Raymond Burr | ||
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Raymond Burr wurde am 21. Mai 1917 als Raymond William Stacy Burr im
kanadischen New Westminster (British Columbia) geboren. Seine Kindheit
verbrachte er unter anderem mit seinen Eltern einige Zeit in China, wo Vater
William Burr (1889 1985) als Handelsagent tätig
war. Als die Familie nach Kanada
zurückkehrte, trennten sich seine Eltern und der erst 6-jährige Raymond wurde von seiner
Mutter Minerva (1892 1974), die als Konzertpianistin bzw. Musiklehrer
tätig war, und seinen Großeltern im kalifornischen Vallejo erzogen. Schon früh
trug er zum Lebensunterhalt seiner Mutter, der beiden jüngeren Geschwister,
Schwester Geraldine und Bruder James Edmond bei, jobbte unter anderem
als Hilfssheriff, Fotoverkäufer und Sänger in einem Nachtclub.
Nach Beendigung der Schulzeit begann er ein Studium an der "Stanford
University", der "University of California" und der "University of
Columbia" und besuchte auch die Universität von Chungking (heute:
Chongqing) in China. Während des 2. Weltkrieges wurde Raymond Burr 1943 als Soldat zur Marine eingezogen und kam dann 1946 nach seiner Entlassung nach Hollywood. Eine erste größere Rolle erhielt er als kaltblütig-sadistischer Killerin Gordon Douglas' "San Quentin" (1946), bereits 1940 hatte er in dem Streifen "Earl of Puddlestone" erste Erfahrungen vor der Kamera gesammelt. Burr spielte Theater, trat im Rundfunk auf und avancierte im Laufe der Zeit meist mit Nebenrollen zu einem populären Darsteller auf der Leinwand. Doch erst Anfang der 1950er Jahre gelang ihm mit der Rolle Staatsanwalt Frank Marlowe in George Stevens' Melodram "A Place in the Sun"1) (1951, Ein Platz an der Sonne) neben Montgomery Clift und Liz Taylor der Durchbruch. In Hitchcocks "Rear Window"1) (Das Fenster zum Hof) an der Seite von James Stewart und Grace Kelly mimte Burr dann 1954 einen abgefeimten Mörder, der von einem an den Rollstuhl gefesselten Fotografen (James Stewart) beobachtet sein zerstückeltes Opfer in Koffern aus dem Wege schafft; zwei Jahre später stand er dann in "Please Murder Me" (1956) als Rechtsanwalt erneut auf der Seite der "Guten". Burr ließ sich nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen, tauchte in Mantel-und-Degen-Streifen wie neben Errol Flynn in "Adventures of Don Juan"1) (1948, Die Liebesabenteuer des Don Juan) auf, mit den "Marx Brothers" agierte er in "Love Happy"1) (1949, Die Marx Brothers im Theater) oder zeigte sich in dem Melodram "The Blue Gardenia"2) (1953, Gardenia Eine Frau will vergessen) an der Seite von Anne Baxter. Mit der Figur eines Rechtsanwaltes sollte Burr dann 1957 nach mehr als 90 Kinorollen schlagartig auch international berühmt werden: Die TV-Serie "Perry Mason"3) mit Raymond Burr in der Titelrolle begeisterte die Fernsehzuschauer nicht nur in Amerika, lief mit rund 300 Folgen fast zehn Jahre lang mit großem Erfolg und wurde zur populärsten Anwaltsserie im US-Fernsehen; auch in Deutschland geriet die Serie zum Quotenrenner. Nachdem "Perry Mason" zunächst eingestellt worden war, wurde Raymond Burr 1967 der mürrische Detektiv Robert T. Ironside und löste seine Fälle in "Ironside"3) bis 1975 vom Rollstuhl aus, seit er bei einem Einsatz von einem Kriminellen niedergeschossen worden war ebenfalls mit großem Zuschauerzuspruch. Dieses Handicap hielt den ambitionierten Kriminalbeamten allerdings nicht ab, weiterhin auf Verbrecherjagd zu gehen. Ausgestattet mit allerlei Sondervollmachten von Polizei und Staatsanwaltschaft bildete "Chief Ironside" gemeinsam mit Sergeant Ed Brown (Don Galloway), Eve Whitfield (Barbara Anderson) und Mark Sanger (Don Mitchell) eine Spezialeinheit die dann einsprang, wenn die Polizei mit ihrem Latein am Ende war.4) "Der Dissens zwischen Kraft und Hilflosigkeit des schlauen Detektivs hob die Krimiserie weit über das normale Niveau des Baller- und