Dustin Hoffman (Dustin Lee Hoffman) wurde am 8. August 1937 als
zweiter Sohn von Harry und Lilian Hoffman und Spross einer Familie
jüdisch-rumänischer Abstammung in Los Angeles, Kalifornien (USA),
geboren. Sein Vater war Möbelverkäufer, arbeitete aber bis zur
Weltwirtschaftskrise für "Columbia" in der Requisitenabteilung und
gelegentlich als Bühnenbildner; seine Mutter betätigte sich als
Amateur-Schauspielerin, die ihren Beruf jedoch aufgab, um Dustin und seinen
Bruder Ronald zu erziehen. Beide waren filmbegeistert und gaben daher ihrem
Sohn den Vornamen nach dem Stummfilm-Cowboy Dustin Farnum1).
Nach dem High School-Abschluss und einem Musikstudium am "Santa Monica
City College" – Hoffman wollte ursprünglich Konzertpianist
werden – entschied er sich aber doch für die Schauspielerei und
besuchte von 1956 bis 1958 das "Pasadena Playhouse"1).
Anschließend ging er nach New York und wurde nach mehreren Anläufen in
das berühmte "Actors Studio"1)
von
Lee Strasberg1)
aufgenommen.
Dustin Hoffman während eines Pressetermins
zu "Outbreak – Lautlose
Killer"1) (1995)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Seine erste Bühnenrolle erhielt Dustin Hoffman 1960 in dem Stück "Yes
Is For a Very Young Man" von Gertrude
Stein1), im Folgejahr gab Hoffman mit
einer kleinen Rolle sein Broadway-Debüt am "Playhouse Theatre" in
dem Stück "A Cook For Mr. General" von Steven Gethers
(1922 – 1989) und wirkte in weiteren Broadway-Produktionen mit.
Der durchschlagende Erfolg wollte sich jedoch zunächst nicht einstellen und
so hielt sich der junge Schauspieler mit Gelegenheitsjobs als Kellner,
Sekretär, Zeitungsverkäufer und Angestellter in einem Spielzeugladen über
Wasser. Eine Theatersaison lang spielte er für die " Theater Company of
Boston", dann wurde er in New York Regieassistent bei der
Aufführung von Arthur Millers1)
Drama "A View from the Bridge" (dt. "Blick von der
Brücke"). 1966 gelang ihm in dem Off-Broadway-Stück "The
Journey of the Fifth Horse" von Ronald Ribman (nach der
Turgenew-Novelle "Tagebuch
eines überflüssigen Menschen"1))
mit dem Part des Lektors Zoditch endlich der Durchbruch, der "Obie Award"1)
war der Lohn für seine darstellerische Leistung, die er in der TV-Produktion
wiederholte. Die Rolle des Valentine Brose in der
Farce "Eh?" von Henry Living brachte ihm wenig später
einen "Theatre World Award"1)
und den "Drama Desk Award"1)
ein. Außerdem wirkte Hoffman zu dieser Zeit in einigen TV-Serien wie
beispielsweise "The Naked
City"1) (Gnadenlose Stadt) und
"The Defenders"
(Preston & Preston) mit, gab dann 1967 sein Leinwanddebüt
in der Komödie "The
Tiger Makes Out"1) (Der Tiger
schlägt zurück). Etwa zeitgleich bat Regisseur Mike Nichols1)
den inzwischen 30-Jährigen zu Probeaufnahmen nach Hollywood und Hoffman
erhielt die Hauptrolle des verführerischen College Boy Ben Braddock in
dem inzwischen zum Kultfilm avancierten Streifen "The Graduate"1)
(Die Reifeprüfung). Den Studenten, der sich von der liebeshungrigen
Mrs. Robinson (Anne Bancroft)
einwickeln ließ und am Ende doch seine große Liebe mit deren Tochter Elaine
(Katharine Ross1))
findet, nahm man Hoffman wegen seiner jugendlichen Ausstrahlung gerne ab. Die
Resonanz auf seine Darstellung war überwältigend: Hoffman wurde für den
"Oscar"1)
als "Bester Hauptdarsteller" nominiert, unterlag jedoch Rod Steiger
in "In
der Hitze der Nacht"1). Dafür
erhielt er den "BAFTA Award"1)
und einen "Golden Globe"1)
als "Bester Nachwuchsdarsteller" sowie den den französischen "Étoile de Cristal"1)
als "Bester ausländischer Darsteller". In den folgenden Jahren
besetzte man den plötzlich zu den begehrtesten Nachwuchsstars Hollywoods
gehörenden Hoffman nun oft mit der Rolle des Anti-Helden und der
schmächtige, jungenhaft wirkende Mime gehörte bald zu den populärsten und
vielseitigsten Schauspielern seiner Generation.
