Filmografie
Bud Spencer erblickte am 31. Oktober 1929 als Carlo Pedersoli in Borgo Santa Lucia1), einem historischen Ortsteil der italienischen Hafenstadt Neapel1) das Licht der Welt; einige Jahre später wurde am 28. Juni 1934 seine jüngere Schwester Vera geboren. Der Sohn des wohlhabenden Industriellen Alessandro Pedersoli und dessen Ehefrau Rosa besuchte die Grundschule in Neapel, später, nach dem Umzug der Familie 1940 nach Rom1), das dortige örtliche Gymnasium.
Bud Spencer bei der Weltpremiere der Action-Komödie "Mord ist mein Geschäft, Liebling" im CineStar-Kino im Berliner SONY Center am 19. Februar 2009; Copyright Christian Behring Bereits als Schüler war er aktiver Schwimmer und Mitglied eines römischen Schwimmclubs. Nach dem Abitur begann der junge Pedersoli 1946 zunächst ein Chemie-Studium, welches er jedoch, bedingt durch die Übersiedlung der Familie im Januar 1947 nach Südamerika bzw. Brasilien1), abbrechen musste. "In Südamerika betätigte er sich in Rio de Janeiro1) als Fließbandarbeiter, in Buenos Aires als Bibliothekar und in der italienischen Botschaft1) in Montevideo1) als Sekretär." notiert Wikipedia. Ende 1948 kehrte der 19-Jährige nach Italien zurück, nahm das Studium wieder auf, schrieb sich aber kurz darauf in Rom als Student der Rechtswissenschaften ein, nicht zuletzt um sich mehr dem Schwimmsport widmen zu können. Mit Erfolg, "er war Mitglied der italienischen Wasserballnationalmannschaft, wurde italienischer Meister über 100-Meter-Freistil1), die er am 19. September 1950 als erster Italiener unter einer Minute schwamm. 1951 nahm er an den Mittelmeerspielen1) teil und gewann mit 59,7 Sekunden die Silbermedaille über 100-Meter-Freistil. 1952 nahm er an den "Olympischen Sommerspielen"1) in Helsinki1) teil, schied allerdings im Halbfinale beim 100-Meter-Freistilschwimmen (58,9 Sekunden) als Fünfter seines Laufes mit der insgesamt zwölftbesten Zeit aus.2)
 
Bud Spencer anlässlich der Weltpremiere der Action-Komödie
"Mord ist mein Geschäft, Liebling"1)
im CineStar1)–Kino im Berliner SONY Center1) am 19. Februar 2009
Foto mit freundlicher Genehmigung des Berliner Fotografen Christian Behring
© Christian Behring (www.christian-behring.com)
Bei den "Mittelmeerspielen 1955"1) gewann er mit der italienischen Wasserball-Nationalmannschaft eine Goldmedaille. Mit der Schwimm-Mannschaft seines Landes reiste er 1956 zu den "Olympischen Spielen"1) nach Melbourne1), erreichte in der Disziplin 100-Meter-Freistil jedoch nur den 11. Platz. Sein Jura-Studium schloss er 1957 nach sechs Semestern mit dem akademischen Grad "Dottore" ab, was dem "Bachelor"1) entspricht. Anschließend ging er erneut nach Südamerika, arbeitete neun Monate als Vorarbeiter im Fuhrpark beim Bau der "Panamericana"1), dann für "Alfa Romeo"1) in Caracas1). 1959 zurück in Rom, heiratete er dort am 25. Februar 1960 in der Kirche "San Giovanni a Porta Latina"1) die sechs Jahre jüngere Maria Amato, Tochter des Filmproduzenten bzw. Regisseurs Giuseppe  Amato1), die er schon seit 15 Jahren kannte. Am 11. Februar 1961 wurde Sohn Giuseppe Pedersoli1) geboren, ein Jahr später am 18. Oktober 1962 die erste Tochter Cristiana, am 3. November 1972 folgte mit Diamante1) eine zweite Tochter.
  
