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Edith Heerdegen wurde am 2. Juli 1913 in Dresden geboren;
sie wuchs in einem gutbürgerlichen Elternhaus auf und besuchte ein
Gymnasium. Nach dem Abitur ließ sie sich zur Schauspielerin ausbilden
und gab als Zwanzigjährige ihr Bühnendebüt mit einer winzigen Rolle
in Schillers "Wilhelm Tell"1).
Es dauerte mehrere Jahre, bis sie sich als anerkannte Schauspielerin
etablieren konnte, lange zog sie mit einer Wanderbühne über Land und
tingelte durch die Provinz. Erst gegen Ende des 2. Weltkrieges
erhielt sie durch den berühmten Erich Ponto am
"Staatstheater Dresden" ein festes Engagement, dem sie
dann 1947 nach Stuttgart an das "Württembergische
Staatstheater" folgte, welches für mehr als dreißig Jahre zu
ihrer künstlerischen Heimat wurde; im Juli 1979 stand sie dort
letztmalig auf der Bühne, anschließend wechselte sie an das
"Bochumer Schauspielhaus".
Portrait Edith Heerdegen um 1950
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0037193)
Eigentümer/© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek → Info-Karte
Quelle: www.deutschefotothek.de
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
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Das Repertoire von Edith Heerdegen war breit gefächert, sie beeindruckte
sowohl mit klassischen als auch modernen Frauenfiguren: So etwa mit den
Titelrollen in Lessings "Minna von Barnhelm"1)
und Shaws "Die heilige Johanna"1),
sie glänzte beispielsweise als Witwe Margaret in Shakespeares "Richard III"1),
als Königin Elisabeth in Schillers "Maria Stuart"1)
oder als Rebecca West in Ibsens "Rosmersholm"1).
Zu ihren weiteren bedeutenden Interpretationen zählten auch die Lucile in
Jean Giraudouxs "Um Lucretia", die Mizzi in Kafkas "Das Schloss"1),
die Mary Cavan Tyrone in O'Neills "Eines langen Tages Reise in die Nacht"1),
die Dr. Mathilde von Zahnd in Dürrenmatts "Die Physiker"1)
oder die Stella in Peter Ustinovs "Endspurt" –
um nur weniges zu nennen. Vor allem im vorangeschrittenen Alter konnte sie
am Theater ihre schauspielerische Dominanz beweisen. Noch im
Herbst 1980 brillierte Edith Heerdegen in Bochum an der Seite von
dem legendären Bernhard Minetti als fast verstummte Gattin in
Thomas Bernhards "Der
Weltverbesserer"1).
Im Fernsehen hinterließ sie an der Seite von Carl Heinz Schroth in "Orden für die Wunderkinder"1) (1963)
einen nachhaltigen Eindruck mit der Rolle der "Gräfin", ebenso
wie mit der Titelrolle der Rosa Luxemburg1) in der
Dokumentation "Der Fall Liebknecht-Luxemburg"2) (1969).
Herrlich war ihre Tante Milla in der von Vojtěch Jasný
inszenierten Heinrich Böll-Satire "Nicht nur zur Weihnachtszeit"1) (1970),
zu der Böll zum ersten Mal auch ein Originaldrehbuch für das
Fernsehen geschrieben hatte: Tante Milla pflegte prachtvolle Weihnachtsfeste zu feiern.
Besonders der unter ihrer Anleitung von der ganzen Familie hergerichtete Christbaum
war immer ein wahres Wunderwerk. Eines Tages fing Tante Milla beim Abräumen des
Baumschmucks plötzlich zu schreien an und wollte sich nicht mehr beruhigen.
Keiner der herbeigerufenen Ärzte und psychiatrischen Kapazitäten konnte die
Ursache des heftigen Leidens ergründen oder Abhilfe schaffen.
