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Gerd Fitz wurde am 23. März 1930 als Friedrich Sebastian (genannt
"Wastl") und viertes von fünf Kindern auf Schloß Pähl1)
(Landkreis Weilheim-Schongau, Oberbayern) geboren. Er stammte aus einer künstlerischen Familie, Vater Hans Fitz1) (1891 1972)
war ein berühmter Autor von Volksstücken, daneben Schauspieler und
Filmemacher, Mutter Lisa, die auch sporadisch vor der Filmkamera stand, gründete das
"Würmtaler Kindertheater".
Auch sein älterer Bruder Walter Fitz1) (1921 1992) ergriff den Beruf des
Schauspielers, seine 1936 geborene Schwester Veronika Fitz1) seine
am 28. März 1936 geborene Schwester Veronika Fitz1) (†
02.01.2020)
wurde ebenfalls als
Darstellerin berühmt. Zu den Mitgliedern des sogenannten
"Fitz-Clans"1), die auf der Bühne und im Film erfolgreich sind,
zählt auch die Tochter von Walter Fitz, die Kabarettistin und Schauspielerin
Lisa Fitz1).
Der aus der ersten Ehe von Gerd Fitz stammende Sohn Michael Fitz1) (geb. 1958)
machte sich
inzwischen ebenfalls einen Namen als renommierter Schauspieler und war von 1991 bis 2007 vor allem als lässiger Kriminaloberkommissar
Carlo Menzinger1) in den
"Tatort"-Folgen aus München an der Seite von Miroslav Nemec1) (als Ivo Batic) und
Udo Wachtveitl1) (als Franz Leitmayr) nicht mehr vom Bildschirm wegzudenken. Tochter Kathrin aus
seiner zweiter Ehe mit Christel Schmitt, einer erfolgreichen, freiberuflichen
Floristin, hat ebenfalls den Schauspielerberuf ergriffen.
Foto: Gerd Fitz als Josef Holzinger, genannt "Onkel Pepi"
in dem "Komödienstadel"-Stück "Der Onkel Pepi"
(1985)
Foto (Bildname: 11973-23-01) zur Verfügung gestellt
vom Bayerischen Rundfunk (BR)
© BR/Foto Sessner/Link. br.de
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Anfangs hatte Gerd Fitz andere Pläne als die Schauspielerei, wollte
Opernsänger werden und begann eine entsprechende Ausbildung. Doch es sollte
anders kommen. Nach der Rückkehr seines Bruders Walter aus der
Kriegsgefangenschaft gründeten die Fitz-Brüder eine Tanzkapelle, mit
zwanzig Jahren entschloss er sich, seinen Bruder Walter und dessen Frau Molly
als Volksänger zu unterstützen und trat mit beiden als Gesangstrio
"Fitzett" auf. Mitte der 1950er Jahre verließ er die Gruppe,
arbeitete als Schlagersänger alleine weiter und konnte 1958 mit der
deutschen Version des Schlagers "Volare" seinen
größten Erfolg verzeichnen. Plattenaufnahmen, Hörfunkauftritte und
Tourneen schlossen sich in den nächsten Jahren an, 1963 erhielt Gerd Fitz dann
in München das erste Engagement als Schauspieler am Theater "Die kleine
Freiheit"1). Bald folgten kleine Rollen im Fernsehen,
außerdem arbeitete Gerd Fitz als Kabarettist und Moderator.
Ab den 1970er Jahren
war er dann immer öfter auf dem Bildschirm präsent und wurde vor allem durch
seine Auftritte im legendären "Komödienstadel"1) oder der
Kult-Serie
"Königlich
Bayerisches Amtsgericht"2) rasch populär.
In den 1980ern erlebte man
Gerd Fitz in beliebten Serien aus Bayern wie "Die Wiesingers"1) und
"Der Schwammerlkönig"1), in der preisgekrönten BR-Serie "Löwengrube"1)
mimte er zwischen 1989 und 1992 drei Staffeln lang den listigen "Kommissair Grüner" an der
Seite von Christine Neubauer und Jörg Hube. Fitz glänzte in
"Komödienstadel"-Stücken wie "Der Onkel Pepi"3) (1985),
"Das Prämienkind"3) (1986)
oder "Minister
gesucht"3) (1996),
ab 1994 erlebten die Zuschauer den
bayerischen Charakterschauspieler rund zehn Jahre lang als den grantelnden reichen Waldbauer
bzw. Wirtshausbesitzer Walter Brucks
in dem Dauerbrenner "Forsthaus Falkenau"1), mit dem Förster
Martin Rombach (Christian Wolff2)) so manches Mal nicht zuletzt wegen
dessen Sturheit aneinander geriet.