1969 verkörperte er den schmierigen New Yorker Kleinganoven Ratso Rizzo
in John Schlesingers Milieustudie "Midnight Cowboy"1)
(Asphalt-Cowboy) und wurde von Publikum und Presse hochgelobt sowie für einen
"Oscar" nominiert, dem jedoch John Wayne
in "Der Marshal"1)
entgegennehmen konnte. Für die Figur nahm er so manche körperliche Tortur
auf sich, um sie möglichst realistisch spielen zu können. Für die Rolle des
121-jährigen Indianers Jack Crabb in Arthur Penns
satirisch-kritischem Western "Little Big Man"1)
(Little Big Man) soll der Schauspieler 1970 so lange schreiend durch die
Wohnung gelaufen sein, bis er eine raue Stimme bekam, und für den
ausgehungerten Sträfling Louis Dega in Franklin J. Schaffners
Gefangenendrama "Papillon"1) (1973,
Papillon) nach dem autobiographischen Bestseller von Henri Charrière1)
nahm er drei Jahre später 20 Kilo ab. Dazwischen brillierte er noch als
pazifistischer Mathematiker David Sumner in Sam Peckinpahs
Psychothriller "Straw
Dogs"1) (1972, Wer Gewalt
sät …). Für seine Charakterstudie des umstrittenen, verbitterten
Nachtclub-Entertainers Lenny Bruce1)
in Bob Fosses Biopic "Lenny"1)
erhielt Hoffman dann 1974 seine dritte "Oscar"-Nominierung als
"Bester Hauptdarsteller", musste jedoch Art Carney1)
in "Harry
und Tonto"1) den Vortritt lassen.
Es folgten 1976 so erfolgreiche Filme wie der Politthriller "All the President's Men"1)
(Die Unbestechlichen), wo er neben Robert Redford
(Bob
Woodward1)) als hartnäckiger
Watergate-Journalist
Carl Bernstein1)
präsentierte, oder die Literaturadaption "Marathon
Man"1) (Der Marathon-Mann) von
John Schlesinger, wo er die Rolle des New Yorker Geschichtsstudenten Babe Levy
spielte, der in die Fänge skrupelloser Nazis gerät. Seinen ersten
"Oscar" erhielt Hoffman dann endlich 1979 für die Rolle des
Ted Kramer in Robert Bentons Scheidungsdrama "Kramer vs. Kramer"1)
(Kramer gegen Kramer), in dem er mit und gegen Film-Ehefrau Meryl Streep1)
agierte. 1982 bewies Hoffman seine enorme Wandlungsfähigkeit und zeigte,
dass er auch komödiantische Rollen bestens ausfüllen konnte: In Sidney Pollacks
Travestie-Komödie "Tootsie"1)
(1982, Tootsie) mimte er hinreißend einen arbeitslosen Schauspieler, der in
Frauenkleidern den Durchbruch schafft. Der Film, den Hoffman mit produziert
hatte, wurde weltweit ein Kassenschlager und hätte einen weiteren
"Oscar" erringen können – aber
Ben Kingsley
erhielt die begehrte Trophäe für die Titelrolle in "Gandhi"1) (1982).
Drei Jahre später kehrte Hoffman wieder zum ernsten Fach zurück und zeigte
unter der Regie von Volker Schlöndorff1)
eine beeindruckende Leistung als alternder Vertreter Willie Loman in
"Tod eines Handlungsreisenden"1)
(1985, Death of a Salesman), der TV-Fassung des gleichnamigen Dramas
von Arthur Miller1).
