Uwe Kockisch wurde am 31. Januar 1944 als Sohn eines Akademikers in Cottbus1) geboren, wo er auch aufwuchs. Sein Vater war als Jagdflieger im Kriege gefallen, die Mutter heiratet später wieder. Nach der Schule arbeitete Kockisch zunächst als Tagebaumaschinist, als 1961 die Mauer gebaut wurde, versuchte er mit vier anderen befreundeten Jugendlichen in einem Boot über die Ostsee zu fliehen. Der Fluchtversuch scheiterte, der erst 17-jährige Kockisch wurde für ein knappes Jahr inhaftiert. Nach seiner Entlassung hielt er sich mit diversen Jobs am Cottbuser Stadttheater über Wasser, schlug sich unter anderem als Kartenabreißer, Nachtportier, Bühnenarbeiter und Theaterstatist durch, entdeckte so seine Leidenschaft für die Schauspielerei.
 

Foto (auch Hintergrund) mit freundlicher Genehmigung von Kristin Magister
und Thomas Heubner (www.friedrichshainer-chronik.de); © Kristin Magister

Uwe Kockisch 01; Copyright Kristin Magister
Es gelang ihm, an der "Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch""1) in Berlin-Schöneweide einen Studienplatz zu erhalten, erste Engagements bekam er dann nach seinem erfolgreichen Abschluss in Cottbus und Karl-Marx-Stadt (=Chemnitz). Anschließend wechselte er dann an das Ost-Berliner "Maxim Gorki Theater"1), wo er rasch zu einem renommierten Charakterdarsteller avancierte und über zwei Jahrzehnte auf der Bühne stand. Später, nach der "Wende", war er auch für zwei Jahre an der Berliner "Schaubühne am Lehniner Platz"1) tätig, danach arbeitete er als freiberuflicher Schauspieler. Zu seinem Repertoire zählten prägnante Rollen in Klassikern wie beispielsweise Shakespeares "Ein Sommernachtstraum"1) oder Tschechows "Drei Schwestern"1) ebenso wie Figuren in Stücken der Moderne, beispielsweise in "Schlusschor" von Botho Strauß1), "Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten" von Peter Handke1) oder "Alice im Bett" von Susan Sontag1).
  
Zum Film kam Uwe Kockisch Anfang der 1970er Jahre, spielte erste kleine Rolle in DEFA-Streifen wie "Für die Liebe noch zu mager"1) (1974) oder erhielt im Fernsehen unter anderem Parts in "Polizeiruf 110 – Die verschwundenen Lords"1) (1974) und "Die Schwarze Mühle"1) (1975). Nach den DEFA-Produktionen "Lachtauben weinen nicht" (1979) und "Bürgschaft für ein Jahr"1) (1981) hatte er im gleichen Jahr seinen künstlerischen Durchbruch vor der Kamera mit der Rolle des ehemaligen KZ-Häftlings Arnold in "Dein unbekannter Bruder"1), den Ulrich Weiß über Treue und Verrat im antifaschistischen Widerstandskampf voller Irritationen drehte, so dass der Film bei den DDR-Oberen in Ungnade fiel: Uwe Kockischs Spiel ist, wie das Spiel aller großen Schauspieler, überraschend, unvorhersehbar, nie ausrechenbar. Das mag an seinem Mißtrauen gegenüber dem Text (er spielt etwas anderes, als was er spricht), gegenüber