Übersicht (Auswahl) Filmografie / Hörspiel
Charles Brauer wurde am 3. Juli 1935 als Charles Knetschke in Berlin geboren. Schon im "zarten" Alter von elf Jahren stand er vor der Kamera und gab sein Leinwanddebüt bei der DEFA1) unter der Regie von Gerhard Lamprecht1) mit der Rolle des kleinen Gustav Iller im dritten deutschen Nachkriegs-Film "Irgendwo in Berlin"1) (1946); es war die Geschichte über Trümmerkinder mit so bekannten Schauspielern wie Lotte Loebinger, Paul Bildt und Hans Leibelt. Charles zeigte sich weiterhin in den DEFA-Produktionen "Und wieder 48"1) (1948) und "Die Buntkarierten"1) (1949), begann zudem an Berliner Privattheatern zu spielen. Mit sechzehn Jahren entschloss er sich, professioneller Schauspieler zu werden, nahm den Mädchennamen seiner Mutter, "Brauer", an und ließ sich an der "Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel"1) in Berlin bei Hilde Körber ausbilden. Ein erstes Engagement erhielt er 1954 in Hamburg am "Jungen Theater" – dem heutigen "Ernst Deutsch-Theater"1) und spielte eine erste Hauptrolle in der Komödie "O Wildnis!"1) von Eugene O'Neill1). 1956 holte ihn der legendäre Gustaf Gründgens nach Hamburg an das "Deutsche Schauspielhaus"1), wo Brauer zwanzig Jahre lang zum Ensemble gehörte und sowohl klassische auch als moderne Rollen gestaltete. 1976 wechselte er nach München an die "Kammerspiele"1) sowie das "Bayerische Staatsschauspiel"1), überzeugte dort unter anderem als Hofmarschall von Kalb in dem Schiller-Drama "Kabale und Liebe"1) und als Staatssekretär Antonio Montecatino in dem Goethe-Schauspiel "Torquato Tasso"1)

Das Foto wurde mir freundlicherweise von
der Fotografin Ute Schendel zur Verfügung gestellt.
© Ute Schendel (www.uteschendel.ch)

Charles Brauer; Copyright Ute Schendel
  
Seit 1983 arbeitete Charles Brauer als freiberuflicher Schauspieler und band sich nicht mehr fest an ein Haus. Während seiner Karriere als Theaterschauspieler stand er auf allen bedeutenden Bühnen im deutschsprachigen Raum wie beispielsweise in Köln, Salzburg, Stuttgart oder Berlin und arbeitete mit so berühmten Regisseuren wie Fritz Kortner, Hans Lietzau1), Hans Schweikart1), Ernst Wendt1), Claus Peymann1), George Tabori1), Niels-Peter Rudolph1), Dieter Dorn1) oder Thomas Langhoff1) zusammen.
 
