Herbert Fux wurde am 25. März 1927 im österreichischen Hallein1) geboren und wuchs ab seinem fünften Lebensjahr in Salzburg1) auf. Nach der Schule, die er 1944 mit der "Matura", dem österreichischen Abitur, verließ absolvierte er bis 1951 das Schauspielseminar an der "Hochschule für Musik und darstellende Kunst", dem "Mozarteum"1) in Salzburg. Durch seinen Stiefvater Franz Wettig, der zwischen 1933 und  1937 Direktoriumsmitglied des "Salzburger Landestheaters"1) war, hatte Fux schon früh Theaterluft geschnuppert und so seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckt.
Anschließend stand Fux an verschiedenen Wiener und Salzburger Theatern auf der Bühne und wirkte ab den 1960er Jahren in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit. Sein Leinwanddebüt hatte er 1960 mit einer kleinen, noch ungenannten Rolle in dem Melodram "Geständnis einer Sechzehnjährigen"1) gegeben, ein Jahr später agierte er neben Helmut Qualtinger als Mordverdächtiger in Arthur Maria Rabenalts Krimi "Mann im Schatten"1). In den nächsten Jahren folgten unterschiedliche Rollen in zahlreichen weiteren Filmen, 1965 übernahm er als Triebtäters Alexander Jablonsky seine erste Hauptrolle in dem Streifen "Geißel des Fleisches"1), einem Film, der den Opernmord von 19631) in Wien zum Inhalt hatte und für erheblichen Skandal sorgte.
1966 ging Fux nach Deutschland und schon ein Jahr darauf erhielt er den "Bundesfilmpreis" für seine Rolle des "wilden Reiters" Kim in dem Kult-Film "Wilder Reiter GmbH"1). Von da an war Fux auch im internationalen Kinofilm auf die Verkörperung von Bösewichten und zwielichtigen Typen festgelegt, agierte aber auch als Frauenheld vor der Kamera, avancierte schnell zu einem vielgefragten Darsteller bei Film- und Fernsehen und wohl kaum ein deutschsprachiger Schauspieler konnte auf so viele Auftritte und Nebenrollen zurückblicken wie er.

Herbert Fux um 1960
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Autor: Alfred Cermak → Bildarchiv Austria;
© Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 118/64)

Herbert Fux um 1960; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: Alfred Cermak; Copyright Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 118/64)
Herbert Fux; Copyright Virginia Shue Im Verlaufe der Jahre wirkte der Charakterkopf in rund 130 Spielfilmen und ebenso vielen TV-Produktionen mit. Allein zwischen 1967 und 1980 präsentierte sich Fux in mehr als 80 Kinoproduktionen und bediente vor allem das Genre des Krimi- und Horrorfilms. Selbst Auftritte in dümmlichen Sexfilmen der 1960er und 1970er Jahre wie "Das Mädchen mit dem sexten Sinn" (1966) oder "Champagner für Zimmer 17"1) (1969) sowie in einer Reihe von reißerischen Horror-Movies wie als Folterknecht in "Hexen bis aufs Blut gequält"1) (1969) oder als Leichenhändler in "Lady Frankenstein"1) (1971) taten dem Ansehen von Fux als profiliertem Darsteller keinen Abbruch.
 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Als schmieriger Luigi Pinelli tauchte er in Wolfgang Staudtes Gaunerkomödie "Die Herren mit der weißen Weste"1) (1969) neben Martin Held, Walter Giller, Mario Adorf und Heinz Erhardt auf, Volker Schlöndorff besetzte ihn 1975 als Journalist Weninger in seiner Böll-Adaption "Die verlorene Ehre der Katharina Blum"1). Für Ingmar Bergmann1) wirkte Fux 1977 in dessen Drama "Das Schlangenei"1) mit und Werner Herzog gab ihm 1979 den Part des Unteroffiziers in seiner Büchner-Verfilmung "Woyzeck"1). Zu nennen ist auch seine Mitwirkung in Claude Zidis turbulentem Kinofilm "Asterix und Obelix gegen Caesar"1) (1999, Astérix et Obélix contre César), wo er an der an der Seite von Christian Clavier1) (Asterix) und Gerard Depardieu1) (Obelix) als Zenturio Überdrus auftrat. In unzähligen Unterhaltungsfilme mimte der hagere, stets drahtig wirkende Österreicher mit der markanten Nase meist schillernde, schräge Typen und auch das Fernsehen bediente sich gerne des "ekeligsten Filmhelden" der letzten Jahrzehnte. Man sah ihn in TV-Serien wie beispielsweise zwischen 1992 und 2000 als alten Maximilian Ignaz Sebesta in "Kaisermühlen Blues"1) oder 1996 als Postenkommandant Michael Fuchs in der humoristischen Krimi-Serie "Stockinger"1) an der Seite des von Karl Markovics1) dargestellten Bezirksinspektors Ernst Stockinger. 
In dem Dauerbrenner "Der Bergdoktor1) mimte er 1992 bis 1998 den Herr Konrad, einen notorischen Hypochonder, Ende der 1990er Jahre drehte Fux die sechsteilige Fernsehserie "Ein idealer Kandidat" (1997), die von einem ehrlichen Zeitungsverkäufer handelte, der von einer Partei zum Spitzenkandidaten gekürt wird und schließlich als ein von der Macht korrumpierter Bürgermeister scheitert. Zu weiteren Produktionen des Schauspielers zählten 2001 die Titelrolle des Professor Niedlich2) in dem gleichnamigen Kinofilm und die des Alm-Öhi in "Feuer, Eis und Dosenbier"1) (2002). Zuletzt wirkte Fux 2005 mit Episodenrollen in den  Krimiserien "SOKO Kitzbühel", "Pfarrer Braun", "Agathe kann's nicht lassen" und "SOKO Donau" mit,  letzte Leinwandauftritte hatte er 2004 mit einer kleinen Rolle in dem Streifen "Silentium"1) des österreichischen Regisseurs Wolfgang Murnberger sowie 2006 in Franziska Stünkels Langfilmdebüt "Vineta"1) → Übersicht Filmografie.
 

