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Ursula Andress wurde am 19. März 1936 in dem kleinen
schweizerischen Dorf Ostermundigen1) bei Bern als Tochter
einer Schweizerin und des
Deutschen Rolf Andress geboren. Sie wuchs gemeinsam mit mehreren Geschwistern
auf, nach dem Abitur studierte sie ab 1953 in Paris Malerei, Bildhauerei und
Tanz, arbeitete dann eine Zeit lang in Rom als Modell für Maler und Fotografen. Entdeckt wurde
die damals 17-Jährige von Marlon Brando, die Filmfirma "Paramount" wollte die
schöne Blonde zu einer neuen Greta Garbo oder einer zweiten
Marlene Dietrich
aufbauen, der Busenstar zeigte aber wenig Interesse am täglichen Schauspiel-,
Tanz- und Englischunterricht die Folge war der Rausschmiss. 1962 hatte Ursula
Andress dann den "Blitzerfolg", der sie zum Weltstar machte als
Muscheltaucherin Honey Ryder mit weißen Bikini und einem Messergürtel
tauchte sie in dem James Bond-Streifen "007 jagt Dr. No"1)
(Dr. No) aus den Fluten auf, schrieb damit Filmgeschichte und begründete ihren Ruf
als "Sexgöttin". An ihr mussten sich fortan alle Bond-Girls
messen lassen, Andress wurde von zahlreichen Magazinen zum "Besten
Bondgirl aller Zeiten" gewählt, unter anderem 2006 vom "Empire
Magazin"1) und 2008 von "Entertainment
Weekly"1).
Mit dem Film, der ihr einen "Golden
Globe"1) als "Beste
Nachwuchsdarstellerin" eingebracht hatte, erregte sie ungemeine Aufmerksamkeit, eine große Schauspielkarriere
als ernsthafte Darstellerin leitete diese Produktion aber nicht ein.
Foto: Ursula Andress 2010 bei den "Internationalen Filmfestspielen von
Cannes"
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA
3.0
Lizenz zur Veröffentlichung siehe hier
Quelle: Wikipedia
bzw. Wikimedia Commons
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In den
nachfolgen Streifen wurde sie auf das Klischee der verführerischen
"Venus" festgelegt, 1963 folgte die Westernkomödie "Vier für Texas"1)
(4 for Texas) mit Dean Martin,
Frank Sinatra und
Charles Bronson sowie
der Musikstreifen "Acapulco"1)
(Fun in Acapulco) mit Elvis Presley1). Wegen der Häufung
von Filmrollen in knappen Kostümen wurde sie von Kritikern als "Ursula Undressed" verspottet.2)
Ursula Andress agierte beispielsweise in "Was gibt's
Neues, Pussy?"1) (1965, What's New, Pussycat), einer
"überdrehten Komödie im Stil der Swingin' Sixties, die den Sex- und Potenzkult der Leistungsgesellschaft
persifliert"3) oder in der Bond-Persiflage "Casino Royale"1),
spielte an der Seite
zahlreicher männlicher Schauspielstars wie mit Jean-Paul Belmondo in
"Die tollen Abenteuer des Monsieur L"1) (1965, Les Tribulations
d'un chinois en Chine) und Marcello Mastroianni in "Das
zehnte Opfer"1) (1965, La decima vittima); mit beiden war sie auch liiert, mit Belmondo nach
eigenen Aussagen sieben Jahre lang. Mit Peter Cushing drehte sie das Abenteuer
"Herrscherin
der Wüste"1) (1965, She), mit
George Peppard1) und
James Mason
das aufwendige Kriegsspektakel "Der
blaue Max"1) (1966, The Blue Max) und mit Charles Bronson den Weastern "Rivalen
unter roter Sonne"1) (1971, Soleil Rouge).
In den 1970er Jahren nahm Ursula Andress
immer wieder Rollen in zweitklassigen Produktionen an, wie
"Lollipops und heiße Höschen" (1976, Spogliamoci così senza
pudor), "Die
weiße Göttin der Kannibalen"1) (1978, La montagna del dio
cannibale)
oder "Wilde Betten Lippenstift-Tigerinnen" (1979, Letti
selvaggi).
Eine ihrer letzten größeren Kinorollen hatte sie 1981 als Aphrodite in
dem Fantasy-Abenteuer "Kampf
der Titanen"1) (Clash of the Titans).
"Das Geheimnis der eisernen Maske"1) (1979), frei nach
"Der Vicomte von Bragelonne"
von Alexandre Dumas d.Ä.
mit Ursula Andress als Louise de La Vallière
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Ursula Andress mit
freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche das Abenteuer
am 28.05.2021 auf DVD herausbrachte.
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Ihre Anfang 1957 geschlossene Ehe mit dem Schauspieler, Regisseur und
Star-Fotografen John Derek1)
(1926 1998) war 1966 zerbrochen, seit der Geburt ihres Sohnes
Dimitri Alexandre im Jahre 1980, der aus ihrer Beziehung mit dem
fünfzehn Jahre jüngeren amerikanischen Schauspieler Harry Hamlin1) stammt, zog sich
Ursula Andress aus dem Filmgeschäft nahezu gänzlich zurück und war nur noch
hie und da in einem Spielfilm zu sehen. Kritiker sagen von ihr, dass sie das geblieben ist, was sie
nach ihrem ersten Film schon war: Eine unglaubliche Schönheit mit mittelmäßigen
schauspielerischen Fähigkeiten. Zur Filmografie der letzten Jahrzehnte
zählen die Schweizer Kinoproduktion "Klassezämekunft"1) (1988)
sowie die TV-Filme "Prinzessin
Fantaghirò III"1) (1993) und "Prinzessin
Fantaghirò IV" (1994). Bis Mitte der
2000er Jahre übernahm sie
sporadisch Aufgaben vor der Kamera, so zuletzt in der in Schweizerdeutsch
gehaltenen Satire "Die Vogelpredigt oder Das Schreien
der Mönche"1) (2005) von
Clemens Klopfenstein1).
Ursula Andress, die am 19. März 2016 ihren 85. Geburtstag feierte, lebt seit Jahren zurückgezogen auf ihrem Anwesen in Italien. "Ich habe ein riesengroßes Land,
zehntausend Quadratmeter, und muss enorm viel arbeiten: Bäume pflanzen, Rasenmähen, Bewässern"
verriet sie Mitte Juni 2005 den Zuschauern in der Talkshow
"Beckmann"1).
2007 konnte sie den deutschen Entertainment Preis "DIVA"1)
in der Kategorie "Lifetime Achievement Award" entgegennehmen.
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