Foto 1: Charles Brauer in der Komödie "Der Menschenfeind" von Molière;  Deutsches Schauspielhaus Hamburg (04.04.1985); Copyright Virginia Shue Foto 2: Charles Brauer in der Komödie "Der Menschenfeind" von Molière;  Deutsches Schauspielhaus Hamburg (04.04.1985); Copyright Virginia Shue
Charles Brauer in der Komödie "Der Menschenfeind"1) von Molière1)
"Deutsches Schauspielhaus", Hamburg (04.04.1985)
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Einen ersten großen bundesweiten Erfolg verzeichnete Charles Brauer bereits ab 1954 in der "Urmutter" aller Familienserien, der legendären "Familie Schölermann". Dort spielte er 111 Folgen lang alle 14 Tage die Rolle des Heinz, dem ältesten Sohn der Schölermanns – sämtliche Folgen wurden damals "live" gesendet; am 25. März 1960 flimmerte die letzte Episode über die Bildschirme.
Brauer wirkte in den folgenden Jahren in zahlreichen weiteren Film- und Fernsehproduktionen mit, man sah ihn beispielsweise 1962 als Gaston in Peter Beauvais'1) Jean Anouilh1)-Adaption "Der Walzer der Toreros" oder 1965 als Prinz Wu Tsiang in "Die Chinesische Mauer"1), von Hans Lietzau1) inszeniert nach der gleichnamigen Farce1) von Max Frisch1). 1972 wirkte er als Vladimir Monerow in der für das Kino verfilmten Simmel1)-Adaption "Der Stoff, aus dem die Träume sind"1) mit oder war 1979 als zeugungsunfähiger Ehemann in Dominik Grafs1) Satire "Der kostbare Gast"2) auf der Leinwand zu sehen. 1981 spielte er neben Hauptdarstzeller Heinz Rühmann den Juwelier George in dem Fernsehfilm "Ein Zug nach Manhattan"1) und in dem Zweiteiler "Der Millionen-Coup" war er 1984 der Frank Rothko → deutsches-filmhaus.de.
Enorme Popularität erlangte der Schauspieler dann ab 1986 mit seiner Rolle des Hauptkommissar Peter Brockmöller an der Seite des stets grummelnden Paul Stoever (Manfred Krug) in den beliebten "Tatort"1)-Stories aus Hamburg. 38 Folgen lang bildeten Krug/Brauer ein untrennbares Gespann und lösten so manchen verzwickten Fall. "Stoever" und "Brocki" waren zweifellos die beliebtesten Fernseh-Kommissare, zur absoluten Ausnahmeerscheinung wurden sie am 24. März 1996, als sie in der Tatort-Folge "Tod auf Neuwerk"1) den Klassiker "Somewhere Over The Rainbow"1) darboten. Immer wieder erfreuten die Jazz-singenden "gereiften" Polizisten nun die Zuschauer mit ihren musikalischen Einlagen und ihre CD "Tatort – Die Songs" ist bis heute über 150 000 Mal verkauft worden.
Am 7. Januar 2001 ging mit "Tod vor Scharhörn"1) der letzte "Tatort" mit Krug und Brauer über den Sender – sehr zum Leidwesen der Zuschauer/-innen; im gleichen Jahr wurden Brauer und Krug für ihre Leistungen als "Tatort"-Kommissare mit der "Goldenen Kamera"1) geehrt.
  
 

Die "Tatorte" mit Stoever & Brockmöller (mit Datum der Erstausstrahlung):
(Link: Wikipedia)

