Oskar Homolka ca. 1932 auf einem Foto der "Hänsom Filmbilder Serie 4"; Urheber; Unbekannt; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei Oskar (Oscar) Homolka wurde am 12. August 1898 als Sohn des Waffenschmieds Heinrich Homolka und dessen Ehefrau Annain Wien geboren. Sein schauspielerisches Rüstzeug erwarb er sich er zwischen 1915 und 1917 an der Wiener "Akademie für Musik und Darstellende Kunst"1), gab 1918 am "Wiener Komödienhaus" sein Bühnendebüt. Nach Engagements in Wiener Neustadt1) (1919/20), am "Stadttheater Salzburg"1) (1920/21 und am Wiener "Raimund-Theater" (1921 1923) kam Homolka 1924 nach München an die "Kammerspiele"1), wo er nicht nur durch darstellerische Leistungen, sondern zeitweise auch durch seine Alkoholexzesse auffiel. In München trat er als Mortimer in der Uraufführung (18.03.1924) des Stücks "Leben Eduards des Zweiten von England" von Bertolt Brecht1) in dessen Inszenierung auf, ein Jahr später ging Homolka nach Berlin. Dort wirkte er bis 1935 am "Deutschen Theater"1) bei Max Reinhardt1), spielte zudem am "Theater am Schiffbauerdamm"1) (1929/30) – hier den Billy Cracker in der Uraufführung (02.09.1929) der Komödie "Happy End"1) von Elisabeth Hauptmann1) –, am "Deutschen Künstlertheater"1) und am "Lessingtheater"1). Homolka glänzte auf der Bühne unter anderem als Titelheld Sir Colenso Ridgeon in der Tragikomödie "Der Arzt am Scheideweg" (1927) von George Bernard Shaw1) und als Diener Thersites in dem Shakespeare-Drama "Troilus und Cressida"1) (1927, Regie: Heinz Hilpert1))- Als am 20. November 1926 im Wiener "Theater in der Josefstadt"1) die von Max Reinhardt inszenierte Uraufführung des Stücks "Dorothea Angermann"1) von Gerhart Hauptmann1) mit Dagny Servaes in der Titelrolle stattfand, erlebte man Homolka als deren Ehemann bzw. den Küchenchef Mario Malloneck.

Oskar Homolka ca. 1932
auf einem Foto der "Hänsom Filmbilder Serie 4"
Urheber; Unbekannt; Quelle: Wikimedia Commons
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Im Vorjahr hatte er dort in Reinhardts Inszenierung der Shakespeare-Komödie "Ein Sommernachtstraum"1) (Premiere: 04.02.1925) den Schreiner Schnock sowie den Löwen gegeben, unter anderem glänzte Helene Thimig als Puck, Mady Christians als Helena, Louis Rainer1) als König der Elfen Oberon und Dagny Servaes als Hippolyta, Königin der Amazonen → josefstadt.org, Wenig später fand am 13. März 1925 die Premiere der Shakespeare-Tragödie "König Lear"1) mit Eugen Klöpfer in der Titelrolle statt. Unter Reinhardts Regie verlieh er nun dem Graf von Gloucester Kontur, Gustav Waldau verkörperte den Narr, Hugo Thimig Lears Getreuer Graf von Kent, Hans Thimig Gloucesters Sohn Edgar, Maria Fein, Hertha von Hagen1) und Helene Thimig Lears Töchter Regan, Goneril und Kordelia → josefstadt.org.
Hervorzuheben ist auch seine Gestaltung des Protagonisten in dem am 14. Februar 1926 (Premiere) am "Deutschen Theater" aufgeführten und von Autor Bertolt Brecht selbst in Szene gesetzten Drama "Baal"1) sowie Ende März 1932 seine Darstellung des Mephisto in Goethes "Faust"1), inszeniert von Viktor Barnowsky1) am "Künstlertheater" mit Eugen Klöpfer als Faust, Helene Weigel als Marthe und Grete Mosheim als Gretchen. Zudem brillierte Homolka 1932 am "Lessingtheater" hinreißend als Professor Henry Higgins in dem Shaw-Schauspiel "Pygmalion"1). mit einer nicht minder beeindruckenden Grete Mosheim als arme Blumenverkäuferin, Eliza Doolittle.
