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Geboren wurde Kurt Buecheler am 7. Juli 1915 als Sohn eines Sanitätsrates in
Frankfurt am Main, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Nach dem
Abitur besuchte er in Frankfurt die "Hochschule für
Theater"1),
anschließend gab er am "Stadttheater Remscheid" (heute
"Teo-Otto-Theater"1))
sein Bühnedebüt und gehörte bis 1938 zum Ensemble. 1940 wechselte er an das Hamburger
"Thalia Theater"1),
dessen Mitglied er, unterbrochen durch Arbeits- und Wehrdienst, bis
Kriegsende blieb. Unter anderem gestaltete er dort 1944 den Dr. Fleischer in
"Der
Biberpelz"1) von Gerhart Hauptmann.
Nach 1945 ging Buecheler für vier Jahre an die "Städtischen
Bühnen Frankfurt"1), verkörperte
unter anderem den Peter Peter in "Ingeborg" von Curt Goetz,
den Oberst Friedrich Eilers in "Des
Teufels General"1) von Carl Zuckmayer1), feierte Erfolge als
Marquis von Posa in Schillers "Don Karlos"1)
oder als Pylades1)
in Goethes "Iphigenie
auf Tauris".
Ab 1949 wirkte er zwei Jahre am Berliner "Hebbel-Theater"1),
trat hier unter anderem als Happy, zweiter Sohn des Handlungsreisenden Willy Loman, in Helmut Käutners
Inszenierung von Millers "Tod
eines Handlungsreisenden"1) an der
Seite des großen Fritz Kortner in Erscheinung, gab den Anführer Boris Annenkov
in "Die
Gerechten"1) von Albert Camus1).
Kurt Buecheler, 1960 fotografiert von Fritz
Eschen1) (19001964)
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_e_0040551)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen
Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 12.08.1960;
Quelle:
www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung:
30.03.2017 |
Seit 1951 bereicherte Buecheler bis 1969 das Ensemble der "Staatlichen Bühnen
Berlin". Zu seinen Rollen gehörten beispielsweise der August Keil, Verlobter der
Titelheldin (Heidemarie Hatheyer), in dem Drama "Rose Bernd"1)
von Gehart Hauptmann (1952/53, "Schiller-Theater", Regie: Karl Heinz Stroux1)) und die Figur des Familienvaters Peter in der Uraufführung
(28.09.1959) des Einakters "Die
Zoogeschichte" von Edward Albee, ein von Pinkas Braun ins Deutsche übersetzten
und in Szene gesetzten Stückes mit Thomas Holtzmann (Jerry) als Partner.
Die Aufführung wurde vom "Sender
Freies Berlin" (SFB) für das Fernsehen aufgezeichnet und am 2. Januar 1963 im 2. Programm der ARD (ARD 2) bundesweit ausgestrahlt.
Weiterhin gestaltete er unter anderem den Schutzengel in dem
Schauspiel "Der seidene Schuh" von Paul Claudel1),
den Orest1) in "Elektra"
von Jean Giraudoux1) und den Doktor Rank1)
in "Nora oder Ein Puppenheim"1)
von Henrik Ibsen mit Käthe Braun
als Nora (1953/54, "Schlosspark Theater"1),
Regie: Boleslaw Barlog1)). Buecheler verkörperte den Doktor Lerch in dem Theaterstück
"Der
Schulfreund"1) von Johannes Mario Simmel1),
den Gorodúlin in der Komödie "Eine Dummheit macht auch der Gescheiteste"1)
von Alexander N. Ostrowski1),
den Herzog in der Shakespeare-Komödie "Wie
es euch gefällt"1) und den Institutsleiter
Professor Hornacher in "Biografie:
Ein Spiel"1) von Max Frisch1).
Anfang der 1970er Jahre brillierte er in Italien als
Diderot in der Goethe-Übersetzung von Diderots Dialog "Rameaus Neffe"1) während einer Gastspielreise des "Goethe-Instituts"1).
