Filmografie / Hörspiel
Volker Lechtenbrink wurde am 18. August 1944 im ostpreußischen Cranz (heute Selenogradsk1)) geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in Bremen und anschließend Hamburg, wo er das Gymnasium "Johanneum"1) besuchte. Seine einzigartige Karriere begann bereits mit acht Jahren beim NDR-Kinderfunk, als zehnjähriger stand er dann in einem Weihnachtsmärchen erstmals auf der Bühne.
Berühmt wurde er 1959 durch seine Rolle des Schuljungen Kurt Hager in Bernhard Wickis preisgekröntem Antikriegsfilm "Die Brücke"1), gedreht nach dem gleichnamigen, autobiografischen Roman1) von Gregor Dorfmeister1) alias Manfred Gregor.
Sein darstellerisches Rüstzeug erwarb sich Lechtenbrink nach der "mittleren Reife" in Hamburg an der "Hochschule für Bildende Künste"1) sowie am Schauspielstudio bei Hildburg Frese1) (1915 – 2002). 1960 gab der erst 16-Jährige dann sein Bühnendebüt als Charakterdarsteller in dem Shakespeare-Drama "Der Kaufmann von Venedig"1) am "Landestheater Hannover"1), dessen Ensemblemitglied er 1967 wurde. 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Volker Lechtenbrink 01; Copyright Virginia Shue
Weitere Verpflichtungen führten den Schauspieler unter anderem nach München an das "Bayerische Staatsschauspiel"1) sowie an das "Deutsche Schauspielhaus"1) in Hamburg (1969 – 1983), wo er sich auch als Regisseur einen Namen machte. Dann ging er zu Friedrich Schütter (1921 - 1995) an das "Ernst Deutsch Theater"1), das bis zuletzt seine künstlerische Heimat blieb. Von 1995 bis 1997 fungierte Lechtenbrink als Intendant der "Bad Hersfelder Festspiele"1), seit 1. August 2004 leitete er als Nachfolger von Isabella Vértes-Schütter1) das "Ernst Deutsch Theater", stand dort auch weiterhin erfolgreich auf der Bühne und führte Regie; im Juli 2006 gab er die Intendanz an Schütters Witwe, Isabella Vértes-Schütter zurück.
 
Volker Lechtenbrink mit der Titelrolle in Johann Wolfgang von Goethes Trauerspiel "Clavigo" 01; Copyright Virginia Shue Volker Lechtenbrink mit der Titelrolle in Johann Wolfgang von Goethes Trauerspiel "Clavigo" 02; Copyright Virginia Shue
Volker Lechtenbrink mit der Titelrolle in dem Trauerspiel "Clavigo"1) von Johann Wolfgang von Goethe1)
am "Ernst-Deutsch-Theater (Oktober 1982)
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) 
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Mitte der 1970er Jahre startete Lechtenbrink seine Karriere als Sänger: Mit seiner ersten LP  "Der Macher", die 1976 auf den Markt kam, konnte er mit eigenen Texten sowie Liedern des amerikanischen Sängers und Schauspielers Kris Kristofferson1) auf Anhieb einen riesigen Erfolg verbuchen. Weitere Platten und Konzerttourneen schlossen sich in den nächsten zwölf Jahren an, bis 1994 veröffentlichte er in dieser Zeit insgesamt zwölf Alben. Seine unverwechselbare, markant-rauchige Stimme hat man noch heute im Ohr, unvergessen bleiben wohl seine Hits "Leben so wie ich es mag", "Erst drüben Die Dame", "Hitch Hike baby", "Ich mag"1) oder "Ich glaube, Oma, Du sitzt auf 'ner Wolke", Lieder, welche man auch auf den im Jahre 2000 erschienen sieben CDs "Der ganze Lechtenbrink" hören kann → Diskografie bei Wikipedia.
 