Bei den "Salzburger Festspielen"1) war Homolka ebenfalls vertreten und trat dort erstmals 1925 in gleich in drei Aufführungen in Erscheinung: Für Max Reinhardt gab er den "Reichen" in "Das Salzburger große Welttheater"1) von Hugo von Hofmannsthal1) an der Seite von unter anderem Hans Moser (Vorwitz), Louis Rainer (Tod), Friedrich Kühne (Widersacher), Wilhelm Dieterle (König), Lil Dagover (Schönheit) und Helene Thimig (Weisheit) sowie den Raubgraf in "Das Mirakel"1) von Karl Gustav Vollmoeller1) mit Diana Manners1) als Madonna und Wilhelm Dieterle als der Ritter). Ebenfalls 1926 gelangte das vom Autor selbst in Szene gesetzte Stück "Das Apostelspiel" von Max Mell1) zur Uraufführung, in dem Homolka und Hermann Thimig die beiden Fremden spielten, die einen Raubüberfall planen; als den Großvater sah man Carl Goetz1) (→ Foto), Helene Thimig als dessen fromme Enkelin Magdalen, welche die Fremden für die Apostel Petrus1) und Johannes1) hält. Im Folgejahr gehörte Homolka als Mammon zur Besetzung des von Reinhard inszenierten "Jedermann"1) von Hugo von Hofmannsthal mit Alexander Moissi in der Titelrolle, weitere Mitwirkende waren unter anderem Dagny Servaes (Buhlschaft), Louis Rainer (Tod), Wilhelm Diegelmann (Dicker Vetter), Friedrich Kühne (Dünner Vetter), Frieda Richard (Jedermanns Mutter) und Max Pallenberg (Teufel). Weiterhin wurde 1926 das tragikomische Märchen "Turandot"1) von Carlo Gozzi1) gezeigt, einmal mehr unter Reinhardts Regie trat er neben Helene Thimig als Titelheldin Turandot, Prinzessin von China, auf und mimte als Brighella den Pagenmeister am Hofe des Kaiser von China Altoum (Gustav Waldau). Man sah Lili Darvas1) als Adelma, Prinzessin von Tatarenland bzw. Turandots Lieblingssklavin, Dagny Servaes als Sklavin Zelima, Frieda Richard und Friedrich Kühne als deren Eltern Schirina und Barach, Lothar Müthel1) als Fürst der nogaesischen Tataren Kalaf, Louis Rainer als dessen Vater Timur, König von Astrachan, Herbert Dirmoser1) als Ismael, Erzieher des Fürsten von Samarkand, Richard Romanowsky als Altums Sekretär Pantalone, Hans Moser als Großkanzler von China Tartaglia, Max Pallenberg als oberste Eunuch in Turandots Serail Truffaldino sowie andere.
Dann sollte es 25 Jahre dauern, bis das Salzburger Publikum Homolka erneut bei den Festspielen erleben konnte, 1951 brillierte er unter der Regie von Berthold Viertel1) als Dorfrichter Adam in dem Lustspiel "Der zerbrochne Krug"1) von Heinrich von Kleist1), unter anderem erfreute Therese Giehse die Zuschauer/-innen als Frau Marthe Rull, Inge Konradi1) als deren Tochter Eve Rull und Alfred Neugebauer1) als Gerichtsrat Walter.