Buecheler trat zudem verschiedenen Festspielen wie den "Ruhrfestspielen"
in Recklinghausen auf, veranstaltete Vortragsabende und Lesungen
mit Texten beispielsweise von Joachim Ringelnatz1),
Gottfried Benn1) und Chrisitian Morgenstern1). Außerdem war er von 1967 bis 1980 Professor für Sprecherziehung an der
"Berliner Hochschule der Künste"1).
Zum Film kam der Schauspieler Mitte der 1950er Jahre, es waren nie die
Hauptrollen, sondern die für die Handlung unerlässlichen prägnanten
Randfiguren, denen er er Kontur verlieh. Sein Leinwanddebüt hatte
Buecheler 1955 als als Oberstleutnant Brockmann in Josef von Bákys Biopic "Hotel Adlon"1) gegeben, es folgten Streifen wie Erich Engels
Melodram "Vor Gott und den Menschen"1) (1955)
und Werner Klinglers "Spion für Deutschland"1) (1956)
mit Martin Held als
deutschem Weltkriegsagent Erich Gimpel1). Géza von Radványi
besetzte ihn in "Ich schwöre und gelobe"
(1960, mit Hans Christian Blech) und Kurt Hoffmann in seiner Dürrenmatt-Adaption
"Die Ehe des Herrn Mississippi"1)
(1961).
In Alfred Vohrers Wallace-Krimi "Der Mönch mit der Peitsche"1) (1967)
mimte er den Winston Robson, mit Heinz Rühmann stand er für Franz Peter Wirths
Komödie "Oh Jonathan, oh Jonathan!"1) (1973) vor der Kamera, mit
Hildegard Knef und
Carl Raddatz
für Alfred Vohrers Fallada-Verfilmung "Jeder stirbt für sich allein"1) (1976).
Auf dem Bildschirm erlebte man Buecheler in verschiedenen Aufzeichnungen von
Theateraufführungen, so als Ehemann von Sophie Guilbert (Sibylle Gilles)
in Goethes "Clavigo" (1964) mit Klaus Kammer in der Titelrolle,
und ambitionierten Literaturverfilmungen wie in "Peter
Schlemihls wunderbare Geschichte" nach der Märchenerzählung
von Adelbert von Chamisso1) (1967).
Weitere Literaturverfilmungen, für die Buecheler vor der Kamera stand,
waren "Eine Rechnung, die nicht aufgeht" (1969, nach Wolfdietrich Schnurre1))
oder "Amerika oder Der Verschollene" (1969) nach dem Romanfragment von Franz Kafka1).
In Tom
Toelles1) szenisch-dokumentarischem Zweiteiler "Der
Reichstagsbrandprozess" (1967) stellte er den kommunistischen Fraktionsvorsitzenden
Ernst Torgler1) (1893 1963)
dar, der als letzter Abgeordneter den
Reichstag vor dem Brand1) verlassen
hatte und 1933 zu den Mitangeklagten gehörte → Wikipedia. In
Dieter Wedels1)
Regiedebüt "Gedenktag" (1970), einem Film über den Aufstand vom 17. Juni 19531) in Ost-Berlin,
mimte er den Staatsanwalt Flugge und in dem Dokumentarspiel "Die
Pueblo-Affaire" (1972) über die Kaperung der "USS Pueblo"1), zu dem Peter von Zahn das Drehbuch geschrieben
hatte, sah man ihn als Admiral Johnson. Eine schöne Rolle war auch die des Dr. Krause
in Eberhard Fechners Zweiteiler "Tadellöser & Wolff" (1975) nach
dem Roman von Walter Kempowski1), weitere interessante Aufgaben hatte
Buecheler unter anderem in Rainer Wolffhardts mehrteiligen Christine Brückner-Verfilmung
"Nirgendwo ist Poenichen" (1980) und Eberhard Itzenplitz' Arzt-Drama
"Mit Gewissenhaftigkeit und Würde"2) (1981). Darüber hinaus
tauchte der Schauspieler mehrfach in populären Krimiserien wie "Der
Alte" und "Derrick" auf, zur Filmografie zählten auch
der legendäre Dreiteiler "Einmal im Leben Geschichte eines Eigenheims" (1972)
und die Geschichten um das "Hotel zur schönen
Marianne"3) (1978), wo sich Buecheler
als Hotelbesitzer Robert Schindlerpräsentierte,
der gemeinsam mit Ehefrau Marianne (Nadja Tiller) versucht, das Hotel vor
dem finanziellen Ruin zu retten. Zu den letzten Arbeiten für das Fernsehen
gehörten der von Eberhard Itzenplitz in Szene gesetzte Zweiteiler
"Schwarzenberg" (1989) nach dem Roman von Stefan Heym1) über die Nachkriegsjahre in der
ehemaligen DDR.