Bereits seit den 1950er Jahren wirkte Carlo Pedersoli immer mal wieder zwischendurch als Edelkomparse und Stuntman in den in der italienischen Filmstadt "Cinecittà"1) gedrehten Produktionen mit. Erstmals trat er unter der Regie von Camillo Mastrocinque1) in dem Streifen "Quel fantasma di mio marito" (1950) als Schwimmer in Erscheinung. Es folgten Auftritte wie in dem von Mervyn LeRoy1) nach dem Roman "Quo Vadis"1) von Henryk Sienkiewicz1) gedrehten Monumentalfilm " Quo Vadis?"1) (1951) als Angehöriger der Prätorianergarde des Kaisers Nero1) (Peter Ustinov) oder als der Marinetaucher und Schnellbootfahrer Magrini in dem Kriegsstreifen "Siluri umani"1) (1954, "Torpedomänner greifen an"). In dem Sandalenfilm "Annibale"1) (1959, "Hannibal") mit Victor Mature als Hannibal1) mimte er den Stammesführer Brutario, Mario Girotti, der unter dem Namen "Terence Hill" später gemeinsam mit ihm ein Erfolgs-Duo bilden sollte, trat als Quintilius in Erscheinung.
Den Durchbruch zum populären Filmschauspieler verdankte er dem von Giuseppe Colizzi1) gedrehten Western "Tu perdonas… yo no"1) (1967, "Gott vergibt – Django nie!"), in dem er erstmals unter dem Namen "Bud Spencer" auftrat. Ebenso wie sein Kollege Hill nahm auch Pedersoli einen englisch klingenden Künstlernamen an, da sich dies zur damaligen Zeit besser vermarkten ließ. Wie er dazu kam, erzählte er einmal so: "Ich hatte eine Flasche "Budweiser-Bier"1) – mein Lieblingsbier – vor mir und Spencer Tracy war immer mein Lieblingsschauspieler, also war meine Wahl ganz einfach!" An der Seite von Terence Hill in der Rolle des Glücksspielers Cat "Django" Stevens mimte er dessen alten Freund, den Versicherungsdetektiv Hutch" Dan" Bessy. Aufgrund des Erfolgs an den Kinokassen kamen mit "I quattro dell'Ave Maria"1) (1968, "Vier für ein Ave Maria") und "La collina degli stivali"1) (1969, "Hügel der blutigen Stiefel") zwei Fortsetzungen um diese zwei ungleichen Typen in die Kinos.
Dominierten in diesen ersten Filmen vornehmlich eher brutale Schieß- und Prügelszenen, gerieten die nachfolgenden Produktionen zu humorvollen Italo-Western1). Bis weit in die 1980er Jahre blieben das Duo Spencer/Hill Garanten für wenn auch mitunter grob gestrickten Filmspaß. Mit "Lo chiamavano Trinità"1) (1970, "Vier Fäuste für ein Halleluja") entstand wohl der berühmteste Streifen, der die bisherigen "Italo-Western" parodierte und zu einem Kassenschlager in ganz Europa wurde.

DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
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Vier Fäuste für ein Halleluja
 Die rechte und die linke Hand des Teufels Dieses und den nachfolgenden Filmen lag immer das gleiche, einfache Konzept zu Grunde: Altkluge Sprüche, arrogante Überlegenheit gegenüber einem großen Arsenal von Prügelknaben und slapstickhafte Keilereien, bei denen weder Blut floss noch Leichen eingesammelt werden mussten. Um auch den US-Markt zu erreichen, wurden die Filme bald auf englisch gedreht und erreichten auch einen gewissen Bekanntheitsgrad im englischsprachigen Raum. Zu nennen sind etwa "Lo chiamavano Trinità"1) (1970, "Die rechte und die linke Hand des Teufels") oder "Più forte, ragazzi!"1) (1972, "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle"). 
  
