Filmografie / Hörspiel
Henry Hübchen wurde am 20. Februar 1947 in Berlin geboren; bereits als Jugendlicher wirkte er in einigen DEFA-Produktionen wie dem Indianerfilm "Die Söhne der großen Bärin"1) (1965) mit, später entschied er sich nach einem abgebrochenen Physikstudium endgültig für den Beruf des Schauspielers und ließ sich ab 1970 an der  "Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin"1) entsprechend ausbilden. 
Henry Hübchen beim Deutschen Filmpreis 2005 (08.07.2005) 1971 machte er seinen Abschluss mit Diplom. Sein Bühnendebüt gab er anschließend in Magdeburg, zwischen 1974 und 2002 gehörte er zum Ensemble der "Volksbühne Berlin"1), wo er nach der "Wende" besonders unter der Intendanz von Frank Castorf1) zu dessen wichtigsten Charakterdarstellern sowohl in klassischen als auch modernen Stücken zählte. So gestaltete er beispielsweise den Franz Moor in Schillers "Die Räuber"1) oder den Onkel Philipp in Heiner Müllers1) Stück "Die Schlacht"1). "Eine ungewöhnliche Kombination und eine sehr erfolgreiche Inszenierung schuf Frank Castorf 1994 an der Berliner "Volksbühne", er montierte die "Schlacht"-Szenen in den bürgerlichen Schwank "Pension Schöller"1) ein." notiert Wikipedia.
Nicht nur das Theaterpublikum, auch die Fernsehzuschauer konnten sein facettenreiches Spiel bewundern, 1999 wurde Sartres Schauspiel "Die Schmutzigen Hände"1) mit Hübchen als KP-Mitglied Hoederer sowie unter anderem  Matthias Matschke1) (Hugo), Silvia Rieger (Olga) und Kathrin Angerer1) (Jessica) ausgestrahlt. Im darauffolgenden Jahr sah man Hübchen als Stepan Trofimowitsch Werchowenski in "Dämonen"2), gedreht von Castorf nach seiner Inszenierung an der "Volksbühne", basierend auf den Romanen "Die Dämonen"1) von Fjodor Dostojewski1) und "Die Besessenen" von Albert Camus1).

Henry Hübchen beim Deutschen Filmpreis 2005 (08.07.2005)
Foto mit freundlicher Genehmigung von Bodo Petermann
© Bodo Petermann, BP PHOTO (www.bpphoto.de)

Darüber hinaus war der Schauspieler mit Gastauftritten beispielsweise an den Bühnen in Köln und Hamburg Schauspielhaus präsent, auch als Regisseur machte sich Hübchen einen Namen: Für seine Inszenierung der Moličre-Komödie "Der Menschenfeind"1) (1991, mit Horst Westphal1) in der Titelrolle des Alceste) erhielt das Team 1993 den "Friedrich-Luft-Preis"1) → berliner-schauspielschule.de.
Parallel zu seiner umfangreichen Arbeit beim Theater wirkte Henry Hübchen seit Anfang der 1970er Jahre in zahlreichen Produktionen der DEFA1) und des "Deutschen Fernsehfunks"1) (DFF) mit, neben wiederholten Auftritten in dem Dauerbrenner "Polizeiruf 110"1) erlebte man ihn in TV-Spielen verschiedenen Genres auf dem Bildschirm, beispielsweise in "Mord im märkischen Viertel" (1975) aus der Reihe "Kriminalfälle ohne Beispiel", der Komödie "Camping-Camping" (1977) oder dem Zweiteiler "Benno macht Geschichten" (1982). Seine erste wichtige Hauptrolle spielte er in Erwin Strankas Jugendfilm "Die Moral der Banditen"3) (1975) nach dem gleichnamigen Buch von Horst Bastian1), in Klaus Gendries' Zweiteiler  "Der Bastard" (1983) überzeugte er mit der Titelrolle des Rando Beggerow, dem Sohns eines Schweinediebs, der auf der Suche nach dem Glück und seinem Platz im Leben ist. Nach dem Krimi "Heiße Ware in Berlin" (1984) und der Hauptrolle des Rudolf in dem bewegenden Fernsehfilm "Es steht der Wald so schweigend" (1985) nach der Novelle "Schweigen" von Theodor Storm1), mimte er eindrucksvoll den mexikanischen Töpfer Benito in dem Gleichnis "Das wirkliche Blau" (1986), einem TV-Film, der nach der Erzählung von Anna Seghers1) entstanden war.
  
Auch im gesamtdeutschen Fernsehen blieb Henry Hübchen ein vielbeschäftigter Darsteller, ungeheure Popularität erlangte er 1992 mit seiner Verkörperung des Schriftstellers Karl May1) in dem gleichnamigen ZDF-Sechsteiler1), Aufmerksamkeit erregte er auch mit der Figur des Otto Tötter in Dieter Wedels Fünfteiler "Der Schattenmann"1) (1996). Wedel besetzte Hübchen ebenfalls in dem sechsteiligen Thriller "Der König von St. Pauli"1) (1998), weitere Krimis mit Hübchen waren neben wiederholten Serien-Auftritten in "Wolffs Revier", "Einsatz Hamburg Süd", "Siska", "SOKO 5113", "Der Alte" und "Tatort" beispielsweise "Die Katze von Kensington"1) (1996), "Der Weihnachtsmörder" (1997), "Der Kuss des Killers"4) (1998), "Der Mörder in meiner Nähe"4) (2000), "Gefährliche Nähe und du ahnst nichts"4) (2002), "Die schöne Braut in Schwarz"1) (2004) sowie Hartmut Schoens "Grimme-Preis" prämierter Thriller "Warten ist der Tod"4) (1999), wo er als ehemaliger Luftwaffenpilot Klaus Kellermann brillierte, der mit seine beiden Kollegen (Ulrich Tukur1)/Jörg Schüttauf1)) einen ganz großen Coup landen will. Für letztgenannten Film wurde Hübchen ebenso wie Ulrich Tukur beim "Deutschen Fernsehpreis"1) als "Bester Schauspieler" nominiert, die Trophäe errang jedoch Jörg Schüttauf. Einen Kriminalhauptkommissar, der sich immer mehr in den Gedanken verrennt, dass seine wesentlich jüngere Frau (Ina Weisse1)) ein Verhältnis hat, mimte er in dem Psycho-Thriller "Liebestod"1) (2000), einen eher untypischen Ermittler, den Tobias Törner, spielte er seit September 2003 in den "Polizeiruf 110"-Folgen aus Schwerin an der Seite von Hauptkommissar Jens Hinrichs (Uwe Steimle1)). So in den Episoden "Verloren"1) (2003), "Dumm wie Brot"1) (2004), "Winterende"1) (2004) und "Resturlaub"1) (2005). Sehenswert war auch die Folge "Vorwärts wie rückwärts"1) (2005), in der der mysteriöse Tod eines Synchronschwimmers aufgeklärt werden musste. Trotz seiner Skepsis gegenüber dem Fernsehen, denn, so Hübner gegenüber der Leipziger Volkszeitung, "… das Fernsehen treibt immer mehr ab in seichte Gewässer" hatte sich der Schauspieler von Anfang nicht an fest zu einer dauerhaften Hauptrolle in der Krimi-Reihe verpflichtet, so hielt er es sich bei jeder neuen Folge offen, das jeweilige Drehbuch zu lesen und danach zu entscheiden, ob er die Rolle annahm.
