Elizabeth Rosemond Taylor wurde am 27. Februar 1932 als zweites Kind einer wohlhabenden amerikanischen Familie in London geboren, wo ihre Eltern lange lebten, und wuchs gemeinsam mit dem drei Jahre älteren Bruder Howard auf. Schon früh hatten Vater Francis Lenn Taylor (1897 – 1968) und Mutter Sara Viola (1895 – 1994), eine Schauspielerin, die bis 1927 unter ihrem Künstlernamen "Sara Sothern" auf verschiedenen US-amerikanischen und Londoner Bühnen aufgetreten war, ehrgeizige Pläne für ihre Tochter; bereits als Kleinkind wurde sie gefördert. Sobald Elizabeth laufen konnte, bekam sie in London Ballettstunden, im zarten Alter von drei Jahren trat sie mit ihrer Ballettgruppe vor der königlichen Familie auf; zudem erhielt sie Reitunterricht.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kehrten die Taylors Europa den Rücken, 1939 ließ sich die Familie in Los Angeles nieder, wo Vater Francis eine Kunstgalerie eröffnete.

Foto: Elizabeth Taylor im September 1985 anlässlich des
"Festivals des amerikanischen Films" im französischen Deauville
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia; Urheber: Roland Godefroy
Lizenz CC-BY-SA 3.0;
Lizenz zur Veröffentlichung siehe hier

Elizabeth Taylor im September 1985 anlässlich des "Festivals des amerikanischen Films" im französischen Deauville; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia; Urheber: Roland Godefroy; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
In Kalifornien besuchte die junge Taylor die "Hawthorne Elementary School" in Beverly Hills, die "MGM Studio School" und die "University High School" in Hollywood. 1942, mit knapp zehn Jahren, gab sie ihr Leinwanddebüt in Harold Youngs Komödie "There's One Born Every Minute"1), 1943 schloss ihr Vater mit der MGM-Filmgesellschaft einen Exklusiv-Vertrag ab, die das attraktive Mädchen zum Kinderstar aufbaute. Zusammen mit einem anderen, allerdings vierbeinigen "Star", begann Elisabeth Taylor 1943 in dem Rührstück "Lassie Come Home"1) (Heimweh) ihre Karriere, der zum ersten Meilenstein auf ihrem Weg zum Ruhm wurde.
Böse Zungen behaupten noch heute, dass Elizabeth Taylor und "Lassie" den eigentlichen Hauptdarsteller, Kinderstar Roddy McDowall1) (1928 – 1998), in diesem Streifen glatt an die Wand gespielt hätten. Objektiv betrachtet boten wohl alle drei Darsteller ein sehr gutes Zusammenspiel. Jetzt waren die Produzenten auf Elizabeth aufmerksam geworden, als hart gebeutelte Nichte des grausamen Orson Welles spielte sie die kleine Jane Eyre in Robert Stevensons Bronté-Verfilmung "Die Waise von Lowood"1) (1944). Danach engagierte man sie für die unterhaltsame Geschichte "National Velvet"2) (1944, Kleines Mädchen, großes Herz1)), wo sie als reitender Teenager und Pferdenärrin neben Mickey Rooney agierte und sich endgültig in die Herzen der Zuschauer spielte. Weitere leichte Unterhaltungskost wurden mit Elisabeth Taylor in Szene gesetzt, 1946 kam die Fortsetzung "Courage of Lassie"1) (Held auf vier Pfoten) heraus, mit William Powell und Irene Dunne drehte sie unter der Regie von Michael Curtiz die Familienkomödie "Life with Father"1) (1947, Unser Leben mit Vater) nach dem Bühnenstück von Howard Lindsay, in "Little Woman"1) (1949, Kleine tapfere Jo) sah man sie neben June Allyson, Peter Lawford, Margaret O'Brien und Janet Leigh.