allzu eindeutigen Lösungen liegen. Bei den Probeaufnahmen filmten wir die Szene, wie Arnold allein in seinem Zimmer ist, wie ihn die große Einsamkeit befällt angesichts der übermacht der Nationalsozialisten und der Ohnmacht des kleinen Häufchens der Widerstandskämpfer. Im Zimmer hing ein Spiegel. Als Arnold sich ihm nähert, wehrt sich alles in ihm, hineinzuschauen, doch er kommt nicht an ihm vorbei. Da legt er das Ohr an das Glas. Er lauscht in den Spiegel hinein, bedient das Requisit gewissermaßen mit dem falschen Sinnesorgan. Die Einsamkeit, sie konnte nicht tiefer sein. Obwohl von Ideen inspiriert, ist sein Spiel biologisch. Sein Gesicht kann sichtlich verfallen und sich frappierend schnell wieder beleben. Der Wechsel von Spannung und Entspannung erfolgt mühelos. (…) Alles ist reines Spiel – denn je mehr ein Spiel Spiel ist, um so stärker das Lebensgefühl. Als der Film 1982 vor Mitgliedern des SED-Politbüros lief, lautete ihr Urteil: "So waren wir nicht." – Schade… (Quelle: Ulrich Weiß in "Vor der Kamera – Fünfzig Schauspieler in Babelberg", Henschel Verlag Berlin 1995, S. 149) 
Es folgten Rollen in DEFA-Produktionen wie beispielsweise in Helmut Dziubas "Sabine Kleist, sieben Jahre"1) (1982) und "Erscheinen Pflicht"1) (1983), Peter Vogel besetzte ihn in "Die Zeit der Einsamkeit" (1984), Karl-Heinz Heymann in dem Drama "Rabenvater"1) (1985) und Michael Gwisdek in seinem vielbeachteten Regiedebüt "Treffen in Travers"1) (1988); auch auf dem Bildschirm hatte sich der Schauspieler inzwischen als feste Größe etabliert.
Nach der sogenannten "Wende" konnte der Schauspieler im gesamtdeutschen Film seine Wandlungsfähigkeit beweisen, neben regelmäßigen Auftritten in so beliebten Krimi-Reihen wie beispielsweise "Tatort", "Rosa Roth", "Die Straßen von Berlin" oder "Polizeiruf 110" – hier wirkte er schon seit Anfang der 1970er Jahre mit – spielte er prägnante Rollen in TV-Stücken wie "Landschaft mit Dornen" (1992), "Die Narbe des Himmels" (1994) oder "Operation Medusa" (1995); ab 1995 erlangte Kockisch ungeheure Popularität als unrasierter Kommissar "Zappek" in der gleichnamigen TV-Serie → fernsehserien.de.
Der Mann mit dem immer etwas düsteren Gesichtsausdruck beeindruckte die Fernsehzuschauer beispielsweise aber auch ab 1996 zwei Jahre lang als lungenkrebskranker Kriminalhauptmeister Jürgen Pfeiffer in der Serie "Die Wache"1), den tragischen und komischen Geschichten aus dem Alltag einer Großstadt-Wache in Köln. Als eifersüchtiger Kripo-Mann Heinz Bohler, der das Glück von "Geläuterten" bedroht, tauchte er 1999 in Sigi Rothemunds Thriller "Gestern ist nie vorbei" auf, einen Kommissar mimte er beispielsweise auch 2002 in Daniel Helfers TV-Thriller "Ich bring Dich hinter Gitter"2) oder im gleichen Jahr in Matti Geschonnecks "Die Mutter"2) nach dem Roman von Petra Hammesfahr1).