Das Fernsehen bot dem Multitalent Lechtenbrink seit Anfang der 1960er Jahre ein weiteres Betätigungsfeld. In nachhaltiger Erinnerung wird er mit der Rolle des Sohne Ulli in der populären Familienserie "Alle meine Tiere" (1962/63) bleiben, immer wieder übernahm er in den nachfolgenden Jahrzehnten sporadisch interessante Rollen in TV-Spielen und Serien, war im Verlaufe der Zeit in verschiedensten populären Krimiserien wie beispielsweise "Der Kommissar", "Sonderdezernat K1", "Ein Fall für zwei"1), "Derrick"1), "Der Alte"1) oder "Siska"1) auf dem Bildschirm präsent. Erfolgreiche Fernsehspiele wie der von Wolfgang Staudte1) in Szene gesetzte Mehrteiler "Der eiserne Gustav" (1979) mit Gustav Knuth in der Titelrolle nach dem gleichnamigen Roman von  Hans Fallada1) über den Droschkenkutschers Gustav Hartmann1) oder Hans-Christoph Blumenbergs1) Kino-Thriller "Der Sommer des Samurai"1) (1986) gehören ebenfalls zu Lechtenbrinks Filmografie. 
Volker Lechtenbrink 02; Copyright Virginia Shue In den nachfolgenden zwei Jahrzehnten spielte das Multitalent unter anderem in den Pilcher1)-Verfilmungen "Klippen der Liebe" (1999) und "Der Mann meiner Träume" (2007) mit oder war als Innensenator in der "Bella Block"1)-Folge "Geflüsterte Morde"1) (2000) zu sehen. Zu seinen weiteren Arbeiten vor der Fernsehkamera zählte die ZDF-Krimiserie "M.E.T.R.O. – Ein Team auf Leben und Tod"1) (2006), wo er an der Seite von Ursula Karven1) und Michael Roll1) den Chefarzt der Hamburger Tropenklinik Professor Lorenz Baumann mimte. Weitere TV-Auftritte hatte er beispielsweise in vier Folgen der losen ZDF-Reihe "Meine wunderbare Familie"1) sowie in den "Inga Lindström"1)-Melodramen "Sommertage am Lilja-See" (2007) und "Das Herz meines Vaters"1) (2009). Auch in der 2012 ausgestrahlten Inga Lindström-Geschichte "Sommer der Erinnerung" (EA: 08.01.2012) war Lechtenbrink mit von der Partie und zeigte sich als schrulliger bzw. wenig erfolgreichen Kunstmalers Arnulf Svensson.
 
In dem animierten Kinderfilm mit dem Titel "Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland"1) lieh er dem kleinen Sandmännchen seine Stimme; der Streifen kam zum 50. Geburtstag des Sandmanns am 30. September 2010 in die Kinos. In Oliver Dieckmanns1) Fantasy-Komödie "Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel"1), basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch-Bestseller1) von Cornelia Funke1), erlebte man ihn als Waldemar Wichteltod bzw. bösen Anführer der Nussknacker-Armee; Kinostart war der 24. November 2011. Seine letzte filmische Arbeit war die TV-Geschichte "Viele Kühe und ein schwarzes Schaf"1) (EA: 17.01.2020), wo er als Jürgen Ackermann den alten, pensionierten Lehrer des Veterinärmediziners Martin Müller (Oliver Konietzny1)) mimte → Übersicht Filmografie.
 