"Vorwärts wie rückwärts" war dann auch vorerst Hübchens letzter Auftritt als Ermittler Tobias Törner, danach schlüpfte er in der Reihe "Commissario Laurenti"1) in die Rolle des kantigen, aber sympathischen Commissario Proteo Laurenti, der in Triest ermittelte. Die erste spannende Geschichte nach den Bestseller-Krimis von Veit Heinichen1) kam unter der Regie von Sigi Rothemund1) am 4. Juni 2006 als "Die Toten vom Karst"1) auf den Bildschirm, in "Gib jedem seinen eigenen Tod"1) (EA: 29.06.2006) wurde der schrullige Schnüffler in Korruption, Erpressung und Mord verwickelt, es folgten die spannenden Episoden "Tod auf der Warteliste"1) (EA 20.12.2007), "Der Tod wirft lange Schatten"1) (EA: 10.01.2008) sowie "Totentanz"1) (EA: 08.01.2009).

Mitte Januar 2007 begannen in Köln die Dreharbeiten für die von RTL in Auftrag gegebene Verfilmung des Kriminalromans "Mordshunger"2) von Frank Schätzing1) und im September des gleichen Jahre konnten die Teilnehmer des "Krimifestivals" in der Eifel das Ergebnis sehen – Hübchen spielte darin den des Mordes an seiner Frau verdächtigten Fritz von Barnbeck. Doch der Fall erweist sich für den erfahrenen Kommissar und Hobbykoch Romanus Cüpper (Hans-Werner Meyer1)) als kompliziert, denn die Identität des Ehemannes ist nicht ganz eindeutig.
Nicht nur in Krimis zeigt Hübchen seine schauspielerische Vielseitigkeit, zunehmend taucht er auch auf dem Bildschirm in Komödien wie "Liebling, vergiss die Socken nicht!"4) (1998) sowie ambitionierten Dramen auf. Eine kleine, dennoch prägnante Rolle spielte Hübchen in der ZDF-Produktion "Die Nachrichten"1) (2005): Das Stück, welches Matti Geschonneck1) nach dem gleichnamigen Roman des Journalisten Alexander Osang1) in Szene gesetzt hatte, erzählt die Erlebnisse des fiktiven ostdeutschen Nachrichtensprechers Jan Landers (Jan Josef Liefers1)) im Hamburgs Medienschickeria Mitte der 1990er Jahre, den seine vermeintliche Stasi-Vergangenheit einholt. Henry Hübchen spielte brillant Landers ehemaligen Führungsoffizier Zelewski, der längst resigniert hat, schließlich an der Konfrontation mit seiner eigenen DDR-Geschichte zerbricht und sich vom Balkon seiner Neubrandenburger Wohnung stürzt…
"Hoffnung für Kummerow"4) lautete der Titel eines TV-Films mit Henry Hübchen, welches der NDR, Saxonia Media und der Kultursender ARTE realisierten. Die von Jan Růžička1) inszenierte Ossi-Tragikomödie wurde vorab am 17. Juli 2009 auf ARTE ausgestrahlt, fand dann zunächst den Weg in kleinere Kinos. Am 10. August 2010 gab es die erste Sondervorführung vor über 300 Gästen im Berliner Kino "Babylon" in Anwesenheit der Schauspieler Henry Hübchen, Dagmar Manzel1), Christine Schorn und Victor Schefé1) sowie des Regisseurs Jan Ruzicka; weitere rund 30 Kinovorführungen schlossen sich bis Ende 2010 an. Neben Henry Hübchen und Dagmar Manzel war auch Uwe Kockisch mit einer Hauptrolle zu sehen, Hübchen spielt den Bürgermeister von Kummerow, Oskar Kubiczek, ein Mann mit Visionen und Durchhaltevermögen, der vor einer schier unlösbaren Aufgabe steht: Er muss Arbeitsplätze für seine Mitbürger schaffen – und das in einer Gegend, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Praktisch alle Einwohner Kummerows sind arbeitslos, die Jugend ist komplett in den Westen abgewandert und die Geburtenrate geht gegen Null. Als sogar Oskars Ehefrau Irmgard (Dagmar Manzel) sich gen Westen davonmachen will, muss er sich etwas einfallen lassen. Doch die sturen Mitbürger aus ihrer Lethargie zu reißen, ist für Oskar und seinen Freund Niels Lause (Uwe Kockisch) eine ziemliche Herausforderung. Nur ganz allmählich begreifen die Einwohner von Kummerow, dass sie etwas tun müssen gegen ihre Misere – und eine Regatta gegen den Ruderclub des Erzfeindes Zechin ist erst der Anfang … (Quelle: www.presseportal.de)
Erneut als einen schlitzohriger Bürgermeister tauchte Hübchen in der amüsanten Geschichte "Auf Doktor komm raus"4) (EA: 17.02.2010) auf. Regisseur Matthias Keilich griff mit dieser ZDF-Provinzposse auf witzige Weise ein brisantes Thema auf, den Ärztemangel auf dem Lande. Die Rolle des Bürgermeisters Strakow, der mit allen möglichen Tricks versucht, den im kleinen Kaff Marienhagen gestrandeten smarten Berliner Jungmediziner Jan (Andreas Pietschmann1)) für seinen Ort einzunehmen, war Hübchen mal wieder auf den Leib geschneidert. 
Eine ganz anders geartete Rolle war zur Abwechslung Hübchens Interpretation des Königs Gustav in der Märchenverfilmung "Die Gänsemagd"1) (EA 26.12.2009) mit Karoline Herfurth1) in der Titelrolle. Witzig und zeitweise trottelig konnte Hübchen hier sein komödiantisches Talent voll ausleben. In dem sehenswerten ZDF-Thriller "Die Tränen der Fische"1) (EA: 28.03.2011) aus der Reihe "Spreewaldkrimi"1), in dem der glatzköpfige Kommissar Thomas Krüger (Christian Redl) seinen dritten Fall zu lösen hatte, zeigte er sich zusammen mit Uwe Kockisch und mimte dessen ehemaligen Kumpan mit dem bezeichnenden Namen "Schlange" . Zusammen mit einem weiteren Komplizen hatte das Trio vor Jahren ein Juweliergeschäft ausgeraubt, Harry Ritter (Uwe Kockisch) saß dafür 15 Jahre im Gefängnis, durch einen Mordfall gerät nicht nur Ritter erneut in das Visier der Ermittler. 

