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Lambert Hamel wurde am 7. Juni 1940 in Ludwigshafen
am Rhein1) geboren
und wuchs auch dort auf. Nach dem Abitur studierte er in zwischen 1960 und 1962 in Heidelberg und
Köln Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaften,
anschließend absolvierte er eine Ausbildung an der "Westfälischen
Schauspielschule" in Bochum. 1963 gab
er am Hamburger "Deutschen Schauspielhaus"1)
noch während der Ausbildung sein Bühnendebüt
mit der Figur des Arztes Thomas Diafoirus in der Molière-Komödie "Der eingebildete Kranke"1) in
einer Inszenierung von Fritz Kortner (1892 1970). Wenig später wechselte Hamel an das "Schauspielhaus Bochum"1) (1964), folgte dann einem Ruf
Arno Assmnans an die "Bühnen der Stadt Köln"1), wo er die nächsten vier
Jahre mit prägnanten Rollen auf sich aufmerksam machte. 1968 ging er
nach München zu Helmut Henrichs1) an das
"Bayerische Staatsschauspiel"1), ab 1973 wurden die
"Münchner Kammerspiele"1)
seine künstlerische Heimat, zur Spielzeit 2001/02 wechselte der Schauspieler mit
Dieter Dorn1)
erneut an das "Bayerische Staatsschauspiel". Darüber
hinaus bewies Lambert Hamel auch bei zahlreichen Gastspielen, beispielsweise bei den
"Salzburger Festspielen"1) unter anderem 1973 als
Marquis Clitandre in Molières
"Der Menschenfeind"1) und zuletzt 2005 als Zauberkönig in "Geschichten
aus dem Wiener Wald"1) von Ödön von Horváth oder am Wiener "Burgtheater"1), seine schauspielerische Dominanz.
Rasch hatte Hamel sich einen Namen als herausragender
Charakterdarsteller gemacht, arbeitete (und arbeitet) mit renommierten Theatermachern
wie Dieter Dorn, August Everding1),
Ernst Wendt1),
Adolf Dresen1),
Herbert Achternbusch1),
Hans Lietzau1) oder Thomas Langhoff1) zusammen.
Lambert Hamel, fotografiert von Renate Neder
→ www.renateneder.de
Foto mit freundlicher Genehmigung von Renate Neder, © Renate Neder
Quelle: www.agentur-reuter.com |
Sowohl in klassischen als auch modernen
Bühnenstücken zeigte er immer wieder seine enorme Wandlungsfähigkeit,
glänzte als Molières "George Dandin"1) und "Tartuffe"1)
ebenso wie als Shakespeare'scher "Hamlet"1) oder als Sekretär Wurm in Schillers "Kabale und Liebe"1). Die
Vielzahl seiner Figuren, denen er mit seinem facettenreichen Spiel im
Laufe der Jahre eindrucksvolle Bühnenpräsenz verlieh, lassen sich kaum
alle aufzählen, beispielsweise brillierte er als Zettel in Shakespeares
"Ein Sommernachtstraum"1), als Hjalmar Ekdal in Ibsens
"Die Wildente"1), als Hitler und Gandhi in
Heiner Müllers1) "Germania Tod in Berlin" und als Valerio in Büchners
"Leonce und Lena"1). In Dieter Dorns legendären "Minna
von Barnhelm"-Inszenierung1) gestaltete er
1976 den Wirt, seine wohl eindringlichsten Rollen waren Lessings "Nathan der Weise"1)
unter der Regie von Alexander Lang1)
(1994) sowie die Titelrolle des
Schauspielers Bruscon in "Der Theatermacher"1) (2003) von Thomas Bernhard, eine der
letzten Regiearbeiten von Hans Lietzau. Diese Erfolgs-Aufführung wurde an den
"Münchner Kammerspielen" über einhundert
Mal gezeigt und 2003 am "Residenztheater"1) wieder
aufgenommen. Über die Interpretation des "Nathan" schrieb
unter anderem die "Berliner
Zeitung": "Was Lambert Hamel in der Rolle des Nathan leistet, ist allerhöchste Schauspielkunst. Facettenreich führt er Wut, Trauer und Milde vor und formt sie zur
herabwegenden Einheit."
