesitzer Deisenberger zusammen mit
Neffe Gustl (l., Ernst Cohen1) in dem "Komödienstadel"-Stück
"Zur Ehe haben sich versprochen"4) (1996)
Foto (Bildname: 11973-89-06) zur Verfügung gestellt vom
Bayerischen Rundfunk (BR), © BR/Foto Sessner

Gerd Fitz als Brauereibesitzer Deisenberger zusammen mit Neffe Gustl (Ernst Cohen, links) in dem Komödienstadel"-Stück "Zur Ehe haben sich versprochen" (1996); Foto (Bildname: 11973-89-06) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR); Copyright BR/Foto Sessner
Dass Gerd Fitz auch in ernsteren Rollen zu überzeugen wusste, bewies er mit der Figur des Richters Jerichow in Rainer Wolffhardts Dokumentarspiel "Tod der Engel" (1992), der Verfilmung des Kindermord-Falles Weimar (→ Monika Böttcher), und auch für Krimi-Reihen wie "Der Bulle von Tölz", "Polizeiruf 110", "Soko Leipzig", "Die Rosenheim Cops" oder "Tatort" stand er mit unterschiedlichsten Rollen vor der Kamera. In dem von Rainer Wolffhardt inszenierten historischen BR-Zweiteiler "Mali"1) über die "Doktorbäuerin" Amalie Hohenester1) war er 1997 als Johann Nepomuk Schindelbeck zu sehen, 2000 agierte er als Herr Buchwieser in Peter Weissflogs "Geschichten aus dem Nachbarhaus – Hoffest", zwei Jahre später in dem spannenden Justiz-Drama "Der Tod ist kein Beweis". Zu den jüngeren Fernsehauftritten des beliebten Volksschauspielers zählte beispielsweise die "Tatort"-Episode "Der oide Depp"1) (EA: (27.04.2008), in der Fitz neben den Münchner Kommissaren Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) den senilen, ehemaligen Kripo-Chef bzw. Polizeipräsidenten Dr. Landgräber mimte. Danach tauchte er zuletzt als Heimbewohner in der Komödie "Zwei Zivis zum Knutschen" (2008) auf → mehr Filmografie.

Gerd Fitz, der nahe dem Tegernsee gemeinsam mit seiner Frau Christl auf dem schönen Gut Heigenkam1) (Ortsteil Otterfing, Oberbayern) lebte, war jedoch nicht nur Filmschauspieler:  Bereits seit Anfang der 1960er Jahre parodierte er mehr als dreißig Jahre lang beim "Politiker-Derblecken" im März beim traditionellen Starkbier-Anstich1) auf dem Nockherberg die Politiker Hans-Jochen Vogel1), Hans-Dietrich Genscher1), Max Streibl1) und in jüngerer Zeit den ehemaligen Bayerischen Kultusminister Hans Zehetmeier1). Zusammen mit Tochter Kathrin bestritt er das Programm "Bairische G'schichten", außerdem fand seit Jahren zur Adventszeit seine Lesung "Die Heilige Nacht" von Ludwig Thoma1) statt, mit welcher der vielseitige und beliebte Gerd Fitz immer wieder sein Publikum begeisterte.
In dem 2006 erschienenen Bücherband "Fitz nochmal" präsentiert er nicht nur eigene tiefgründige Gedichte und Geschichten, sondern auch Texte seines Vaters Hans Fitz, seines Bruders Walter, seiner Frau Christl und seiner Nichte Lisa Fitz. Gemeinsam mit seiner Frau hielt er Autorenlesungen ab, auch aus den von seiner Frau veröffentlichten Büchern "Herzenswärmer: Tiefgründige und heitere Geschichten" und "Glück sammeln: Neue "Herzenswärmer"-Geschichten".
 
Gerd Fitz, Träger des "Bundesverdienstkreuzes am Bande", starb – einen Tag nach seinem 85. Geburtstag – am 24. März 2015 nach langer Krankheit auf seinem Gut Heigenkam im Kreise seiner Familie. Die Beisetzung fand am 31. März 2015 auf dem Friedhof der Nachbargemeinde Warngau (Ortsteil Wall) statt → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Siehe auch Wikipedia
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP,  3) br.de, 4) fernsehserien.de
   
Fernseh-Produktionen (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
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