Der Übergang zu Erwachsenenrollen vollzog sich für Elisabeth  Taylor im Gegensatz zu anderen Kinderstars vollkommen problemlos. Dank ihrer Schönheit und reifen Erscheinung spielte sie bereits mit 16 Jahren die Ehefrau von Robert Taylor in dem Thriller "Conspirator"1) (1949, Verschwörer). Sie trat an der Seite legendärer Leinwandstars und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie dem Unternehmer Howard Hughes1) in Erscheinung und nicht nur die einschlägige Presse war von ihrer Ausstrahlung entzückt. Mit 18 Jahren heiratete sie den Hotelerben Nicholas Conrad Hilton Jr.1) (1926 – 1969) – die Ehe hielt zwar nur neun Monate, aber das reichte, um die Hochzeit des glamourösen Jungstars in den unterhaltsamen MGM-Filmen "Father of the Bride"2) (1950, Vater der Braut1)) und "Father's Little Dividend"2) (1951, Ein Geschenk des Himmels1)) zu vermarkten. Ihr Filmpartner war kein geringerer als Spencer Tracy, der hier ihren Vater darstellte, was ihm wieder einmal eine Oscar-Nominierung einbrachte: in beiden Filmen spielte der bekannte Kinderstar Russ Tamblyn1) ihren jüngeren Bruder. Im gleichen Jahr wie "Vater der Braut" entstand auch das Melodram "A Place in the Sun"2) (1951, Ein Platz an der Sonne1)), mit dem die Taylor erstmals ins Charakterfach wechselte. Der Film war eine klassische Dreiecksgeschichte: Elizabeth Taylor spielte die schöne, reiche Geliebte von Montgomery Clift, die verwöhnte reiche Angela Vickers, in die sich der schöne Aufsteiger aus dem Slums alias Montgomery Clift verliebt. Durch die Liebe zu ihr wird er zum Mörder …
Anschließend kam dann allerdings zunächst mal wieder leichtere Kost, so die Abenteuer "Ivanhoe"2) (1952, Ivanhoe, der schwarze Ritter1)) mit Robert Taylor in der Titelrolle, das Ehedrama "Elephant Walk"1) (1954, Elefantenpfad) mit Peter Finch und die Literaturadaption "Beau Brummell"1) (1954, Beau Brummell – Rebell und Verführer) mit Stewart Granger. Dazwischen drehte sie die Romanze "The Girl Who Had Everything"1) (1953, Ein Verwöhntes Biest) und das musikalische Rührstück "Rhapsody"1) (1954, Symphonie des Herzens).
Sehenswerte Schauspielkunst bot Elizabeth Taylor 1956 an der Seite von James Dean in George Stevens Klassiker "Giganten"2) (siehe auch "James Dean-Filme" sowie Wikipedia) ebenso wie in der 1957 von Edward Dmytryk gedrehten Romanverfilmung Film "Raintree County"2) (Das Land des Regenbaums1)); der Streifen war als Versuch der MGM gedacht, an den Erfolg von "Vom Winde verweht" (1939) anzuknüpfen. Trotz eines gewaltigen Aufwandes schlug dieser Plan fehl und das 169-Minuten-Werk floppte an den Kinokassen. Die Rolle brachte der Taylor jedoch eine Oscar-Nominierung ein, ebenso wie ihre eindrucksvolle Darstellung der Margaret "Maggie The Cat" Pollitt in Richard Brooks' Tennessee Williams-Adaption "Cat on a Hot Tin Roof"2) (1958, Die Katze auf dem heißen Blechdach1)) mit Paul Newman als Partner sowie der Catherine Holly in der Tennessee Williams-Verfilmung "Suddenly, Last Summer"2) (1959, Plötzlich im letzten Sommer1)), für die Regisseur Joseph L. Mankiewicz auch Stars wie Katharine Hepburn und Montgomery Clift vor die Kamera geholt hatte.

