Lucille Ball 1945; Quelle: Wochenmagazin "Yank, the Army Weekly"  bzw. Wikimedia Commons; Urheber: U.S. Army; Lizenz: Public Domain Lucille (Désirée) Ball wurde am 6. August 1911 als Tochter des Bergwerkingenieurs Henry Durrell Ball (1887 – 1915) und dessen Ehefrau Désirée "DeDe" Evelyn (1892 – 1977), einer Pianistin, in Jamestown1) im US-Bundesstaat New York1) geboren und nach dem frühen Tod ihres Vaters von ihrer berufstätigen Mutter und ihren Großeltern aufgezogen. Die junge Lucille besuchte die "High School" und interessierte sich bereits als Schülerin für alles, was mit dem Theater zusammenhing. Als 15-Jährige begann sie ein kurzes, wenn auch zunächst wenig erfolgreiches Schauspielstudium in in New York City und hielt sich als Sekretärin, Kellnerin und Model über Wasser. Erste Filmerfahrungen machte sie dann Anfang der 1930er Jahre – noch unter dem Namen Diane Belmont – als Statistin bei "RKO"1) und "Columbia Pictures"1), in den 1940er Jahren wechselte sie zu "Metro-Goldwyn-Mayer"1). Sie mimte Reklamegirls für Zigarettenmarken, Schülerinnen, Sekretärinnen oder sonstige nette Mädchen in mehr oder weniger unbedeutenden Produktionen. Der ganz große Erfolg auf der Leinwand gelang ihr die nächsten zwei Jahrzehnte in Hollywood trotz einiger Hauptrollen wie in "Next Time I Marry"1) (1938) oder "The Dark Corner"1) (1946, "Feind im Dunkel") nicht, erst das Fernsehen machte aus Lucille Ball einen Top-Star. 
 
Lucille Ball 1945
Quelle: Wochenmagazin "Yank, the Army Weekly"*)  bzw. Wikimedia Commons
(Ausschnitt); Originalfoto bei Wikimedia Commons
Urheber: U.S. Army; Angaben zur Lizenz siehe hier

*) Link: Wikipedia (englisch)
1940 hatte sie den kubanischen Bandleader und Schauspieler Desi Arnaz1) (1917 – 1986) geheiratet und beide kamen später auf die Idee, Lucilles Ehe- und Hausfrauendasein filmisch umzusetzen: So entstand Anfang der 1950er Jahre mit "I Love Lucy"1) eine der populärsten Serien aller Zeiten, in der Lucille Ball als komische, etwas beschränkte Hausfrau durch ihre Naivität in aberwitzig-verwirrende Situationen geriet und zur "First Lady of Comedy" avancierte. Millionen US-Amerikaner nahmen zwischen 1951 und  1957 Anteil an den vergnüglichen, turbulenten Eheproblemen der "Ricardos" wie sich Lucille Ball und ihr Mann in der Fernsehserie nannten; danach folgte bis 1960 die Show "The Lucy-Desi Comedy Hour".
  

Lucille Ball und Desi Arnaz
Mitte September 1953
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt)
von "UCLA Library Digital Collection"
Urheber: "Los Angeles Times"1);
Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Lucille Ball und Desi Arnaz Mitte September 1953; Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt); von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: "Los Angeles Times"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed 
Komiker Bob Hope, der sie von Anfang an gefördert hatte und mit dem sie für vier Kinofilme vor der Kamera stand, nannte sie den "größten weiblich Clown der Welt", Fachleute bezeichneten sie als den weiblichen Charlie Chaplin des Bildschirms. Sie zeigte, dass eine Frau schön und dennoch albern sein konnte, trotz greller Situationskomik ihre Weiblichkeit nicht verlor. Für ihre erste Serie, die zwischen 1951 und 1957 über den Bildschirm flimmerte und eine der vier erfolgreichsten Serien der US-Fernsehgeschichte überhaupt war, erhielt Lucille Ball zahllose Preise, darunter fünf "Emmy-Awards"1) sowie mehrere Nominierungen → Auszeichnungen bei der "Internet Movie Database".
   