In den letzten Jahren war Hamel dort mit vielen
eindrucksvollen Rollen zu bewundern, so beispielsweise 2001 als Agamemnon
in Euripides'1)
Trauerspiel "Hekabe" und als Diener Sosias
in Kleist Tragikomödie "Amphitryon"1). 2002 begeisterte er als Shakespeare'scher
"Titus Andronicus"1)
sowie mit der Rolle des Rittmeisters in Strindbergs
"Der Vater"1), Hamel gestaltete den Held Theseus in
Jean Racines "Phädra"1), den Estragon in Samuel Becketts
"Warten auf Godot"1)
sowie den Zauberkönig in Ödön von Horváths "Geschichten aus dem Wiener Wald"
(ebenso "Salzburger Festspiele" 2005). Als Ibsens "Baumeister
Solness"1)
feierte der Charaktermime ebenso Triumphe wie als Willy Loman in Arthur Millers
"Tod eines Handlungsreisenden"1), interpretierte 2009 unter der
Regie von Tina Lanik erneut grandios den Dorfrichter Adam in "Der
zerbrochne Krug"1).
Auch auf der Musical- bzw. Operettenbühne machte Hamel eine
"gute Figur", wurde Mitte der 1980er Jahre als Elizas
Vater Alfred P. Doolittle in Lerner/Loewes "My Fair Lady"1)
(Regie: August Everding,
mit Cornelia Froboess (Eliza)
und Helmut Griem (Professor Higgins)) sowie als Oberst Ollendorf in Millöckers "Der Bettelstudent"1)
am "Staatstheater
am Gärtnerplatz"1) in München
gefeiert. Dort lieferte er 1996 mit Leo Falls Operette "Madame
Pompadour"1)
auch seine erste Regiearbeit ab.
Der Vollblutschauspieler, der sich vornehmlich als "Mann des Theaters"
sieht, feierte 2010 seinen 70. Geburtstag auf der
Bühne des Münchner "Residenztheaters": In
dem expressionistischem Stationendrama "Von morgens bis mitternachts"1)
von Georg Kaiser1) war er mit der
Hauptrolle des raffgierigen Kassierers zu sehen nach
"Baumeister Solness" (2006), "Tod eines
Handlungsreisenden" (2007) und "Der zerbrochene Krug" (2009) die vierte Zusammenarbeit mit Regisseurin
Tina Lanik1)
→ Deutschlandradio
Kultur und welt.de
zu "Von morgens bis mitternachts". Im "Cuvilliés-Theater"1)
konnte er 2013 in der Uraufführung von Thomas Jonigks1)
Einakter "Hotel Capri" (Regie: Tina Lanik) als alternder Werner von Späth
überzeugen, der in einem schäbigen Pensionszimmer seinen Jugendgeliebten
(Arnulf Schumacher1)) wiedersehen will → www.faz.net.
Am "Schauspielhaus
Zürich"1) präsentierte er sich als
Großschatzmeister Baron von Burleigh in
Schillers "Maria Stuart"1) (2009), als pensionierter Offizier
Porfiri Semjonowitsch Glagoljew in "Platonow"1)
(Premiere: 01.04.2011) von Anton Tschechow und
als Dottore Lombardi in "Der Diener zweier Herren"1) (2014) von Carlo Goldoni jeweils in
Inszenierungen von Intendantin Barbara Frey1).
Aktuell gehörte er als "Frau Schmitz" zur Besetzung der
Uraufführung von "Frau Schmitz", einem Stück von Lukas Bärfuss1),
das dieser eigens für das Ensemble des "Schauspielhauses Zürich" geschrieben
hatte und einmal mehr in Szene gesetzt worden war von Barbara Frey; die Premiere
fand am 22. Oktober 2016 statt, Aufführungen unter anderem in
München ("Residenztheater"/"Kammerspiele"), Wien
("Burgtheater") und Berlin ("Schauspielbühne"/"Theater des Westens") schlossen sich bis 2018 an → www.nachtkritik.de.
Über die Theaterszene hinaus bekannt und populär wurde Lambert Hamel
ab Mitte der 1970er Jahre durch prägnante Film- und Fernsehrollen.