1988 errang er dann seinen zweiten "Oscar" für die rührende
Darstellung des autistischen Rechengenie Raymond Babbitt und Bruder von Tom Cruise1)
in Barry Levinsons tragikomischen Geschichte "Rain Man1);
ein Jahr lang hatte sich der Perfektionist Hoffman auf die Verkörperung eines
Autisten vorbereitet. Weitere Highlights folgten: Mit Sean Connery
drehte er die Krimikomödie "Family
Business"1) (1989), mit Nicole Kidman1)
den Gangsterstreifen "Billy Bathgate"1) (1991),
beim jugendlichen Publikum konnte er mit der Figur des Captain
Hook1) in
Steven Spielbergs Fantasyfilm "Hook"1)
(1991) punkten. 1992 nahm er die Titelrolle in Stephen Frears Satire
"Accidental
Hero"1) (Ein ganz normaler Held) an
und stellte einen einfachen Mann dar, der bei einem Flugzeugabsturz selbstlos
Menschen rettet, dessen Ruhm aber von Rücksichtsloseren geerntet wird.
1995 war er als Wissenschaftler in Wolfgang Petersens Viren-Thriller
"Outbreak"1)
(Outbreak – Lautlose Killer) zu sehen und konnte auch mit dieser
Action-Rolle einen Erfolg verbuchen.
Dustin Hoffman 2008 bei den "Internationalen Filmfestspielen
von Cannes"1)
Quelle: Wikimedia Commons;
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Lizenz zur Veröffentlichung siehe hier
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Nach der Hauptrolle in dem Independent-Film "American Buffalo"1)
(1996, American Buffalo – Das Glück liegt auf der Straße) hatte
Hoffman in Barry Levinsons Drama "Sleepers"1) (1996)
zwar nur einen kurzen Auftritt als versoffener Anwalt Danny Snyder, aber
seine Darstellung war überaus prägnant. Beste Kritiken gab es
ebenfalls 1997 für seine Darstellungen in Costa Gavras Thriller
"Mad City"1)
(Mad City) und im gleichen Jahr – mit Robert
DeNiro1) – in Barry Levinsons Politsatire "Wag the Dog"1)
(Wag the Dog – Ein hundsgemeiner Trick). Für seine Darstellung
eines eitlen Hollywood-Produzenten, der für die TV-Zuschauer einen Krieg
inszeniert, erhielt der Star eine "Oscar"- und eine "Golden
Globe"-Nominierung als "Bester Hauptdarsteller". Der
Science-Fiction-Film "Sphere"1)
(1997, Sphere – Die Macht aus dem All), gedreht nach dem Roman
"Sphere – Die
Gedanken des Bösen"1) von Michael
Crichton1), zeigt Hoffman als Psychologen
Goodman, der zur Absturzstelle eines Flugzeugs gerufen und mit einem Raumschiff
konfrontiert wird.
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Nicht alle Filme, die der Schauspieler im Verlaufe seiner Karriere drehte,
erwiesen sich allerdings als Kassenschlager. So musste der Star auch einige
spektakuläre Flops einstecken, wie mit den Abenteuern "Ishtar"1) (1986)
neben Warren Beatty.
1999 wirkte er unter anderem zusammen mit Milla Jovovich1)
(Jeanne d'Arc1))
und John Malkovich1)
(Charles VII.1))
in Luc Bessons Historienspektakel "Johanna von Orleans"1)
(The Messenger: The Story of Joan of Arc) mit – auch dieser Film ging
er an den Kinokassen "baden". So notiert prisma.de:
"Besson ist dieses mittelalterliche, blutige Schlachten-Epos viel zu lang
geraten. Und Hauptdarstellerin Milla Jovovich überzeugt nur dann, wenn sie
zwischen Wahn und Wirklichkeit spielt. Gute Szenen sind allerdings jene
Zwiegespräche mit Dustin Hoffman, der hier als schlechtes Gewissen bzw.
Stimme Gottes in spe engagiert wurde."