Herbert Fux als "Professor Niedlich"
Foto mit freundlicher Genehmigung von Einhorn-Film
© Einhorn-Film/Weltlichtspiele Kino GmbH

Herbert Fux als "Professor Niedlich"; Copyright Einhorn-Film
Seit Mitte der 1970er Jahre machte sich Herbert Fux auch durch sein politisches Engagement einen Namen: Zusammen mit Richard Hörl und Eckehart Ziesel war er Mitbegründer der Initiative "Rettet Salzburg", die gegen die Verbauung von Grünflächen und Grundstücksspekulationen, Korruption und Parteienproporz der Salzburger Altstadt kämpfte und aus der die so genannte "Bürgerliste" hervorging. 1977 kandidierte die "Bürgerliste" bei den Gemeinderatswahlen, gewann auf Anhieb zwei Mandate und Fux wurde Mitglied des Gemeinderats sowie Vorsitzender des Kulturausschusses. In den 1980er Jahren gehörte der Künstler zu den Gründungsmitgliedern der "Vereinten Grünen Österreichs"1) und zog zwischen Ende 1986 und Anfang November 1990 (17.12.1986 – 23.12.1988/7.11.1989 – 04.11.1990) zwei Mal als Nationalratsabgeordneter in das Parlament in Wien ein. Um sich verstärkt der Schauspielerei widmen zu können, gab er das Mandat anschließend wieder ab. In den 1990er Jahren war Fux jedoch weiter für die Salzburger Bürgerliste aktiv und saß mehrmals im Salzburger Gemeinderat. Ende der neunziger Jahre kam es nach heftiger Kritik Fux' am damaligen Vizebürgermeister Johann Padutsch1) und Bürgerlisten-Klubobmann Helmut Hüttinger, die gegenseitige Klagen zur Folge hatte, zum Bruch zwischen Fux und der Bürgerliste sowie der Grünen Bundespartei. Seitdem engagierte sich Fux in diversen Initiativen vor allem zur Bewahrung des Stadtbildes verschiedener Städte, so unter anderem zur Rettung der Wiener Sofiensäle1) und gegen das Hochhausprojekt Wien-Mitte1).3)
  
Der Schauspieler mit den markanten Gesichtszügen und "origineller Bösewicht vom Dienst" starb am 13. März 2007 nach mehreren Operationen bzw. schwerer Krankheit wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag in Zürich. Sein Leichnam wurde nach Österreich überführt und auf dem Städtischen Friedhof in Hallein im Familiengrab beigesetzt → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons.
Mehr als ein Jahr nach dem Ableben des Künstlers erfuhr die Öffentlichkeit, dass Fux aufgrund seiner schweren Krankheit den Freitod mit Hilfe der Schweizer Sterbebegleitungs-Organisation "Dignitas"1) gewählt hatte. In seiner erst im Frühjahr 2008 im Salzburger "Otto Müller Verlag" erschienenen Autobiografie "Wiederkehr und Abschied: Mein Leben als Schauspieler, Bürgerrechtler und Grünrebell" begründet Herbert Fux seinen Todes-Entschluss mit den Worten: "Freitod beinhaltet eine freie, selbstbewusste Entscheidung eines Menschen, in einer als ausweglos empfundenen Situation den Aufenthalt hier auf Erden würdevoll zu beenden." Fux hinterließ seine wesentlich jüngere Ehefrau Edith (* 1956), die er im Oktober 1987 geheiratet hatte; Edith Fux ist als Kulturmanagerin und Inhaberin einer Agentur tätig.
Siehe auch Wikipedia, filmportal.de sowie
die Nachrufe bei salzburg.orf.at und welt.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) prisma.de
Quelle: 3)  www.kurier.at
     
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, prisma.de,
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, tittelbach.tv)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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