Filmografie / Hörspiel
Maxl Graf (Maximilian Reinhold Friedrich Graf) wurde am 25. September 1933 als Sohn eines Reichsbahnbeamten in München1) geboren. Wie alle Kinder hatte er zunächst den Wunsch Lokomotivführer zu werden, doch kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde der damals Vierzehnjährige von "Radio München"1) unter 750 Bewerbern für die Kinderfunk-Serie "Christa und Maxl" ausgewählt, in der er zusammen mit der fast gleichaltrigen Christa Berndl1) auftrat. Die Weichen für eine spätere Schauspielerkarriere schienen gestellt und Maxl Graf meldete sich später für eine Ausbildung an der berühmten "Otto Falckenberg Schule"1) an. Er fiel zwar durch die Aufnahmeprüfung, ließ sich jedoch nicht entmutigen und nahm Privatstunden bei den bayerischen Volksschauspielern Wastl Witt1) (1882 – 1955) und Franz Fröhlich1) (1901 – 1964). Mit 27 Jahren hatte Graf dann im "Komödienstadel"1), seinen Durchbruch als Schauspieler mit der Rolle des Juliander Haldenegge in dem Lustspiel "Die drei Eisbären"1) (1961) von Maximilian Vitus1). Einem breiteren Publikum wurde Graf bekannt, als die Stücke der bajuwarischen Volksbühne vom Fernsehen übertragen wurden und bald avancierte der gut aussehende Mime mit seinen Hauptrollen Typ "Charmeur und Herzensbrecher" zum Publikumsliebling. 

Maxl Graf als der "Senior" Isidor Singldinger sen.
in dem "Komödienstadel"-Stück "Der Senior" (1985; Link: br.de)
Foto (Bildname: 11973-61-01) zur Verfügung gestellt vom
 Bayerischen Rundfunk (BR) © BR/Foto Sessner

Maxl Graf als der "Senior" Isidor Singldinger der Ältere in dem "Komďdienstadel"-Stück "Der Senior" (1985); Foto (Bildname: 11973-61-01) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR); Copyright BR/Foto Sessner
Ab Mitte der 1960er spielte er neben Protagonist Beppo Brem in der Titelrolle des Kriminalinspektors Franz Josef Wanninger dessen vorlauten und pfiffigen Kriminalassistenten Fröschl in der unvergessenen Krimiserie "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" (1965–1970), später fortgesetzt mit "Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger"2) (1978–1982); die Serie fand beim Publikum großen Zspruch und flimmerte insgesamt 112 Mal über die Bildschirme. Einen Assistenten, diesmal des Kriminalamtrats Zapf (Joachim Wichmann1)), mimte er als Inspektor Max Holzmüller zudem in der Serie "Inspektion Lauenstadt"1) (1976) → Die Krimihomepage. Zu seinen erfolgreichen Auftritten zählt auch die "Komödienstadel"-Sendung "Graf Schorschi"2) nach dem gleichnamigen Volksstück1) von Carl Borro Schwerla1), das erstmals am 12. Mai 1962 mit Maxl Graf in der Titelrolle des Schorschi, Sohn der Blumenhändlerin Walburga Graf (Lucie Englisch), vom Fernsehen ausgestrahlt wurde. Die TV-Zuschauer/-innen sahen Maxl Graf in den folgenden Jahren neben den "Komödienstadel"-Aufführungen regelmäßig in Quotenrennern wie "Königlich Bayerisches Amtsgericht", "Weißblaue Geschichten"1) oder "Das Traumschiff"1). Zu seinen letzten Rollen zählte 18 Folgen (1992–1996) lang der Gendarm Gilch in der SAT.1-Arztserie "Der Bergdoktor"1) mit Gerhart Lippert als Dr. Thomas Burgner und 1995/96 die des Hausmeisters Wörndl in der Kultserie "Café Meineid"1), eine Figur, die Graf in den Episoden 40 bis 65 darstellte → Übersicht Filmografie.
Daneben stand der beliebte Schauspieler weiterhin mit hintergründigen Charakterrollen auf der Theaterbühne und war im Radio oder auf seinen Schallplatten bzw. CDs als Coupletsänger zu hören → siehe auch Diskografie bei Wikipedia. In den 1970er Jahren moderierte er zusammen mit Ruth Kappelsberger, Lolita und Carolin Reiber1) die ZDF-Sendereihe "Lustige Musikanten"1). 1989 nahm er zusammen mit Sepp Viellechner1) am "Grand Prix der Volksmusik" teil, ihr Titel "Kaum schau i auf'd Uhr is scho Herbst" erreichte einen beachtlichen 7. Platz bei der deutschen Vorentscheidung.
Als Hörspielsprecher war er seit Anfang der 1950er Jahre an etlichen Produktionen des "Bayerischen Rundfunks"1) beteiligt, oft an der Seite seiner ebenfalls legendären Kollegen wie Gustl Bayrhammer, Max Grießer, Michl Lang oder Fritz Straßner. Auch hier waren es überwiegend Stücke mit bayerischem Kolorit, dazu gehörte zwischen 1961 und 1984 zudem die von Olf Fischer1) zunächst als Hörspiel entwickelte Reihe "Der Komödienstadel"1), wo er meist die Figuren sprach, mit denen er in den TV-Filmen das Publikum begeisterte. Dass er auch mit seiner Paraderolle des Schorschi, Sohn der von Paula Braend1) gesprochenen Blumenhändlerin Walburga Graf, in der Hörspielversion "Graf Schorschi"3) (EA: 26.12.1965) auftrat, war nur folgerichtig; eine Auswahl der bei der ARD-Hörspieldatenbank gelisteten Sendungen mit Maxl Graf findet man hier.
  
In den 1990er Jahren erkrankte Maxl Graf unheilbar an Leberkrebs und zog sich daraufhin aus der Öffentlichkeit zurück. Der Volksschauspieler erlag am 18. März 1996 im "Klinikum Großhadern"1) mit nur 62 Jahren seinem Leberkrebsleiden; die letzte Ruhe fand er auf dem Münchener Westfriedhof1) (Grab Nr. 200-A–14a/b) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Der Künstler, der entgegen seines Images des "bayerischen Gaudiburschen" privat eher als still und zurückhaltend galt, war mit Olga Georgine verheiratet und lebte mit seiner Familie am Ammersee1). Er hinterließ außer seiner Witwe die gemeinsamen Kinder Sohn Maximilian und Tochter Christine → mittelbayerische.de
  Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) ARD Hörspieldatenbank
  
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, fernsehserien.de, br.de, literaturportal-bayern.de,
 wilhelm-koehler-verlag.de, Die Krimihomepage; R = Regie)
Kinofilm Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia,
wilhelm-koehler-verlag, felix-bloch-erben.de, literaturportal-bayern.de, br.de, theatertexte.de; R = Regie)
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