Auch während der "Tatort"-Ära stand Brauer zwischendurch auf der Bühne und übernahm Rollen in etlichen weiteren TV-Produktionen. Das Theaterpublikum sah ihn beispielsweise 1989 in der Shakespeare-Komödie "Maß für Maß"1) am Berliner "Schillertheater"1), 1990 und 1991 stand er bei den "Salzburger Festspielen"1) in Thomas Langhoffs1) Inszenierung  desTrauerspiels "Die Jüdin von Toledo"1) von Franz Grillparzer1) auf der Bühne und gestalte an der Seite von unter anderem Ulrich Mühe (König Alfonso VIII.1)), Sibylle Canonica1) (dessen Gattin Eleonore1)), Susanne Lothar (Jüdin Rahel) und Uwe Bohm (Don Garceran) den Manrike, Graf von Lara. Außerdem brillierte er am "Staatstheater Hannover"1) in der Rolle des Konsuls Kasimir in dem Schauspiel "Der Marquis von Keith"1) von Frank Wedekind1) und begeisterte Publikum und Kritiker. 1996 ging er mit dem vom "Euro-Studio Landgraf"1) produzierten Stück "Molly Sweeny" von Brian Friel1) auf Deutschlandtournee und ein Jahr später sah man ihn bis 1999 am "Theater Essen"1) als Professor Higgins in dem Musical "My Fair Lady"1). Zwischen 2001 und 2004 tourte Brauer mit dem Stück "Der Fall Furtwängler" ("Taking Sides") des "Oscar"-Preisträgers Ronald Harwood1) durch über 150 deutschsprachigen Städten und glänzte in der Rolle des Wilhelm Furtwängler1) → siehe auch Verfilmung 2001.
In jüngerer Zeit brillierte er neben Gunnar Möller in dem Boulevard-Klassiker "Sonny Boys" von Neil Simon1) an der "Komödie Düsseldorf"1). Bis zum 20. November 2005 konnte man die beiden Mimen dort in der witzigen Geschichte um das berühmte Komikerpaar sehen: Willie Clark (Charles Brauer) und Al Lewis (Gunnar Möller) haben 43 Jahre lang zusammengearbeitet, sich dann getrennt, weil Al plötzlich genug vom Show-Business hatte. Nach dreizehn Jahren versucht Willis Neffe und Manager, die beiden noch einmal mit einer gemeinsamen Nummer ins Fernsehen zu bringen. Beide sagen zögernd zu, die Proben verlaufen mit Zank und bissigen Vorwürfen, die Aufnahmen müssen abgebrochen werden …
Im "Schauspielhaus Bochum"1) begannen im Sommer 2007 die Proben zur "Die Katze auf dem heißen Blechdach"1) von Tennessee Williams1). Unter der Regie von Markus Dietz glänzte Charles Brauer mit der Figur des schwerreichen, todkranken Großgrundbesitzers "Big Daddy"; Premiere des Stücks war am 27. Oktober 2007, bis Ende Mai 2008 stand das Drama auf dem Spielplan und wurde auch im Dezember wieder aufgeführt. Am 17.10.2008 feierte in Bochum Eugene O'Neills1) Literaturnobelpreis-gekröntes Werk "Trauer muss Elektra tragen"1) Premiere. In der amerikanischen Adaption der "Orestie"1) überzeugte Brauer – erneut in einer Inszenierung von Markus Dietz – als kriegsheimgekehrter, müde gewordener Brigadegeneral Ezra Mannon und zeichnete den lebensweisen melancholischen General prägnant → siehe auch musenblaetter.de.
Zwischen dem 22. April und 28. Mai 2010 erlebten die Zuschauer/-innen des Hamburger "Ernst Deutsch Theaters"1) Brauer dann als Landstreicher Wladimir, der in der Groteske "Warten auf Godot"1) von Samuel Beckett1) gemeinsam mit seinem Freund Estragon (Werner Rehm1)) auf eine Person namens "Godot" wartet – als schillernder Machtmensch Pozzo glänzte zudem Uwe Friedrichsen. So schrieb unter anderem Monika Nellissen zu der von Gerd Heinz1) inszenierten Aufführung bei www.welt.de: Charles Brauer (Wladimir) und Werner Rehm (Estragon) sind unerhört fein aufeinander abgestimmte Virtuosen der Schauspielkunst, die diskret das bisher nicht wahrgenommene, doch durch viele zahllose Zitate belegte Jüdische im Stück verifizieren, ohne die Absurdität des Unerklärbaren außer Acht zu lassen. Diese Meisterleistungen ergänzt Uwe Friedrichsen als brutaler, später weinerlicher Herrenmensch Pozzo, der den Philosophen als Knecht, Lucky (Benjamin Utzerath1)), an der Leine führt.  → siehe auch den weiteren Artikel bei www.welt.de
Anschließend probte Charles Brauer für das Stück "Am goldenen See" ("On Golden Pond") von Ernest Thompson1), eine Co-Produktion des Hamburger "Ernst Deutsch Theater" mit dem Berliner "Schlosspark Theater"1). Unter der Regie von Adelheid Müther gab Brauer den alten Norman Thayer, seine Ehefrau Ethel wurde von Tatja Seibt1) gespielt, als Tochter Chelsea trat Nina Hoger1) in Erscheinung. Am 2. September 2010 feierte "Am goldenen See" seine Premiere, bis Januar 2011 stand das Stück auf dem Spielplan des "Schlosspark Theaters"; im April/Mai 2011 wurde das Schauspiel dann in Hamburg aufgeführt. Thompsons weltweit erfolgreiches Theaterstück "On Golden Pond" kam 1981 von Mark Rydell1) (Regie) mit Katherine Hepburn (Ethel Thayer), Henry Fonda (Norman Thayer) und Jane Fonda1) (Tochter Chelsea) in die Kinos und konnte drei "Oscars" erringen – "Beste Hauptrolle" für Henry Fonda und Katharine Hepburn sowie "Bestes Drehbuch für Ernest Thompson; insgesamt hatte der Film zehn Nominierungen erhalten → mehr zum Film bei Wikipedia.
Am "Ernst Deutsch Theater" konnte man Charles Brauer zusammen mit Werner Rehm in der Komödie "Halpern & Johnson" von Lionel Goldstein zu bewundern, die Premiere fand am 17. April 2014 statt, bis 24. Mai 2014 wurde das Stück gezeigt. Auch ab Herbst 2014 war Brauer zusammen mit seinem Kollegen Rehm in einem weiteren Bühnenklassiker zu sehen, in Neil Simons "Sonny Boys" mimte er erneut den früheren Starkomiker Willie Clark ( 27.11.2014 (Premiere) bis 09.01.2015). Einmal mehr bei den "Salzburger Festspielen" bewies Brauer 2016 seine schauspielerische Vielseitigkeit, in der Inszenierung von Deborah Warner1) gestaltete er in dem Shakespeare-Drama "Der Sturm"1) den Gonzalo, ein ehrlicher alter Rat des Königs, an der Seite von Branko Samarovski1) (Alonso, König von Neapel), Max Urlacher1) (dessen Bruder Sebastian), Peter Simonischek1) (Prospero), Daniel Friedrich1) (Antonio), Maximilian Pulst (Ferdinand, Sohn des Königs von Neapel) und Jens Harzer1) (Caliban) → nachtkritik.de. Zur Spielzeit 2017/18 fand am Hamburger "Ernst Deutsch Theater" die Aufführung des Zwei-Personenstücks "Heisenberg" von Simon Stephens1) statt (Premiere: 26. April 2018). Brauer gab in dieser quantenphysikalischen Beziehungsstudie bzw. der "amour fou"-Geschichte zwischen dem 75-jährigen, einsamen und bockig wortkargen Metzger Alex und der 33 Jahre jüngeren Georgie, unter der Regie von Gerd Heinz1) als Partner von Anna Stieblich1) den Alex Priest → www.welt.de, www.abendblatt.de.
Erwähnt werden muss auch Brauers Konzerttournee "Manfred Krug seine Lieder", eine Hommage für den verstorbenen Weggefährten Manfred Krug. Zusammen mit Uschi Brüning1), Fanny Krug1), Thomas Putensen1) und der "Manfred Krug Band" übernahm Brauer die noch von Krug selbst geplante Tour durch verschiedene deutsche Städte. Die im Februar 2017 anlässlich des 80. Geburtstages von Krug erschienene CD "Manfred Krug – Seine Lieder" wurde Ende 2017 in mit dem "Jazz-Award in Gold" ausgezeichnet;  auch 2018 waren Konzerte geplant → deutschlandfunkkultur.de.
Charles Brauer; Copyright Wolfgang Silveri Dass Brauer immer noch ein Faible für Krimis hat, bewies der ehemalige "Tatort"-Kommissar mit seinem Programm "Erlesene Verbrechen und makellose Morde", mit dem er eine Zeit lang durch die Lande tourte. Musikalisch begleitet von dem Trio "Amanti della Musica" brachte er dem Publikum auf vergnügliche Weise Mordgeschichten von Edgar Allan Poe1), Henry Slesar1), Bertolt Brecht1) und Patricia Highsmith1) nahe – unter anderem am 17. November 2009 im neu eröffneten, von Dieter Hallervorden geleiteten Berliner "Schlosspark Theater".