Erwähnt werden muss, dass Buecheler immer mal wieder im Hörspielstudio
stand, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank
gelisteten Produktionen findet man hier.
Kurt Buecheler, verheiratet und Vater einer Tochter, lebte zuletzt in Stuttgart; dort starb er am 21. Juni 2004 rund zwei Wochen vor seinem 89. Geburtstag.
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die
Krimihomepage,
fernsehserien.de, deutsches.filmhaus.de) |
Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1962: Letzter Punkt der Tagesordnung (als Charles Pleydon)
- 1963: Die Zoogeschichte (nach dem Einakter
von Edward Albee in der Übersetzung von Pinkas
Braun; Inszenierung der Uraufführung,
"Werkstatt" des Berliner "Schillertheaters";
Regie: Walter
Henn; als Peter, Thomas
Holtzmann als Jerry)
- 1963: Der Fall Rohrbach (Dreiteiler
über den Fall der Maria
Rohrbach; als Dr. Bader)
- 1964: Clavigo (nach dem Theaterstück
von Johann Wolfgang von Goethe mit Klaus Kammer
in der Titelrolle; Inszenierung:
Berliner "Schlosspark
Theater"; Regie: Willi
Schmidt; als Ehemann von Sophie Guilbert; → weitere
Besetzung IMDb)
- 1964: Der Prozess Carl von O. (über
Carl
von Ossietzky; als Hauptmann von Stamm)
- 1965: Im Schatten einer Großstadt (als Dr. Heintzler)
- 1966: Der Fall Kaspar Hauser (Dreiteiler über
Kaspar
Hauser; als Freiherr von Stichauer in Teil 3 "Der Prinzenmord")
- 1967: Ein Duft von Blumen (nach dem Schauspiel von James
Saunders; als David; → weitere Besetzung IMDb)
- 1967: Der Reichstagsbrandprozeß
(Zweiteilige
szenische Dokumentation über den Reichstagsbrandprozess
gegen Marinus
van der Lubbe; Regie: Tom
Toelle; als Ernst
Torgler, Vorsitzenden der Reichstagsfraktion der KPD) → prisma.de
- 1967: Lobby Doll und die Sitzstangenaffäre – Eine
erdachte Rekonstruktion (als ?)
- 1967: Peter Schlemihls wundersame Geschichte (nach der Märchenerzählung
von Adelbert von Chamisso; als Eduard Hitzig;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1968: Novemberverbrecher – Eine
Erinnerung (als ?) → wunschliste.de
- 1969: Eine Rechnung, die nicht aufgeht (Kurzfilm; Autor: Wolfdietrich
Schnurre; als Gefängnisarzt) → IMDb
- 1969: Schrott (als Ingenieur Fieber) → IMDb
- 1969: Tagebuch eines Frauenmörders (als Dr. Krukenberg)
- 1969: Die Rückkehr (als Prokurist) → IMDb
- 1969: Amerika oder der Verschollene
(nach dem Romanfragment
von Franz Kafka; Regie: Zbyněk
Brynych; als Kapitän)
- 1970: Meine Schwiegersöhne und ich (Serie; in 3 Folgen als Prof.