Foto: Henry Hübchen 2009 während des
44. Internationalen Filmfestivals in Karlovy Vary1)
Urheber: Petr Novák (Wikipedia-User che); Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons

Henry Hübchen 2009 während des 44. Internationalen Filmfestivals in Karlovy Vary (Karlsbad, Tschechien); Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia/Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Urheber: Petr Novák (Wikipedia-User che)
Nur wenig später kam Hübchen in dem Krimi "Marie Brand und der Sündenfall"1) (EA: 28.04.2011) als übereifriger, fanatischer Küster Hirschberger daher, der nicht nur den Ermittlern Marie Brand (Mariele Millowitsch1)) und Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann1)) sondern auch den Zuschauern bald dubios erscheint.
Abgedreht war Hansjörg Thurns 110-minütigesTV-Biopic über die legendäre Erotik-Unternehmerin Beate Uhse1) (1919 – 2001) mit dem Titel "Beate Uhse – Das Recht auf Liebe"1) (EA: 09.10.2011), in dem Franka Potente1) die Titelrolle übernommen hatte und Hübchen Uhses Anwalt Georg Tauber spielte, der ein Jahrzehnt an der Seite dieser starken Frau und 2.000 Anzeigen, Klagen und Prozesse durchsteht. In "Rat mal, wer zur Hochzeit kommt"1) (EA: 30.04.2012), einer turbulenten ARD-Komödie um ein ungleiches Liebespaar (Jasmin Schwiers/Ludwig Trepte1)), konnte man Hübchen neben Suzanne von Borsody1) als deren verhassten, geschiedenen Filmehemann erleben. "Suzanne von Borsody und Henry Hübchen spielen in dieser multikulturellen Hochzeitskomödie die wohl charmant-chaotischsten Brauteltern aller Zeiten." notiert hierzu das ARD-Programm und tvspielfilm.de meint: "Leichter, insgesamt schön runder Spaß". Eine weitere Arbeit für das Fernsehen war die bereits 2011 gedrehte turbulente weihnachtliche Komödie "Weihnachten… ohne mich, mein Schatz!"1) (EA: 07.12.2012), wo Hübchen als machohafter Film-Ehemann von Jutta Speidel glänzen konnte; hier sah man übrigens den Anfang Februar 2012 verstorbenen Edgar Bessen in seiner letzten Filmrolle.
Am 5. September 2014 präsentierte sich Hübchen dann in der witzigen, pointenreichen ARD-Beziehungskomödie "Frauen verstehen"1) als Partner von Senta Berger: Die selbständige Versicherungsmaklerin Marlene Havemeister (Berger) lebt schon seit sieben Jahren von ihrem dem schönen Geschlecht nicht abgeneigten Ehemann Paul (Hübchen) getrennt, nun will sie endlich ihren neuen, jüngeren Lebenspartner Alexander (Michael Roll1)) heiraten – doch dazu muss sie erst einmal geschieden sein bzw. die Trennung von "Tisch und Bett" auch offiziell belegen können. Marlene fasst einen perfiden Plan, um den lästigen, stets lässig in Jeans und Lederjacke auftretenden Weiberhelden endlich los zu werden und inszeniert einen (wunderbaren) Rosenkrieg. "Die Geschichte, in der sich die Protagonisten einen munteren verbalen Schlagabtausch liefern, lebt von den glänzend aufspielenden Stars Berger und Hübchen, "die in "Frauen verstehen" dem Affen so richtig schön Zucker geben. In der zentralen Szene des Films von Jörg Grünler nach dem ebenso lebensklugen wie vorzüglich gebauten Drehbuch von Maria Solrun und Martina Mouchot besäuft sich das Paar fast bis zur Besinnungslosigkeit und verzichtet auf falsche Romantik. Hübchen gibt die coole Sau, der man sogar den Frauenversteher abnimmt. Auch Senta Berger als Kontrast-Dame wird nie zur Karikatur." schreibt tittelbach.tv.
Henry Hübchen am 12. Februar 2010 bei Ankunft auf der After-Show-Party anlässlich der 60. Internationalen Filmfestspiele (Berlinale); Urheber: Siebbi (Thore Siebrands); Lizenz: CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons bzw. www.ipernity.com In der 35. Geschichte des erfolgreichen ZDF-Dauerbrenners bzw. der Jubiläumsfolge "20 Jahre Bella Block"1) bereicherte Hübchen an der Seite von Hannelore Hoger als eigenwilliger Ex-Kommissarin in "Für immer und immer"1) mit der wichtigen Figur des ebenso charmanten wie wohlhabenden Bernhard Greve die Schauspielerriege um Hoger & Co.: "Bella Block (Hannelore Hoger) begleitet Staatsanwalt Klaus Dieter Mehlhorn (Hansjürgen Hürrig) nach Lissabon. Sie folgen der Einladung eines alten Studienfreundes Mehlhorns. In der Villa des ebenso charmanten, wie vermögenden Gastgebers Bernhard Greve (Henry Hübchen) hat Bella eine merkwürdige Begegnung mit einer jungen Deutschen. Am nächsten Morgen erscheint die Polizei. Die junge Frau ist in der Nacht vom berühmten "Elevador de Santa Justa" in den Tod gestürzt. Greve gerät für die Polizei unter Verdacht. Mehlhorn bittet Bella um Hilfe. Doch Bella geht schon bald ihren sehr eigenen Weg". kann man bei presseportal.zdf.de lesen. Für tittelbach.tv umschifft der Film "weitgehend elegant die dramaturgischen Stereotypen, die sich zuletzt eingeschlichen hatten. Christian von Castelbergs Film ist ein elegantes Krimi-Drama, edel in Ausstattung und Bildgestaltung, meisterlich, was den Fluss der Erzählung betrifft." Der Krimi "Für immer und immer" flimmerte am 22. November 2014 über die Bildschirme, bereits drei Tage zuvor hatte der Film seine Premiere auf ZDFneo gefeiert.