Von fülliger Statur und vordergründig biedermännischem Habitus, kommt Lambert immer wieder ins Spiel, wenn
für Dramen, Komödien und Krimis in sich gekehrte Figuren,
vielschichtige Politiker, aber auch schon mal Familienväter oder
zwielichtige Charaktere gefragt sind. Neben wiederholten Auftritten in
beliebten Krimi-Reihen wie "Der Kommissar",
"Derrick", "Der Alte", "SOKO 5113",
"Der Bulle von Tölz", "Anwalt Abel"
oder "Tatort" wirkte er in zahlreichen Einzelproduktionen
mit und ist inzwischen vom Bildschirm nicht mehr wegzudenken.
In nachhaltiger Erinnerung bleibt sein Hofmarschall von Kalb in Heinz Schirks
Schiller-Adaption "Kabale und Liebe" (1982), ebenso wie die
Titelrolle in Rainer Wolffhardts Historien-Zweiteiler
"Martin Luther"1) (1983). Mit dem über drei Stunden lange
TV-Film wurden die wichtigsten Stationen aus dem Leben des Reformators
gezeigt, Lambert Hamel porträtierte den Martin
Luther1) überzeugend als einen
mitunter naiven Geist, vor allem gegenüber der politischen
Wirklichkeit.
In dem deutsch-französischen kriminalistischen Mehrteiler "Billet
doux" (1984, Teure Liebesgrüße) mimte er den Inspektor Rousseau,
agierte als Robert von Lerchenhaus in den ganz auf Helmut Fischer
zugeschnittenen sechs Geschichten "Rette mich, wer kann"1) (1986)
oder ab 1998 als Theaterintendant Vogt in der unterhaltsamen Reihe
"Vater
wider Willen"1) mit Christian Quadflieg als
Stardirigenten Max Oldendorf.
Seit Juli 2012 ist die aufwendig digital restaurierte
Neuveröffentlichung
des Zweiteilers "Martin Luther" auf DVD im Handel erhältlich.
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Studio
Hamburg Enterprises GmbH
Quelle: presse.studio-hamburg-enterprises.de
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Als Ex-Komplize Jochen Rakuscha
erlebte man ihn neben Gottfried John und
den Ermittlern Manfred Krug/Charles Brauer in der
"Tatort"-Episode "Der König kehrt zurück"1) (1995), als Kommissar Riedl
in dem Krimi "Unschuldig verurteilt?" (1996), als
sektiererischen Dekan Kröger in dem Thriller "Mein ist die Rache" (1997) oder als
Firmenchef Dr. Schneider in der Kino-Romanze "Wer liebt, dem wachsen
Flügel"1) (1999). Neben
Thekla Carola Wied tauchte er in der
schwarzen Komödie "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann"2) (1999)
auf, in Hans-Christoph Blumenbergs vielbeachtetem, szenischen Doku-Zweiteiler "Deutschlandspiel"1) (2000)
über die deutsche Geschichte der Jahre 1989 bis 1990 schlüpfte er
authentisch in die Rolle des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl1) und zeigte einmal mehr
seine darstellerische Vielseitigkeit.
In "Stubbe Von Fall zu
Fall"1)-Krimi mit dem Titel "Havanna Dream" (2001)
mimte Hamel herrlich den Zigarren-Großimporteur Gisbert Gotzkowsky, war in
der Komödie "Die Dickköpfe"2) (2002) ebenso mit von der Partie
wie in der Romanze "Mr. und Mrs. Right"2) (2004) oder den Krimis
"Der Fußfesselmörder"2) (2003), "Donna Leon Sanft entschlafen"3) (2004),
"Die
schöne Braut in Schwarz"1) (2004) und "Unter Verdacht Das Karussell"3) (2005).
Eine schöne Rolle war auch die des Librettisten Lorenzo Da Ponte1) in Richard Blanks opulenten
Rokoko-Biografie "Giacomo Casanova" (2004) mit Robert Hunger-Bühler1)
als Casanova1).
Zu Hamels
jüngeren TV-Auftritten zählt die Figur des Abt Gregor in der Serie
"Der Fürst und das Mädchen"1) (2007) sowie der Rechtsanwalt Dr. Horn
in zwei Episoden der Krimi-Serie "Die Spezialisten: Kripo Rhein-Main" (2006/2007).
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Stets verleiht er auch Randfiguren Kontur, tauchte als Bürgermeister Hermann Bullwieser des beschaulichen Städtchens
Weilershagen in der ARD-Komödie "Willkommen im Westerwald"2) (2008)
auf, in dem Familiendrama "Die Versöhnung"2) (2008)
als Pfarrer oder in der Tragikomödie "Morgen räum' ich auf"3) (2008)
als Hotelchef.