Gerd Fitz als Brauereibesitzer Deisenberger zusammen mit
Neffe Gustl
(l., Ernst Cohen1)
in dem "Komödienstadel"-Stück
"Zur
Ehe haben sich versprochen"4) (1996)
Foto (Bildname: 11973-89-06) zur Verfügung gestellt
vom
Bayerischen Rundfunk (BR),
© BR/Foto Sessner
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Dass Gerd Fitz auch in ernsteren Rollen zu überzeugen wusste, bewies er mit der
Figur des Richters Jerichow in Rainer Wolffhardts Dokumentarspiel
"Tod der Engel" (1992), der Verfilmung des Kindermord-Falles
Weimar (→ Monika
Böttcher), und auch für Krimi-Reihen wie "Der Bulle von Tölz",
"Polizeiruf 110", "Soko Leipzig", "Die Rosenheim Cops"
oder "Tatort" stand er mit unterschiedlichsten Rollen vor der
Kamera. In dem von Rainer Wolffhardt inszenierten historischen BR-Zweiteiler "Mali"1) über
die "Doktorbäuerin" Amalie Hohenester1) war er 1997 als
Johann Nepomuk Schindelbeck zu sehen, 2000 agierte er als
Herr Buchwieser
in Peter Weissflogs "Geschichten aus dem Nachbarhaus Hoffest",
zwei Jahre später in dem spannenden Justiz-Drama "Der Tod ist kein
Beweis". Zu den jüngeren Fernsehauftritten des beliebten
Volksschauspielers zählte beispielsweise die "Tatort"-Episode "Der oide
Depp"1)
(EA: (27.04.2008), in der Fitz neben den Münchner Kommissaren
Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) den senilen, ehemaligen
Kripo-Chef bzw. Polizeipräsidenten Dr. Landgräber mimte. Danach tauchte er
zuletzt als Heimbewohner in der Komödie "Zwei Zivis zum Knutschen" (2008)
auf → mehr Filmografie.
Gerd Fitz, der nahe dem Tegernsee gemeinsam mit seiner Frau
Christl auf dem schönen Gut Heigenkam1)
(Ortsteil Otterfing, Oberbayern) lebte, war jedoch nicht nur Filmschauspieler: Bereits seit Anfang der 1960er Jahre
parodierte er mehr als dreißig Jahre lang beim "Politiker-Derblecken" im März beim traditionellen
Starkbier-Anstich1)
auf dem Nockherberg die Politiker Hans-Jochen Vogel1),
Hans-Dietrich Genscher1),
Max Streibl1) und
in jüngerer Zeit den ehemaligen Bayerischen Kultusminister Hans Zehetmeier1).
Zusammen mit Tochter Kathrin bestritt er das Programm "Bairische G'schichten",
außerdem fand seit Jahren zur Adventszeit seine Lesung "Die Heilige
Nacht" von Ludwig Thoma1) statt, mit
welcher der vielseitige und
beliebte Gerd Fitz immer wieder sein Publikum begeisterte.
In dem 2006 erschienenen Bücherband "Fitz nochmal" präsentiert
er nicht nur eigene tiefgründige Gedichte und Geschichten, sondern auch
Texte seines Vaters Hans Fitz, seines Bruders Walter, seiner Frau Christl
und seiner Nichte Lisa Fitz. Gemeinsam mit seiner Frau hielt er
Autorenlesungen ab, auch aus den von seiner Frau veröffentlichten Büchern
"Herzenswärmer: Tiefgründige und heitere Geschichten" und
"Glück sammeln: Neue "Herzenswärmer"-Geschichten".
Gerd Fitz, Träger
des "Bundesverdienstkreuzes am Bande", starb einen Tag nach seinem 85. Geburtstag am 24. März 2015
nach langer Krankheit auf seinem Gut Heigenkam im Kreise seiner Familie.
Die Beisetzung fand am 31. März 2015 auf dem Friedhof der Nachbargemeinde
Warngau (Ortsteil Wall) statt → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
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