 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen
Wolfgang Silveri zur Verfügung gestellt.
© Wolfgang Silveri (www.silveri.eu)

Neben seiner Arbeit für Theater und Film wirkt der Schauspieler an ambitionierten Audio-Produktionen mit, beispielsweise erschien im Herbst 2007 im MARE BUCHVERLAG die meisterliche Erzählung "Der Nigger von der Narcissus"1) von Joseph Conrad1), gelesen von Charles Brauer. Des öfteren stand er zudem im Hörspiel-Studio, bereits seit Mitte der 1950er Jahre übernahm er Aufgaben als Sprecher. Eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier, eine Auswahl der zahlreichen Hörbücher, an denen Brauer beteiligt war, bei Wikipedia; unter anderem ist er der "Stammsprecher" der deutschen Hörbücher des US-amerikanischen Schriftstellers John Grisham1).
Darüber hinaus betätigte sich Brauer als Synchronsprecher, lieh seine Stimme beispielsweise Sal Mineo1) als Leoncavallo Borghese in dem Katastrophenstreifen "Krakatoa – Das größte Abenteuer des letzten Jahrhunderts"1) (1969, "Krakatoa, East of Java"), Donald Sutherland als Schlüsselspezialist Agar in der Romanadaption "Der große Eisenbahnraub"1) (1979, "The First Great Train Robbery") oder Roy Scheider1) als Psychiaters Dr. Sam Rice in dem Thriller "In der Stille der Nacht"1) (1982, "Still of the Night") → mehr bei synchronkartei.de.
 