Die 1950er Jahre waren für die Taylor nicht nur von großen Filmerfolgen geprägt, auch ihr Privatleben, besonders ihre zahlreichen Ehen, bot der Presse immer wieder Anlass zu ausführlichen Berichten. 1952 hatte die Schauspielerin den 20 Jahre älteren britischen Star Michael Wilding1) (1912 – 1979) geheiratet – diese Ehe dauerte vier Jahre und brachte die Söhne Michael jr.1) (geb. 1951) und Christopher (geb. 1955) hervor. Um ihren dritten Ehemann, den Filmproduzenten Mike Todd1) (1909 – 1958), zu heiraten, trat die Taylor 1957 zum jüdischen Glauben über, im gleichen Jahr wurde Tochter Elizabeth geboren. Die Ehe galt als glücklich, die Schauspielerin reifte in dieser Zeit sowohl in ihrer Persönlichkeit als auch in ihrem beruflichen Können. Doch die Verbindung fand ein tragisches Ende, am 22. März 1958 verunglückte Todd tödlich, als er mit seinem Privatflugzeug abstürzte.
Elisabeth "Liz" Taylor fand wenig später Trost bei ihrem Trauzeugen, dem Sänger und Schauspieler Eddie Fisher1) (1928 – 2010) und die daraus resultierende Affäre rief in der Öffentlichkeit fast einen Skandal hervor, denn Fisher war mit dem ebenfalls sehr beliebten Leinwandstar Debbie Reynolds3) verheiratet. Nach der Fishers Scheidung legalisierte das Paar am 12. Mai 1959 die Beziehung und zunächst schien es so, als sollte die Taylor den "Mann fürs Leben" gefunden haben. Das neuerliche Glück währte jedoch nur knapp vier Jahre, am 6. März 1964 endete auch diese Ehe vor dem Scheidungsrichter. Mit Fisher als Filmpartner spielte Elisabeth Taylor 1960 in Daniel Manns Drama "Butterfield 8"1) (Telefon Butterfield 8) und mimte das Callgirl Gloria Wandrous, erhielt für ihre Leistung einen "Oscar" als "Beste Hauptdarstellerin". Es wird kolportiert, die Taylor habe die begehrte Trophäe nicht für ihre Darstellungskunst erhalten, sondern eher als Mitleidsbezeugung der Hollywood-Gemeinde, die dem Star den anfänglichen "Fehltritt" mit Fisher inzwischen verziehen hatte.
Mit der Produktion zu Joseph L. Mankiewicz' Monumentalfilm "Cleopatra"2) (1963, → Wikipedia) überschlugen sich auch die Berichte der "Yellow Press" in Sachen "Liz Taylor": Nicht nur, dass der Star bei den harten und anstrengenden Dreharbeiten schwer erkrankte und fast an einer Lungenentzündung gestorben wäre, bewegte die Öffentlichkeit, auch die Querelen während der vierjährigen Dreharbeiten wurden thematisiert. Das Projekt verschlang eine Rekordsumme von 40 Millionen Dollar, viele der ursprünglichen Hauptdarsteller gaben auf und warfen ihre Arbeit hin; am 12. Juni 1963 wurde der Film schließlich uraufgeführt; zwei Millionen Gage verdiente Liz Taylor für "Cleopatra" – das war unverschämt viel Geld und für jene Zeit eine schier unvorstellbare Summe.
Richard Burton und Elizabeth Taylor am 26. April 1965 am "Flughafen Schiphol" in Amsterdam; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 917-6934); Urheber/Fotograf: Joop van Bilsen / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC0 1.0 (Kein Urheberrechtsschutz) Doch vor allem die berüchtigten Allüren und die neuerliche Liebesaffäre der Taylor mit dem britischen Schauspieler Richard Burton3), der den "Marc Anton" verkörperte, gaben den Journalisten weltweit immer wieder Nahrung für eine breit angelegte, zum Teil unsachliche Berichterstattung. Beide mussten sich zunächst scheiden lassen, um am 15. März 1964 heiraten zu können, für die nächsten zehn Jahre führten Taylor-Burton die Schlagzeilen der Regenbogenpresse an: Seine wie ihre Alkoholexzesse heizten die leidenschaftliche Hassliebe an, handgreifliche Auseinandersetzungen lösten sich mit überdimensionalen Versöhnungsgeschenke ab – insgesamt soll Burton 90 Millionen Mark für Schmuck ausgegeben haben – den Höhepunkt bildete der herzförmige Cartier-Diamant für damals fünf Millionen Mark. Die zum Teil chaotische Ehe fand am 17. Juni 1974 ein vorübergehendes Ende, doch schon am 10. Oktober 1975 gaben sich die beiden erneut das "Ja-Wort" in Botswana, um sich ein halbes Jahr später erneut vor dem Scheidungsrichter zu treffen. Später sagte Liz Taylor einmal in einem Interview, dass Burton einer von zwei Ehemännern (von insgesamt 7) war, den sie wirklich geliebt habe.
 
