Filmografie
Tony Randall im März 2001; Urheber: John Mathew Smith & celebrity-photos.com; Lizenz: CC BY-SA 2.0 Deed; Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com Tony Randall wurde am 26. Februar 1920 als Leonard Rosenberg in Tulsa (Oklahoma1)) geboren. Der Sohn des Kunsthändlers Moescha Rosenberg (1875 – 1939) und dessen Ehefrau Julia (1889 –1950) belegte nach dem Besuch der "Tulsa Central High School" bereits an der "Northwestern University"1) in Evanston1) (Illinois1)) das Hauptfach "Drama", studierte dann drei Jahre lang an deer Schauspielschule "Neighborhood Playhouse"1) in New York City.
Sein Broadway1)-Debüt gab er 1941 unter dem Namen "Anthony Randall" in "A Circle of Chalk" ("Kreidekreis") des chinesischen Dramatikers Li Xingdao (13./14. Jh.) und dessen Protagonist Richter Bao1) (Bao Zheng1)); unter anderem nutzte Bertolt Brecht1) das Motiv für sein Stück "Der kaukasische Kreidekreis"1) (1948). Weitere Theaterauftritte folgten, dann ging Randall jedoch als Ansager zum Rundfunk, bevor ihn nach dem Krieg – er diente fünf Jahre lang bei der "U.S. Army"1) – sein Weg wieder auf die Bühne und zum Hörfunk führte. Einer seiner ersten Nachkriegsauftritte am Broadway war 1946 der stotternde Bruder der Hauptdarstellerin (Katherine Cornell1)) in dem Schauspiel "The Barretts of Wimpole Street" des niederländisch-englischen Dramatikers Rudolf Besier (1878 – 1942) über die Liebesbeziehung zwischen der englischen Dichterin Elizabeth Barrett Browning1) und dem Dichter und Dramatiker Robert Browning1) und Randall avancierte in Broadway-Produktionen zum beliebten Darsteller sowohl in dramatischen als auch in komischen Rollen.
 
Tony Randall im März 2001
Urheber: John Mathew Smith & celebrity-photos.com
Lizenz: CC BY-SA 2.0 Deed
Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com
Seit 21. April 1955 stand er rund 800 Vorstellungen lang bis Juni 1957 in dem Theater-Hit "Wer den Wind sät" ("Inherit the Wind") von Jerome Lawrence (1915 – 2004)) und Robert E. Lee (1918 – 1994) anfangs an der Seite von Paul Muni1) (Verteidiger Henry Drummond ) als Reporter E. K. Hornbeck auf der Bühne des "National Theatre", ein Drama, das sich frei an das als sogenannter "Affenprozess"1) bekannt gewordene Gerichtsverfahren anlehnte, das 1925 gegen den Lehrer John Thomas Scopes1) in Dayton1) (Tennessee1)) geführt wurde → siehe auch Kinofilm 1960.
Auf Grund dieses Erfolges wurden die Hollywood-Bosse auf Randall aufmerksam, sein Leinwand-Debüt gab er in der von Nunnally Johnson1) nach dem Theaterstück von Edward Chodorov (1904 – 1988) in Szene gesetzten Komödie "Oh, Men! Oh, Women!" (1957) – Ginger Rogers mimte die Patientin des Psychiaters Dr. Alan Coles (David Niven) bzw. frustrierte Ehefrau des Filmstars Arthur Turner (Dan Dailey; 1915–1978), Randall den neurotischen Patienten Grant Cobbler, der in Myra Hagerman (Barbara Rush1)) verliebt ist. In der von Frank Tashlin1) gedrehten, amüsanten Geschichte bzw. Satire "Sirene in Blond"1) (1957, "Will Success Spoil Rock Hunter?") nach dem Theaterstück von George Axelrod1) präsentierte er sich dann als der einfache Werbetexter Rockwell P. Hunter, der unversehens zum Star der Klatschspalten wird, als er zum "Geliebten" einer Filmdiva (Jayne Mansfield) aufsteigt. Damit prägte er maßgeblich sein Image, das ihm auf der Leinwand auf ewig anhängen sollte. Das Magazin "Life"1) nannte ihn nach diesem Film den "feinsten Komödianten, den das Kino seit Jahrzehnten entdeckt hatte". Für einen "Golden Globe"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) in der Kategorie "Musical/Komödie" nominiert, musste er den Preis 1958 jedoch Frank Sinatra in "Pal Joey"1) (1957) überlassen. 
In Kassenschlagern wie "Bettgeflüster"1) (1959, "Pillow Talk"), "Ein Pyjama für zwei"1) (1961, "Lover Come Back") und "Schick mir keine Blumen"1) (1963, "Send Me No Flowers"), die Rock Hudson und Doris Day zu Superstars machten, trat Randall jedes Mal als Hudsons leicht trotteliger und hausbackener Kumpel in Erscheinung, der mit seiner Komik wesentlich zum Erfolg der Filme beitrug, ohne selbst als Star anerkannt zu werden. Den "ewig Zweiten" gab er auch in George Cukors1) Komödie "Machen wir's in Liebe"1) (1960, "Let's Make Love") an der Seite von Marilyn Monroe und Yves Montand sowie in der heiteren Story "Sexy!"1) (1962, "Boys' Night Out") nach einer Erzählung von Marvin Worth1) und Arne Sultan (1925 – 1986) mit James Garner und Kim Novak. In der farbenprächtigen Produktion "Abenteuer am Mississippi"1) (1960, "The Adventures of Huckleberry Finn"), einer von Michael Curtiz1) mit Eddie Hodges1) in der Titelrolle gedrehten Adaption des berühmten Romans "Huckleberry Finns Abenteuer"1) von Mark Twain1), konnte er dann einmal seinem Image entfliehen und brillierte als der Hochstapler "König von Frankreich". Gleich mit sieben bzw. acht Rollen kam er in dem Fantasyfilm "Der mysteriöse Dr. Lao"1) (1963, "7 Faces of Dr. Lao") nach dem Roman "The Circus of Dr. Lao" ("Doktor Laos großer Zirkus") von Charles G. Finney (1905 – 1984) daher, unter anderem als Dr. Lao, Merlin1), Appollonius1), Pan1) und Medusa
1). Frei nach dem gleichnamigen Roman1) von Agatha Christie1) entstand unter der Regie von Frank Tashlin1) der positiv aufgenommene Krimi "Die Morde des Herrn ABC"1) (1965, "The Alphabet Murders"), in dem Randall als der berühmte Detektiv Hercule Poirot1) in Aktion trat – Margaret Rutherford hatte als Miss Marple1) ebenso wie Stringer Davis1) (Mr. Stringer) einen Kurz-Auftritt.
  