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Dem Theater blieb Lechtenbrink stets treu, 2001 beispielsweise ging er mit dem Stück "Skylight" des britischen Dramatikers David Hare1) bundesweit auf Tournee, ein Jahr später begeisterte er gemeinsam mit seiner damaligen Ehefrau (1997–2009) Jeannette Arndt1) in der Komödie "Einmal Sonne für zwei"2) von Pierre Sauvil, mit der er dann zwei Jahre lang in vielen deutschen Städten gastierte. Ab November 2006 stand er im "Ernst Deutsch Theater" zum ersten Mal mit seiner jüngsten, damals 14-jährigen Tochter Sophie in dem Klassiker "Dr. med. Hiob Prätorius"2) von Curt Götz auf der Bühne. Danach war er in dem auch schon verfilmten dramatischen TV-Duell "Frost/Nixon"1) über den früheren US-Präsidenten Richard Nixon1) zu sehen. In dem von Michael Bogdanov1) inszenierten Stück übernahm Volker Lechtenbrink den Part von Richard "Tricky Dick" Nixon, Michael Ehnert1) mimte den britischen Boulevard-Talker David Frost1), der mit seinem Interview zur Watergate-Affäre1) Fernsehgeschichte schrieb. Die TV-Duelle zwischen den Beiden avancierten zur Legende. Die finale Episode sahen 45 Millionen Amerikaner – die bis heute höchste Einschaltquote für ein politisches Programm und ein Meilenstein der TV-Geschichte, weil "Underdog" Frost den gewandten Rhetoriker Nixon auf der Zielgeraden doch noch spektakulär zu Fall brachte. "Frost/Nixon" blickt vor und hinter die Kulissen dieser denkwürdigen Begegnung, die für beide zum öffentlichen Moment der Wahrheit wird. Spannung pur.3) 
Die Deutsche Erstaufführung bzw. Premiere fand am 6. September 2009 an den "Hamburger Kammerspielen"1) statt (→ www,welt,de), vom 20. bis einschließlich 23. Oktober war das Stück als Gastspiel im neu eröffneten, von Dieter Hallervorden geleiteten Berliner "Schlosspark Theater"1) zu sehen. Lechtenbrink wurde 2010 für seine darstellerische Leistung mit dem "Rolf-Mares-Preis der Hamburger Theater"1) in der Kategorie "Außergewöhnliche Leistungen Darsteller" ausgezeichnet. 

Volker Lechtenbrink fotografiert von dem britischen Fotografen Stuart Mentiply (www.mentiply.de)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons / Urheber: Stuart Mentiply, Wolfsburg; Angaben zur Lizenz siehe hier