Tante Milla schrie ohne Unterlass, bis schließlich Onkel Franz die Idee kam,
einen neuen Christbaum aufzustellen, ihn der Familientradition gemäß schmücken zu
lassen und eine Weihnachtsfeier zu veranstalten. Seitdem feiert die bedauernswerte Familie
Abend für Abend Weihnachten, eine Übung, die im Verlauf von wenigen Monaten die solide,
respektable Familie völlig demoralisiert.
(Quelle: prisma.de)
Neben Auftritten in so beliebten Krimi-Reihen wie "Der Kommissar",
"Sonderdezernat K1", "Derrick" oder "Der
Alte" erlebte man die Schauspielerin unter anderem als Maria Behrend
in Vojtech Jasnys "Traumtänzer" (1973) oder in dem
Drama "Die Zweite Haut" (1981). Sie spielte zuletzt in der
Familienserie "Einfach Lamprecht" (1981) und war als
"die alte taube Frau " in der sechsteiligen Abenteuerserie "Silas"3) (1981)
zu sehen. Außerdem wirkte die Schauspielerin an zahlreichen Hörspiel- und
Hörbuchproduktionen mit.
Edith Heerdegen, die in dessen letzten Lebensjahren mit ihrem großer
Lehrmeister
Erich Ponto3) (1884 – 1957)
zusammenlebte, war später mit Otto Böhm, dem Chef einer
traditionsreichen Stuttgarter Feinkostfirma, verheiratet und lebte in
Dachsberg (Südschwarzwald). Dort starb sie am 13. Juli 1982 im
Alter von 69 Jahren und fand auf dem Dachsberger Friedhof auch ihre
letzte Ruhe → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Ihr Privatleben hatte sie stets streng vor der Öffentlichkeit
abgeschirmt.
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Siehe auch Wikipedia
sowie
den Nachruf anlässlich des Todes bei DIE
ZEIT
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Link: 1) Wikipedia, 2) prisma.de, 3) Beschreibung bzw. Kurzportrait
innerhalb dieser HP
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie
filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage,
prisma.de,
deutsches-filmhaus.de, fernsehserien.de) |
Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1958: Bäume sterben aufrecht (nach
der Komödie von Alejandro
Casona; als B II, die Sekretärin)
- 1960: Kopf in der Schlinge (als Lady Haggerton)
- 1961: Herr Raymond kommt nicht
(als Henriette Weinrebe)
- 1962: Zahlungsaufschub (als Annie Marble)
- 1962: Onkel Harry (nach dem Theaterstück "Uncle Harry" von Thomas Job (19011947);
mit Rudolf Platte in der Titelrolle
des "Onkel Harry" Harry Quincy; als dessen Schwester Letti Quincy)
- 1963: Die Geschichte vom Fischer und seiner Frau (Kurzfilm
nach dem Märchen
der Gebrüder Grimm;
als die Frau des Fischers)
- 1963: Orden
für die Wunderkinder (als die Gräfin)
- 1963: Beatrice und Juana (nach dem Hörspiel
von Günter Eich; als die Gräfin; → weitere Besetzung IMDb)
- 1965: Die schönste Reise der Welt (Kurzfilm; als Alma
Haggerty)
- 1966: Feine Herrschaften (als Lady Beatrice Appleby)
- 19661969: Inszenierungen: "Württembergisches
Staatstheater", Stuttgart
- 1966: Wechselkurs der Liebe (nach dem Schauspiel von Noël Coward;
als Moxie)
- 1967: Das
Attentat: L. D. Trotzki – Tod im Exil (Zweiteiler
mit Peter
Lühr als LeoTrotzki;
als Natalja Sedowa)
- 1967: Gottes zweite Garnitur (nach
dem Roman von Willi Heinrich;
als Frau Fehringer, Mutter von Fred)
- 1967: Heiraten ist immer ein Risiko (nach
dem Schauspiel von Peter
Hacks (unter dem Pseudonym "Saul
O'Hara");
als Lydia Barbent)
- 1967: Liebesgeschichten
Sonja
Ziemann stellt vor (Serie) Folg 5: Der Garten (als Mrs.