"Die Morde des Herrn ABC": Szenenfoto mit Robert Morley als Arthur Hastings und Tony Randall als Hercule Poirot; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Krimi im Dezember 2018 auf DVD herausbrachte. "Die Morde des Herrn ABC": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Krimi im Dezember 2018 auf DVD herausbrachte
"Die Morde des Herrn ABC": Szenenfoto mit Robert Morley als Arthur Hastings und Tony Randall als
Hercule Poirot (r.) sowie Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den
Krimi im Dezember 2018 auf DVD herausbrachte.

Im Folgejahr befand er sich als Architekt Andrew Jessel gemeinsam mit der Journalistin alias der CIA-Agentin Kyra Stanovy (Senta Berger) in der flotten Gangster-Komödie "Marrakesch"1) (1966, "Our Man in Marrakesh") auf der Flucht vor einem Killer-Kommando.
Danach stand er nur noch selten vor der Kino-Kamera, zeigte sich mit kleineren Parts unter anderem in der Woody Allen-Satire "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten"1) (1972, "Everything You Always Wanted to Know About Sex*") oder in der Krimi-Komödie "Crazy Instinct"1) (1993, "Fatal Instinct"). Zu den letzten Arbeiten für das Kino zählte die heitere Romanze "Down with Love – Zum Teufel mit der Liebe!"1) (2003, "Down with Love") mit Renée Zellweger1) und Ewan McGregor1) in den Hauptrollen → Übersicht Kinofilme.  

"Unser Mann in Marrakesch": Szenenfoto mit Tony Randall als Andrew Jessel; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Krimikomödie Anfang Mai 2022 auf DVD herausbrachte. "Unser Mann in Marrakesch": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Krimikomödie Anfang Mai 2022 auf DVD herausbrachte.
"Unser Mann in Marrakesch": Szenenfoto mit Tony Randall als Andrew Jessel sowie Abbildung DVD-Cover mit
freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Krimi-Komödie Anfang Mai 2022 auf DVD herausbrachte.