Volker Lechtenbrink, fotografiert von dem britischen Fotografen Stuart Mentiply;  Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
Nach vielen Jahren kehrte Lechtenbrink auch wieder nach Bad Hersfeld zurück, am 15. Juni 2012 fand vor der Kulisse der Stiftsruine die Premiere der Shakespeare-Tragödie "König Lear"1) in einer Inszenierung von Holk Freytag1) mit Lechtenbrink in der Titelrolle anlässlich der "62. Bad Hersfelder Festspiele"1) (15.06. – 05.08.2012) statt. Die Aufführung, zu der Lechtenbrink auch seine Fassung des Stückes beigesteuert hatte, erntete positive Kritiken, "Holk Freytag und sein Protagonist Volker Lechtenbrink haben die gewaltige Bühne fest im Griff. Da scheinen sich zwei Gleichgesinnte getroffen zu haben. Das Resultat jedenfalls kann sich sehen lassen und wurde bei der Premiere … reichlich bejubelt." schrieb unter anderem die "Gießener Allgemeine" (17.06.2012) → dreimaskenverlag.de.
Seit der Premiere am 24. Februar 2013 stand Lechtenbrink zusammen mit Hannelore Hoger in dem Stück "Ihre Version des Spiels" der französische Autorin Yasmina Reza1) am Hamburger "St. Pauli Theater"1) auf der Bühne, bis 17. März fanden weitere Aufführungen statt. Hannelore Hoger gab in diesem, von Ulrich Waller1) inszenierten "abgründigen Kammerspiel" die Erfolgsautorin Nathalie Oppenheim, Lechtenbrink den jovial-aufdringlichen Provinz-Bürgermeister. Die Bild-Zeitung bezeichnete Hoger und Lechtenbrink als "Hamburgs neues Bühnen-Traumpaar", für die "Hamburger Morgenpost" war das Stück eine "klasse Schauspieler-Leistung in einem klugen Kammerspiel" → www.abendblatt.de.
Mit der Spielzeit 2013/14 begeistert Lechtenbrink am "Ernst Deutsch Theater" als der spleenige Elwood P. Dowd in dem Boulevard-Klassiker "Mein Freund Harvey"1) von Mary Chase1). "Lechtenbrink ist gerade so alt wie diese bezaubernde Komödie. Ohne Zweifel hat auch er Kinderaugen, schwarze, glänzende. Aber er besitzt darüber hinaus ein Lächeln so voller Weisheit, als hätte er letztendlich keinen mythologischen Hasen nötig, um meditativ und liebevoll zu sein. Eine sehr, sehr gute Inszenierung von Andreas Kaufmann1)! Ein grandioser, überragender Hauptdarsteller. Das Publikum jubelte und tobte sehr zu Recht." notierte unter anderem www.kultur-port.de. Zwischen dem 26.11.2014 und 17.01.2015 konnte man Lechtenbrink in dieser Rolle in der "Komödie im Bayerischen Hof"1) in München bewundern, ab Ende Januar 2015 schloss sich dann eine vierwöchige Tournee durch verschiedene deutsche Städte an.
Am 30. Oktober 2014 feierte das Musical "Leben so wie ich es mag" am Hamburger "Ernst Deutsch Theater" seine Uraufführung und stand bis Anfang November auf dem Spielplan. Benannt nach Lechtenbrinks gleichnamigem Erfolgs-Song aus dem Jahre 1980, stammt das Stück aus der Feder von Tochter Saskia Ehlers, mit der zusammen Lechtenbrink auch Regie führte. In dem Zwei-Personen-Stück mit kleiner Band – Lechtenbrink trat mit Roland Renner1) und den Musikern Friederike Alexandra Brück, Harry Ermer und Ralf Tonnius auf – erlebte man das Multitalent nach knapp drei Jahrzehnten erstmals wieder als Sänger – er spielte sich quasi selbst. "Ein Mann blickt auf sein Leben zurück mit allen Höhen und Tiefen: als Schauspieler und Sänger, als Ehemann und Vater" schrieb das "Ernst Deutsch Theater" → felix-bloch-erben.de.
Volker Lechtenbrink am 26.02.2013 in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz"; Foto zur Verfügung gestellt von Udo Grimberg; Copyright Udo Grimberg Bereits im Sommer 2013 hatte es eine Zusammenarbeit zwischen Vater und Tochter gegeben, für die "63. Bad Hersfelder Festspiele" schrieb Saskia Ehlers eine moderne Fassung von Alexandre Dumas' Mantel-und Degen-Roman "Die drei Musketiere"1), welche von Lechtenbrink ab 27. Juni 2013 in der Stiftsruine in Szene gesetzt wurde → www.focus.de. Tochter Sophie war übrigens in der Rolle der Centime zu sehen, die sich als eine Art Schutzengel um den heißblütigen D'Artagnan (Jonas Minthe1)) kümmert. Einen furiosen Erfolg verzeichnete Lechtenbrink seit der Premiere am 30. März 2015 am Hamburger "St. Pauli Theater" mit der französische Demenz-Farce "Der Vater"1) )"Le Père") von Florian Zeller1), die Ulrich Waller1) erstmals auf Deutsch inszenierte. "In einer überwältigenden deutschsprachigen Erstaufführung spielt Volker Lechtenbrink am "St. Pauli Theater" in Hamburg den alten Mann André. Und während die Zuschauer mitleidend André auf der Bühne regelrecht zerfallen sehen, kommen sie nicht umhin, Lechtenbrink staunend dabei zuzusehen, wie mit ihm genau das Gegenteil vorgeht. Er spielt wie ein junger Gott. (…) Lechtenbrink gelingt es in einer faszinierenden Steigerung, hin- und hergerissen zwischen wachen Momenten und Verwirrung, seine Zweifel zunächst in Verdachtsmomente gegen seine Lieben und später in pure Verzweiflung zu transformieren." schrieb unter anderem DIE WELT. Und beim NDR konnte man lesen: "Volker Lechtenbrink beeindruckt durch eine hohe Glaubwürdigkeit. Auch der Rest des Ensembles, unter anderem Johanna Christine Gehlen1) als Tochter und Stephan Schad1) in der Rolle des Schwiegersohns, spielen präzise und einnehmend. Der Abend endet beklemmend und mündet in erleichternden Jubel für Regie und Ensemble. Und das zu Recht." Ende März/Anfang April 2016 stand das Stück erneut auf dem Spielplan des "St. Pauli Theaters". 