Ludwig Hentrich)
- 1970: Unwichtiger Tag (als Dr. Martin) → IMDb
- 1970: Eine große Familie (Zweiteiler;
als Herr Ziegler, Chef der Computerabteilung)
- 1970: Der Musterschüler (als Lehrer Armbruster)
- 1970: Gedenktag
(Dokudrama über den
Aufstand
vom 17. Juni 1953 in der DDR; Regie: Dieter
Wedel; als Staatsanwalt Flugge)
→ www.spiegel.de
- 1970: Recht oder Unrecht (Serie; als Prof. Wessling in Folge
1 "Der Fall Krumbholz")
- 1971: Auf Abruf (als Manfred Paulick) → IMDb
- 1972: Auf den Spuren der Anarchisten – Ravachol (als
Carouche; → weitere Besetzung
IMDb;
Kurzinfo: In dem Fernsehspiel
schildert der Berliner Schriftsteller Robert Wolfgang Schnell die Lebensgeschichte des arbeitslosen Färbers
Claudius-François Koenigstein,
genannt "Ravachol" (Herbert Fleischmann), der nach Lektüre von Bakunins Anarchisten-Schriften
das Haus eines Pariser Richters
gesprengt hatte und 1892 geköpft wurde. Der TV-Film, von Oswald Döpke inszeniert, entstand nach Motiven von
Jürgen Thorwalds
Buch "Jahrhundert der Detektive". (Quelle: spiegel.de))
→ zauberspiegel-online.de
- 1972: Einmal
im Leben – Geschichte eines Eigenheims
(Dreiteiler; als Chef von Bruno Semmeling)
- 1972: Ein Chirurg erinnert sich (5-teilige
Serie den Aufzeichnungen von Professor Hans
Killian; als Dr. Julius
Reinhardt
in Folge 4 "Kaskade im Gehirn")
- 1972: Die Pueblo-Affaire (Dokumentarspiel von Peter
von Zahn über die Kaperung der "USS Pueblo";
als Admiral Johnson;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1972: Der 21. Juli (als Rezitator; → weitere
Besetzung
IMDb;
Kurzinfo: In seiner TV-Fiktion malt sich der Schriftsteller
Claus Hubalek
aus, wie ein "großdeutsches Fernsehen" am 21. Juli 1944 der Bevölkerung die Nachricht von einem geglückten Hitler-Attentat
und den anschließenden Machtkämpfen übermittelt hätte. Regie: Peter
Schulze-Rohr. (Quelle: spiegel.de))
- 1973: Ein Fall für Goron (als
Lyoner Universitätsprofessor Lacassagne)
- 1973: Auf den Spuren von Richard Wagners Tristan und Isolde (als
Richard Wagner;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1975: Tadellöser
& Wolff (Zweiteiler nach den Erinnerungen von Walter Kempowski;
als Dr. Paul Krause)
- 1978: Hotel zur schönen Marianne
(Serie; als Hotelbesitzer Robert Schindler)
- 1978: Gesucht wird
(Serie; als
Musiker Arn Hermann in Folge 2.01 "Arn Hermann")
- 1979: Kommissariat 9 (Krimiserie; als Herr Reck in Folge
20 "Der Zapfhahn")
- 1979: Der
eiserne Gustav (7 Teile über den Droschkenkutscher Gustav Hartmann;
als Professor Teil 2)
- 1979: Nirgendwo ist Poenichen (Serie nach dem Roman von Christine Brückner;
als Herr von Fredell in den Folgen
"Der Pommerntag" / "Mirka")
- 1981: Mit Gewissenhaftigkeit und Würde (als Herr Brandstätter)
- 1983: Der
Alte (Krimiserie; als Herr Schöhler in Folge 70 "Auf Leben und Tod")
- 1983: Dibbegass Nummer Deckel – Eine Geschichte aus
Mainz (Mundartstück;
Regie: Sepp
Strubel; als Joe) → IMDb
- 1984: Bei
Mudder Liesl (Serie mit Liesel
Christ; in 5 Folgen als Philipp Kroneberger)
- 1989: Schwarzenberg (Zweiteiler nach dem Roman
von Stefan Heym; als ?) → www.stefan-heym.de
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