Homo sapiens windows

Der homo sapiens windows ist eine erst kürzlich entdeckte Art, die sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild nicht wesentlich vom homo sapiens sapiens unterscheidet.
Dennoch sind einige gravierende Unterschiede festzustellen. Hier einige bislang bekannte Eigenschaften:
Der homo sapiens windows tritt in verschiedenen Varianten auf. Sie tragen die in der Biologie selten verwendeten Bezeichnungen 3.11, 95, 98 und NT. Einige Forscher behaupten inzwischen auch eine ME Art gesichtet zu haben.
Die Gehirne der homo sapiens windows verwenden ein spezielles Betriebssystem, das die Evolutionsbiologie noch vor ein Rätsel stellt: Es arbeitet ineffizient, langsam und fehleranfällig. Wie es sich im Rahmen der Evolution überleben konnte ist bislang vollkommen ungeklärt.
Wegen dieser Fehleranfälligkeit muss sich der homo sapiens windows alle paar Stunden mal kurz hinlegen. Dies ist mit dem Sekundenschlaf des homo sapiens sapiens vergleichbar. Allerdings tritt der Sekundenschlaf nur bei Erschöpfung ein, die kurzen Schlafphasen können jederzeit eintreten.
Nach ein paar Wochen streikt der homo sapiens windows ganz. Im Regelfall findet sich ein Pfleger mit viel Zeit und Zuwendung, der den Kranken gesund pflegt. Im Regelfall wird das dadurch erreicht, dass sein Betriebssystem komplett erneuert wird.
Durch diese Erneuerung gehen oft alle Erinnerungen verloren. Kluge homo sapiens windows erkennt man deshalb daran, dass sie alle Gedanken und Erinnerungen sicher, meist in Form von Tagebüchern, bei sich tragen.
Psychologische Untersuchungen weisen darauf hin, dass der homo sapiens windows vor jeder Handlung, die er ausführt, "Start" denkt. Der mysteriöse Charakter dieses Worts konnte aber noch nicht eindeutig geklärt werden.
Eine weitere Erkenntnis der Psychologie ist, dass der homo sapiens sapiens im Gegensatz zum homo sapiens windows mehrere Dinge gleichzeitig tun kann. So ist es ihm z.B. möglich, Zeitung zu lesen und gleichzeitig Radio zu hören. Ein homo sapiens windows ist damit aber komplett überfordert.
Beim Erlernen neuer Handlungen (im Fachjargon "installieren" genannt) hat der homo sapiens windows zunächst keine Probleme. Diese treten oft erst auf, wenn er diese Handlungsweise wieder verlernen will ("deinstallieren"). Dabei bleiben immer Trümmer der erlernten Verhaltensweise übrig.
Ein Problem tritt beim Installieren allerdings zunehmend auf: Die Handlungen haben z.T. gleiche Grundzüge, die an der gleichen Stelle im Gehirn abgelegt werden. So kann es passieren, dass ein älteres Handlungsmuster einen brandaktuellen Grundzug überschreibt.
Im Gegensatz zum homo sapiens sapiens, der es gelernt hat jedes Werkzeug zu verwenden, benötigt der homo sapiens windows einen sogenannten Treiber. Selbst für so einfache Dinge, wie das Verwenden einer Gabel, muss der richtige Treiber installiert sein.
Bei so vielen Treibern kann es leicht zu Treiberkonflikten kommen. So ist Silberbesteck leider nicht kompatibel zu Messingbesteck und benötigt daher einen anderen Treiber. Da in einem solchen Fall dann zwei Treiber für das selbe Werkzeug (im Fachjargon auch "Peripheriegerät" genannt) vorliegen, behindern sie sich meist gegenseitig und der homo sapiens windows hat ein ernsthaftes Problem.
Ein weiteres Problem des homo sapiens windows tritt bei seinen Arztbesuchen auf. So beklagen sich die Mediziner darüber, dass der homo sapiens windows nicht in der Lage ist zu erklären, was mit ihm nicht stimmt. Meistens führt er sein Unwohlsein auf eine "Allgemeine Schutzverletzung" zurück.
Problematisch sind auch die verschiedenen Arten des homo sapiens windows. So sind die Arten untereinander nicht verträglich. Dies gilt insbesondere für Eigenschaften, die sie vom homo sapiens dos übernommen haben.
Diese Liste der Eigenschaften ist sicher noch unvollständig, weitere Eigenschaften warten noch auf ihre Entdeckung.
Hier noch ein kleiner Stammbaum:

zurück