  
Seit 1926 war der Schauspieler auf der Leinwand präsent, gehörte schon rasch zu den prägnantesten Darstellern der deutschen Filmproduktion. Sein Debüt gab er unter der Regie von Berthold Viertel1) mit der Rolle des reichen, lüsternen Direktor Haniel, der in dem heute als verschollen geltenden  Stummfilm "K 13 513.Die Abenteuer eines Zehnmarkscheines"1)
.die Notlage der schönen Anna (Imogene Robertson) ausnutzen will. Bis Ende der 1920er Jahre folgten weitere stumme Produktionen, in denen der Mann mit der bulligen Gestalt und den buschigen Augen meist durch finstere, durchtriebene Figuren auffiel. So mimte er unter anderem in "Dirnentragödie"1) (1927; Regie: Bruno  Rahn1)) nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Wilhelm Braun als Anton den Zuhälter der alternden Prostituierten Auguste (Asta Nielsen), eine Rolle, die er in Gerhard Lamprechts1) Tonfilm-Remake "Zwischen Nacht und Morgen"1) (1931) mit Aud Egede Nissen wiederholte. Man sah ihn beispielsweise als Justizrat Lessing, schwer verschuldeter Spieler und despotischer Ehemann  von Thea (Erna Morena), die in dem Justizdrama "Der Kampf des Donald Westhof"1) (1927) nach dem Roman von Felix Hollaender1) ihrem Neffen Donald Westhof (Imre Ráday1)) Unterschlupf gewährt. Den mächtigen, russischen Gouverneur Fürst Kurganow gab er in dem Drama "Die Leibeigenen"1) (1928), einen Amtmann in "Schinderhannes"1) (1928) nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Carl Zuckmayer1) über den von Hans Stüwe dargestellten Räuberhauptmanns Johann Bückler1), genannt "Schinderhannes". In "Die Rothausgasse"1) (1928) nach dem Roman "Der heilige Skarabäus" von Else Jerusalem1) tauchte er als Freidenker Dr. Horner, Verehrer der Prostituierten-Tochter Milada Rezek (Grete Mosheim) auf, in "Revolte im Erziehungshaus"1) (1930) nach dem Bühnenstück von Peter Martin Lampel1) als brutaler Erzieher im Fürsorgeheim. Eine letzte Arbeit für den Stummfilm war der am 4. März 1930 uraufgeführte Streifen "Masken"1) aus der "Stuart Webbs"-Reihe1) mit Karl Ludwig Diehl als Detektiv Stuart Webbs, wo Homolka als Bankräuber "Breitkopf" in Erscheinung tat → Übersicht Stummfilme.
 
Mit Beginn der Tonfilm-Ära konnte Homolka in Deutschland nur noch in wenigen Produktionen mitwirken, so spielte er in "Hokuspokus"1) (1930) nach dem gleichnamigen Bühnenstück2) von Curt Goetz neben dem "Traumpaar" Willy Fritsch und Lilian Harvey den Gerichtspräsidenten Grandt, in "Dreyfus"1) (1930) über die Dreyfus-Affäre1) mit Fritz Kortner als Hauptmann Alfred Dreyfus1) den französischen Offizier und Spion für Deutschland Major Ferdinand Walsin-Esterházy1). In "Der Weg nach Rio"1) (1931) nach einer Novelle von Friedrich Nietzsche1) war er der skrupellose Mädchenhändler Ricardo Gabiano, wenig später in dem Historienfilm "1914, die letzten Tage vor dem Weltbrand" (1931) über die dramatische Entwicklung der letzten 39 Tage vor Beginn des 1. Weltkrieges der russische Diplomat und Außenminister Sergei Dmitrijewitsch1) und in dem Spionage-Drama "Im Geheimdienst"1) (1931) der russische General Lanskoi. Sein letzter in Deutschland gedrehter Film hieß "Spione am Werk"1) (1933) nach einer Novelle von Max W. Kimmich1) und Georg C. Klaren1), wo er den Agenten B 18 Blünzli mimte.
Nach der so genannten "Machtergreifung"1) der Nationalsozialisten verließ Homolka Deutschland und ging zunächst nach Österreich, hier stand er noch für den vom ebenfalls aus Deutschland geflohenen Rudolf Katscher1) in Szene gesetzten Krimi "Unsichtbare Gegner"1) (1933) vor der Kamera und spielte den schurkischen Agent James Godfrey, der gemeinsam mit seinem Komplizen Henry Pless (Peter Lorre) ein Gangster-Duo bildete, das für den Verbrecherboss Santos (Leonard Steckel) die Drecksarbeit erledigte.
