Peter Arens wurde am 18. Februar 1928 als Sohn der
Opernsängerin bzw. Schauspielerin Charlotte Arens in
Freiburg geboren. Nach seiner Schulzeit in Bern begann er dort eine kaufmännische Lehre beim Wochenblatt
"Die Nation", ließ sich ab 1944 parallel zum Schauspieler
ausbilden und gab sein Bühnendebüt am dortigen Stadttheater. Drei Jahre
später wechselte er 1950 nach Göttingen zu Heinz Hilpert
an das "Deutsche Theater", erneut drei Jahre später zur
Spielzeit 1953/54 an das
"Hamburger Schauspielhaus". 1958 kam er an die "Münchner
Kammerspiele", weitere
Engagements führten den Schauspieler unter anderem an das Wiener "Burgtheater", das
"Schillertheater" in Berlin, über das "Düsseldorfer Schauspielhaus"
kam er wieder nach München zurück. 1963 ließ er sich in Zürich nieder
und seither betrachtete er das dortige Schauspielhaus als seine
künstlerische Heimat. Peter Arens, der während seiner Karriere mit so
renommierten Theaterregisseuren wie beispielsweise Fritz Kortner, Hans Schweikart,
Erich Engel oder Leopold Lindtberg zusammenarbeitete, machte sich
dann selbst einen Namen
als anerkannter Regisseur.
Neben seiner umfangreichen Arbeit für das Theater fand der Schauspieler
immer wieder Zeit für interessante Film- und Fernsehproduktionen; ab den
1950er Jahren war er
auch einem breiten Publikum durch Auftritte in Kinofilmen bekannt
geworden.
Peter Arens als Resli in dem Film "Geld
und Geist" (1964)
Quelle/Link: cyranos.ch
bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG → DVD-Veröffentlichung
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So erlebte man den jungen Mann mit der blendenden Erscheinung
beispielsweise 1955 als Jager Mazegger in der Ludwig
Ganghofer-Verfilmung "Das Schweigen im Walde"1), in der Schweiz
trat er in einigen Jeremias Gotthelf-Verfilmungen wie "Uli der Pächter"1) (1955) auf
oder spielte die Hauptrolle in Franz Schnyders "Zwischen uns die Berge" (1956)
und "Der
Sittlichkeitsverbrecher"1) (1963). In nachhaltiger
Erinnerung ist Arens als Komponist Carl Maria von Weber in der
Georg Wilhelm Pabst-Romanze "Durch die Wälder, durch die Auen" (1956) an der Seite von Eva Bartok
und Karl Schönböck geblieben → filmportal.de. Zu seinen bekannten Leinwandrollen zählt
sicherlich auch der Vater Jocelyn in Kurt Hofmanns Malpass-Verfilmung
"Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung"1) (1969),
neben Publikumslieblingen wie Gerlinde Locker, Werner Hinz, Agnes Windeck und Diana Körner.
Peter Arens als Arzt mit Liselotte Pulver (Vreneli) in dem Film "Uli der Pächter" (1955)
Quelle/Link: cyranos.ch
bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG → DVD-Veröffentlichung
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Im Fernsehen zeigte Arens ebenfalls seine schauspielerische
Wandlungsfähigkeit, stellte unter anderem 1960 in "Ein Weihnachtslied in Prosa oder Eine Geistergeschichte zum
Christfest" den Schriftsteller Charles Dickens dar oder trat ein Jahr
später mit der Rolle des Kinesias bzw. Hans Flims in Fritz Kortners
eigenwilliger TV-Verfilmung "Die Sendung der Lysistrata" nach der antiken Komödie von Aristophanes
auf, in der auch Romy Schneider mitwirkte. In den 1970ern zeigte
sich Arens beispielsweise in Kurt Hoffmanns Mehrteiler "Die Reise nach
Mallorca" (1973) nach dem Roman von Jo Hanns Rösler als Johannes Neumann,
in den 1980ern als Georg Herwegh in Tony Palmers hochkarätig besetzten und
packend inszenierten mehrteiligen Historienfilm "Wagner"1) (1983),
mit Richard Burton in der Titelrolle. In jüngerer Zeit stand Arens für
die in in Schweizerdeutsch gedrehte "Tatort"-Produktion "Studers erster Fall" (2001) unter der Regie
von Sabine Boss neben Protagonist Roland Koch als Ueli Bolt vor der Fernsehkamera,
2004 sah man ihn in Christof Schertenleib Fernsehspiel (in Schweizerdeutschem Dialekt)
"Lücken im Gesetz" sowie in Bettina Oberlis Spielfilmdebüt
"Im Nordwind", welches Arbeitslosigkeit in einer Familie
thematisiert → www.swissfilms.ch. Zuletzt wirkte er in dem Kinodrama
bzw. der Literaturadaption "Villa Amalia" (2009) von Regisseur Benoît Jacquot
an der Seite von Isabelle Huppert mit → www.dieterwunderlich.de.
Darüber hinaus begeisterte der Künstler sein Publikum immer wieder bei Lesungen
und Rezitationsabenden.
Peter Arens, der bis zuletzt im schweizerischen Stäfa (Kanton Zürich)
lebte, starb dort am 25. August 2015 im Alter von 87 Jahren.
Er war mit der Schauspielerin Margrit Ensinger3)
verheiratet und Vater des Kunstmalers Valentin Arens
sowie der 1959 geborenen Babett Arens, die sich inzwischen am
Theater als Charakterdarstellerin einen Namen gemacht hat. Enkelsohn Aaron Arens1)
trat ebenfalls in die Fußstapfen seines Großvaters, in der "Heidi"-Verfilmung (2002)
spielte der damals Dreizehnjährige als moderner "Geißenpeter"
die erste Hauptrolle;
seine Tante Babett Arens ist als Frau Müller ebenfalls in diesem Film zu
sehen; die Arens-Familie bei www.arens.ch.
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