 
 
Henry Hübchen am 12. Februar 2010 bei Ankunft auf der
After-Show-Party anlässlich der 60. Internationalen Filmfestspiele1) (Berlinale)
Urheber: Siebbi (Thore Siebrands); Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons bzw. www.ipernity.com
In das neue Jahr 2015 startete Hübchen mit der ARD-Tragikomödie "Die Zeit mit Euch"1) (EA: 09.01.2015): Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei befreundete Paare um die 60, der gerade pensionierte TV-Journalist Paul (Hübchen) und seine Frau Christiane (Leslie Malton1)), eine ehemalige Stewardess, der Gymnasiallehrers Heiko (Herbert Knaup1)) und dessen Gattin, die Buchhändlerin Vera (Ulrike Kriener1)) sowie der erfolgreiche Onkologe Klaus (Ernst Stötzner1)) und seine Frau, die Personalchefin Marlene (Johanna Gastdorf1)). Während eines als fröhliche Party gedachten Treffens gerät die scheinbar so heile Welt aus den Fugen: Klaus hat seit Jahren eine Affäre mit einer Jüngeren, die ein Kind von ihm erwartet, und Marlene verlässt ihren Mann. Neu-Rentner Paul richtet sich im Nichtstun ein, verfällt in Lethargie und nervt damit Christiane. Heiko und Vera erkennen, dass ihre Beziehung seit Jahren erkaltet ist. Als bei Heiko ein bösartiger Tumor diagnostiziert wird, finden beide wieder zueinander. "In Anbetracht der unabänderlichen Vergänglichkeit kommen die Freunde schließlich zu der Erkenntnis, dass die Zeit, die ihnen gemeinsam bleibt, das Wertvollste ist, was sie haben." (Quelle: www.daserste.de) "Am Ende sind alle ein wenig einsamer geworden, reifer vielleicht auch, aber sie haben immer noch sich. "Früher war die Familie eine Tankstelle, jetzt ist sie eine Garage", sagt Paul einmal. Man kann Henry Hübchen nur dafür bewundern, mit welch heiterer Resignation er diese Erkenntnis hervorzubringen vermag" schreibt sueddeutsche.de. Eine ganz anders geartete Figur war die des (vermeintlichen) Martin Gebhardt in dem ZDF-Thriller "Der Mann ohne Schatten"4), (EA: 12.01.2015), der dritten, spannenden Episode um den Berliner Anwalt und Lebenskünstler Joachim Vernau (Jan Josef Liefers1)). Vernau wird von Katherina Gebhardt (Gudrun Landgrebe1)) beauftragt, deren Bruder zu suchen, der seit dreißig Jahren verschwunden ist und nun in Havanna (Kuba) aufgetaucht sein soll. "Als sich herausstellt, dass der "Mann ohne Schatten" wohl doch nicht Katherinas Bruder ist, wird Vernaus Aufenthalt auf Kuba zum Horrortrip. Er ist an jemanden geraten, der offenbar die Identität eines Toten angenommen hat und keinerlei Skrupel kennt." informierte presseportal.de. "Jan Josef Liefers und Henry Hübchen liefern sich vor stimmungsvollen Bildern aus Kubas patinaüberzogener Hauptstadt ein gelungenes Duell, das nach "Das Kindermädchen"1) und "Die letzte Instanz"4) erneut von Carlo Rola inszeniert wurde." schrieb die HÖRZU, siehe auch tittelbach.tv.
Bereits im Mai 2014 begannen in Norwegen die Dreharbeiten zu dem einfühlsamen ARD-Familiendrama "Unterm Eis"4) (EA: 06.02.2015), in dem Hübchen den Thore Nerhus darstellte, Ehemann von Ingrid (Renate Krößner) bzw. Vater der ungleichen Brüder Isak (David Rott1)) und Jonas (Lucas Prisor1)). Im Mittelpunkt der in der wildromantischen Bergwelt Norwegens spielenden Geschichte steht der junge Isak, der vom unversöhnlichen, starrsinnigen Vater, Besitzer einer Großschreinerei, nie wirklich beachtet wurde. Nach einem tragischen Lawinenunglück gibt er sich die Schuld am Tod seines Bruders und zerbricht fast daran. In dem ZDF-Melodram "Der Pfarrer und das Mädchen"4) (EA: 03.04.2015) mit Rainer Hunold als ambitioniertem, von Gewissensbissen geplagtem katholischem Pfarrer Thomas, der nach jahrelangem Afrika-Aufenthalt in seine alte Heimat, den Berliner Wedding zurückkehrt, präsentierte sich Hübchen als neureicher Max Polke bzw. alter Kumpel des Pfarrers. Als der junge Thomas drei Jahrzehnte zuvor alkoholisiert ein Mädchen zu Tode fuhr, übernahm Max die Verantwortung und ging für den Freund ins Gefängnis … → presseportal.de. Durchweg positive Kritiken erhielt die sozialkritische ARD-Komödie "Besuch für Emma"4) (EA: 16.10.2015), mit einem grandios aufspielenden Schauspieler-Duo Dagmar Manzel1) und Henry Hübchen. Erzählt wird die Geschichte der vereinsamten, verwitweten Berliner Supermarkt-Kassiererin Emma Beeskow (Manzel), die sich einen ungewöhnlichen Trick ausgedacht hat, um ein wenig Leben in ihren tristen Alltag zu bringen: Sie entwendet den Kunden die Geldbörse, um sich dann wenig später zwecks Kontaktanbahnung als gastfreundliche "ehrliche Finderin" zu präsentieren, was jedoch bei den wenigsten gut ankommt. Als der obdachlose Lebenskünstler August von Zinnerberg (Hübchen) eines Tages zufällig diese "Masche" mitbekommt bzw. als angeblicher Dieb festgenommen wird, muss sich Emma nun wohl oder übel um den gewitzten August kümmern.  "Henry Hübchen spielt das fein akzentuiert, sodass man ihm sogar die blaublütige Abstammung und das Pech im Glück abnimmt, das seinem August einst widerfahren ist. Die Rolle ist vielschichtiger als die zu läuternden Charmeure, auf die er zuletzt im Fernsehen abonniert war und die er im Vorbeigehen spielt. Im Duett mit Dagmar Manzel darf er mal wieder richtig was zeigen." meint tittelbach.tv.
