Filmografie / Hörspiel
Erich Fiedler am 29. Januar 1939 als Conferencier im "Kabarett der Komiker" in dem Programm "Die Nacht für Hugo Fischer-Köppe"; Urheber: Willy Pragher; Lizenz: CC BY 3.0; Rechteinhaber: Landesarchiv Baden-Württemberg; Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek bzw. Wikimedia Commons Erich Fiedler wurde am 15. März 1901 in Berlin-Moabit geboren. Nach Schulbesuch und Abitur studierte er auf Wunsch seiner Eltern zunächst sieben Semester lang Kunstgeschichte und Literatur, gleichzeitig ließ er sich an der von Max Reinhardt1) (1873 – 1943) gegründeten Schauspielschule des "Deutschen Theaters zu Berlin" ausbilden. Der Wunsch auf der Bühne zu stehen war größer und so brach Fiedler das Studium ab, erhielt ein erstes Engagement am "Deutschen Theater"1), wo er im Herbst 1922 debütierte zunächst kleinere Rollen spielte. Über Eisenach ("Stadttheater"), Nürnberg ("Intimes Theater"1)) und Dresden ("Komödie") kam er 1932 schließlich wieder nach Berlin zurück, trat dort als Kabarettist, Sänger und Conferençier auf und stand als Schauspieler unter anderem am "Renaissance-Theater"1) und "Lessingtheater"1) auf der Bühne, wo er meist in Lustspielen in Erscheinung trat.  
Erste Erfahrungen vor der Kamera hatte Fiedler bereits Anfang der 1920er Jahre beim Stummfilm gesammelt, doch erst mit dem Tonfilm begann seine umfangreiche Arbeit als Filmschauspieler, so mit einen kleineren Part in dem Streifen "Glück über Nacht" (1933) → filmportal.de.

Erich Fiedler am 29. Januar 1939 als Conferencier
im "Kabarett der Komiker"1)
in dem Programm "Die Nacht für Hugo Fischer-Köppe"
Urheber: Willy Pragher1); Lizenz: CC BY 3.0
Rechteinhaber: Landesarchiv Baden-Württemberg
Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek bzw. Wikimedia Commons

 Im Verlaufe der Jahre sollten unzählige Filme folgen, in denen sich Fiedler mit profilierten Nebenrollen einen Namen machte und oft den Typus des leicht blasierten Mannes darstellte. 1935 beispielsweise war er der Baron Waldis in Arthur Robisons Remake des Stummfilmklassikers "Der Student von Prag"1), in Paul Martins Komödie "Sieben Ohrfeigen"1) mimte er 1937 den Earl of Wigglebottom oder war als Gefreiter Ferdinand Hasenbein in dem von Joe Stöckel in Szene gesetzten Schwank "Der Etappenhase" (1937) zu sehen. Bis 1945 wirkte Erich Fiedler in rund 120 Kinoproduktionen mit, dem NS-Propagandafilm konnte er sich weitgehend entziehen. "Der kleine, hagere Mann mit der pointierten, hohen Stimme wurde dabei oft in komischen Rollen besetzt, spielte aber auch tragikomische und penible, unangenehme  und düstere Charaktere."2) Auch im bundesdeutschen Nachkriegsfilm blieb Fiedler ein gefragter Charakter- und Chargendarsteller. So war er beispielsweise 1952 der Natt Pinkerton in Ernst Neubachs Lustspiel "Man lebt nur einmal"3) um einen tollpatschigen und verzweifelten Liebhaber (Theo Lingen) oder 1957 der Baron von Twackel in "Der tolle Bomberg"1) neben Protagonist Hans Albers → Übersicht Kinofilme.
 
In den 1960er Jahren spielte Fiedler wieder vermehrt Theater und wirkte unter der Intendanz von Erwin Piscator1) an der "Freien Volksbühne"1). Sowohl in Klassikern als auch in Stücken moderner Dramatiker wie Sartre oder Dürrenmatt konnte er seine darstellerische Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Ende der 1940er Jahre fungierte eine Zeit lang als kommissarischer künstlerischer Leiter des "Theaters am Kurfürstendamm"1), auch hier stand er des öfteren auf der Bühne wie beispielsweise zur Spielzeit 1951/52 als Major a. D. Riedel in dem fragmentartigen Hauptmann-Drama "Herbert Engelmann", bearbeitet von Carl Zuckmayer1) und inszeniert von Otto Kurth1) mit Wolfgang Kieling bzw. Peter Lehmbrock1) in der Titelrolle. Als Hans Lietzau1) dieses Stück für das Fernsehen in Szene setzte (EA: 29.10.1959), gab Fiedler diesmal den Pensionsgast Major a. D. Kohlrausch, Jürgen Goslar spielte den Kriegsheimkehrer und Mörder Engelmann, der nicht mehr in sein Leben zurückfindet und an seiner Tat zerbricht. Bereits seit den Anfängen des Fernsehens bzw. seit Beginn der 1950er Jahre zeigte sich Fiedler in verschiedenen Produktionen, meist waren es Adaptionen von Bühnenwerken, nur selten tauchte er in Serien auf → Übersicht (Auszug) TV-Filme.
Daneben machte sich Fiedler bereits bereits seit Mitte der 1930er Jahre auch als Synchronsprecher einen Namen, mit seiner unverwechselbaren näselnden Stimme hörte man ihn beispielweise in "Topkapi"1) (1964) oder "Der Wachsblumenstrauß"1) (1963), wo er meisterhaft Robert Morley synchronisierte. Zu seinen weiteren bevorzugten Kollegen, denen er seine markante Stimme lieh, gehörten beispielsweise Basil Rathbone1), Peter Cushing und David Niven → mehr bei synchronkartei.de. Im Hörspielstudio war Erich Fiedler ebenfalls zu finden, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
 
Mitte der 1970er Jahre zog sich der Schauspieler ins Privatleben zurück. Der "Meister der Charge", wie Erich Fiedler einmal tituliert wurde, starb am 19. Mai 1981 nur zwei Monate nach seinem 80. Geburtstag in einem Berliner Krankenhaus; die letzte Ruhe fand er auf dem Berliner Waldfriedhof Heerstraße1) (Abt. II Ur 6–106) in Charlottenburg-Wilmersdorf  → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Über Fiedlers Privatleben ist derzeit nichts bekannt.
Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch
Fotos bei film.virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmportal.de
Quelle: 2) Wikipedia (abgerufen 29.01.2012)
    
Filme
Kinofilme: bis 1945, Nachkriegsproduktionen / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database

(Link: filmportal.de, Murnau Stiftung, Wikipedia, Die Krimihomepage, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch)
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