Foto mit freundlicher Genehmigung von Kristin Magister
und Thomas Heubner (www.friedrichshainer-chronik.de); © Kristin Magister

Uwe Kockisch 02; Copyright Kristin Magister
Seit 2003 begeisterte Uwe Kockisch die Krimi-Fans erneut in Literaturverfilmungen – als Commissario Guido Brunetti in den von Sigi Rothemund1) (Regisseur seit Folge 3) in Szene gesetzten spannenden "Donna Leon"-Episoden nach den gleichnamigen erfolgreichen Romanen von Donna Leon1). Ganz in der Tradition seines Vorgängers und Schauspielerkollegen Joachim Król1), kämpfte er (seit Folge 5) besonnen, immer ein wenig melancholisch, gemeinsam mit seinem treuen Helfer Sergente Vianello (Karl Fischer1)) gegen Venedigs Verbrecherwelt: Man sah Kockisch erstmals mit dieser Rolle in der Story "Venezianisches Finale"1) (EA: 23.10.2003), gefolgt von "Feine Freunde"2) (2003), "Acqua alta"1) (2003), "Sanft entschlafen"1) (2004), "Beweise, dass es böse ist"1) (2005), "Verschwiegene Kanäle"2) (2005), "Das Gesetz der Lagune"2) (2006), "Endstation Venedig"2) (2006), "Blutige Steine"2) (2008) und "Die dunkle Stunde der Serenissima"2) (2008). Die Dreharbeiten zu "Wie durch ein dunkles Glas"1) und  "Lasset die Kinder zu mir kommen"1) fanden bereits im Juni 2007 ihren Abschluss, da sie gleich nach Erscheinen der englischen Versionen der Bücher begonnen wurden. Gesendet wurde der 15.  Brunetti-Fall  "Wie durch ein dunkles Glas"2) am 22. Oktober 2009, Fall 16 "Lasset die Kinder zu mir kommen"2) am 7. Oktober 2010. Die Geschichte um "Das Mädchen seiner Träume"2) gelangte am 28. April 2011 zur Ausstrahlung, der 18. Fall "Schöner Schein"3) flimmerte am 14. April 2012 über den Bildschirm. Am 11. Mai 2013 sah man die spannende Geschichte "Auf Treu und Glauben"3), am 1. Mai 2014 mit "Reiches Erbe"3) die 20. Episode dieser erfolgreichen Reihe, die "mit der langjährigen Stammbesetzung gedreht wurde und neben dem Kriminalfall die Problematik "Altern in Würde" aufzeigte."4). Ein ebenfalls brisantes Thema griff die Folge "Tierische Profite"1) (EA: 23.04.2015) auf, diesmal ermittelten Brunetti und sein Team im Umfeld eines mit skrupellosen Methoden arbeitenden Schlachtbetriebes, dessen zwielichtiger Betreiber Maurizio De Rivera (Walter Kreye) in den Focus der Ermittler gerät. Brunettis 22. Fall mit dem Titel "Das goldene Ei"1), in dem sich eine ebenso reiche wie mächtige Familie anmaßt, über Leben und Tod zu entscheiden, ging am 31. März 2016 auf Sendung, rund ein Jahr später folgte die Story "Tod zwischen den Zeilen"3) (EA: 13.4.2017), am 29.03.2018 "Endlich mein"3) und am 18.04.2019 die Folge" Ewige Jugend"3), mit der das 25. Jubiläum dieser erfolgreichen Reihe gefeiert werden konnte. Abgedreht war inzwischen ein weiterer "Donna Leon"-Fall mit dem Titel "Stille Wasser"1) (EA: 25,12,2019), hier "lernt Brunetti einen alten Mann kennen, der schon mit seinem Vater ruderte: den Bienenzüchter Davide Casati (Hermann Beyer). Ihre aufkommende Freundschaft findet ein jähes Ende, als Brunetti nach einem Sturm die Leiche Casatis findet. Dass der seeerprobte Einheimische ausgerechnet in der Lagune ums Leben kam, lässt dem Commissario keine Ruhe. Brunetti will ein Verbrechen nicht ausschließen, denn Casati lag im Streit mit benachbarten Gemüsebauern, deren Pestizide angeblich seine Bienen vergifteten. Eine andere Spur führt in die Vergangenheit und zu einem noch größeren Umweltskandal. Um den rätselhaften Fall zu lösen, lässt sich Brunetti diensttauglich schreiben – und setzt seine Gesundheit aufs Spiel." (Quelle: daserste.de) Dies war zugleich der letzte Einsatz von Kockisch als Commissario Brunetti, nach 16 Jahren bzw. 22 Fällen verabschiedete sich der Schauspieler von dieser Rolle, da die ARD die populäre Krimireihe 19 Jahre nach der Premiere des ersten Falls "Vendetta"1) (EA: 12.10.2000) einstellte. "Als die "Degeto"1) im November das Ende der "Donna-Leon"-Verfilmungen bekannt gab, las sich die Pressemitteilung eher wie eine Sammlung von Argumenten für eine Fortsetzung. Auf die Nachfrage, warum diese "besondere Erfolgsgeschichte" denn nun beendet werde, gab es von der ARD-Tochter wie auch vom Produktionsunternehmen die reichlich unbefriedigende Antwort, es handele sich um eine gemeinsame Entscheidung von "ARD Degeto", Donna Leon und "UFA Fiction"1). Eine Begründung erfolgte nicht." wird bei tittelbach.tv notiert → siehe auch die Infos zu den "Donna Leon"-Krimis bei Wikipedia.