1935 emigrierte Homolka zunächst nach Großbritannien, schrieb nun seinen Vornamen mit "c" und setzte zunächst in London seine Bühnen- und Filmtätigkeit fort. Unter der Regie von Berthold Viertel1) entstand mit "Rhodes of Africa"1) (1936) eine stark geschönte britische Biografie über den von Walter Huston1) dargestellten britischen Geschäftsmann, Kolonialisten, Politiker und Imperialisten Cecil Rhodes1), Homolka überzeugte als dessen Gegenspieler bzw. Buren-Präsident Paul Kruger1), genannt "Ohm Kruger". Nach der US-amerikanischen/britischen Co-Produktion "Everything Is Thunder" (1936), gedreht von Milton Rosmer1) nach einer Vorlage des britischen Armee-Offiziers Jocelyn Lee Hardy (1894 –1958) und der Rolle des Detective Schenck Götz erlangte er durch Regisseur Alfred Hitchcock1) nun auch internationale Beachtung: In dem Thriller "Sabotage"1) (1936) nach dem Roman "Der Geheimagent"1) ("The Secret Agent") von Joseph Conrad1) beeindruckte Homolka als der ein Doppelleben führende, harmlos wirkende Carl Veloc, der mit Ehefrau Sylvia (Sylvia Sidney1)) und deren jüngerem Bruder Steve (Desmond Tester; 1919 – 2002) in London ein Kino betreibt, nachts jedoch für eine geheime Organisation Sabotageakte verübt.

  
1937 ließ sich der Schauspieler in den USA nieder, wo er als Bühnendarsteller den Broadway1) eroberte und der "Traumfabrik" Hollywood in zahlreichen Produktionen als wuchtiger und hintergründiger Charakterdarsteller mit meist prägnanten Nebenrollen zur Verfügung stand – besonders gerne wurde er als "slawischer Typ" besetzt. Homolka arbeitete mit so bedeutenden Regisseuren wie Billy Wilder1), Howard Hawks1), Michael Curtiz1), Charles Vidor1), Blake Edwards1) oder erneut mit Alfred Hitchcock zusammen, stand an der Seite der Stars jener Ära, avancierte im US-Film, später auch im Fernsehen zu einer festen Größe.
Bis Kriegsende wirkte er in etlichen erfolgreichen Kinoproduktionen mit, unter anderem als gefährlicher Messerwerfer Anto in der Romanze "Das Haus der sieben Sünden"1) (1940, "Seven Sinners") mit Marlene Dietrich und John Wayne, als Kommissar Vasiliev in der Komödie "Comrade X"1) (1940) nach einer Erzählung von Walter Reisch1) mit Clark Gable und Hedy Lamarr, als Mafia-Boss Blackie in der das Horror- und Science-Fiction-Film-Genre parodierenden Story "Die unsichtbare Frau"1) (1940, "The Invisible Woman") nach einer Erzählung von Curt Siodmak1) und Joe May1) mit Virginia Bruce1) und John Barrymore oder als Pariser Psychiater Dr. Rameau in dem Drama "Gefährliche Liebe" (1941, "Rage in Heaven") nach dem Roman von James Hilton1) mit Robert Montgomery1) und Ingrid Bergman. In der "Oscar"-nominierten Screwball-Komödie "Die merkwürdige Zähmung der Gangsterbraut Sugarpuss"1) (1941, "Ball of Fire") nach einer Vorlage von Thomas Monroe1) und Billy Wilder trat er unter der Regie von Howard Hawks neben den Protagonisten Gary Cooper und Barbara Stanwyck als Professor Gurkakoff in Erscheinung, in dem von Michael Curtiz auf direkte Anweisung von US-Präsident Franklin D. Roosevelt1) in Szene gesetzten Streifen "Botschafter in Moskau"1)  (1943, "Mission to Moscow") nach den Erinnerungen des von Walter Huston1) dargestellten ehemaligen US-amerikanischen Botschafters in Moskau Joseph E. Davies1) als sowjetischer Revolutionär, Außenpolitiker und Diplomat Maxim Litvinov1).