Ihr faszinierendes komisches Talent, "das ein breites Spektrum vom eleganten Grimassieren bis zur exzessiven Körpersprache umfasste" (Filmkorrespondenz 19/1989), bewährte sich aber nicht nur in dem ihr ureigenen Medium Fernsehen, sondern auch in einigen Kinofilmen: Mit Ehemann Desi Arnaz als Partner sowie Regisseur Vincente Minnelli1) drehte sie die schwungvolle Hollywood-Komödie mit zivilisationskritischen Seitenhieben "The Long, Long Trailer"2) (1954, "Villa mit 100 PS") sowie unter der Regie von Alexander :Hall1) die witzige Geschichte "Forever, Darling"3) (1956, "Mein Engel und ich"), in der James Mason als der Schutzengel  auftrat. Bereits die Lucille Ball/Bob Hope-Komödien "Der besiegte Geizhals"1) (1949, "Sorrowful Jones") nach der Kurzgeschichte "Little Miss Marker" von Damon Runyon1), "Herz in der Hose"1) (1950, "Fancy Pants") nach dem Roman "Ruggles of Red Gap" von Harry Leon Wilson1) und "So eine Affäre"1) (1960, "The Facts of Life") versprachen unbeschwertes Kino-Vergnügen. Letztmalig zeigte sich das Duo Hope/Ball in dem amüsanten Streifen "Tu das nicht, Angelika"3) (1963,"Critic’s Choice" nach dem Theaterstück von Ira Levin1). Mit Henry Fonda als Partner stand sie für die Komödie "Deine, meine, unsere"1) (1968, "Yours, Mine and Ours") vor der Kamera, erzählt wurde die wahren Geschichte des verwitweten Offiziers der US Navy1) Frank Beardsley sowie Vaters von zehn Kindern und der ebenfalls verwitweten Krankenschwester und 8-fachen Mutter Helen North aus Carmel1) (Kalifornien), die im September 1961 bei starker Medienpräsenz heirateten. Einen letzten Leinwandauftritt hatte Lucille Ball 1974 mit der Titelrolle der lebenslustigen Mame Dennis in dem Film-Musical "Mame"3), das unter der Regie von Gene Saks1) nach dem gleichnamigen Broadway-Musical1) von Jerry Herman1) (Musik) entstand → Übersicht (Auszug) Kinofilme.
   
1960 trennte sich Lucille Ball nach zwanzig Ehejahren von Desi Arnaz1) auf Grund von dessen Alkohol-/Drogenproblemen sowie Affären mit anderen Frauen und heiratete 1961 den Komiker und Nightclub-Entertainer Gary Morton (1924 – 1999), war dann ein Jahr später mit ihrer neuen Sitcom "The Lucy Show" (1962 – 1968), die in Deutschland 1971/72 im ZDF unter dem Titel "Hoppla Lucy"4) ausgestrahlt wurde, erneut überaus erfolgreich auf dem Bildschirm präsent. Hier mimte sie die Witwe Lucy Carmichael, die mit mit ihren zwei Kindern Chris (Candy Moore) und Jerry (Jimmy Garrett; 1954–2021) in dem kleinen Nest Danfield in Connecticut wohnt und mit ihrer geschiedenen Freundin Vivian Bagley (Vivian Vance1)) und deren Sohn Sherman (Ralph Hart) zusammen wohnt. Auf der Suche nach einem neuen Ehemann geraten beide Frauen in ständig neue Verwicklungen. Zwischen 1968 und 1974 folgte die Sitcom "Here's Lucy"4), ihr neuer Partner war Gale Gordon1) (1906 – 1995) geworden, mit dem sie erneut die Zuschauer begeisterte.
Danach wurde es ein wenig stiller um den Star, in den 1970er Jahren erlebte man sie unter anderem in der TV-Serie "Lucy Calls the President" (1977). Weitere Fernsehauftritte hatte sie beispielsweise in "The Bob Hope Anniversary Show" (1981) oder in dem Drama "Ein Bett aus Asphalt"3) (1985, "Stone Pillow"), mit dem sie ganz im Gegensatz zu ihrem Rollen-Image als die alte Obdachlose Florabelle in Erscheinung trat. Die kurzlebige, 13-teilige Sitcom "Life with Lucy"4) (1986) "fiel sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum durch und war die allerletzte TV-Serie mit Starkomikerin Lucille Ball." notiert fernsehserien.de → Übersicht (Auszug) TV-Produktionen.
Neben ihrer schauspielerischen Arbeit betätigte sich Lucille Ball auch als Produzentin; von 1962 bis 1967 leitete sie die 1950 mit ihrem ersten Mann Desi Arnaz gegründeten  "Desilu-Productions"1), von 1968 an die "Lucy Ball-Productions", die auch ihre erfolgreiche TV-Serie "Here's Lucy" produzierte. Bereits am 8. Februar 1960 ehrte man die beliebte Komikerin mit zwei "Sternen" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1), einen erhielt sie für ihre Arbeit als Leinwanddarstellerin (6436 Hollywood Blvd.) und einen (6100 Hollywood Blvd.) für ihre Leistungen vor der Fernseh-Kamera  → Foto bei Wikimedia Commons.
Lucille Ball bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt mit r Ehemann Gary Morton (l.) anlässilich der "Oscar"-Verleihung am 29. März 1989; Urheber: Alan Light; Lizenz: CC BY 2.0 Deed; Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt) von www.flickr.com Lucille Ball, eine der beliebtesten TV-Stars, starb am 26. April 1989 im Alter von 77 Jahren im kalifornischen in Los Angeles1)1) an Herzversagen; eine Woche zuvor hatte sie sich auf Grund einer Aortendissektion1) im "Cedars-Sinai Medical Center"1) einer schweren Herzoperation unterziehen müssen. Zunächst wurde sie auf dem "Forest Lawn Memorial Park"1) in Hollywood (Los Angeles1)) beigesetzt, später jedoch von ihren Kindern auf den "Lake View Cemetery" in ihrer Geburtsstadt Jamestown1) umgebettet → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Aus ihrer Ehe mit dem kubanischen Künstler Desi Arnaz1) (1917 – 1986) gingen Tochter Lucie Désirée1) (geb. 1951) sowie Sohn Desi Arnaz Jr.1) (geb. 1953) hervor, die ebenfalls den Schauspielerberuf ergriffen.
 