 
Doch Uwe Kockisch ist nicht nur "Ordnungshüter", auch mit Figuren wie der des "Jurek B" in Frank Beyers Verfilmung der Manfred-Krug-Biografie "Abgehauen"1) (1998) überzeugt er die Zuschauer. In Roland Suso Richters vielfach ausgezeichnetem Thriller "Der Tunnel"1) (2000) etwa spielt er den Oberst Krüger, der alles daransetzt, die Fluchtpläne von Heino Ferch1) zu durchkreuzen. In "Opferlamm – Zwischen Liebe und Hass" (2001) mimt Uwe Kockisch einen Knastbruder auf freiem Fuß, der für seine Rachegelüste seinen eigenen Sohn als Köder missbraucht. (…)  Eine seiner Bösewicht-Rollen hat Kockisch als verwundeter Einbrecher (Bauchschuss) in dem Krimi "Die Datsche"2) (2002). (Quelle: prisma.de
Zu Kockischs weiteren Fernsehproduktionen zählt auch der zwielichtige Werner Horn und Vorgesetzte von Ermittler Tom Rehberg alias Helmut Zierl1) in Sigi Rothemunds "Rotlicht – Die Stunde des Jägers" (2002) sowie der Arzt Dr. Ehnert in dem Episoden-Thriller "Geheimnisvolle Freundinnen" unter der Regie von Oliver Elias und Uljana Havemann. In Thomas Schadts beeindruckenden Doku-Drama "Carola Stern – Doppelleben" (2004), welches nach dem autobiografischem Bestseller der Schriftstellerin und ehemaligen Redakteurin entstanden war, überzeugte er als Ehemann Carola Sterns (Maria Simon1)/Renate Krößner), dem in der DDR politisch verfolgten Kommunisten Heinz Zöger. Nach seinem Auftritt in Sigi Rothemunds Thriller "Erinnere dich, wenn du kannst!" (2005) zeigte er in der ZDF-Produktion "Die Nachrichten"1) (2005) einmal mehr, dass er auch düstere Figuren glaubwürdig zu interpretieren weiß: Das Stück, welches Matti Geschonneck1) nach dem gleichnamigen Roman des Journalisten Alexander Osang1) in Szene setzte, erzählt die Erlebnisse des fiktiven ostdeutschen Nachrichtensprechers Jan Landers (Jan Josef Liefers1)) im Hamburgs Medienschickeria Mitte der 1990er Jahre. Kockisch mimte den schmierigen Brandenburger Lokalreporter Thomas Raschke, der mit allen Mitteln versucht, an Informationen über Landers vermeintliche Stasi-Zugehörigkeit heranzukommen und sich mit der SPIEGEL-Redakteurin (Dagmar Manzel1)) einen Wettlauf um mögliche Akten, vage Gerüchte und die bessere Geschichte lieferte. Danach erlebte man ihn in dem von Dominik Graf in Szene gesetzten Polizeithriller "Eine Stadt wird erpresst"2) (2006) sowie neben Jürgen Vogel1) und Iris Berben in Matti Geschonnecks Thriller "Duell in der Nacht"1) (2007). Für seine darstellerische Leistung in "Eine Stadt wird erpresst" wurde Kockisch 2008 mit dem "Adolf Grimme Preis"1) in der Kategorie "Fiktion" als "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet.