In der von Lars Becker gedrehten "Nachtschicht"1)-Folge "Ladies First"4), die am 1. Oktober 2016 anlässlich des "Filmfestes Hamburg" vorgestellt wurde, hatte Hübchen die Gastrolle des schnodderigen Leo Strootmann, Manager des erfolgreichen Comedians Jacky Herbst (Jürgen Vogel1)), übernommen; die Ausstrahlung der mit witzigen Dialogen durchsetzten Krimi-Geschichte erfolgte am 20. Februar 2017 im ZDF; mehr bei www.filmstarts.dewww.presseportal.de. Bis Mitte Oktober 2016 fanden an der an der Ostsee, in Berlin und in Esslingen/Neckar unter der Regie von Andreas Kleinert1) die Dreharbeiten zu dem SWR-Fernsehfilm "Spätwerk"1) statt, in dem Hübchen als abgehalfterter Romanautor mit Schreibblockade Paul Bacher zu sehen war, der einen tödlichen Unfall verursacht; erstmals gesendet wurde das melancholisch anmutende TV-Drama am 16. Mai 2018 in der ARD. Rainer Tittelbach meinte hierzu bei tittelbach.tv: "Der alltagsnahe, fein pointierte Fluss der Gespräche und die Montage, die sich der klassischen Spannungsdramaturgie verweigert, sind eine wahre Wohltat. Die Bildsprache ist klassisch gut, unaufdringlich, stets stilvoll, die Dialog-Wechsel sind köstlich, das Schauspieler-Trio unvergesslich und die Geschichte reich an Lesarten. (…) Henry Hübchens aufreizend verkörperte Coolness, Patrycia Ziółkowska1) ("Auf der anderen Seite"1)) feine Nuancen im Mienenspiel, mit dem sie bzw. Teresa auf das eigensinnige Gegenüber reagieren muss, und die Abgeklärtheit, mit der Jenny Schily1) ihre Lektorin spielt – das bleibt noch über das Filmende hinaus in Erinnerung." Für die nette Geschichte "Bingo im Kopf"4) (EA: 25.10.2019) stand Hübchen als Siggi, Manager von Ex-Schlagerstar Mirko Mortauk (Pascuale Aleardi1)) vor der Kamera. degeto.de schreibt: "Ex-Schlagerstar Mirko (Pasquale Aleardi) steckt tief in einer Lebens- und Karrierekrise: Seine Fans möchten keine neuen Songs, sondern nur den Dance-Hit "Bingo" aus den 1990ern hören. Als sein Manager (Henry Hübchen) daraus einen Rap-Remix macht, zieht Mirko die Reißleine. Zuhause im bayrischen Sankt Maiwald will er zu Kräften kommen …"
Die Adaption des Kriminalromans "Tage des letzten Schnees"1) von Jan Costin Wagner1) wurde von Lars-Gunnar Lotz1) für das ZDF verfilm und am 3. Februar 2020 gezeigt. In "Tage des letzen Schnees"1) spielte Hübchen unaufdringlich und einfühlsam den Kriminalhauptkommissar Johannes Fischer, der selbst unter einem schweren Schicksalsschlag leidet. Die beiden Handlungsstränge – ein tragischer Autounfall des Lars Eckert (Barnaby Metschurat1)) im dichten Schneetreiben, bei dem die elfjährige Tochter Anna (Johanna Grieskamp) zu Tode kommt und eine verhängnisvolle Liebe des verheirateten Bankers Markus Sellin (Bjarne Mädel1)) zu der vermeintlichen Kunstgeschichtsstudentin und Ermordeten Lisa Marin (Mercedes Müller1)) –, wurden geschickt zusammengeführt. "Es gibt nicht häufig Filme im deutschen Fernsehen, bei dem einem so viele Bilder im Gedächtnis bleiben: der Vater kopfüber im Unfallwagen, der Banker als durch das Schneegestöber rasender Schicksalsbote, die beiden Bettansichten, das sexuell vereinte, wenig später das im Schmerz isolierte, sich voneinander abwendende Ehepaar." urteilt Rainer Tittelbach bei tittelbach.tv. Es dauerte dann rund zweieinhalb Jahre, bis das ZDF mit "Das Licht in einem dunklen Haus"4) (EA: 28.11.2022) erneut eine spannende Geschicht nach dem Roman aus der Feder von Jan Costin Wagner präsentierte. Diesmal hatte das Team um Kommissar Johannes Fischer (Hübchen) und Konstanze Satorius (Victoria Trauttmansdorff1)) eine mysteriöse Mordserie zu klären, die sich im Laufe der Handlung als Folge einer 25 Jahre zuvor verübten, brutalen Mehrfach-Vergewaltigung an einer jungen Klavierlehrerin (Paula Kroh1)) herausstellte.
   
"Wir bleiben Freunde" rief Dorothee "Doro" Heitmann (Ulrike Kriener1)) ihrem Noch-Ehemann und Schwerenöter Volker (Hübchen) am Ende des unterhaltsamen, gleichnamigen Films4) (EA: 23.5.2021) zu. Seit sieben Jahren lebt das Paar voneinander getrennt, Doro hat sich nach der schmerzlichen Erfahrung, dass sie von Volker wegen einer Jüngeren verlassen wurde, endlich wieder verliebt und schmiedet mit ihrem neuen Freund Moritz Fichte (Marcel Hensema → marcelhensema.nl) Pläne fü eine gemeinsame Reise. Doch als der pensionierte Zahnarzt Volker wegen eines schweren Unfalls vorrübergehend zum Pflegefall wird bzw. Hilfe benötigt lässt sie sich von Tochter Katinka (Brigitte Zeh1)) überreden, den egozentrischen, starrsinnigen Ex-Gatten für ein paar Tage aufzunehmen, bis eine andere Lösung gefunden wurde. "Volker hat Arm und Bein in Gips, liegt fortan auf dem Sofa im ehemals gemeinsamen Haus und fühlt sich überaus wohl. Doro aber ist hin- und hergerissen zwischen liebevoller Fürsorge für Volker und ihrem neuen Freund Moritz. Der findet den Ex immer unerträglicher. Dabei sollen es nur fünf Tage sein, die der ziemlich bewegungsunfähige Volker bei Doro verbringt. (…) "Wir bleiben Freunde" zeigt auf komödiantische Art und Weise, was sich Frauen im Familienalltag so alles zumuten (lassen) und geht der Frage nach, wann eigentlich die Verantwortung für einen Menschen aufhört, den man mal geliebt hat." kann man bei wunschliste.de (Quelle: zdf.de) lesen. Und tittelbach.tv meint: "Henry Hübchen ist zwar als Manipulator überzeugender als in der Rolle des geläuterten Liebenden, aber durch sein Handicap hält sich seine Souveränität in Grenzen. Sodass sich selbst das männliche Geschlecht wohl eher auf die Seite der Frau im Haus schlagen dürfte; daran kann selbst Frauenschwarm Henry Hübchen wenig ändern."
Ein vorgezogenes Geschenk zum 75. Geburtstag (20.02.2022) für den vielseitigen Künstler war sicherlich der von Till Endemann1) einfühlsam in Szene gesetzte, ergreifende ARD-Film mit dem Titel "Ein Leben lang". Hier zeigte Hübchen als demenzkranker, ehemaliger Schlagerstar Arthur Weyer einmal mehr seine darstellerische Vielseitigkeit und fand in Corinna Kirchhoff1) eine ebenbürtige Partnerin. Diese spielte Arthurs Ehefrau Elsa, die sich vier Jahre zuvor von ihm trennte, als Arthur sich in eine wesentlich jüngere Frau verliebte. Aufgrund der Demenzerkrankung scheiterte die neue Verbindung und trotz aller Verbitterung fühlt sich Elsa für Arthur noch immer verantwortlich. Um den Platz in einem Pflegeheim zu finanzieren soll nun das gemeinsame Haus am See, in dem das Paar viele glückliche Stunden verlebte, verkauft bzw. zunächst entrümpelt werden. "Herausragendes Schauspiel und die bittersüße Bilanz einer großen Liebe: Corinna Kirchhoff & Henry Hübchen glänzen in "Ein Leben lang" als lange Zeit verheiratetes, eigentlich getrenntes, nun aber in der Not wieder vereintes Paar. Absolut preiswürdig ist Kirchhoffs vielschichtige Darstellung der verlassenen Ehefrau, die sich um ihren an Demenz erkrankten Mann kümmert. Auch Hübchen spielt den ehemaligen Schlager-Star, der langsam die Kontrolle über Sinne und Körper verliert, herzerweichend. (…) "Ein Leben lang" ist vor allem anderen ein Film, in dem zwei prägende deutsche Schauspiel-Persönlichkeiten eine glänzende, berührende Partie bieten. (…) Großartig auch Henry Hübchen als knurrig-verschlossener Gegenpart, der die Tragik der verlorenen Erinnerung spüren und gleichzeitig immer mal wieder den Charme des früheren Arthur aufblitzen lässt. Schmerzhaft zu sehen, wenn Arthur auf der Suche nach der Toilette mit durchnässter Hose durchs Haus irrt. Wenn er hilflos mit blutender Hand am Küchentisch sitzt, weil er sich beim Brotschneiden verletzte. Aber die Krankheit wird nicht mehr als nötig "ausgestellt", und Arthur beweist auch ungeahnte Fähigkeiten – insbesondere als ein Dritter ins Spiel kommt." urteilt Thomas Gehringer bei tittelbach.de. Und  bei goldenekamera.de kann man lesen; "Das hervorragende Schauspieler-Duo Kirchhoff und Hübchen gibt bravourös unterschiedlichste Facetten verschiedenster Emotionen zum Besten. So vollbringen diese Vollblutschauspieler wahre Glanzleistungen und wirken in jeder Sekunde glaubhaft."