Zu Hoffmans jüngeren Kinoproduktionen Jahre zählen die Tragikomödie "Moonlight Mile"1) (2002),
der Thriller "Runaway Jury"1) (2003,
Das Urteil – Jeder ist käuflich) sowie die Komödie "Meet the Fockers"1)
(2004, Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich), wo er an der Seite von
Robert De Niro1) und Barbra Streisand
in Erscheinung trat.
In Tom Tykwers aufwendig und opulent inszenierten Verfilmung "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders"1) (2006)
nach dem millionenfach verkauften Bestseller von Patrick Süskind1)
mimte er den alternden, heruntergekommenen Parfümeur Giuseppe Baldini,
der Protagonist Jean-Baptiste Grenouille (Ben Whishaw1))
in die Geheimnisse der Parfümherstellung einweiht.
Dustin Hoffman anlässlich der Verleihung der "Goldenen Kamera 2003"1)
in der Kategorie "Lebenswerk – Film"; die Laudatio
hielt Geraldine
Chaplin
Foto mit freundlicher Genehmigung von Bodo Petermann
© Bodo Petermann, BP PHOTO (www.bpphoto.de)
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Im Februar 2007 lief in Deutschland der von Marc Forster in
Szene gesetzte Streifen "Stranger
than Fiction" (2006, Schräger als Fiktion) an, in dem sich
Hoffman als koffeinsüchtiger Literaturprofessor Jules Hilbert zeigt.
Danach stand er mit der Titelrolle für "Mr. Magorium's Wonder Emporium"1)
(Mr. Magoriums Wunderladen) vor der Kamera, ein phantasievolles Märchen
für die ganze Familie, welches Mitte Dezember 2007 in Deutschland an den
Start ging. Zu Hoffmans aktuelleren Arbeiten gehört die leise komödiantische
Romanze "Last
Chance Harvey"1) (2008, Liebe
auf den zweiten Blick) des britischen Nachwuchs-Regisseurs Joel Hopkins.
Neben Filmpartnerin
Emma Thompson1) gibt der
Hollywoodstar hier den älteren, geschiedenen New Yorker Jazz-Musiker
Harvey Shine, mit dessen Karriere es nicht so recht geklappt hat,
stattdessen schlägt er sich als Komponist für Werbe-Jingles durch. Als er
Kate (Emma Thompson) – auch sie Ende 50 und offensichtlich
einsam – kennenlernt, beginnt für beide eine vorsichtige
Annäherung – "Liebe auf den zweiten Blick" eben. Kinostart
in Deutschland war der 16. April 2009. Der "Bayerische
Rundfunk" schrieb unter anderem: "Dass man sich mit den Figuren und
ihrer Liebesgeschichte so wohlfühlt, ist vor allem der Verdienst der beiden
Hauptdarsteller. Souverän und mit viel Selbstironie machen sie die Begegnung
der beiden vom Leben enttäuschten "Best Ager" glaubhaft und
beweisen erneut, dass sie ihre "Oscars", "Golden Globes"
und unzähligen anderen Preise mehr als verdient haben."
Dustin Hoffman, aufgenommen anlässlich der Deutschland-Premiere
des Animationsfilms
"Kung Fu Panda"1) am 23. Juni 2008 im
Berliner "Sony-Center" am Potsdamer Platz
Foto mit freundlicher Genehmigung des Berliner Fotografen Christian Behring
© Christian Behring (www.christian-behring.com)
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Abgedreht war die Fortsetzung von "Meet the Fockers" mit dem Titel
"Little
Fockers"1) (Meine Frau unsere
Kinder und Ich), in der Hoffman erneut die Rolle des Bernie Focker
übernommen hatte; deutscher Kinostart war der 23. Dezember 2010.
Eine weitere Arbeit ist die biographische Tragikomödie "Barney's Version"1),
in der er neben Titelheld Paul Giamatti1)
als dessen Vater Izzy Panofsky in Erscheinung trat (Kinostart:
14.07.2011). Die kanadisch-italienische Produktion von Regisseur
Richard J. Lewis basiert auf dem gleichnamigen, letzten Roman (Wie
Barney es sieht') des kanadischen Schriftstellers Mordecai Richler1)
(1931 – 2001).
