Das Duo "Abbott & Costello" hatte seine Glanzzeit
in den 1940er und frühen 1950er Jahren
und gehörte mit zu den größten Komikern des amerikanischen Showbusiness.
Bud Abbott war das Kind einer Kunstreiterin und kam angeblich
in einem Zelt des Zirkusunternehmens
"Barnum & Bailey" zur Welt. Nachdem er sich einer
Varietétruppe angeschlossen hatte, traf er 1931 auf Lou Costello, der nach
vorübergehender Tätigkeit als Preisboxer vergeblich sein Glück als Stuntman in Hollywood gesucht hatte.
Im Jahre 1936 taten sie sich zusammen und wurden zunächst vor allem durch die
Radiosendung "Kate Smith Radio Hour" bekannt; ab Ende der 1930er Jahre landeten
sie zudem mehrere Hits am New Yorker Broadway.
Der lange dünne Abbott mimte meist den Aufrichtigen, der durch seine
Fragen dem eigentlichen Komiker Costello Gelegenheit für dumme Antworten
gab, spielte einen etwas kleinkarierten Durchschnittsmann, der seinen
ebenso dicklichen wie einfältigen Partner
Costello ständig ausnutzte.
Tatsächlich war er jedoch mehr als nur ein Stichwortgeber für den
naiven Costello, der klein, rundlich und mit quäkiger Stimme immer
alles falsch
verstand und ganzen Sätzen einen neuen Sinn gibt. Am berühmtesten wurde der Radiosketch
"Who's on first", der eigentlich von einem Rennpferd namens "Who" handelte.
Nach Hollywood kam das Komikerduo Anfang der 1940er Jahre. Nachdem sie
1940 in der Filmrevue "One Night at the Tropics" einen kurzen Auftritt
als ungeschickte Aufpasser eines Versicherungsagenten hatten, erhielten sie im folgenden Jahr von
der Filmgesellschaft "Universal" einen Vertrag und die Hauptrollen neben den Andrews Sisters
in dem Militärlustspiel "Buck Privates" (1941, Vorsicht Gespenster!).
Der Streifen war ungeheuer
erfolgreich und Abbott & Costello avancierten zu den
neuen "Kings Of Comedy", gehörten bald zu den höchstdotierten
Stars der Szene.
Sie blieben zunächst auf Klamaukfilme in Uniform abonniert, zumal
Militärklamotten seit dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten sehr gefragt
waren und die Moral der amerikanischen Öffentlichkeit stärken sollten.
Später verlegten sie sich vor allem auf Parodien gängiger Horrorstreifen, wobei
jedoch nur 1948 der Klassiker "Abbott & Costello Meet Frankenstein"1)
(Abbott und Costello treffen Frankenstein) den atmosphärischen Reiz der Vorbilder erreichte. Zwischen 1940 und 1956
drehten sie insgesamt 36 Filme miteinander, wovon die Parodien auf Horror- und
Abenteuerfilme in der Reihe "Abbott and Costello Meet
" am
erfolgreichsten waren. In den Persiflagen trafen sie auf Dr. Jekyll und Mr. Hyde,
die Mumie oder Frankensteins Monster alias Boris Karloff. Anfang der 1950er Jahre
wurde auch das Medium "Fernsehen" auf das Duo
aufmerksam und 1952 erhielten sie ihre eigene "The Abbott & Costello Show",
welche zwei Jahre lang beim Sender CBS erfolgreich lief.
Das Komikerpaar trennte sich
dann im Juli 1957 nach internen Spannungen. Abbott versuchte wegen finanzieller
Schwierigkeiten Anfang der 1960er Jahre nochmals ein
Comeback mit seinem neuen Partner Candy Candido1)
(1913 1999), konnte aber nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen.
Costello drehte nach der Trennung noch einen Film
ohne seinen Partner, den Streifen "The 30 Foot Bride of Candy Rock" (1959).
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Bud Abbott (William Alexander Abbott)
wurde am 2. Oktober 1895 in Asbury Park (New Jersey) geboren
und starb am 24. April 1974 mit 78 Jahren in Woodland Hills (Kalifornien)
an Krebs; zuvor hatte er bereits zwei Schlaganfälle erlitten.
Er war seit
Mitte 1918 mit Betty Smith, einer Tänzerin und Komödiantin, verheiratet
gewesen, gemeinsam hatte das Paar 1942 bzw. 1949 zwei Kinder adoptiert. Betty Abbott
starb 1981, der 1939 geborene Adoptivsohn Bud Abbott Jr. erlag am
19. Januar 1997 mit nur 57 Jahren einem Herzinfarkt.
Das Leben der Eltern von Bud Abbott spielte sich im Zirkus-Milieu ab, die
Mutter Rae Fisher machte als Westernreiterin bei "Ringling Bothers
Circus" Furore, der Vater war als Werbemanager für den bekannten Zirkus "Barnum & Bailey"
tätig und schon als Kind trat auch der junge Bud, nachdem er vorzeitig die
Schule verlassen hatte, auf Rummelplätzen und in Vergnügungsparks auf.
Später arbeitete er als Kassierer
im "Casino Theater" in Brooklyn und verschiedenen
anderen Theatern des Landes und schloss sich einer
Varietétruppe an. Bereits 1931 war er am "Casino Theater " seinem späteren Partner Lou Costello
begegnet, die Zusammenarbeit der beiden sollte das Duo zu einem der
erfolgreichsten amerikanischen Komiker-Gespanne machen.
Mehr zu Bud Abbott bei Wikipedia;
Filmografie bei der Internet Movie Database
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Lou Costello wurde am 6. März
1906 als
Louis Francis Cristillo in Paterson (New Jersey) geboren
und starb am 3. März 1959 drei Tage vor seinem 53. Geburtstag an
den Folgen eines Herzinfarktes im kalifornischen Los Angeles.
Sein Vater war Italiener und seine Mutter hatte französische und irische
Vorfahren. Schon als Kind war der exzellente Baseball-Spieler von Charly Chaplin begeistert und beschloss
bereits mit 16 Jahren Komiker zu werden. Mit 21 Jahren ging er 1927,
unterstützt von seinem älteren Bruder Pat, jedoch sehr
zum Leidwesen seiner Eltern, nach Hollywood, fand einen Job als Hilfsarbeiter bei MGM und
wurde später als Stuntman eingesetzt. Doch so hatte er sich seine
Leinwandkarriere
nicht vorgestellt und bald verließ er desillusioniert die Filmmetropole.
Anfang der 30er Jahre ging er zunächst nach St. Joseph (Missouri) an eine
Vaudeville-Bühne, dann nach New York an das "Orpheum Theatre",
legte sich wie sein Bruder Pat, der als Musiker arbeitete, den Künstlernamen
"Costello" zu, lernte dort seine Frau Anne Batler kennen, mit der er
seit 30. September 1934 bis
zu seinem Tode verheiratet war; das Paar hatte vier Kinder, Tochter Carole Costello
wurde 1938 geboren (verstorben am 29. März 1987), der 1942 geborene Sohn Lou Jr. ertrank
tragischerweise wenige Tage vor seinem ersten Geburtstag im
Swimmingpool der Familie. Sohn Chris Costello erblickte 1949 das Licht der
Welt, mit Patricia (Paddy Costello-Humphreys) wurde dem Künstler eine weitere Tochter
geboren.
1936 begann mit Bud Abbott die legendäre Komiker-Karriere.
Damit erreichte Lou Costello den Erfolg, von dem er schon als Kind geträumt hatte.
Mehr zu Lou Costello bei Wikipedia;
Filmografie bei der Internet Movie Database
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