Noch ohne Sendetermin ist der TV-Film "Die Möwe" von Regisseur Andreas Kleinert1), basierend auf dem gleichnamigen Schauspiel1) von Anton Tschechow1). "Eine Neu-Interpretation von Anton Tschechows "Die Möwe" inszeniert Grimme-Preisträger Andreas Kleinert. Nach Ibsens "Hedda" überträgt Kleinert nun das Tschechow-Drama um eine Gruppe von Menschen, die auf einem abgeschiedenen Landsitz auf der Suche nach Inspiration, Liebe und vor allem nach sich selbst sind, in die Gegenwart. Gedreht wird komplett in NRW. Vor der Kamera von Johann Feindt1) stehen Ursina Lardi1) und Henry Hübchen." kann man auf der Seite der "Film- und Medien Stiftung NRW" lesen.
Am 1. November 2022 startete bei RTL+ die achtteilige Agententhriller-Komödie "Ze Network"1), in der er, ebenso wie David Hasselhoff1), sich selbst spielte. Als die beiden Schauspieler in einem Theater östlich von Berlin aufeinandertreffen, geraten sie in eine Verschwörung rund um ehemalige Attentäter des Kalten Krieges → Übersicht TV-Produktionen.
 
Schon zu DDR-Zeiten wirkte Hübchen in verschiedenen ambitionierten Kinoproduktionen mit: In Frank Beyers "Jakob, der Lügner"1) (1975), der für den "Oscar" als bester nichtenglischsprachiger Film nominiert und nach dem gleichnamigen Roman von Jurek Becker1) entstanden war, erlebte man ihn als Jakobs Arbeitskollegen Mischa. Es folgten Filme wie das Biopic "Jörg Ratgeb, Maler"1) (1978) über Jörg Ratgeb1) und die Rolle des Bundschuhmanns Thomas Niedler oder ""Johann Sebastian Bachs vergebliche Reise in den Ruhm" (1980) mit Alexander May als Komponist Johann Sebastian Bach1), hier verkörperte er Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel Bach1). Nach "Sonjas Rapport"6) (1982), der Verfilmung der Autobiografie der sowjetischen Agentin Ruth Werner1) (1907 – 2000), spielte er beispielsweise an der Seite von Katja Riemann1) und Uwe Ochsenknecht1) die Hauptrolle des Musikkritikers Georg Lalinde in Peter Timms turbulenten Hera Lind-Adaption "Ein Mann für jede Tonart"1) (1993). 1998 sah man ihn als Chris in der Komödie "Das Mambospiel"5), eine schöne Rolle war auch die des Vater Ehrenreich in Leander Haußmanns Kinofilm-Debüt "Sonnenallee"1) (1999). In dem dramatischen Krimi "Boran"2) (2001) mit Matthias Habich in der Titelrolle des DDR-Flüchtlings Felix Boran mimte er den Hauptkommissar Martin Rogatzki, wenig später sah man ihn als Kriminalsekretär Fabich in "Sass – Die Meisterdiebe"1) (2001), der Geschichte der Büder Sass1), die in den 1920er Jahren mit Einbruchserien die Polizei in Atem hielt.
Zu Hübchens jüngeren Arbeiten für das Kino zählen Hans-Christian Schmids Drama
"Lichter"1) (2003) und die Krimi-Komödie "Basta – Rotwein oder Totsein"1)) (2004) sowie Dani Levys preisgekrönte, unorthodoxe witzige Geschichte "Alles auf Zucker!"1) (2004) – wohl eine von Hübchens erfolgreichsten Spielfilmen, in dem er einmal mehr sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen konnte. Hier brilliert er als schlitzohriger Berliner Zocker Jakob Zuckermann respektive Jaeckie Zucker, der mit seinem jüdischen Glauben nicht mehr viel am Hut hat. Als sich seine Verwandtschaft zu einem Besuch ankündigt, muss sich Zucker was einfallen lassen: Dem schlitzohrigen Zocker Jaeckie Zucker steht das Wasser bis zum Hals – seine Frau (Hannelore Elsner) droht ihm mit der Scheidung, der Gerichtsvollzieher mit dem Knast. Letzte Hoffnung des Ex-DDR-Sportreporters: das Erbe seiner Mutter. Doch die verlangt in ihrem Testament, dass Jaeckie sich mit seinem Bruder Samuel (Udo Samel1)) versöhnt, einem orthodoxen Juden. Welten prallen aufeinander, als Samuel mit seinem ganzen Familienclan in Jaeckies chaotischem Haushalt anrückt – doch die beiden verfeindeten Sturköpfe haben keine Wahl: Sie müssen sich zusammenraufen… (Zitat: www.zucker-derfilm.de)
Für seine einzigartige Darstellung des "Jaeckie Zucker" wurde Henry Hübchen 2005 mit dem "Deutschen Filmpreis"1) als "Bester Hauptdarsteller" geehrt; der Film selbst räumte fünf weitere Preise ab: "Bester Spielfilm" (Produktion: Manuela Stehr1)), "Beste Regie" (Dani Levy1)), "Bestes Drehbuch" (Holger Franke1), Dani Levy), "Bestes Kostümbild" (Lucie Bates) und "Beste Filmmusik" (Niki Reiser1)).
 
In Michael Kliers tragikomischen Story "Alter und Schönheit"1) (Kinostart: 08.01.2009) überzeugte Hübchen an der Seite von Peter Lohmeyer1), Burghart Klaußner und Armin Rohde1), thematisiert wird die Freundschaft von vier Männern in den besten Jahren, die über Liebe, Freundschaft und Tod endlich weiser werden und damit zu sich selbst finden. Am 3. September 2009 ging der Kinostreifen "Whisky mit Wodka"1) von Regisseur Andreas Dresen1) an den Start, eine ebenfalls  tragikomische Alltagsgeschichte, angesiedelt im Filmmilieu. Humorvoll erzählt Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase1) die Geschichte des berühmten Schauspielers Otto Kullberg (Henry Hübchen), der aufgrund seiner Alkoholprobleme die Dreharbeiten zu seinem aktuellen Film in Gefahr bringt. Sicherheitshalber wird ihm deshalb ein jüngerer Kollege (Sylvester Groth1)) zur Seite gestellt, mit dem alle Szenen ein zweites Mal gedreht werden; eine weitere Hauptrolle spielte Corinna Harfouch1) als Kullbergs Filmpartnerin Bettina Moll. Die Tragikomödie, welche beim "Internationalen Filmfestival Karlovy Vary 2009"1) mit dem Preis für die "Beste Regie" ausgezeichnet wurde, kam 2012 auch ins Fernsehen. prisma.de notiert: "Einmal mehr drehte Regisseur Andreas Dresen eine wehmütige Komödie, die mit starken Darstellern aufwartet, aber inszenatorisch viele Schwächen und Längen aufweist."  