Außerdem übernimmt er zum ersten Mal in seiner Karriere die Hauptrolle in einer TV-Produktion, dem HBO-Drama
"Luck"1). Darin verkörpert er einen hochintelligenten Glücksspieler, der nach einem Gefängnisaufenthalt
mit Pferdewetten das große Geld machen will. Die US-amerikanische Premiere erfolgte am 11. Dezember 2011 auf
"HBO", die deutsche Erstausstrahlung ab 9. Oktober 2012 bei "TNT Serie".2)
Mit dem Animationsfilm "Kung Fu
Panda"1) (2008), der am
23. Juni 2008 in Berlin der deutschen Presse vorgestellt wurde, war
Hoffman für die Synchronisation tätig und lieh in der Originalversion dem
berühmten Kung Fu-Meister Shifu seine Stimme. In den Fortsetzungen "Kung Fu
Panda 2"1) (2011) und
"Kung Fu Panda 3"1) (2016)
hatte er ebenfalls diesen Part übernommen.
Als durch die Presse ging, dass der damals 74-jährige Hoffman mit der
Senioren-Story "Quartet"1)
(Quartett) sein Regie-Debüt abliefern wolle, durfte man gespannt sein. Die
Dreharbeiten begannen am 12. September 2011 in London, geschildert
wird, nach einem Theaterstück von Ronald
Harwood1), die Geschichte von
pensionierten, zum Teil schrulligen Musikern und Sängern, die ihr Altenheim
durch eine Gala vor dem finanziellen Ruin retten. Die charmante
Seniorenkomödie feierte in der ausverkauften Berliner "Deutschen
Oper" am 21. Januar 2013 seine Deutschland-Premiere,
allgemeiner Kinostart war der 24. Januar 2013.
In der Komödie "Chef"1) (2014),
die in Deutschland unter dem Titel "Kiss the Cook – So
schmeckt das Leben!" erst am 28. Mai 2015 startete, erlebte man
Hoffman mit einer Nebenrolle, er mimte den Restaurantbesitzer und
einfallslosen Boss des Profi-Koch Carl Casper, dargestellt von Jon Favreau1),
Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor in Personalunion. Das Drama
"Boychoir"1) (2014,
Der Chor: Stimmen des Herzens) mit Hoffman als Chorleiter der renommierten
Musikschule "National Boychoir" ging in Deutschland am
27. August 2015 an den Start, in dem Fantasyfilm "The Cobbler"1) (2014,
Cobbler: Der Schuhmagier) spielte er den Vater der titelgebenden Figur, des
Schuhmachers Max Simkin (Adam Sandler1)).
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Bisher nur auf DVD erschien in Deutschland Anfang Januar 2015 die
nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Roald Dahl1)
inszenierte TV-Komödie "Esio Trot" (2014, Mr. Hoppys
Geheimnis). Hier mimte der Star einen "schüchternen, älteren
Junggesellen, der allein in seiner kleinen Wohnung lebt. Jeden Tag geht er auf
den Balkon und hört seiner Nachbarin Miss Silver (Judy Dench1))
zu, die mit ihrem Haustier Alfie, einer Schildkröte, in der Wohnung unter ihm
lebt. Am liebsten würde er die Dame vom Fleck weg heiraten, aber er traut
sich nicht einmal, ein Gespräch mit ihr anzuleiern. Dementsprechend ist sich
Miss Silver bis zu dem aktuellen Zeitpunkt noch gar nicht so recht bewusst,
dass es Mr. Hoppy überhaupt gibt und hat eigentlich nur Augen für Alfie.