Seine eigene Nische fand Randall dann vor allem in den 1970er Jahren beim Fernsehen, wo er überwiegend in komödiantischen Rollen zu den Publikumslieblingen gehörte. Bereits seit den 1950ern trat er mit prägnanten Rollen in etlichen TV-Serien sowie Einzelproduktionen in Erscheinung wie unter anderem zwischen 1952 und 1955 an der Seite von Protagonist Wally Cox1) in der Sitcom "Mr. Peepers". In dem unverwüstlichen Stück "Arsenic & Old Lace" (1962) nach der schwarzen Komödie "Arsenic and Old Lace" ("Arsen und Spitzenhäubchen") von Joseph Kesselring1), das schon mit dem gleichnamigen Kassenschlager1) aus dem Jahre 1944 für Heiterkeits-Erfolge gesorgt hatte, präsentierte er sich in der damals von Cary Grant gespielten Rolle des Mortimer Brewster, Boris Karloff gab als Jonathan Brewster das schwarze Schaf der Familie bzw. den polizeilich gesuchten Serienmörder, den 1944 Raymond Massey1) darstellte. Seine bekannteste TV-Serie dürfte aber wohl zwischen 1970 und 1975 die auf Neil Simons1) gleichnamigem Theaterstück bzw. dem Kinofilm "Ein seltsames Paar"1) (1968, "The Odd Couple") basierende Sitcom "Männerwirtschaft"1) ("Odd Couple") gewesen sein, hier glänzte Randall in der Jack Lemmon-Rolle des hypochondrischen Ordnungsfanatikers Felix Unger, Jack Klugman1) in der Walter Matthau-Rolle des schlampigen Sportjournalisten Oscar Madison. Für seine Darstellung wurde Randall nach Ende der Serie mit einem "Emmy Award"1) ausgezeichnet.
Der beliebte Schauspieler war schlagfertiger Star-Gast in etlichen Talk-Shows – unter anderem mit 70 Besuchen der häufigste Teilnehmer in der "Late Show"1) des Moderators David Letterman1) – hatte zwischen 1976 und 1978 mit "The Tony Randall Show"2) eine ganz auf ihn zugeschnittene Fernsehsendung und erfreute das Publikum als der verwitwete Familienvater bzw. Richter Walter Franklin, der sich auf die Suche nach einer neuen Lebenspartnerin macht. Eine weitere Sitcom war "Ein himmlisches Vergnügen"2) (1981–1983, "Love, Sidney") nach der Kurzgeschichte "Sidney Shorr" von Marilyn Cantor Baker (1921 – 2010), in der er sich als der alleinstehende, homosexuelle Werbegrafiker Sidney Shorr mit der (anfangs schwangeren) Schauspielerin Susie Morgen (Swoosie Kurtz1)) eine Wohnung teilte. In der Komödie "Verrückter Sonntag"2) (1986, "Sunday Drive) zeigte er sich als Onkel Bill, in "Mord auf hoher See"2) (1989, "The Man in the Brown Suit") nach dem Kriminalroman "The Man in the Brown Suit" von Agatha Christie1) als Reverend Edward Chichester. 1993 kam es in dem TV-Film "
The Odd Couple: Together Again" zu einem erneuten Zusammentreffen mit Jack Klugman1) → Übersicht TV-Produktionen (Auszug).

Nach dem Tod seiner Ehefrau Florence Gibbs, mit der Randall seit 1942 bis zu deren Krebs-Tod am 18. April 1992 glücklich verheiratet war, lernte der Schauspieler wenig später die 50 Jahre jüngere Kollegin Heather Harlan kennen. Die beiden heirateten am 17. November 1995 und mit 77 Jahren wurde Randall erstmals Vater; Tony Randall lebte bis zu seinem Tod mit seiner Familie in New York City1). Der populäre Künstler starb am 17. Mai 2004 im Alter von 84 Jahren nach längerer Krankheit in der New Yorker Universitätsklinik ("NYU Medical Center"); 2003 hatte er sich einer Herzoperation unterziehen müssen und litt seither an einer Lungenentzündung. Randall hinterließ seine Ehefrau und zwei Kinder im Alter von fünf und sieben Jahren, Tochter Julia Laurette erblicke am 11. April 1997, Sohn Jefferson Salvini am 15. Juni 1998 das Licht der Welt. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Westchester Hills Cemetery" in Hastings-on-Hudson1) (Bundesstaat New York1)) → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons sowie knerger.de.
   
Für seine herausragenden Leistungen als TV-Darsteller erhielt Randall (laut Wikipedia) im Jahre 1998 einen "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (Anm.: belegen lässt sich das derzeit nicht → Auszeichnungen bei der "Internet Movie Database"). Hervorzuheben ist zudem das soziale und politische Engagement des Schauspielers: Er setzte sich für ein Rauchverbot an öffentlichen Plätzen ein, demonstrierte in den 1980er Jahren in Washington gegen die Apartheid1) und sammelte Geld für die AIDS-Hilfe. 1989 veröffentlichte er einen Erzählband mit Anekdoten aus seinem Leben unter dem Titel "Which Reminds Me". Darüber hinaus war er Gründer (1991) des "National Actors Theatre" (NAT) in New York City → Wikipedia (englisch).
Jack Klugman1) (1922 – 2012) publizierte 2005 ein Buch über die langjährige Freundschaft mit seinem Kollegen Tony Randall, das den Titel "Tony And Me: A Story of Friendship" trägt. Klugman sagt darin über Randall, dass dieser der beste Freund gewesen sei, den er je gehabt habe. Er schrieb über ihre immer funktionierende Beziehung zueinander und darüber, wie gut Randall nach seiner Krebsoperation zu ihm gewesen war. (Quelle: Wikipedia)

Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)
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