Auf dem Bildschirm präsentierte er sich beispielsweise ab 1990 als Direktor Julius Hartlaub in der Serie "Unser Lehrer Doktor Specht"1) neben Robert Atzorn oder als Zollinspektor Bronnen in "Abenteuer Airport"1). 1996 verkörperte Brauer den Staatsanwalt und Gegenspieler von Rechtsanwalt Max Wolkenstein (Helmut Zierl1)) in der gleichnamigen SAT1-Serie1), zeigte sich als Prinz Philip1) in der von (Regie) und mit Hape Kerkeling1) Persiflage "Willi und die Windzors"1) (1996) oder war der Firmenchef Wilhelm Althofer in der erfolgreichen Serie "Samt und Seide"1) (2000–2005). Seit den 2000er Jahren sah man den beliebten Schauspieler als Prof. Maximilian Haller in der amüsanten Geschichte "Liebe ist die beste Medizin"1) (2004) oder neben Protagonist Friedrich von Thun als Prof. Clemens Winkelmann in der turbulenten Komödie "Unser Papa, das Genie"1) (2002) auf dem Bildschirm. Mitunter wirkte Brauer auch in einer Kinoproduktion mit, so als Herr von Hartlieb in der deutsch-tschechisch-schweizerischen Komödie "Als Großvater Rita Hayworth liebte"1) (2001). Im Mai 2005 tauchte er als Elbschiffer Ernst in der heiter-romantischen Geschichte "Lotti auf der Flucht"3) auf, der nach mehr als vierzig Jahren seine Jugendliebe Lotti, gespielt von Heidelinde Weis, wiedersieht: Einst hatte Ernst seinen Kahn nach ihr benannt, nun steht er vor dem finanziellen Ruin. Doch wie es im Märchen so ist, fügt sich während einer unfreiwilligen Flussfahrt auf der Elbe alles zum Guten, nicht nur für Ernst und Lotti, sondern auch für den jungen Partner von Ernst (Daniel Morgenroth1)) und Lottis Tochter Charlotte (Elisabeth Lanz1)) gab es ein Happy-End.
Eine Paraderolle für den Vollblutmimen war die Figur des autoritär auftretenden Arztes Dr. Heinrich Hauser, der in Gabi Kubachs1) flott inszenierten Familienkomödie "Liebe ist das schönste Geschenk"3) (2007) widerstrebend seine gut gehende Praxis an Sohn Peter (Michael von Au1)) abgibt, um sich bei einer Kur zu erholen. Zur Überraschung seiner Familie kehrt er mit der energiegeladenen, dreifachen Witwe Johanna (Nicole Heesters) heim, in die er sich während seiner Reise Hals über Kopf verliebt und die er sofort geheiratet hat. Sohn Peter vermutet in der Witwe eine Erbschleicherin, als er zufällig in ihrem Gepäck ein Buch über Gattenmord entdeckt, ist er fest davon überzeugt, dass die lebenslustige Frau an dem Ableben ihrer bisherigen Ehemänner nicht unschuldig war und nun auch seinem verliebten Vater nach dem Leben trachtet… Eher nette Unterhaltungskost war die Ende März 2008 ausgestrahlte Utta Danella1)-Verfilmung "Das Geheimnis unserer Liebe"1), in der Brauer den Rechtsanwalt Martin Bordin, Vater von Benedict Bordin (Markus Knüfken1)) mimte, der von der Liebe seines Sohnes zur jungen, hübschen Franziska Wieser (Diana Amft1)) zunächst wenig begeistert ist. Außerdem hütet Martin ein dunkles Geheimnis vor Lilo (Rita Russek1)), der Witwe seines besten Freundes und Mutter von Franziska.
  