Richard Burton und Elizabeth Taylor am 26. April 1965
am " Flughafen Schiphol"1) in Amsterdam
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 917-6934)
Urheber/Fotograf: Joop van Bilsen / Anefo;
Originalfoto → www.nationaalarchief.nl
Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC0 1.0 (Kein Urheberrechtsschutz)
In den 1960er Jahren drehte das Paar Taylor-Burton fast ausschließlich zusammen, insgesamt entstanden acht gemeinsame Produktionen. In mehreren dieser Filme brachten die beiden Talente und die Reibung der Persönlichkeiten hervorragende Resultate: Franco Zeffirelli gelang mit "The Taming of the Shrew"1) (1967, Der Widerspenstigen Zähmung) und den Protagonisten Burton/Taylor eine der besten Shakespeare-Verfilmungen, und der notorisch-unflätige Psychoterror in Mike Nichols "Who's Afraid of Virginia Woolf?"1) (1966, Wer hat Angst vor Virginia Woolf?) nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Edward Albee brachte der Taylor ihren zweiten Oscar ein. Wie in einigen anderen ihrer gemeinsamen Filmwerke, spielte das Traumpaar auch hier ein Ehepaar, welches seine Beziehungskämpfe austrägt und konnte wohl auch hier sehr viel aus ihrem privaten Leben in die Rollen mit einbringen. Ein weiteres Highlight mit den Stars Burton und Taylor war unter anderem Vincente Minellis Melodram "The Sandpiper"1) (1964, …die alles begehren2)), John Hustons Drama "Reflections in a Golden Eye"1) (1967, Spiegelbild im goldenen Auge2)) sowie Peter Glenvilles Literaturverfilmung "The Comedians"2)  (1967, Die Stunde der Komödianten1)).
Die 1970er Jahre boten der Taylor kaum noch lohnende Filmrollen, in einer Doppelrolle war sie 1976 in der ersten amerikanisch-sowjetischen Koproduktion "The Blue Bird"1) (Der blaue Vogel) zu sehen, wo sie eine Mutter und die gute Fee spielte. Die Story zweier Kinder, die sich auf die Suche nach dem blauen Vogel, dem Sinnbild für Glück und Erkenntnis, machen, wurde hier zum dritten Mal verfilmt. Bereits 1940 hatte Shirley Temple damit an einem großen Flop mitgewirkt, auch diesmal war dem Projekt kein Glück beschieden. Trotz seiner aufwendigen Inszenierung und einem großen Staraufgebot wurde der Film ein totaler Misserfolg an den Kinokassen.
Anfang der 1980er Jahre versuchte sich die Taylor erfolgreich als Theaterstar mit "Die kleinen Füchse" (1981 bis 1982 in London und dann in den USA) und 1983 mit der aufsehenerregenden Inszenierung "Private Lives" (in Boston und am Broadway), die sie beruflich erneut mit Richard Burton zusammenbrachte.
Aber die Zeit der großen Erfolge von Elizabeth Taylor war vorbei. Nach ihrem Misserfolg in Guy Hamiltons Thriller "The Mirror Crack'd"1) (1980, Mord im Spiegel), versuchte sie ihr Glück im Fernsehen, wo sie unter anderem in den populären Serien "Hotel" (1984) und dem Südstaaten-Epos "Fackeln im Sturm"1) (1985) zu sehen war. Neben einigen weiteren TV-Gastrollen spielte sie 1989 in Nicholas Roegs TV-Inszenierung des Tennessee Williams' Bühnenstücks "Sweet Bird of Youth"2) (Süßer Vogel Jugend) die Hauptrolle. Danach stand Elisabeth Taylor nur noch wenige Male vor der Kamera, zu einer ihrer letzten Leinwandauftritte zählt das eher zu vernachlässigende Spektakel "The Flintstones" (1994, Familie Feuerstein), wo sie Freds Schwiegermutter Pearl Slaghoople mimte.