Eines Tages nimmt er seinen ganzen Mut zusammen und fragt sie, wie es ihrer
Schildkröte geht. Miss Silver lässt ihn wissen, dass diese ihr Sorgen
bereitet, weil sie nicht wächst. Da lässt sich Mr. Hoppy spontan einen
ausgeklügelten Plan einfallen, um ihren Wunsch zu erfüllen und auf diesem
Wege möglicherweise auch ihre Zuneigung zu gewinnen …
(Quelle: www.filmstarts.de,
siehe auch www.film-rezensionen.de)
Eine eindrückliche Figur war die des einflussreichen Florentiner Händlers
und Bankiers Giovanni di Bicci de' Medici1)
in der ersten Episode der TV-Serie "Die Medici Herrscher von Florenz"1) (2016),
am 21. Mai 2017 wurde im Rahmen der "Filmfestspiele
von Cannes"1) in Anwesenheit der
Hauptdarstellers die Tragikomödie "The
Meyerowitz Stories (New and Selected)"1)
vorgestellt, mit der das Leben verschiedener Angehöriger einer
Patchwork-Familie um einen neurotischen New Yorker Bildhauer herum
erzählt wird – Hoffman zeigte sich als Bildhauer und emeritierter
Kunstprofessor Harold Meyerowitz → Übersicht Filmografie.
Dustin Hoffmann 2017 bei den "Internationalen Filmfestspielen
von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz zur Veröffentlichung siehe hier |
Trotz seiner beispiellosen Filmkarriere gab Hoffman seine Liebe zum Theater
nie auf. So ging er zur Spielzeit 1989/90 nach London und gestaltete am
"Phoenix Theatre" den Shylock in dem Shakespeare-Schauspiel "Der
Kaufmann von Venedig"1) und brachte
diese Inszenierung dann auch an den Broadway; mit dieser Rolle wurde er für
den "Tony Award"1)
nominiert. Heute gehört der Millionär Hoffman zu den Superstars unter
Amerikas Charakterdarstellern, wird von vielen aber auch als nicht ganz
unumstrittener Gigant unter den Akteuren angesehen. In den letzten Jahren ist
es etwas ruhiger geworden um Dustin Hoffman, der nicht mehr beweisen
muss, welch guter Schauspieler er ist. Die Liste der modernen Filmklassiker,
in denen der Hollywoodstar Hauptrollen und überwiegend Anti-Helden spielte,
ist ebenso lang wie imposant.
Am 8. August 2017 feierte der zweifache Oscar-Preisträger seinen
80. Geburtstag – man mag es angesichts der Vitalität des kaum
spürbar gealterten Hollywood-Idols fast nicht glauben. Ans Aufhören denkt
Hoffman noch lange nicht, in einem Interview sagte er nicht ganz uneitel
"Nur Menschen, die einen Job machen, gehen in Rente. Künstler hingegen
lieben ihre Arbeit und betrachten sie als Berufung."
Die Liste seiner Auszeichnungen ist lang und kann sich sehen lassen: Zwei
"Oscars" als "Bester Hauptdarsteller" konnte er erringen,
fünf Mal wurde er für den "Oscar" nominiert. Zwischen 1967
und 1997 wurde ihm wiederholt "Golden
Globe"1) verliehen und auch
in Deutschland zeigt Hoffman als Preisträger der "Goldenen Kamera"1),
wie beliebt er ist → Übersicht der Auszeichnungen und
Nominierungen siehe hier.
Dustin Hoffman 2013 in Paris anlässlich der Premiere
seines Films "Quartet"1)
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons;
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Von Mai 1969 bis 1980 war Dustin Hoffman mit der Ballett-Tänzerin
Anne Byrne verheiratet und aus dieser Ehe stammt die 1971 geborene
leibliche Tochter Jenna sowie Adoptivtochter Karina (geb. 1966). Nach seiner
Scheidung heiratete der Schauspieler am 21. Oktober 1980 die
17 Jahre jüngere Anwältin Lisa Gottsegen4),
aus dieser Verbindung gingen die gemeinsamen Kinder Jacob Edward
"Jake" (geb. 1981), Rebecca (geb. 1983), Max
(geb. 1984) und Alexandra (geb. 1987) hervor. Sohn Jake
Hoffman1)
trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde ebenfalls Schauspieler.
Im Rahmen der "#MeToo".Debatte sieht sich Hoffman seit
Ende 2017 mit verschiedenen Vorwürfen sexueller Belästigung
konfrontiert, der Oscar-Preisträger ließ solche Anschuldigungen jedoch von
seinen Anwälten dementieren.
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