Aber auch ohne Terence Hill konnte sich Spencer behaupten, die von Enzo Barboni1) inszenierte Gangster-Parodie "Anche gli angeli mangiano fagioli"1) (1973, "Auch die Engel essen Bohnen") – diesmal mit Giuliano Gemma als Partner – geriet, zusammen mit dem von "Kathy & Gulliver" dargebotenen Titelsong "Angels and Beans", ebenfalls zu einem Hit an den Kinokassen → spencerhilldb.de.
 
  
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Auch die Engel essen Bohnen
Original-Titel: Anche gli angeli mangiano fagioli
Italien/Frankreich/Spanien, 1973
Genre: Komödie
Regie: Enzo Barboni
Drehbuch: Tulio Demicheli, J. Fortini,
Ángel G. Gauna, Marie Claire Solleville
Musik: Oliver Onions 
Kamera: Francisco Marín
Schnitt: Eugenio Alabiso
Darsteller/-innen:
Giuliano Gemma: Sonny Abernathy, Bud Spencer: Charlie Smith,
Robert Middleton: Angelo, Bill Vanders: Inspector Mackintosh,
Steffen Zacharias: Gerace, Víctor Israel: Giudà,
Lara Sender: Geraces Frau, Riccardo Pizzuti: Angelos Schläger,
George Rigaud: Senator O'Riordan, und andere
→ Synchronisation
  
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(Fremde Links: Wikipedia)
Auch die Engel essen Bohnen
     

Kurzinhalt:
Der "Dicke" Charlie (Bud Spencer) verdient sein Unterhalt mit Catchen, denn das fällt ihm nicht schwer und es reicht zum Leben. Doch darin ist er zu gut. Seine zahlreichen Siege ziehen die Aufmerksamkeit der Mafia auf sich. Sie fordern ihn auf seine Siege einzustellen und selbst zu Boden zugehen, denn in diesem Ort entscheidet die Mafia, wer gewinnt oder verliert. Falls er dem nicht nachgeht, wird er einen Unfall haben. Charly lässt sich darauf nicht ein und gewinnt sein nächstes Match, muss aber schnell aus der Arena fliehen. Dabei ist ihn sein zukünftiger Freund, der schmale Sonny (Giuliano Gemma) behilflich. Gemeinsam überlegen sie, wie man den Drahtziehern aus dem Hintergrund die geeignete Antwort verpassen könnte. Da besinnt sich Charly der Urgewalt seiner Fäuste und das man sie außerhalb der Arena auch nutzen kann. Gemeinsam lernen sie der Mafia das fürchten. Ihnen schlackern die Knie und sie merken, das man einen Charly lieber in Ruhe lassen sollte…
 
Lexikon des internationalen Films → filmdienst.de:
Zum Geblödel ausartende Parodie auf Gangsterfilme mit wenigen gelungenen Gags und vielen Prügeleien.