Immer wieder überrascht Lambert Hamel auf dem Bildschirm mit
prägnanten Nebenfiguren, so auch in dem Thriller "Toter
Bruder"4) aus der ZDF-Reihe "Lutter"1). In
der spannenden, humorig durchsetzten Geschichte mit dem Protagonisten
Joachim Król1) als kantigem Essener Kriminalhauptkommissar Lutter
sowie hochkarätigen Gaststars u. a. Achim Rohde1) als
aalglatter, brutaler Pfandleiher Kovac sowie Charles Brauer als
anfangs biederer Juwelier Werner Saibel , gab Hamel den Vater des Ermordeten, Heinrich Schwecke.
Lambert Hamel (links) als Bürgermeister Hermann Bullwieser
zusammen mit Johann von Bülow1) (Dorfpolizist Ulli)
in der TV-Komödie "Willkommen im Westerwald"
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services
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Nach seinem Auftritt als Oskar Wendel in der "Pfarrer-Braun"-Episode
"Im Namen von Rose"1) (EA: 8.11.2009)
lief Hamel in der heiteren Geschichte "Urlaub
mit Papa"4) am 15. November 2009 einmal mehr zu seiner Hochform auf,
"Selten hat ein Schauspieler herzzerreißender einen nervtötenden
Papa gespielt als er" kommentierte die ZDF-Mediathek.
In der auf Sylt gedrehten ZDF-Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von
Dora Heldt1) war Hamel einfach die Idealbesetzung, glänzend spielte er
neben Julia Stinshoff1) als seiner Tochter Christine, die von Mutter
Dagmar dazu verdonnert wurde, ihren Vater Heinz auf einen Inselurlaub
mitzunehmen. Der nervige Heinz sorgt wichtigtuerisch für ziemlich viel
Wirbel und für einen im wahrsten Sinne des Wortes unvergesslichen Urlaub,
an dem die Zuschauer ihre helle Freude hatten. Auch in der zweiten
Verfilmung "Tante
Inge haut ab"1) (EA: 27.02.2011) von Dora Heldt
war Hamel wieder mit von der Partie und mimte in der von Mark von Seydlitz für das ZDF inszenierten
Geschichte neben Gaby Dohm in den Titelrolle erneut
den (diesmal nicht ganz so) überdrehten Vater Heinz, auch Julia Stinshoff
war als Christine wieder mit dabei; weitere Rollen hatten unter anderem Oliver Bootz1)
als Christines Freund und Peter Sattmann als Schwager von Heinz
übernommen; mehr bei presseportal.de.
Mit der dritten Geschichte "Kein Wort zu Papa"2) setze die ARD
Dora Heldts Bestsellerverfilmungen um "Vater Heinz" und dessen
Familie am 22. Januar 2012 fort, diesmal glaubt Heinz irrtümlich
bald das Zeitliche zu segnen, will die ihm verbleibenden Wochen mit
seinen Töchtern (Susanne Gärtner/Anne-Sophie Briest1)) verbringen,
versucht seine Frau Charlotte (Angelika Thomas1)) an seinen besten Freund
Kalli (Philipp Sonntag1)) zu verkuppeln und ist
wieder einmal mehr als anstrengend. Auch wenn die Story vorhersehbar
war, bot sie dennoch vergnügliche Unterhaltung nicht zuletzt wegen
des wunderbar aufspielenden Lambert Hamel. Am 10. Februar 2013
musste Christine in "Ausgeliebt"1) der Tatsache ins Auge
blicken, dass sich ihr Ehemann Bernd (Oliver Hörner1)) nach 15 Ehejahren überraschend von ihr
trennt. Vater Heinz (Lambert Hamel), der von seiner Frau Charlotte
(Gundi Ellert1)) erfolglos zu einer Diät verdonnert wurde,
setzt nun mit seiner ureigenen,
penetrant-nervigen Art alles daran, um die Beziehung wieder zu kitten → presseportal.de.