Lucille Ball bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt
mit Ehemann Gary Morton (l.) anlässilich der
"Oscar"-Verleihung am 29. März 1989
Urheber: Alan Light; Lizenz: CC BY 2.0 Deed
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt)
von www.flickr.com
Unter dem Titel "Being the Ricardos"1) drehte Aaron Sorkin1) ein Biopic ins Kino, welches das hochbelastete Künstlerpaar Lucille Ball und Desi Arnaz (dargestellt von Nicole Kidman1) und Javier Bardem1)) während der Dreharbeiten zu ihrer erfolgreichen 1950er-Jahre-Sitcom "I Love Lucy"1) zeigt. Der Titel ist eine Anspielung auf die interpretierten Fernsehrollen des Ehepaares "Lucy" und "Ricky Ricardo". Nicole Kidman gewann für ihre Leistung einen "Golden Globe Award" als "Beste Hauptdarstellerin – Drama"1). Darüber hinaus erhielt der Film drei "Oscar"1)-Nominierungen in den Kategorien "Bester Hauptdarsteller", "Beste Hauptdarstellerin" sowie "Bester Nebendarsteller" für J. K. Simmons1) in der Rolle des Schauspielers William Frawley1), den Ball/Arnaz damals als Ersatz für den ursprünglich vorgesehenen, aber verhinderten Gale Gordon1) engagierten. Der Kinostart in den USA erfolgte am 10. Dezember 2021, auf Grund der Veröffentlichung bei "Prime Video"1) fand ein regulärer Kinostart im deutschsprachigen Raum nicht statt. (Quelle: Wikipedia)
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), www.fembio.org
Fotos bei virtual-history.com, Wikimedia Commons, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) prisma.de, 3) filmdienst.de, 4) fernsehserien.de
Lizenz Foto Lucille Ball (Urheber U.S. Army): Dieses Bild wurde von einem Mitglied der United States Army während der Ausführung seiner Dienstpflichten erstellt. Als eine Arbeit der Bundesregierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild in public domain.
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (Originaltitel), fernsehserien.de)
Kinofilme (Auszug) Fernsehen (Auszug)
  • 1951–1957: I Love Lucy (Sitcom/Serie; 180 Folgen als Hausfrau Lucille Esmeralda "Lucy" McGillicuddy Ricardo;
    Desi Arnaz als deren Ehemann, der Nachtclub-Entertainer Enrique Alberto "Ricky" Ricardo
    )
  • 1957–1960: The Lucy-Desi Comedy Hour (13 Folgen; Fortsetzung vom "I Love Lucy") → Wikipedia (englisch)
  • 1962–1968: Hoppla Lucy! / The Lucy Show (Sitcom/Serie; 156 Folgen als alleinerziehende Witwe/Sekretärin Lucy Carmichael)
  • 1968–1974: Here’s Lucy (Sitcom/Serie; 144 Folgen als Witwe/Mutter Lucy Carter)
  • 1974: Fröhliche Silberhochzeit / Happy Anniversary and Goodbye (als Norma, Ehefrau von Malcolm Michaels (Art Carney))
    → Wikipedia (englisch), IMDb
  • 1975: Lucy im Glück / Lucy Gets Lucky (als Lucy Collins; Kurzinfo: Lucy Collins (Lucille Ball) hat für eine Reise
    nach Las Vegas gespart, um ihren Lieblingssänger Dean Martin zu sehen, doch leider ist die Show bereits ausverkauft.
     Lucy setzt alle Hebel in Bewegung, um doch noch eine Kare zu bekommen, ist aber erfolglos. Als sie erfährt, dass
    Dean Martin eine spezielle Late-Show für Hotelangestellte veranstaltet, nimmt sie einen Job im Hotel an – mit
    vorhersehbaren komischen Folgen …
    ) → IMDb
  • 1975: Dreimal zwei / Three for Two (als Rita / Sally / Pauline)  → IMDb
  • 1977: Lach’ mit Lucille Ball: Ein ganz besonderer Gast zum Dinner / Lucy Calls the President (als Hausfrau Lucy Whittaker;
    Kurzinfo: Nachdem die Hausfrau aus Indiana, Lucy Whittaker im Weißen Haus angerufen hat, um ein Wohnprojekt zu
    besprechen, bereitet sie den Besuch des US-Präsidenten zum Abendessen zu Hause vor. Es folgen tragikomische Ereignisse,
    während Lucy sich mit der eifrigen Unterstützung von Familie, Freunden und Nachbarn hektisch auf das bedeutsame
    Ereignis vorbereitet.
    )  → IMDb
  • 1985: Ein Bett aus Asphalt / Stone Pillow (als die alte Obdachlose Florabelle) → filmdienst.de, Wikipedia (englisch)
  • 1986: Life with Lucy (Sitcon/Serie; 13 Folgen als die rüstige, verwitwete Rentnerin Lucy Barker) → Wikipedia (englisch)
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