Siehe auch prisma.de, Wikipedia, spencerhilldb.de

   
Unter der Regie von Stefano Vanzina1), genannt "Steno", passte Spencer seine bisherigen Figuren dann dem Geschmack eines jüngeren Publikums an und trat als Commissario Manuele Rizzoin bzw. in der klassischen Krimikomödie "Piedone lo sbirro"1) (1973, "Sie nannten ihn Plattfuß") mit einer anders gearteten Serienfigur in Aktion, spielte den schlagkräftigen Polizisten "Plattfuß", der in exotische Abenteuer gerät: Inspektor Rizzo ist auf Drogenfälle spezialisiert und benutzt keine Waffen, sondern nur seine Fäuste. Nach "Piedone a Hong Kong"1) (1976, "Plattfuß räumt auf") und "Piedone l'africano"1) (1977, "Plattfuß in Afrika") drehte Spencer mit "Piedone d'Egitto"1) (1979, "Plattfuß am Nil") den letzten Film dieser Reihe. In dem ganz auf ihn zugeschnittenen Abenteuer "La grande bagarre"1) (1976, "Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel") präsentierte er sich zur Abwechslung dann mal als der italienische Condottiere1) und Volksheld Ettore Fieramosca1) (Hector Fieramosca) bzw. als gewitzt-bärenstarker Söldner, der den Spaniern zum Sieg über die französischen Belagerer Apuliens1) verhalf. Wiederholt stand Spencer für
Michele Lupo1) vor der Kamera und blieb seinem Rollen-Klischee verhaftet, so als der italienische Fischer und ehemalige American-Football1)-Profispieler "Mücke" in "Lo chiamavano Bulldozer"1) (1978, "Sie nannten ihn Mücke"), als Sheriff in "Uno sceriffo extraterrestre – poco extra e molto terrestre"1) (1979, "Der große mit seinem außerirdischen Kleinen") und "Chissà perchè… Capitano tutte a me"1) (1980. "Buddy haut den Lukas") oder als Buddy, "Blutsbruder" von Girolamo, genannt "Adlerauge" (Amidou1)) in "Occhio alla penna"1) (1981, "Eine Faust geht nach Westen"). Für die Komödie "Sie nannten ihn Mücke" schrieb er zudem einige Lieder, sang unter anderem mit seiner Football-Mannschaft den Titel "Pelota"3) und begleitete sich mit der akustischen Gitarre.
Nach dem Streifen "Porgi l’altra guancia"1) (1974, "Zwei Missionare") war das Duo Spencer/Hill zeitweise getrennte Wege gegangen, um dann nach altbewährtem Muster  in "Due superpiedi quasi piatti" (1977, "Zwei außer Rand und Band") mit anhaltendem Erfolg wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen. Beispielsweise drehten sie die Stories "Io sto con gli ippopotami"1) (1979, "Das Krokodil und sein Nilpferd"), "Chi trova un amico, trova un tesoro"1)  (1981, "Zwei Asse trumpfen auf"), waren dann nach "Nati con la camicia"1) (1983, "Zwei Bärenstarke Typen")  und "Non c’è due senza quattro" (1984, "Vier Fäuste gegen Rio") zunächst letztmalig in "Miami Supercops"1) (1985, "Die Miami Cops)" gemeinsam auf der Leinwand zu sehen. Knapp zehn Jahre später präsentierten sie beide noch einmal in "Botte di Natale"1) (1994, "Die Troublemaker"). Insgesamt traten Spencer/Hill  in 17 Filmen zusammen in Aktion, und fanden besonders außerhalb Italiens – vor allem n Deutschland und Südamerika – trotz der zum Teil einfältigen und stereotypen Handlungen großen Anklang.
  
Weitere Kino-Produktionen mit Bud Spencer als "Solist" bzw. in der Hauptrolle waren "Banana Joe"1) (1982), "Bomber"1) (1982, "Der Bomber"), "Cane e gatto"1) (1983, "Bud, der Ganovenschreck"), "Superfantagenio"1) (1986, Aladin) und "Un piede in paradiso"1)  (1991, "Wenn man vom Teufel spricht"). 

DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
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Das Krokodil und sein Nilpferd
Ab Mitte der 1980er Jahre konzentrierte sich der markant-gewichtige Schauspieler verstärkt auf seine Arbeit beim Fernsehen, klärte in der Krimi-Reihe "Jack Clementi – Anruf genügt…"1) (1988/89, "Il professore ") als der ehemalige Polizeibeamte und jetzt Privatdetektiv "Professor" Jack Clementi sechs Folgen lang Fälle von Versicherungsbetrug auf. Erneut einen ehemaligen Polizisten, der sich nun als gewiefter Privatermittler betätigte, mimte er als Jack  Costello1), genannt "Extralarge", in der Serie "Zwei Supertypen in Miami"1) (1992/93, "Extralarge"). Die Serie umfasste 12 Episoden, welche in Spielfilmlänge gedreht wurden, Costelloss Partner/Assistent Dumas1) war in der ersten Staffel Michael Philipp Thomas1), in der zweiten Staffel trat Michael Winslow1) auf den Plan. Gemeinsam mit Philip Michael Thomas agierte er auch in der Serie "Zwei Engel mit vier Fäusten"1) (1997/98, "Noi siamo angeli"), in der sie in den jeweils rund 90-minütigen Folgen als die aus dem Gefängnis entflohenen Kumpel Bob Russel alias Padre Orso (Spencer) und Joe Thomas alias Padre Zack (Thomas) auftauchten. Ebenfalls ganz auf Spencer zugeschnitten war der Fernsehfilm "Padre Speranza – Mit Gottes Segen"1) (2000, "Padre Speranza"), hier war er der unkonventionelle Priester und Leiter eines Waisenhauses Carlo Vasari, der sich für Jugendliche aus sozialen Brennpunkten engagiert. "Bud Spencer greift nur noch gelegentlich auf sein einstiges Haudrauf-Image zurück, verlässt sich aber weiter auf sein Erfolgsrezept aus lakonisch-humoriger Gelassenheit und darstellerischem Minimalismus." notiert filmdienst.de.
In jüngerer Zeit war es ein wenig stiller um den Publikumsliebling geworden, nur noch gelegentlich nahm er Rollen in Kino-Produktionen an. So erlebte man ihn in Sebastian Niemanns1) Agenten-Parodie "Mord ist mein Geschäft, Liebling"1), einer actiongeladenen Screwball-Komödie mit Rock Hudson/Doris Day-Flair, als Pepe, alten Freund des männlichen Protagonisten bzw. Auftragskillers Toni Ricardelli (Rick Kavanian1)), der nach Turbulenzen mit der Verlagsangestellten Julia Steffens (Nora Tschirner1)) sein Glück findet; allgemeiner Kinostart war am 26. Februar 2009.
Im Folgejahr präsentierte sich Spencer in der Krimiserie "Ein Koch für alle Fälle"4) (2010, "I delitti del cuoco" dann als der ehemalige Polizeikommissar und nun Restaurant-Besitzer Carlo Banci.
Kinoplakat zu "Sie nannten ihn Spencer"; Urheber: Thimfilm / Neue Visionen; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC BY-SA 4.0 Zudem wirkte er in den über und mit ihm gedrehten Dokumentationen mit, von Friedemann Beyer1) und Irene Höfer entstand der Film "Bud’s Best – Die Welt des Bud Spencer", der nach der Uraufführung im März 2012 im Berliner "Babylon-Kino"1) (in Anwesenheit des Stars) ebenfalls im März 2012 bei ARTE1) im Rahmen der Sendereihe "Könige der B-Movies" zur Ausstrahlung gelangte. Die Autoren porträtieren Spencers Leben und Werk und befassen sich mit seinem Status als popkulturelle Ikone. Die Weltpremiere der von Karl-Martin Pold1) gedrehten Dokumentation "Sie nannten ihn Spencer"1), in der neben Spencer (natürlich) auch Weggefährte Terence Hill auftrat, fand am 23. Juni 2017 unter Beteiligung der Familie Pedersoli beim internationalen "Filmfest München"1) statt. Bei Wikipedia kann man lesen: ""Sie nannten ihn Spencer" hat eine außergewöhnliche Produktionsgeschichte, die im deutschsprachigen Raum einzigartig ist. Von der Idee 2008 bis zum Kinostart 2017 dauerte es neun Jahre, dabei wurde der komplette Produktionsprozess öffentlich auf der projektbegleitenden Plattform "Budspencermovie" kommuniziert, die dabei nicht nur der Internetcommunity als Informationsquelle diente, sondern der Fangemeinde auch die Möglichkeit gab, sich aktiv an der Produktion zu beteiligen." → Übersicht Filmografie (Auszug)
   