Prügelgenres Hollywoods", lobte einmal der DER SPIEGEL; die Reihe wurde auch in Deutschland unter dem Titel "Der Chef" zum Publikumsrenner. Versuche Burrs, sich von dem Rollenimage zu lösen, scheiterten, TV-Serien wie "Kingston: Confidential" (1977) oder der Mehrteiler "Colorado Saga"1) (1978, Centennial) waren nicht von Erfolg gekrönt. Der inzwischen schwergewichtige Schauspieler stand noch für Filme wie "Out of the Blue" (1980, Dynamite Punk), "The Return" (1980, Die Rückkehr der Außerirdischen), "Airplane II: The Sequel" (1982, Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff) oder "Gojira"1) (1984, Godzilla Die Rückkehr des Monsters) vor der Filmkamera, doch Mitte der 1980er Jahre kehrte er als Perry Mason mit "Perry Mason Returns" (1985, Perry Mason kehrt zurück) wieder zu seiner Erfolgsrolle zurück und mimte den "Perry Mason" bis zu seinem Tod in etlichen TV-Produktionen. 1985 ließ Raymond Burr seine populäre Rolle als "Perry Mason" neu aufleben. Der erste Film "Perry Mason kehrt zurück" hatte in den USA so großen Erfolg, dass Burr jährlich mehrere neue Folgen in Spielfilmlänge drehte. Della Street ist nach wie mit von der Partie, Ken Malansky ist der neue Verteidiger. Nach Burrs Tod am 12. September 1993 wurde die Serie in den USA mit zwei anderen Verteidigern unter gleichem Serientitel fortgesetzt. Frank Caruso vertritt Perry Mason in einem Fall, in drei weiteren Fällen ist Anwalt "Wild Bill" McKenzie der Verteidiger. 5) Im September 1989 unterzeichnete Burr einen neuen Vertrag für die Serie "Trial by Jury" (Verhör durch die Geschworenen), in der er als Anwalt mit Zuschauern aktuelle und öffentlich diskutierte Kriminalfälle erörterte. Im August 1993 wurde mit "Perry Mason und der Kuss des Todes" (The Case of the Killer Kiss) der letzte seiner knapp 30 Perry-Mason-Filme produziert; seit Jahren schon hatte ihn seine Krankheit tatsächlich in den Rollstuhl gezwungen. Raymond Burr, der seine letzten Lebensjahre schwerkrank auf seiner Ranch in Dry Creek in Nordkalifornien verbrachte, erlag am 12. September 1993 seinem Leberkrebsleiden. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Fraser Cemetery" seiner Geburtsstadt New Westminster (Kanada) an der Seite seiner Eltern; dort wurde später auch seine jüngere Schwester Geraldine (1920 2001) beigesetzt → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Heute erinnert ein "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame" an den ehemaligen Publikumsliebling. Der Schauspieler, der sein Privatleben stets streng vor der Öffentlichkeit abschottete, war zwischen 1948 und 1952 mit Isabella Ward verheiratet; zwei weitere Ehen werden genannt, die jedoch nicht belegt sind. In der offiziellen Biografie "Raymond Burr: A Film, Radio and Television Biography" von Ona L. Hill wird ausgesagt, dass Burr drei Mal verheiratet war, in erster Ehe ab 1942 mit einer britischen Schauspielerin namens Annette Sutherland, die 1943 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Nach seiner Scheidung von Isabelle Ward soll der Schauspieler Laura Andrina Morgan geheiratet haben, die 1955 an Krebs verstarb. Sein einziger Sohn, Evan Burr, verstarb 1953 mit nur 10 Jahren an Leukämie. Wikipedia6) notiert hierzu: Nach verschiedenen Angaben soll Burr drei Mal verheiratet gewesen sein. Jedoch ist nur seine Ehe mit Isabella Ward belegbar. Die weiteren Ehen soll Burr erfunden haben, um seine Homosexualität zu vertuschen. Burr lebte in einer 33-jährigen Beziehung mit Robert Benevides, den er Mitte der fünfziger Jahre bei Dreharbeiten zu "Perry Mason" kennengelernt hatte. |
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Siehe auch Wikipedia | ||
Link: 1) Wikipedia, 2) prisma.de, 3) Beschreibung innerhalb dieser HP Quelle: 4) www.wunschliste.de, 5) www.kabeleins.de 6) Wikipedia (abgerufen 02.07.2011) |
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