Hatte Brauer als Hauptkommissar Peter Brockmöller in den "Tatort"-Krimis etliche Verbrecher zur Strecke gebracht, kam er in dem Thriller "Toter Bruder"1) aus der ZDF-Reihe "Lutter"1) Ende September 2008 nun selbst als zwielichtige Figur in Gestalt des Juweliers Werner Saibel daher. In der spannenden, humorig durchsetzten Geschichte mit Joachim Król1) als kantigem Essener Kriminalhauptkommissar Lutter sowie hochkarätigen Gaststars – unter anderem Achim Rohde1) als aalglatter, brutaler Pfandleiher Kovac sowie Lambert Hamel als Vater des Ermordeten –, überraschte Brauer gegen Ende der Story als Bösewicht. Ein sympathischer "Typ" dagegen war der Vater der charakterlich vollkommen verschiedenen Zwillingsschwestern Luisa und Jenny (beide gespielt von Jule Ronstedt1)) in der turbulenten ARD-Familienkomödie "Hilfe meine Schwester kommt"1), welche am 24. Oktober 2008 ausgestrahlt wurde. Brauer bewies einmal mehr, dass er sich nicht auf einen bestimmten Charakter festlegen lässt, verlieh dem etwas grummeligen Friedrich Mayerhofer durchaus liebenswerte Züge.
Danach stand der Schauspieler für das melodramatische ARD-Movie mit dem Titel "Wer zu lieben wagt"1) vor der Fernsehkamera, das Regisseur Wolf Gremm1) nach dem Roman "Between Sisters" von Kristin Hannah1) in Szene gesetzt hatte. Gedreht vor der unvergleichlichen Kulisse Thailands, war Charles Brauer neben den Protagonisten Christine Neubauer1) und Hardy Krüger jr.1) sowie Ruth Maria Kubitschek und Suzan Anbeh1) zu sehen, spielte den Vater der jungen Clara (Suzan Anbeh), Halbschwester der erfolgreichen Scheidungsanwältin und Powerfrau Maria Berger (Christine Neubauer); erstmals gezeigt wurde die TV-Romanze am 6. Januar 2010..
Die Dreharbeiten zum dem ARD-Fernsehfilm "Im Fluss des Lebens"1) nach dem gleichnamigen Roman von Ruth Maria Kubitschek waren abgeschlossen. In der von Wolf Gremm1) inszenierten Romanadaption trat Brauer neben Ruth Maria Kubitschek als Schriftstellerin Agnes Berg mit der männlichen Hauptrolle des Familienanwalts Richard Gutmann in Erscheinung; Sendetermin war der 11. Februar 2011 → siehe auch Ziegler-Film. Ebenfalls eine "Ziegler-Film"-Produktion war das Drama "Nur mit euch!"3) (EA: 15.02.2013), in dem Brauer gemeinsam mit Gila von Weitershausen als besorgtes Elternpaar des Architekten Florian Fischer (Hardy Krüger jr.1)) in Erscheinung trat. 
Nach Episodenrollen in den Krimiserien "Morden im Norden"1) (Folge: "Auf Herz und Nieren"4); EA: 18.06.2013) und "SOKO Köln"1) (Folge: "Ein Fall für Camilla"4); EA: 03.12.2013) übernahm Brauer in der Story "Tödliche Bescherung"1) (EA: 21.12.2013) aus der Reihe "Stubbe – Von Fall zu Fall"1) den Part des arbeitslosen Schauspielers Ulrich Kästner, der bei einer Mietweihnachtsmann-Agentur Unterschlupf gefunden hat und bei den Mordermittlungen in das Visier des Hamburger Hauptkommissars Stubbe (Wolfgang Stumph) gerät.

Charles Brauer 2015, als er am 8. Mai
die Einführungsrede zur Vernissage des
Skulpturenwegs "Aussichten"
im Schweizerischen Sissach1) hielt.
Urheber: Brilo; Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quelle: Wikimedia Commons