Kinoplakat zu "Sie nannten ihn Spencer"
Urheber: Thimfilm / Neue Visionen → neuevisionen.de
Quelle: Wikimedia Commons
Lizenz: CC BY-SA 4.0
→ siehe auch film.at sowie sienanntenihnspencer.com
Mehrfach wurde der imposante Schauspieler ausgezeichnet, so unter anderem in Deutschland gemeinsam mit Terence Hill mit einem "Bambi"1) (1975)  in der Kategorie "Bester Film International" ("Zwei wie Pech und Schwefel"/"Zwei Missionare"1)), den Publikumspreis "BRAVO Otto"1) in Silber konnte er 1978 und 1979 entgegennehmen. Den "Jupiter-Award"1) erhielt er 1979 und 1980 in der Kategorie "Bester Internationaler Darsteller". Erwähnenswert ist, dass sieben seiner Filme mit der "Goldenen Leinwand"1) prämiert wurden: 1973 "Vier Fäuste für ein Halleluja"1), 1974 "Auch die Engel essen Bohnen"1), 1975 "Zwei wie Pech und Schwefel"1), 1976 "Zwei Missionare"1), 1979 "Plattfuß in Afrika"1) und "Sie nannten ihn Mücke"1) sowie 1980 "Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen"1) und "Das Krokodil und sein Nilpferd"1).
2008 ehrte ihn sein Heimatland mit dem "Verdienstorden der Italienischen Republik"1) und ernannte ihn zum "Großoffizier" ("Grande Ufficiale Ordine al Merito della Repubblica Italiana"1)), sein Lebenswerk würdigte man, ebenso wie das von Terence Hill, 2010 mit dem italienischen Filmpreis "David di Donatello"1). Am 25. März 2015 erhielt Bud Spencer die Ehrenbürgerwürde seiner Geburtsstadt Neapel → weitere Auszeichnungen bei Wikipedia.
  
Seine Lebenserinnerungen kamen auch in deutscher Sprache unter dem Titel "Bud Spencer – Mein Leben, meine Filme – Die Autobiografie" auf den Markt. Spencer stellte das im Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf" erschienene, reich bebilderte Buch am 13. und 14. April 2011 persönlich in Berlin der Öffentlichkeit vor. "Carlo Pedersoli ist so imposant wie die von ihm verkörperten Figuren, aber er ist noch viel mehr: ein intelligenter Jurist, ein ehemaliger Hochleistungsschwimmer, der zweimal an den Olympischen Spielen teilgenommen hat, und ein Kosmopolit, der viel gereist ist und noch mehr erlebt hat. Seine Autobiografie wird nicht nur alle Bud-Spencer-Fans begeistern. (…) In seiner humorvoll geschriebenen und mit vielen Anekdoten gespickten Autobiografie zeigt sich Bud Spencer von seiner ganz persönlichen Seite." notiert unter anderem der Verlag → schwarzkopf-verlag.info. Ebenfalls bei "Schwarzkopf & Schwarzkopf" kam nach dem großen Erfolg von "Mein Leben, meine Filme" (zeitweise Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste) ein zweiter Teil von Spencers Erinnerungen auf den Markt, "In achtzig Jahren um die Welt" hieß ein neuerliches Werk des vielseitigen Künstlers, das in Zusammenarbeit mit Lorenzo de Luca entstanden und seit 15. März 2012 in deutscher Sprache im Handel ist. "In achtzig Jahren um die Welt" ist ein sehr persönliches, humorvolles Buch über die Erfolge und Rückschläge im Leben des großen Schauspielers, eine Liebeserklärung an seine Familie und ein großes Dankeschön an seine Fans." kann man beim Verlag lesen → schwarzkopf-verlag.info.
Mit "Ich esse, also bin ich" publizierte Spencer anlässlich seines 85. Geburtstages am 31. Oktober 2014 "ein philosophisches Duell mit kulinarischen Spezialeffekten in zwölf Kapiteln". Er liefert sich "mit Philosophen wie Sokrates, Konfuzius oder Rousseau herrliche philosophische Duelle voller Witz und ironischer Seitenhiebe. Wenn die Worte ihn im Stich lassen, bereitet er seinen ungebetenen Gästen köstliche italienische Speisen von Pasta- und Fischgerichten bis hin zu typisch neapolitanischem Gebäck zu, woraufhin sie sich satt und zufrieden geschlagen geben – doch der nächste Plagegeist lässt nicht lange auf sich warten. Bud Spencer ist ein einzigartiges Kochbuch gelungen, das zum Mitlachen, Mitdenken und Mitkochen inspiriert."
(Quelle: www.schwarzkopf-verlag.de)
In seinen letzten Erinnerungen mit dem deutschen Titel "Bud Spencer: Was ich euch noch sagen wollte …" (2016) lässt er die Leserschaft an den bedeutsamsten Episoden aus seinem Leben teilhaben – und viel wichtiger: was er aus ihnen gelernt hatte. "Denn mit seinem Hang zur Philosophie schafft es der Neapolitaner, aus der verzwicktesten Lage einen Ausweg zu finden und eine Lehre zu ziehen. Mit italienischem Charme, einem gewitzten Geist und einer Pasta-Teller-großen Portion Humor!" (Quelle: www.schwarzkopf-verlag.de)