Volker Lechtenbrink am 26.02.2013 in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz"1)
Foto zur Verfügung gestellt von Udo Grimberg
© Udo Grimberg

Ab Ende Mai 2017 wurde Lechtenbrink einmal mehr am "St. Pauli Theater" bejubelt. In der musikalischen Revue "Große Freiheit Nr. 7" (Premiere 29.05.2017) brillierte er als der im "Hippodrom" gestrandete alte Seebär Johnny Kröger, der als Stimmungssänger in einem Lokal auf St. Pauli arbeitet, und begab sich auf die Spuren des legendären Hans Albers, der den Hannes Kröger in dem Film "Große Freiheit Nr. 7" aus dem Jahre 1944 gemimt hatte → www.welt.de. So schrieb unter anderem die "Hamburger  Morgenpost" (31.05.2017): "Bravourös in der Paraderolle des blonden Hans: Der Hamburger Schauspielstar Volker Lechtenbrink – ja, der mit der schönen, rauen Stimme. Er verleiht der Figur des singenden Seemanns Johnny Kröger, der sich aufreibt zwischen seiner Liebe zur jungen Gisa und seiner Sehnsucht nach dem Meer, einen spröden Charme und emotionale Tiefe. Und singt Volker Lechtenbrink Welthits wie "La Paloma" oder "Hamburg, altes Mädchen", dann sind das Gänsehautmomente." (Quelle: agentur-nicolai.de) Am 23. Februar 2019 feierte Lechtenbrinck mit seinem Programm "Kommen Sie ruhig rein – Lieder und Geschichten" am "St. Pauli Theater" Premiere; weitere Vorstellungen waren bis Mitte März geplant. Auf der Website des Theaters (st-pauli-theater.de) konnte man lesen: "In seinem Solo-Abend "Kommen Sie ruhig rein – Lieder und Geschichten", den er mit "St. Pauli Theater"-Intendant Ulrich Waller1) erarbeitete, blickt er auf seine spannende Karriere zurück, singt seine besten eigenen Lieder und andere, die ihn inspiriert haben und für die er Coverversionen geschrieben hat. Der rote Faden aber sind die Begegnungen mit Menschen, die ihm wichtig waren. Denn auch davon wird er erzählen. Begleitet wird Lechtenbrink von zwei Sängerinnen und einer achtköpfigen Band unter der Leitung von Matthias Stötzel."
 
Der Sänger, Schauspieler und Regisseur Volker Lechtenbrink, welcher am 18. August 2014 seinen 70. Geburtstag sowie zudem 2014 sein 60. Bühnenjubiläum feierte, war seit 1997 in vierter Ehe mit der wesentlich jüngeren Schauspielerin Jeannette Arndt1) verheiratet; laut Medienberichten ließ sich das Paar im April 2009 scheiden. Danach zog sich der Künstler zeitweise aus der Öffentlichkeit zurück, verarbeitete die Trennung in seiner Autobiografie "Gib die Dinge der Jugend mit Grazie auf! Mein Leben." Seine "so unterhaltsam wie ehrlich geschriebene Autobiografie", so WELT-ONLINE, stellte Lechtenbrink erstmals am 19. März 2010 auf der Leipziger Buchmesse vor. WELT-ONLINE schreibt unter anderem weiter: "In einer locker aneinandergefügten Mischung aus Erlebtem und Empfundenem, gewürzt mit Anekdoten, zudem reich bebildert, entsteht nicht der Eindruck, hier könne einer die Tinte nicht halten und müsse mit 65 Jahren endlich der Nachwelt mitteilen, wie bedeutsam er sei." In letzter Zeit präsentierte Lechtenbrink sein Buch zudem im Rahmen einer Lesetournee.
Zu seinem 75. Geburtstag hatte sich Lechtenbrink die Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1) gewünscht, deren Text er selbst bearbeitete. Zusammen mit Tochter Saskia Ehlers führte er zudem Regie und stand am umjubelten Premierenabend (22.08.2019) selbst mit der Rolle des Narren auf der Bühne des "Ernst Deutsch Theaters"1). "Er deklamiert, singt und rappt sogar. Volker Lechtenbrink ist immer da. In der Rolle des Narren im hellen Leinenanzug sitzt er auf einem Holzfass, beobachtet das Treiben auf der Bühne und lächelt ins Publikum: "Das kann ja heiter werden!" Lechtenbrink ist ganz er selbst." konnte man bei www.ndr.de lesen. Bis zum 28. September 2019 standen weitere Aufführungen auf dem Spielplan → www.welt.de.
Seine letzte Theaterarbeit war am "St. Pauli Theater" seit der Premiere am 3. Oktober 2020 das von Ulrich Waller in Szene gesetzte Zwei-Personenstück "Love Letters"2) von A. R. Gurney1) mit Eva Mattes1) als Partnerin. "Langanhaltenden Schlussapplaus der Premieren-Besucher Dank pointierter Lesetechnik und Ausdruckskraft erfüllen die beiden Schauspieler die Briefe einer unerfüllten Liebe immer wieder neu mit Leben. Manchmal spielen, vielmehr lesen sie regelrecht Pingpong." notierte das "Hamburger Abendblatt". Aus gesundheitlichen Gründen konnte Volker Lechtenbrink die Rolle des Andy dann ab November 2020 nicht weiter spielen, seinen Part übernahm Stephan Schad1).
 
Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater und Film erfreute Lechtenbrink auch immer wieder mit Lesungen, beispielsweise mit Texten von Oscar Wilde1), Erich Kästner1) und Wolfgang Borchert1) das Publikum. Darüber hinaus war der Künstler mit seiner schönen, sonoren Stimme als Sprecher gefragt, lieh unter anderem Stacy Keach1), Kris Kristofferson1) und Burt Reynolds seine sunverwechselbar-markante Stimme → mehr bei synchronkartei.de. Anfang der 1980er Jahre war er als Sänger und Sprecher in einem Werbespot für den Malzkaffee "Caro-Kaffee"1) ("Caro, ich mag dich") zu hören, für den sein Lied "Ich mag"1) umgeschrieben wurde. Seit Mitte der 1950er Jahre stand Lechtenbrink zudem im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Außer den genannten Auszeichnungen wurde Lechtenbrink 2007 als "Bester Interpret" mit dem "Deutschen Hörbuchpreis"1) für seine Lesung des Romans "Die Brücke"1) von Gregor Dorfmeister1) (veröffentlicht unter dem dem Pseudonym Manfred Gregor) geehrt. In der Begründung der Jury hieß es: "In seiner Lesung erhebt sich (…) aus der Brüchigkeit der erfahrenen Stimme des Sprechers eine Dynamik und Intensität der Sprache, die die Geschichte nachhaltig neu wirken lässt. (…) Es ist überraschend und beeindruckend, wie es dem Sprecher gelingt, einen vermeintlich überkommenen Stoff frisch und heutig klingen zu lassen." (Quelle: deutscher-hoerbuchpreis.de Am 30. Oktober 2014 übereichte ihm die damalige Kultursenatorin Prof.  Barbara Kisseler1) (1949 – 2016) im Anschluss an die Premiere von "Leben, so wie ich es mag" im "Ernst Deutsch Theater" die "Biermann-Ratjen-Medaille"1) der Stadt Hamburg. Prof. Barbara Kisseler sagte unter anderem: "Volker Lechtenbrink lebt ein Leben, für das eigentlich ein Leben nicht ausreicht. Der überaus vielseitige Künstler prägt die bundesdeutsche Kultur seit Jahrzehnten nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur, Intendant, Sänger, Sprecher und Autor. Mit der Verleihung der "Senator-Biermann-Ratjen-Medaille" zieht der Hamburger Senat den Hut vor dem Lebenswerk von Volker Lechtenbrink und sagt "Danke" für seine enge Verbundenheit mit der Hansestadt." (Quelle: hamburg.de) Bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte wurde Lechtenbrink am 22. August 2021 der mit 15.000 Euro dotierte "Gustaf-Gründgens-Preis"1) verliehen, welcher an Persönlichkeiten vergeben wird, die mit ihrem Lebenswerk die darstellende Kunst in Hamburg und darüber hinaus geprägt haben. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Benefiz-Matinee im "Ernst Deutsch Theater statt", die Laudatio hielt der Schauspieler Roland Renner1), das Bühnenprogramm gestalteten Kollegin Eva Mattes, der Musikprofessor Prof. Matthias Stötzel und andere Weggefährt*innen. Die Jury begründete ihre Entscheidung unter anderem folgendermaßen: "Volker Lechtenbrink hat mit seinem Wirken die Theaterszene in Hamburg und im gesamten deutschsprachigen Raum geprägt. In unzähligen Bühnen-, Film- und Fernsehrollen überzeugt er nicht nur mit herausragender künstlerischer Professionalität, sondern auch mit seiner großen Leidenschaft und Hingabe. Meisterhaft beherrscht er die Kunst, Geschichten zu erzählen, in Szene zu setzen und die Figuren, die er verkörpert, den Menschen nahezubringen. Von seinem Publikum wird er dafür auf besondere Weise geliebt. Sein Schaffen für die Welt des Theaters ist immer mit seinem unbeugsamen Eintreten für Menschlichkeit verbunden." (Quelle: www.gustaf-gruendgens-preis.de) 