Elizabeth Taylor 1981 zusammen mit Bette Davis3)
Urheber: Alan Light; Lizenz: CC BY 2.0
Quelle: Wikimedia Commons bzw. www.flickr.com (= Originalfoto)

Bette Davis 1981 zusammen mit Elizabeth Taylor; Urheber: Alan Light; Lizenz: CC BY 2.0; Quelle: Wikimedia Commons bzw. www.flickr.com (= Originalfoto)
Seit 4. Dezember 1976 war der Hollywoodstar in sechster Ehe mit dem US-Anwalt und Lokalpolitiker John Warner1) verheiratet, den sie bei dessen Kampagnen unterstützte und mit ihm nach Washington zog, als er 1978 zum Senator von Virginia gewählt wurde. Vier Jahre später ging auch diese Ehe in die Brüche, die Scheidung erfolgte am 7. November 1982. Das nächste Jahrzehnt führte Liz Taylor zwar offiziell ein Single-Dasein, bis Ende der 1980er Jahre blieb sie durch ihre Freundschaft mit Popstar Michael Jackson1) und Milliardär Malcom Forbes1) jedoch auch weiter im Gespräch. 1989 lernte sie bei einer Entziehungskur den 20 Jahre jüngeren Trucker Larry Fortensky1) kennen, als sich beide im kalifornischen "Betty Ford Center" auf Entzug befanden. Am 6. Oktober 1991 fand unter großem Presserummel die ungleiche Hochzeit statt, für die inzwischen knapp 60-Jährige Taylor war es die achte Ehe, die nach vier Jahren am 31. Oktober 1995 geschieden wurde.

Der umtriebige Star blieb weiter im Focus der Öffentlichkeit, trat mit einer nach ihr benannten Parfummarke sowie einer Modeschmuckkollektionen in Erscheinung, 1995 gründete sie die "US-Foundation for Aids Researche", eine Stiftung, die sich für die AIDS-Aufklärung und -Forschung einsetzt. Zu ihrem 65. Geburtstag wurde sie 1997 mit einer TV-Gala geehrt, bei der Michael Jackson den eigens für sie geschriebenen Song "Elizabeth, I Love You" vortrug, der jedoch nicht kommerziell veröffentlicht wurde. Obwohl die Taylor ständig gedreht hatte – 1977 waren es bereits über 50 Filme – füllten die Klatschgeschichten mehr Raum als die Kritiken: die Taylor war Hollywoods Skandal-Nudel und Glamour-Frau gleichermaßen. Ihre Affären, Krankheiten – zuletzt, eine Woche vor ihrem 65. Geburtstag am 27. Februar 1997 die erfolgreich verlaufene Operation eines gutartigen Gehirntumors – und Aufregungen interessierten das Publikum mehr als die Qualität ihrer Rollen, dabei war sie durchaus eine beachtliche Leinwandfigur.
Zwei Jahrzehnte lang wurde Liz Taylor als schönste Frau der Welt gefeiert. Ihr perfektes Gesicht mit den violetten Augen prägte das Image des sprichwörtlichen Filmstars für die Nachkriegsgeneration. Ihr Privatleben schien von Anfang an hauptsächlich in den Klatschspalten und vor den Kameras der Paparazzi stattzufinden, und sie brachte das Kunststück fertig, 40 Jahre lang praktisch täglich Gegenstand wahrer und erfundener Presseberichte zu bleiben. Dass ihre Erfahrungen schon lange nicht mehr ihr allein gehörten, musste Elizabeth Taylor zuletzt 1995 erfahren, als sie gegen die unautorisierte Verfilmung ihres Lebens durch einen amerikanischen Fernsehsender klagte. Vergeblich, schließlich sei sie eine Person der Zeitgeschichte, befanden die Richter. Noch in ihren letzten Jahren machte die Taylor von sich reden, als sie Ende Mai 2006 in einer CNN-Talkshow Gerüchte über eine angebliche Alzheimer-Erkrankung dementierte, die die amerikanischen Boulevardpresse seit einiger Zeit verbreitete. "Sehe ich aus, als würde ich sterben?", fragte die damals 74-jährige Hollywood-Legende den TV-Moderator Larry King1). Das Magazin "The National Enquirer" hatte unter Berufung auf Freunde der Schauspielerin berichtet, der ehemalige Leinwandstar leide an einem frühen Stadium der Krankheit, Ärzte hätten Anzeichen für ein nachlassendes Gedächtnis festgestellt. Ihre Antwort an Larry King formulierte die Taylor wiederum als Frage: "Glauben Sie, dass es meine Freunde sind, die so etwas über mich verbreiten würden?"