Im Nachkriegsfilm konnte sich Homolka weiterhin behaupten, stand beispielsweise als Onkel Chris für die Adaption "Geheimnis der Mutter" (1948, "I Remember Mama") nach dem Bühnenstück von John Van Druten1) bzw. dem diesen zugrunde liegenden autobiografischen Roman "Mama's Little Bank Account" von Kathryn Forbes (1908 – 1966) unter anderem mit Irene Dunne1) und Barbara Bel Geddes1) vor der Kamera. Für sein eindrückliches Spiel wurde Homolka mit einer "Oscar"-Nominierung als "Bester Nebendarsteller" belohnt, unterlag jedoch Walter Huston in dem Western "Der Schatz der Sierra Madre"1) (1948, "The Treasure of the Sierra Madre"). Den Schweizer Bergführer Andreas mimte er in dem Abenteuer "Hölle am weißen Turm"1) (1950; "The White Tower"), nach fast zwanzigjähriger Abwesenheit kam der Schauspieler dann nach Österreich zurück. Hier drehte er mit Regisseur Karl Hartl1) das Ehedrama "Der schweigende Mund"1) (1951) und spielte als Rechtsanwalt Dr. Hirth den deutlich älteren Gatten der Tänzerin Stella (Gisela Uhlen), die einen innigen (aber platonischen) Kontakt mit dem Architekten Reinhold (Curd Jürgens) pflegt. Diese Produktion sollte jedoch Homolkas einziger Ausflug im deutschsprachigen Kinofilm bleiben.
  
Einer seiner bekanntesten Filme der 1950er Jahre war Billy Wilders witzige Geschichte "Das verflixte siebte Jahr"1) (1955, "The Seven Year Itch"), wo er als Psychiater Dr. Brubaker an der Seite von Marilyn Monroe und Tom Ewell1) brillieren konnte. Als King Vidor1) mit dem Kassenschlager "Krieg und Frieden" (1956, "War and Peace") den gleichnamigen Roman von Leo Tolstoi auf die Leinwand bannte, erlebte man Homolka als den zaristischen Generalfeldmarschall  Michail Illarionowitsch Kutusow1) an der Seite von Stars wie Henry Fonda, Mel Ferrer, Audrey Hepburn oder Vittorio Gassman. Einmal mehr war er aufgrund seines Aussehens und seines starken europäischen Akzents als Russe besetzt worden, mitunter wurde er auch für einen solchen gehalten. Auch in King Vidors Verfilmung "In einem anderen Land"1) (1957, "A Farewell to Arms") nach dem gleichnamigen Roman1) von Ernest Hemingway1) gehörte er als Dr. Emerich neben Rock Hudson, Jennifer Jones1) und Vittorio De Sica zu Besetzung, in dem Gruselstreifen "Der unheimliche Mr. Sardonicus" (1961, "Mr. Sardonicus!) mit Guy Rolfe1) als Baron Sardonicus kam er als dessen finsterer Hausdiener Krull daher und in dem Fantasyfilm "Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm"1) (1962, "The Wonderful World of the Brothers Grimm") mit Laurence Harvey1) als Wilhelm rimm1) und Karlheinz Böhm als Jacob Grimm1) als der Herzog.
Die Britisch-Jugoslawische Co-Produktion bzw. das Abenteuer "Raubzug der Wikinger" (1963, "The Long Ships") entstand nach Motiven des Romans "Die Abenteuer des Röde Orm"1) von Frans G. Bengtsson1), hier zeigte sich Homolka als der alte Krok, Vater des Wikingers Rolf (Richard Widmark). In den beiden, in Großbritannien produzierten Verfilmungen der Spionage-Romane von Len Deighton1) mit Michael Caine als britischer Agent Sergeant Harry Palme trat er in "Finale in Berlin"1) (1966, "Funeral in Berlin") und "Das Milliarden-Dollar-Gehirn"1) (1967, "Billion Dollar Brain" als russischer Geheimdienst-Oberst Colonel Stok auf, in "Die Irre von Chaillot"1) (1969, "The Madwoman of Chaillot") nach dem allegorischen, gleichnamigen Theaterstück1) von Jean Giraudoux1) mit einer herausragenden Katharine Hepburn als schrullige "Titelheldin" Gräfin Aurelia als der Kommissar.