Einmal mehr in die Rolle des Heinz schlüpfte Hamel in der witzigen Dora
Heldt-Geschichte "Herzlichen
Glückwunsch, Sie haben gewonnen"3) (EA: 05.04.2014). Diesmal
begab sich Heinz mit
Schwager Walter (Peter Sattmann)
auf einen angeblich exklusiven Wochenend-Trip an die Schlei, den Walter bei einem Preisausschreiben gewonnen hat. Die Reise entpuppt
sich als eine der üblichen "Kaffeefahrten", bei der der
Veranstalter ungemein günstige Immobilien an den Mann respektive die
Frau bringen will. Lediglich die lebenslustige Josefine (Gila von Weitershausen), Tante der
sie begleitenden Journalistin Johanna (Yvonne Catterfeld1)), scheint da ein Lichtblick in der ansonsten eher tristen Veranstaltung.
Dass die erwartungsfrohe Reisegesellschaft einem gesuchten Betrügerpärchen
(Daniel Aichinger/Stephanie Stumph1))
auf den Leim gegangen und Johannas Lebensgefährte Max (Matthias Schloo1)) in
die Fänge einer neurotischen Krimiautorin (Caroline Beil1)) geraten ist,
gab der überschaubaren Story einen zusätzlichen kriminalistischen Anstrich. "Viele Szenen sind purer Slapstick, aber wie
sich Heinz und Walter um den Proviant oder den Platz im Doppelbett streiten, ist hübsch anzuschauen und nie bloß Klamotte."
notiert unter anderem tittelbach.tv.
Arbeiten Lambert Hamels für das Fernsehen waren in der letzten Zeit unter anderem
auch die von Hajo Gies in Szene gesetzte zweite amüsante Story um die "Die göttliche Sophie" (Michaela
May1)) "Das
Findelkind"3) (EA: 15.04.2011)
und der Part des Bischofs Momsen sowie Matthias Tiefenbachers
witzig-melancholische Romanze über eine späte große
"Jugendliebe" mit dem Titel "Eine halbe Ewigkeit"1)
(EA: 30.03.2012), wo er neben den Protagonisten Matthias Habich und
Cornelia Froboess als einstiger Jugendfreund Fred Schmidt in Erscheinung trat, dessen
damaliges intrigantes Spiel ans Licht kommt. Seit 2013 sah man Hamel
zudem als Professor Fendrich, Leiter des Klinikums
Hall, in einigen Episoden des populären
Dauerbrenners "Der
Bergdoktor"1), in der letzten "Pfarrer
Braun"-Folge1) mit dem Titel "Brauns
Heimkehr"1) (EA: 20.03.2014) hatte er die Nebenrolle
des Abtes Emmeram Stelzenbach übernommen. Einen "Mann der
Kirche" spielte er ebenfalls in der ZDF-Tragikomödie "Das Kloster bleibt im
Dorf"3) (EA: 24.09.2015) mit
Suzanne von Borsody1),
Alina Levshin1),
Gertrud Roll1)
und Therese Hämer1) als renitente Nonnen, die um den Erhalt ihres Klosters
kämpfen, nachdem Bischof Rentschler (Hamel) zusammen mit seinem intriganten Sekretär den Verkauf beschlossen
hat → presseportal.zdf.de. In
"Hattinger und der Nebel"1)
(EA: 17.10.2016) mit dem Untertitel "Ein Chiemseekrimi", gedreht nach dem Roman von Thomas Bogenberger1)
mit Michael Fitz1) als Kommissar Hattinger,
tauchte Hamel als der der tatverdächtige Harald Strenger auf, letztes
"Opfer" des toten Immobilienmaklers Kammlerl. Einmal
mehr als Geistlicher bzw. Generalvikar Zumbrodt zeigte sich Hamel in der
bisher sechsteiligen, im idyllischsten bayerischen Voralpenland
angesiedelten ZDF-Reihe "Tonio & Julia
"4), den teils melodramatischen
Geschichten um die Familientherapeutin Julia (Oona Devi Liebich1))
und den katholischen Pfarrer Tonio (Maximilian Grill1)), die sich noch aus Jugendzeiten
kennen. Am 8. bzw. 10. April 2019 ging der zweiteilige,
spannende Thriller
"Und tot bist Du!
Ein Schwarzwaldkrimi"3) mit den
Kommissaren Maris Bächle (Jessica Schwarz1)) und
Konrad Diener (Max von Thun1))
auf Sendung, in dem Hamel den 94-jährigen Hermann Natterer
mimte, furchtbarer Patriarch der alten Schule bzw. Großvater von Bürgermeister Max Natterer
(Robin Sondermann1)),
den seine schuldhafte Nachkriegs-Vergangenheit einholt.