Eine weitere Arbeit vor der Kinokamera war die Komödie "Lila, Lila"1) nach dem gleichnamigen Bestseller von Martin Suter1). In der von dem Schweizer Regisseur Alain Gsponder1) in Szene gesetzten "Mischung aus Screwball-Comedy und romantischer Hochstapler-Komödie" – so die Agentur "Publics" – war Hübchen neben den Protagonisten Hannah Herzsprung1) und Daniel Brühl1) ebenfalls mit einer Hauptrolle zu sehen: 
Der Erstlingsroman "Lila, Lila" von David Kern (Daniel Brühl) stürmt die Bestsellerlisten. Dumm nur: David ist nicht der Autor dieser tragischen, in den 50er Jahren angesiedelten Liebesgeschichte. Der unscheinbare Kellner hat das Manuskript in einem Nachttisch vom Trödler gefunden und gibt den Text, um die schöne Marie (Hannah Herzsprung) zu erobern, als den seinen aus. Die beiden werden ein Paar, die Medien reißen sich um David und das Unheil nimmt seinen Lauf, als bei einer Autogrammstunde plötzlich Jacky (Henry Hübchen), ein abgehalfterter Herumtreiber, vor ihm steht, der sich als Autor von "Lila, Lila" zu erkennen gibt.*) Der Film ging am 17. 12.2009 in Deutschland und der Schweiz an den Kinostart. (Quelle: kinofilme.by8.de)

Henry Hübchen anlässlich der Premiere des Films
"Lila Lila" in der "Berliner Kulturbrauerei"1) 
Foto mit freundlicher Genehmigung des Berliner Fotografen Christian Behring
© Christian Behring (www.christian-behring.com)
 

Henry Hübchen anlässlich der Premiere des Film "LILA LILA" in der Berliner Kulturbrauerei; Copyright Christian Behring
Am 14. Oktober 2010 kam mit "Goethe!"1) ein romantisches Drama von Regisseur Philipp Stölzl über den jungen Dichter Johann Wolfgang von Goethe1) in die Kinos, in dem Hübchen, neben Alexander Fehling als dem Dichterfürsten, Miriam Stein1) als Lotte Buff1)  und Moritz Bleibtreu1) als Goethes Nebenbuhler Gerichtsrat Kestner1), den Vater Johann Caspar Goethe1) darstellte. Anschließend stand er für die ZDF-Kino-Koproduktion "Polnische Ostern"1) vor der Kamera. In dieser, von Jakob Ziemnicki1) inszenierten deutsch-polnischen Tragikomödie wird die Geschichte des Rendsburger Bäckermeisters Werner Grabosch (Henry Hübchen) erzählt, der verhindern will, dass seine Enkelin Mathilda (Paraschiva Dragus) nach dem Tod der Mutter beim Vater in Polen aufwächst; Kinostart war der 12. Mai 2011.
Der für das Fernsehen konzipierte Film "Der Uranberg"4) war auch in in kleineren Lichtspielhäusern zu sehen, vorgestellt wurde das von Dror Zahavi1) als Liebesgeschichte inszeniertes Nachkriegsdrama in Anwesenheit der Hauptdarsteller am 1. Februar 2011 im Berliner Kino "Babylon"1). Die Geschichte ist 1947 während des "Kalten Krieges" angesiedelt, als die Sowjets im deutschen Erzgebirge Uran fördern ließen, um eine Atombombe zu bauen. Hübchen gab den russischen Generaloberst Burski, der gemeinsam mit seiner Tochter Lydia (Nadja Bobyleva1)) die schwierige Suche nach Uran organisiert, mit der notwendigen Empathielosigkeit. Der junge Bergarbeitersohn Kurt Meinel (Vinzenz Kiefer1)) bzw. Burskis Ziehsohn verliebt sich zum Missfallen von Burski in Lydia. Als der alte Obersteiger Gottfried Meinel (glänzend gespielt von Christian Redl), Kurts Vater und Altnazi, immer wieder vor einem unterirdischen See warnt, der die neuen Schächte fluten könnte und dann tatsächlich Wasser eindringt, nimmt das Drama seinen Lauf …; ins Fernsehen kam der sehenswerte Film in der ARD am 7. Dezember 2011. (Quelle: www.mdr.de, siehe auch die Filmkritik bei www.zeit.de).
Hermine Huntgeburths1) Mark Twain-Verfilmung "Die Abenteuer des Huck Finn"1) mit Louis Hofmann1) als Tom Sawyer, Leon Seidel1) als Huckleberry Finn und Heike Makatsch1) als Tante Polly startete am 20. Dezember 2012, Hübchen taucht in diesem nicht nur für das jüngere Publikum vergnüglichen Kinoabenteuer als Sklavenjäger Packard auf. Am 27. April 2011 fiel in Köln die erste Klappe zu der romantischen Komödie "Jesus liebt mich"1), dem Regiedebüt von Florian David Fitz1), der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet und die männliche Hauptrolle an der Seite von Jessica Schwarz1) spielte; neben Henry Hübchen (Erzengel Gabriel) gehörten unter anderem auch Hannelore Elsner, Peter Prager1), Christine Schorn, Nicholas Ofczarek1) und Michael Gwisdek zur prominenten Besetzung; Kinostart war der 20. Dezember 2012. Leander Haußmanns1) skurrile Geschichte "Hai Alarm am Müggelsee"1) (Co-Regie: Sven Regener1)), unter anderem mit Henry Hübchen als Bürgermeister sowie Michael Gwisdek (Bademeister), Benno Fürmann1) (reicher Mann von Friedrichshagen) und Tom Schilling1) (Fischexperte), feierte am 14. März 2013 seine bundesweite Premiere, Holger Haases Komödie "Da geht noch was!"1) (u.a. mit Florian David Fitz und Leslie Malton1)) konnte man seit 12. September 2013 in den Kinos sehen. In dem Kinder-Abenteuer "Rico, Oskar und das Herzgebreche"1) (Kinostart: 11.06.2015), in Szene gesetzt von Wolfgang Groos1) nach dem erfolgreichen Buch von Andreas Steinhöfel1), war Hübchen ebenfalls präsent. Hier schlüpfte er in die Rolle des alten Lebenskünstlers Herr van Scherten, der den "tiefbegabten", furchtlosen Rico (Anton Petzold) und dessen Freund, den cleveren, aber etwas übervorsichtigen Oskar (Juri Winkler1)), bei ihren turbulenten Aktionen unterstützt. Dass Hübchen auch in dem nachfolgenden Abenteuer "Rico, Oskar und der Diebstahlstein"1) wieder mit von der Partie war, erscheint selbstverständlich (Kinostart: 28.04.2016).