Viele Fans mögen über den Berichten der Klatschpresse vergessen haben, dass Elizabeth Taylor durch ihr schauspielerisches Talent einige der besten Hollywoodfilme entscheidend mitgestaltet hat. Neben ihren "Oscars" wurde sie vielfach geehrt, zuletzt erhielt sie 1993 vom amerikanischen Filminstitut den "Life Achievement Award"1) ebenso wie 1998 von der "Screen Actors Guild"1). Einen ihrer größten Triumphe feierte die Taylor im Mai 2000: Die britische Queen Elizabeth erhob die damals 68-Jährige in den Adelsstand für ihre Leistungen als Schauspielerin und als AIDS-Aktivistin. Die Diva präsentierte sich bei dem feierlichen Akt in hinreißender Aufmachung aus violetter Seide, schien gesund und fit wie seit Jahren nicht. Und sie träumt laut von einem Leinwandcomeback – ein Comeback, das sie mit Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" schon 1999 vorhatte. Doch da hatte sie der Bruch eines Rückenwirbels gestoppt und für lange Zeit in den Rollstuhl verbannt.4) → Übersicht der Auszeichnungen bei Wikipedia)
In den letzten Jahren zeigte sich die Hollywood-Diva nur noch selten in der Öffentlichkeit, eine der seltenen Anlässe war die alljährlich stattfindende AIDS-Gala in Los Angeles. Seit drei Jahrzehnten sammelte sie Geld, setzte ihren prominenten Namen für den Kampf gegen die tödliche Immunschwäche ein. Im Herbst 2007 wurde sie bei der Wohltätigkeitsveranstaltung für ihr Engagement ausgezeichnet, bot den Medien daneben wieder einmal Anlass zu Spekulationen – sie war mit dem dem 28 Jahre jüngeren Jason Winters, einem reichen Geschäftsmann, erschienen.
 