Bud Spencer im Juni 2015 in Berlin
(Ausschnitt des Originalfotos)
Urheber: Michél Buchmann (michelbuchmann.de)
Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons

Bud Spencer im Juni 2015 in Berlin (Ausschnitt des Originalfotos); Urheber: Michél Buchmann (michelbuchmann.de); Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons
Dass Spencer sich zudem als Musiker bzw. Sänger hervortat, ist wegen seiner umfangreichen Arbeit für den Film ein wenig in den Hintergrund geraten. Bereits zwischen 1960 und 1964 arbeitete er hauptsächlich als Komponist für die italienische Plattenfirma RCA1). Er komponierte neapolitanische Lieder und Lieder für Schlagersängerinnen wie Rita Pavone. Mit selbst komponierten Liedern tourte er auch durch verschiedene Nachtclubs und begleitete sich dabei auf der Gitarre. Im Frühjahr 2016 erschien das Album "Futtetenne" auf CD und LP, auf der Spencer zehn zum Teil selbst geschriebene italienische Lieder als Sänger interpretierte.2) Darüber hinaus gehörte er 1981 zu den Mitbegründer der Fluggesellschaft "Mistral Air" (heute "Poste Air Cargo"1)),  betätigte sich als Musikproduzent und Drehbuchautor sowie Modedesigner, indem er 1976 eine Jeans-Linie auf den Markt brachte. Neben seiner Muttersprache konnte er sich auch in Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch und in Deutsch verständlich machen; allerdings wurde er in den Filmen, mit wenigen Ausnahmen, fast immer synchronisiert.
Erwähnenswert ist, dass er als Erfinder mehrere Patente angemeldete, die jedoch wegen Nichtzahlung der Gebühren erloschen – 1981 erfand er ein Jagdgewehr mit drei Läufen und 1990 ein spezielles Türschloss.2). Seine politischen Ambitionen blieben eher erfolglos, im April 2005 kandidierte er bei den italienischen Regionalwahlen für ein Regierungsamt im Latium1), der zentralen Region um Rom. Wie viele andere Kandidaten der "Forza Italia"1) wurde er auf Grund des unerwartet schlechten Abschneidens der Partei von Silvio Berlusconi1) nicht gewählt.2)
    