Charles Brauer 2015, als er am 8. Mai die Einführungsrede zur Vernissage des Skulpturenwegs "Aussichten" im Schweizerischen Sissach1) hielt; Urheber: Brilo; Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons
 Danach trat Brauer in der Folge "Hochzeitsreise nach Montenegro"4) (EA: 26.12.2015) aus der Reihe "Kreuzfahrt ins Glück"1) als der auf einer Insel lebende Mönch Petko in Erscheinung, einst Jugendliebe von der Mutter (Grit Boettcher) des Hochzeitsplaners Stefan (Marcus Grüsser1)). Als der todkranke, im Rollstuhl sitzende Altenheimbewohner Gabriel Hasselblad, zeigte er sich im vierten Teils der "Zorn"1)-Krimireihe mit dem Titel "Zorn – Wie sie töten"1), der an den perfiden Machenschaften des "Todesengels" (Susanna Simon1)) beteiligt war. Die erste Klappe zu dem neuen Fall der beiden ungleichen Ermittler, den Hauptkommissaren Claudius Zorn (Stephan Luca1)) und Schröder (Axel Ranisch1)), fiel Anfang September 2015 in Halle/Saale, die Ausstrahlung erfolgte am 14. April 2016. Am 21. April 2016 wurde dann die Folge "Goldrausch"3) aus der amüsanten Krimireihe "Der Bulle und das Landei"1) mit Uwe Ochsenknecht1) und Diana Amft1) gesendet, in der Brauer sich mit der Nebenrolle des erneut im Rollstuhl sitzenden, senilen "Hühnerbarons" Georg Schaurig sen. präsentierte. Nach längerer Pause sah man den beliebten Schauspieler zuletzt in der "Katie Fforde"1)-Dramedy "Mama allein zu Haus"3) (EA: 21.01.2018) als Alex, Vater der Psychologin und alleinerziehenden Mutter Lydia Elman (Gesine Cukrowski1)) → Übersicht Filmografie.  

Charles Brauer war in erster Ehe von 1966 bis 1976 mit der Schauspielerin Witta Pohl (1937 – 2011) verheiratet; aus der Verbindung stammen die 1967 geborenen Zwillinge Florian und Stephanie6). Danach lebte er mit der Schweizer Schauspielerin Lisi Mangold1) zusammen, die 1986 mit nur 35 Jahren ihrem Krebsleiden erlag. Heute ist der Schauspieler mit der Bühnenbildnerin Lilot Hegi5) verheiratet und wohnt mit ihr sowie dem 1987 geborenen Sohn Jonas in einem kleinen Dorf bei Basel1).
"Die blaue Mütze" von Charles Brauer; Abbildung Buch-Cover freundlicherweise Ende Februar 2023 erschien im Schweizer "Zytglogge-Verlag"1) das Buch "Die blaue Mütze" mit dem Untertitelel "…  und andere Geschichten aus meinem Leben", in dem Brauer den Lesern Privates und Berufliches nahe bringt und sich auf eine Zeitreise von den 1940ern bis heute begibt. Ergänzend dazu schrieb der deutsch-schweizerischer Autor und Regisseur Thomas Blubacher1) ein biografisches Essay über den Schauspieler. Brauer erzählt von "seiner Kindheit im zerbombten Berlin, wie er als Elfjähriger zufällig für den Film entdeckt wurde, von seinen Anfängen auf der Bühne und vor der Kamera, seiner Schauspielausbildung und den vielen Stationen seines ereignisreichen Lebens. Warmherzig, pointiert, persönlich und authentisch – unverkennbar Charles Brauer." kann man bei www.zytglogge.ch lesen. Am 17. März 2023 gehörte auch der inzwischen 87-jährige Brauer zu den Gästen der "NDR Talkshow"1) von Barbara Schöneberger1) und Hubertus Meyer-Burckhardt1), schilderte so einiges aus seiner ebenso langen wie erfolgreichen, künstlerischen Karriere, in der er ein Dreivierteljahrhundert deutscher Schauspielgeschichte mit prägte.
  

Abbildung Buch-Cover freundlicherweise zur
Verfügung gestellt vom "Zytglogge-Verlag", Basel
© "Zytglogge-Verlag"

Mehr Infos sowie aktuelle Termine im Internet unter www.charlesbrauer.de
Siehe auch Wikipedia, deutsches-filmhaus.de, prisma.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de, 3) titztelbach.tv,  4) fernsehserien.de, 5) tls.theaterwissenschaft.ch
6) Quelle: www.radiobremen.de (Seite nicht mehr existent)
Stand: März 2023
    
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de, tittelbach.tv, prisma.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
→ siehe auch Hörbücher bei Wikipedia
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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