Für den 26. Januar 2017 hatte die Produktionsfirma die von Robert Thalheim1) in Szene gesetzte witzige Agentenkomödie "Kundschafter des Friedens"1) angekündigt, in der Hübchen die Figur des ehemaligen DDR-Top-Spions Jochen Falk mimte, der vom BND für eine heikle Aufgabe rekrutiert wird und gleich seine alten Kollegen, Bastler Jacky (Michael Gwisdek), Gigolo Harry (Winfried Glatzeder) und Organisationswunder Locke (Thomas Thieme) mit ins Boot holte. Das Zwillingsabenteuer "Hanni & Nanni – Sowas von neu"5) kam am 25. Mai 2017 in die Kinos, hier zeigte sich Hübchen nenen den jugendlichen Hauptdarstellerinnen Laila Meinecke (Hanni) und Rosa Meinecke (Nanni) als der im Wald hausende grummelige Godehard von Knigge. Für den 5. März 2020 war der Streifen "Die Känguru-Chroniken"1) (Regie: Dani Levy1)) nach dem gleichnamigen Roman1) von Marc-Uwe Kling1) angekündigt, in dem Hübchen als abgezockter Immobilienhai Jörg Dwigs auftauchte. "Die Känguru-Chroniken" erzählen von der Freundschaft zwischen einem Kleinkünstler (Dimitrj Schaad1) als Marc-Uwe) und einem sprechenden, kommunistischen Känguru (Stimme: Volker Zack1)), die zusammen mit den anderen Mietern ihres Kreuzberger Hauses den Kampf gegen die nationalistische Internationale eines Berliner Immobilienhais aufnehmen." kann man bei presseportal.de lesen.
Von Leander Haußmann wurde die amüsante Geschichte "Stasikomödie"1) inszeniert, die am 19. Mai 2022 in die deutschen Kinos kam; es handelt sich dabei nach "Sonnenallee" (1999) und "NVA" (2005) um den dritten und letzten Teil von Haußmanns DDR-Trilogie. In der Anfang der 1980er Jahre in Berlin spielenden Story wirbt der Staatssicherheitsdienst1) der DDR "den jungen, systemtreuen Ostberliner Ludger (David Kross1) (jung)/Jörg Schüttauf1) (älter) an, um ihn in die Künstlerszene des Prenzlauer Berg1) einzuschleusen. Dort sammelt er brav Informationen, beginnt aber auch, sich unter den freigeistigen Künstlern immer wohler zu fühlen. Schließlich verliebt er sich in die geheimnisvolle Natalie (Deleila Piasko1)), versucht sich selbst als Dichter und avanciert in der Szene bald zu einer gefragten Persönlichkeit. So steht Ludger bald vor dem Problem, dass er einerseits seinem Stasi-Job nachkommen muss, andererseits aber seiner künstlerischen Berufung folgen will." kann man bei filmportal.de lesen. Henry Hübchen stellt den Stasi-Oberleutnant Siemens bzw. Ludgers Führungsoffizier dar, der diese Figur brillant karikierend "mit ekligen Zähnen, teuflischem Lachen und viel Vergnügen spielt", wie Ralf Krämer in "der freitag" anmerkt. Und filmdienst.de urteilt: "Der von Humor und Klamauk durchzogene Film mokiert sich über beide Milieus, verharmlost dadurch aber zuweilen die Gefährlichkeit der Stasi. In einer Mischung aus Authentischem und Erfundenem wird die Künstlerszene aus einer subjektiven Perspektive heraus beobachtet, ohne jedoch in moralische Bewertungen zu verfallen." → Übersicht Kinofilme.
   
Darüber hinaus war der Künstler ein gefragter Sprecher, vor allem seit Ende der 1970er Jahre stand er vermehrt im Hörspielstudio und bereicherte mit seiner rauen, unverwechselbaren Stimme auch viele Hörspiele für Kinder; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier. Zu erwähnen ist zudem, dass Henry Hübchen 1981 und 1982 DDR-Meister im Windsurfen war, außerdem schrieb er Songs für die Musikgruppe "City"1), darunter den Hit "Casablanca" (1987) von dem gleichnamigen Album1). Als Sänger trat Hübchen zu DDR-Zeiten mit den Bands "The Continentals" und "Die Klosterbrüder" in der Fernsehshow "Die Notenbank"1) auf.
   
Hübchens vielfältiges Schaffen ist neben den genannten mit weiteren Preisen ausgezeichnet worden, so wurde er 1994 sowie 2001 von der Zeitschrift "Theater heute"1) zum "Schauspieler des Jahres"1) gewählt, 2000 überreichte man ihm den "Theaterpreis Berlin"1). 2014 nahm er den "Ernst-Lubitsch-Preis"1) für seine Rolle in "Da geht noch was" entgegen. 2018 konnte sich Hübchen über drei Preise freuen, den Kulturpreis "Berliner Bär"1) (08.01.2018) der Boulevardzeitung "B.Z."1), den "Askania Award"1) (13.02.2018) für sein Lebenswerk und den Ehrenpreis der "Goldene Ochse"1), verliehen beim "Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern" (01.–06.05.2018) → Übersicht der Auszeichnungen bei Wikipedia.
Henry Hübchen ist Vater zweier Töchter, von denen die am 20. Februar 1971 geborene Theresa Hübchen1) ebenfalls als Schauspielerin arbeitet. Seit Jahrzehnten ist er mit Ehefrau Sanna verheiratet, die gemeinsam mit Tochter Franziska eine Künstleragentur betreibt → agentur-huebchen.de. Laut Medienberichten lebt das Paar allerdings getrennt, seit rund 20  Jahren ist er mit Freundin Carmen Kopplin zusammen → www.news.de. Der markante Schauspieler Henry Hübchen, welcher am 20. Februar 2017 seinen 70. Geburtstag feierte und auch im vorgerückten Alter immer noch charmant-jungenhaft wirkt, wohnt im Berliner Stadtteil Pankow1).
Einige Textbausteine stammen von prisma.de
Siehe auch Wikipedia, deutsches-filmhaus.de, defa-stiftung.de, filmportal.de
Henry Hübchen bei agentur HÜBCHEN
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2)  prisma.de, 3) defa-stiftung.de, 4) tittelbach.tv, 5)  filmportal.de, 6) defa-stiftung.de Stand: November 2023
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, defa-stiftung.de, fernsehenderddr.de, prisma.de,
fernsehserien.de, Die Krimihomepage, filmportal.de, tittelbach.tv)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia, literaturport.de)
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