Der vielseitige Künstler starb am 27. Juni 2016 im Alter von 86 Jahren an den Folgen eines Sturzes, den er in seinem Domizil erlitten hatte, in einem Krankenhaus der italienischen Hauptstadt Rom im Kreise seiner Familie. Einen Tag vor der Beisetzung war sein Leichnam in einem offenen Sarg, den auch eine Fahne seines Lieblings-Fußballverein "Lazio Rom"1) schmückte, in dem auf dem Kapitolshügel1) gelegenen "Senatorenpalast"1) ("Palazzo Senatorio") aufgebahrt worden und zahllose, nicht nur Fans konnten der Schauspiel-Legende die letzte Ehre erweisen → Foto bei Wikimedia Commons. Am Folgetag wurde der Sarg im Rahmen eines Trauerzuges unter großem Applaus durch die Straßen Roms getragen und zur Titelmusik des Films "Zwei wie Pech und Schwefel"1) in die berühmte Kirche "Santa Maria in Monte Santo"1) gebracht. Nach einer bewegenden Trauerfeier mit den Familienangehörigen sowie Freunden und Kollegen – unter anderem würdigte Trence Hill seinen langjährigen Filmpartner in einer emotionalen, dennoch humorvollen Rede und auch Tochter Diamante1) erinnerte in rührenden Worte an ihren Vater – fand Bud Spencer am 30. Juni 2016 auf dem "Cimitero Comunale Monumentale Campo Verano"1) in Rom die letzte Ruhe → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Bronze-Statue von Bud Spencer in Budapest; Urheber: Wikimedia-User: Elekes Andor; Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons In den nachfolgenden Tagen passten die Sender "Rai"1) und "Italia 1"1) ihr Fernsehprogramm an, um den verstorbenen Publikumsliebling zu ehren. Die Nachricht von Spencers Ableben rief nicht nur in Italien, sondern auch vielen anderen Ländern große Trauer und Beileidsbekundungen hervor. Posthum verlieh ihm im Jahre 2018 die "Italy USA Foundation" ("Fondazione Italia USA") den "America Memorial Award" der Abgeordnetenkammer. Am 1. Dezember 2019 erschien das von Tochter Cristiana Pedersoli verfasste Buch unter dem deutschen Titel "Mein Papa Bud", mit dem sie Erinnerungen an ihren Vater veröffentlichte, der zum Idol für Millionen Kinofans wurde; im Juni 2020 folgte dann mit "BUD Un gigante per papà" auch eine italienische Ausgabe → schwarzkopf-verlag.info.
In Ungarn, wo seine Filme während des kommunistischen Regimes äußerst populär waren, wurde am 11. November 2017 in der Innenstadt von Budapest1) vor zahlreichen Fans und Lokalpolitikern/-innen im Beisein von Spencers Töchtern Diamante und Cristiana eine überlebensgroße, von der Bildhauerin Szandra Tasnádi geschaffene Bronzestatue (ca. 240 cm) von Spencer enthüllt. Der weiße Sockel der Statue trägt die Inschrift "Mi sohasem veszekedtünk" ("Wir haben nie gestritten"), ein Zitat aus Terence Hills Trauerrede, das sich auf ihre langjährige Freundschaft und Partnerschaft bezieht → spencerhilldb.de.
Am 27. Juni 2021 wurde in Berlin (Unter den Linden1) 10) das "Bud Spencer Museum" eröffnet → budspencer-museum.com. Ebenfalls 2021 brachte die italienische Post in der Reihe "Le eccellenze italiane dello spettacolo"  eine Briefmarke mit seinem Konterfei heraus  → spencerhilldb.de.
    
Bronze-Statue von Bud Spencer in Budapest
Urheber: Wikimedia-User: Elekes Andor
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quelle: Wikimedia Commons
Und bei spencerhilldb.de kann man lesen: "Pünktlich zum 1. Todestag brachte die "Deutsche Post"1) in Zusammenarbeit mit der "Bild"1) 2017 zehn Briefmarken mit dem Konterfei von Bud Spencer heraus. Bestellen konnte man immer nur einen Bogen mit zehn Marken. Die Motive für den eigenen Bogen waren frei wählbar. Man konnte also auch einen Bogen mit zehn Marken desselben Motivs bestellen, einen Bogen mit allen zehn Motiven wählen oder auch beliebige Kombinationen; die allermeisten Bestellungen dürften aber Bögen mit allen Motiven sein. Der Verkaufsstart am 27. Juni sorgte für eine Überlastung der Server der "Deutschen Post", die über mehrere Tage andauerte. Trotzdem waren die 10.000 verfügbaren Bögen innerhalb einer Woche komplett ausverkauft. Seit dem sind die Bögen nur noch bei ebay & Co. zu bekommen, zu deutlich höheren Preisen."
Siehe auch Wikipedia, prisma.de, die offizielle Website budspencer.de
sowie die Fanpage spencerhilldb.de
Fotos bei Wikimedia Commons, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) spencerhilldb.de, 4) fernsehserien.de
2) Quelle: Wikipedia
    
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (Originaltitel))
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