Am 23. März 2011 ging mit Elizabeth Taylor "Hollywoods größte Diva", wie die "Rheinische Post" in ihrem Artikel vom 24.03.2011 titelte; die mehrfache Oscar-Preisträgerin starb 79-jährig in Los Angeles (Kalifornien) an Herzinsuffizienz, nachdem sie dort bereits seit Februar 2011 im "Cedars Sinai Medical Center" wegen Herzbeschwerden stationär behandelt worden war, wie SPIEGEL ONLINE meldete. Sie sei "friedlich" im Kreise ihrer vier Kinder, Michael Wilding1), Christopher Wilding, Liza Todd und Adoptivtochter Maria Burton, laut "ABC News" entschlafen.
Für die "Westdeutsche Zeitung" war sie "Diva, Kämpferin und Geächtete", "Ihr Leben zu erfinden, hätte sich kein Drehbuchautor getraut: Erst ein Kinderstar, dann eine geradezu überirdisch schöne junge Frau, die als Erste eine Million Dollar Gage pro Film verlangt – und bekommt.
"Die Gigantin", titelt ZEIT ONLINE in einem Nachruf, "Sie spielte Königinnen, Heldinnen und Gefallene, auch ihr eigenes Leben verlief dramatisch. Mit Elizabeth Taylor starb eine der letzten Diven Hollywoods. Elizabeth Taylors größter Film war ihr eigenes Leben – mit Richard Burton als wichtigstem Co-Star und sechs weiteren Ehemänner in den Nebenrollen."
Bereits einen Tag nach ihrem Tode, am 24. März 2011, fand auf dem "Forest Lawn Memorial Park" im kalifornischen Glendale nahe Los Angeles im Kreise von Familienangehörigen und wenigen engen Freunden die Beisetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die jüdische Tradition – vor ihrer Eheschließung mit dem Sänger Eddie Fisher war Elizabeth Taylor zum Judentum konvertiert – schreibt eine möglichst schnelle Bestattung vor. Medienberichten zufolge begann die für 14 Uhr Ortszeit angesetzte Zeremonie gemäß dem ausdrücklichen Wunsch der Verstorbenen mit einer Viertelstunde Verspätung. Taylor, die für ihre notorische Unpünktlichkeit bekannt war, wollte selbst zu ihrem eigenen Begräbnis zu spät kommen, teilte ihre Sprecherin der Presse mit. Die Trauerfeier dauerte den Berichten zufolge rund eine Stunde. Schauspieler Colin Farrell1), ein Freund von Taylor, und Familienmitglieder trugen Gedichte vor. Einer der Enkel der Schauspielerin spielte auf der Trompete das Lied "Amazing Grace".5) → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Auf dem Prominentenfriedhof fanden zahlreiche Hollywood-Größen ihre letzte Ruhe, unter anderem Walt Disney, Humphrey Bogart, Errol Flynn und Clark Gable. Auch der mit Elizabeth Taylor eng befreundete, 2009 verstorbene Popstar Michael Jackson liegt hier in einem Mausoleum.

In der von Ellis Amburn im Jahre 2000 herausgebrachten Biografie "The Most Beautiful Woman in the World: The Obsessions, Passions and Courage of Elizabeth Taylor" schreibt die Autorin unter anderem: "Ihre Stärke ist erstaunlich. Sie hat acht Ehen, 17 Affären, ihre Alkohol- und Pillensucht, drei Operationen an der Hüfte, zwei angebrochene Rückenwirbel und einen golfballgroßen Gehirntumor überlebt. Elizabeth Taylors Weg vom misshandelten Kinderstar zur alternden Diva war gepflastert mit zwischenmenschlichen Desastern. Ihre göttliche Schönheit war Segen und Fluch zugleich – sie wurde herumgereicht, benutzt und zur Schau gestellt, aber immer bewundert". In deutscher Sprache erschien 1992 das Buch "Elizabeth Taylor. Hollywoods letzte Diva. Eine Biographie" von Andrea Thain und Michael O. Huebner, im Herbst 2006 kam die feuilletonistische Biografie von Adrian Prechtel "Elizabeth Taylor" aus der Reihe "Star Legenden" mit vielen unveröffentlichten Fotos auf den Markt → mehr zum Thema "Literatur" bei Wikipedia.


Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de und Dirk Jaspers Filmstarlexikon (Seite nicht mehr online)
Siehe auch Wikipedia
 
Link: 1) Wikipedia, 2) .prisma.de, 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP,
Quelle:  4)  br-online.de, 5) www.welt.de
Lizenz Foto Elizabeth Taylor (Urheber: Roland Godefroy): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.

Oscar
Oscar-Nominierung
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Link: Wikipedia, in Klammern: prisma.de)
Um zur Seite der Leinwandstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de