Merriman, Alfred Schieske
Mr. Hayward, zwei Menschen. die sich an ihrem Lebensabend noch einmal neu verlieben) → zauberspiegel-online.de
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"Liebesgeschichten":
5. "Der Garten"
Abbildung DVD-Cover
sowie Szenenfoto mit
Alfred Schieske als
Mr. Hayward und
Edith Heerdegen als
Mrs. Merriman
Mit freundlicher Genehmigung von
Pidax-Film,
welche die Reihe
Ende Oktober 2022
auf DVD herausbrachte |
- 1969: Der
Fall Liebknecht – Luxemburg (Zweiteiler über Karl
Liebknecht (gespielt von Richard Lauffen)
und Rosa
Luxemburg; als Rosa Luxemburg) → fernsehserien.de,
prisma.de,
Die
Krimihomepage
- 1969: Die Kommode (nach dem Einakter "Die
Kommode" von Curt
Goetz frei nach Guy de Maupassant;
als Tante Linchen)
- 1969: Rebellion
der Verlorenen (Dreiteiler; als Garderobenfrau Kitty)
- 1971: Paradies der alten Damen (als Louisa Creed)
- 1971: Der
Kommissar (Krimiserie; als Frau Göbel in der Folge "Kellner
Windeck")
- 1972: Freizeitraum, Bau 2 (als Mutter des
Gefängnisdirektors Dr. May)
- 1972: Nicht nur zur Weihnachtszeit (nach
der gleichnamigen Erzählung von Heinrich
Böll; als Tante Milla) → deutsches-filmhaus.de
- 1973: Scheibenschießen (nach dem Lustspiel von Karl
Wittlinger; als Elli Güllwein) → IMDb
- 1973–1977: Sonderdezernat K1
(Krimiserie)
- 1974: Trotzki in Coyoacan (nach dem Theaterstück von Hartmut
Lange mit René Deltgen
als Leo Trotzki;
als Natalja Iwanowna Sedowa, zweite Ehefrau Trotzkis; Kurzinfo: Das Drama über die letzten
Stunden des
exilierten sowjetischen Revolutionärs, den Stalin ermorden ließ,
wurde auf den Bühnen mit mäßigem Erfolg gespielt
und von der Kritik als "Schulfunk" abgetan.
Der TV-Aufführung (Regie: Rolf Busch) wird
eine Trotzki-Dokumentation
vorangestellt; anschließend an das Stück diskutieren der Autor, der trotzkistische belgische Wirtschaftswissenschaftler
Ernest Mandel und
Eugen Kogon über die
"hypothetische Zukunft des Trotzkismus". (Quelle: spiegel.de))
→ IMDb)
- 1974: Der
kleine Doktor (Serie; als Héloïse in der Folge "Die Rache der Schamanen")
- 1975: Memento Mori (nach
dem Roman von Muriel
Spark; als Jean Taylor)
- 1975: Am Wege (nach der Novelle von Herman
Bang; als Witwe Abel)
- 1976: Intermezzo für fünf Hände (von Peter
Härtling; als Leonore Miem) → www.zeit.de
- 1976–1977: Derrick
(Krimiserie)
- 1978: Ehrlich währt am längsten
(als Mrs. Hewlett)
- 1980: Liebe bleibt nicht ohne Schmerzen (Episodenfilm;
als Frau Schulze
in Episode 2)
- 1980–1981: Der
Alte (Krimiserie)
- 1981: Quartett bei Claudia (als Mrs. McCullers)
- 1981: Die zweite Haut (als Oma) → www.sn-herne.de
- 1981: Einfach
Lamprecht (Serie; als Vermieterin Franziska von Broik)
- 1981: Silas
(6 Teile;: als die ihre Schwerhörigkeit nur vortäuschende
Frau, genannt "Die Taube")
- 1982: Villa zu vermieten (als Frieda Dingelstätt; zwei reizende alte Damen (Edith Heerdegen,
Ruth
Hellberg)
finden einen Weg, ihr einsames Leben anregender zu gestalten und viele Leute kennen zu lernen;
(Quelle: deutsches-filmhaus.de)) → IMDb
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