Seine letzten Arbeiten für das Kino waren der britische Spionage-Thriller "Der Vollstrecker"1) (1970, "The Executioner") nach dem Roman von Gordon McDonell1) mit George Peppard1) als junge Geheimagent John Shay und seinem Part des russischen Spions Racovsky, das Biopic "Song of Norway" (1970) nach dem Musical von Robert Wright (1914 – 2005) und George Forrest (1915 –1999) mit Toralv Maurstad1) als norwegischer Komponist Edvard Grieg1) mit der Rolle des Mitglieds der "Musikalischen Gesellschaft" Engstrand sowie die Adaption "Die Frucht des Tropenbaumes"1) (1974, "The Tamarind Seed") nach dem Roman von Evelyn Anthony (1926 –2018) mit Omar Sharif und Julie Andrews, wo er sich als General Golitsyn in seiner letzten Leinwandrolle zeigte → Übersicht Tonfilme.
Für das Fernsehen war Homolka seit Mitte der 1950er Jahre tätig, wirkte mit Episodenrollen in etlichen beliebten Serien aber auch Einzelproduktionen mit. Zu nennen ist beispielsweise der US-amerikanisch-kanadische TV-Film "Die Geschichte des Dr. Jekyll & Mr. Hyde" (1968, "The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde") nach der Novelle "Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde"1) von Robert Louis Stevenson1) mit Jack Palance1) in der Titelrolle des Dr. Henry Jekyll/Edward Hyde. Hier spielte er den Apotheker Mr. Stryker, der Dr. Jekyll mit Chemikalien versorgt und schließlich nach einem Erpressungsversuch von Jekylls Alter-Ego Mr. Hyde ermordet wird. In dem von Peter Zadek1) in Szene gesetzten Krimi "Van der Valk und das Mädchen"3) (1972) nach dem Roman "Gun Before Butter" des britischen Autors Nicolas Freeling1) mit Frank Finlay1) als der niederländische Kommissar Piet van der Valk und Françoise Prévost1) als Arlette erlebte man ihn als französischen Kollegen Commissaire Sanson.
Der schwergewichtige Schauspieler mit Brustkasten, Bizeps, breitem Mund und dröhnendem Lachen war im Kino auf Triebtäter, Verbrecher, Zuhälter und hintergründige Charaktere abboniert. Sein deutscher Akzent, die schleppende, schludrige Sprechweise gaben seinen Figuren in Hollywood meist eine bedrohliche Tücke.4) 1967 ehrte man ihn mit dem "Filmband in Gold"1) für "langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film".
 
 
Oskar Homolka, der seit 1959 abwechseln in London und den USA lebte, war seit 28. Juni 1928 in erster Ehe mit der Schauspielerin Grete Mosheim (1905 – 1986) verheiratet, 1933 erfolgte die Scheidung. Im Dezember 1937 ehelichte Homolka die ungarische Schauspielerin und Baroness Vally Hatvany, welche nur wenige Monate später 1938 verstarb. Ehefrau Nummer 3 wurde 1939 die Fotografin, Schauspielerin und Tänzerin Florence Meyer1) (1911 – 1962), prominente Tochter des nicht minder prominenten Zeitungsmagnaten bzw. Verlegers von der "Washington Post", Eugene Meyer1) (1875 – 1959); trotz der gemeinsamen Söhne Vincent und Laurence scheiterte die Beziehung und endete vor dem Scheidungsrichter. Homolkas letzte Ehefrau wurde 1949 die 1921 in New York City geborene US-amerikanische Schauspielerin Joan Tetzel1) (1921 – 1977), mit der er zusammen in dem Kinofilm "Joy in the Morning" (1965) aufgetreten war.
Nur wenige Monte nach dem Krebstod seiner Gattin am 31. Oktober 1977 starb auch Oskar Homolka, er erlag am 29. Januar 1978 im britischen Tunbridge Wells1) (Kent) im Alter von 79 Jahren den Folgen einer Lungenentzündung. Die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof der "Christ Church" in dem Örtchen  Fairwarp nahe Uckfield1) (East Sussex1)) an der Seite seiner letzten Ehefrau → Foto der Grabstelle bei findagrave.com.
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, filmportal.de
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) felix-bloch-erben.de, 3) Die Krimihomepage
4) Quelle: "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 163)
Lizenz Foto Oskar Homolka (Urheber; Unbekannt); Dieses Foto ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen ist und der Autor anonym ist. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt.
  
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Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung, felix-bloch-erben.de; R = Regie)
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