Regisseur Marcus O. Rosenmüller1) inszenierte einen Kriminalfall, der
bis in die Zeit der französischen Besatzung zurückführt notiert presseportal.de. "Marcus O. Rosenmüller, der schon die Neuhaus-Verfilmungen nach schwacher
Anfangsphase auf ein deutlich höheres Niveau gehoben hat, ist der richtige
Regisseur für diesen Stoff, der im Unterschied zu vielen anderen
Zweiteilern dank immer neuer Rätsel auch über 180 Minuten trägt."
notiert tittelbach.tv;
siehe auch presseportal.zdf.de.
→ Übersicht TV-Produktionen
Neben seinen Arbeiten für das Fernsehen stand Lambert Hamel, wenn auch eher selten, für
verschiedene Kinoproduktionen vor der Kamera: Wolfgang Staudte besetzte
ihn an der Seite von Mel Ferrer und
Pola Kinski1) in
dem Drama "Zwischengleis"1) (1978),
Helmut Dietl in "Der Durchdreher"5) (1979) und Angelika Weber
in "Marie
Ward Zwischen Galgen und Glorie"1) (1985) mit
Hannelore Elsner als englische Ordensschwester Marie Ward1). Hamel
trat in Theodor Kotullas Thriller "Der Angriff
"5) (1987) auf, in Ulf Miehes Komödie "Der
Unsichtbare"1) (1987)
und in Hans W. Geißendörfers Streifen "Bumerang Bumerang"1) (1989), der
Geschichte um Atomkraft und jugendlichen Widerstand. In Doris Dörries
Krimikomödie "Happy
Birthday, Türke!"1) (1992) war er als korrupter Leiter der Mordkommission Frankfurt, Paul Futt,
zu sehen, als Dr. Schulze in Peter Timms Drama "Einfach nur Liebe"5) (1994).
In Dani Levys vielbeachteten Hitler-Parodie "Mein Führer Die
wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler"1) (2007) karikierte er neben
Helge Schneider1)
als Adolf Hitler1)
dessen Personenschützer, den Obergruppenführer Johann Rattenhuber1) (1887 1957)
→ Übersicht Kinofilme.
Nicht nur als Theater-, Film- und Fernsehschauspieler ist
Lambert Hamel gefragt, er arbeitet auch als Synchronsprecher
und wirkt verschiedentlich bei Audio-Produktionen mit. So leiht er beispielsweise Michael Gambon1),
Philippe Noiret1),
Jim
Broadbent1) oder Frank Langella1) seine
tiefe Stimme → Auswahl Synchronarbeiten bei Wikipedia.
In der Hörbuchfassung des Agatha Christie-Krimis "Der Mord an Roger Ackroyd"
("The
Murder of Roger Ackroyd"1))
aus dem Jahre 2003 ist er als Sprecher zu hören, herausragend auch seine Lesung von Thomas Bernhards Erzählung
"Ein Kind"1),
die von der "Süddeutschen Zeitung" im Rahmen der
"Bibliothek der Erzähler" Anfang 2007 auf CD erschien. Eine
Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank
gelisteten Produktionen mit Lambert Hamel findet man hier
am Ende dieser Seite.
Hamel gehört zu den profiliertesten Schauspielern der deutschsprachigen
Theaterszene, "Ohne korpulent zu sein, besitzt Lambert Hamel die
Grazie der Dicken. Er lebt und wandelt auf buchstäblich kleinem Fuße,
das Schwere verwandelt sich da in federnde Beschwingtheit. Derlei mag
nach "gestern" klingen, freilich dürfte Hamel in seiner
intelligenten Kunstfertigkeit eher sehr von morgen sein. Seine Zeit ist
nicht abgelaufen, sie wird erst kommen." schrieb unter anderem DIE WELT (07.06.2010) anlässlich des 70. Geburtstages.
Lambert Hamel ist Mitglied der "Bayerischen
Akademie der Schönen Könste"1)
in der Abteilung "Darstellende Kunst".
Lambert Hamel, fotografiert von Renate Neder
→ www.renateneder.de
Foto mit freundlicher Genehmigung von Renate Neder, © Renate Neder
Quelle: www.agentur-reuter.com
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