Große Bestürzung rief die Nachricht hervor, dass der vielseitige Künstler am 22. November 2021 im Alter von 77 Jahren in einem Hamburg Hospiz im Kreise seiner Familie nach schwerer Krankheit gestorben sei. "Volker Lechtenbrinks Visitenkarte hätte schon Übergröße haben müssen, damit genug Platz ist, um sämtliche Berufe und Titel unterzubringen: Der Wahl-Hamburger war nicht nur erfolgreicher Schauspieler, Synchronsprecher, Intendant und Regisseur, sondern auch Schlagersänger, Songschreiber und sogar Ehren-Alster-Schleusenwärter. Vor der Kamera fühlte sich Lechtenbrink ebenso wohl wie dahinter. Mit Dialogen überzeugte er genau wie mit seinem Gesang." schrieb der NDR in einem Nachruf. Und der Kulturjournalist Arno Frank1) schrieb bei spiegel.de: "(…) Er war ein Künstler, der noch immer die Tugenden der schlimmen und freizügigen Sechzigerjahre zur Schau trug: ein Underdog, doch jederzeit schnodderig und gelassen, ein Davongekommener, der als Schauspieler wie als Sänger gute Figur machte."
Volker Lechtenbrink war Vater von zwei Töchtern und des Adoptiv-Sohnes Robert Lechtenbrink, der als Fotograf arbeitet → fotograf-lechtenbrink.de. Aus seiner ersten Ehe mit der Tänzerin Yvonne van Meerveld (1939 – 2019) ging Tochter Saskia Ehlers hervor, die sich als erfolgreiche Drehbuchautorin und Autorin einen Namen gemacht hat. Nach der Scheidung von der Fotografin Carmen Roberts ehelichte er die Schauspielerin Anja Topf1), aus der Verbindung stammt die 1992 geborene Tochter Sophie4), welche inzwischen ebenfalls schauspielerisch tätig ist. Mit seiner Kollegin Jeannette Arndt war er von 1997 bis 2009 verheiratet, Seit einiger Zeit war die 25 Jahre jüngere Heilpraktikerin Gül Ural-Aytekin an Lechtenbrinks Seite, der er Mitte Dezember 2015 in fünfter Ehe das Ja-Wort gab.
  
Laut Medienberichten fand die Trauerfeier und anschließende Beisetzung am 9. Dezember 20121 im engsten Familien- und Freundeskreise statt. Die letzte Ruhe fand Volker Lechtenbrink in einem Urnengrab auf dem Hamburger "Friedhof Ohlsdorf"1) (Lage: PlanquadratAH44) im Ruhewald am Prökelmoor (Stein Nr.13/Birke), wo bereits seine erste Ehefrau Yvonne van Meerveld beigesetzt worden war → Foto der Grabstelle bei knerger.de.

Siehe auch Wikipedia, deutsches-filmhaus.de
Fremde Links: 1) Wikipedia,  2) theatertexte.de, 4) agentur-nicolai.de
3) Quelle: hamburger-kammerspiele.de (Artikel nicht mehr online)
Lizenz Foto Volker Lechtenbrink (Urheber: Stuart Mentiply, Wolfsburg):
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Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), filmportal.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de, tittelbach.tv)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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