 
Mit einer durchaus sympathischen, wenn auch diesmal melancholisch angehauchten Figur sah man Kockisch Mitte Dezember 2008 in dem besinnlichen Weihnachts-Melodram "Wenn wir uns begegnen"1), mit dem die Einsamkeit vieler Menschen gerade am Heiligen Abend thematisiert wurde. Regisseur Sigi Rothemund ließ in der episodenhaften Inszenierung die Personen in einem Krankenhaus agieren, in dem unterschiedlichste Menschen und Schicksale aufeinandertreffen. Kockisch spielt den renommierten Chefarzt und Neurologen Professor Dr. Max Singer, der vor genau zwei Jahren seine Frau bei einer Hirntumor-Operation verlor und seither, von schweren Schuldgefühlen gequält, nicht mehr operiert hat. Es ist der 24. Dezember: In der Notaufnahme eines Kreiskrankenhauses bereitet man sich auf eine turbulente Nacht vor. Zum Team gehören: Chefarzt Professor Singer, der seine Frau verloren hat und sich seither noch mehr in die Arbeit stürzt, und die Chirurgin Hannah Cornelsen (Muriel Baumeister1)), die über der Arbeit vergessen kann, dass sie und ihr Mann (Stephan Kampwirth1)) sich auseinandergelebt haben. Durch die Begegnungen mit den verschiedenen Schicksalen unterschiedlichster Patienten – wie der einsamen Frau Ferber (Rosemarie Fendel) oder dem betrunkenen Weihnachtsmann (Michael Gwisdek) – haben sie und alle in dieser Nacht in der Notaufnahme gestrandeten Menschen die Chance, auch privat wieder ihr Glück zu finden. (Quelle: .prisma.de)
Es sind meist jedoch ambivalente, scheinbar integre Figuren, denen Kockisch Kontur verleiht, so auch der Revierleiter Neumann, der in dem Krimi "Blutige Stadt"1) aus der vielgepriesenen, losen ZDF-Reihe "Nachtschicht"1) in kriminelle Machenschaften verwickelt ist. Eindrucksvoll seine Darstellung eines gewissenlosen Mannes, der mit Drogenhändlern paktiert, nach außen jedoch den knallharten Polizisten mimt. Der Ende Januar 2009 gezeigte Thriller "hat es wieder in sich: Ambivalente Charaktere, gute Story, hervorragende Darsteller und Spannung pur.", meint prisma.de und weiter kann man lesen: "Bereits 2003 präsentierte Regisseur Lars Becker mit "Amok" die gelungene Auftaktfolge seiner losen Kriminalfilm-Reihe "Nachtschicht", die zum besten und spannendsten gehört, was die deutsche TV-Landschaft zu bieten hat."
"Ein Dorf schweigt"1) hieß der am 9. April 2009 im ZDF ausgestrahlte Fernsehfilm mit Katharina Böhm1) und Uwe Kockisch in den Hauptrollen, mit dem die Geschichte einer Flüchtlingsfamilie nach dem Zweiten Weltkrieg erzählt wurde, die in einem kleinen Bauerndorf in Nordhessen einquartiert wird. Das von Regisseur Martin Enlen nach einem Drehbuch von Henriette Piper inszenierte fiktive Vertriebenendrama gab einen authentischen Einblick in die damals entbehrungsreiche Nachkriegszeit, als Millionen von Deutschen aus den besetzten Ostgebieten nach Westen zogen. Kockisch überzeugte einmal mehr als grimmiger Pfarrer Carl Beppler, der im Frühjahr 1945 Johanna Dawe (glänzend gespielt von Katharina Böhm), deren zwei Kindern und dem elternlosen Heinz (Frederick Lau1)) zunächst die Unterkunft verweigert. Am Beispiel eines hessischen Dorfes erzählt der ZDF-Spielfim mit kleinem Budget und großartigen Schauspielern von der Unmöglichkeit eines Neuanfangs, solange das Alte nicht verarbeitet ist. Ohne emotionalen Bombast, fast spröde erzählt er von hoch traumatisierten Kriegsheimkehrern, die nicht mehr in ihre alten Rollen passen, von der Schuld der Denunzianten, die mit Kriegsende nicht einfach beglichen sein kann, und von einem Pfarrer, der Vergebung predigen muss, aber im Hass verharrt. (Quelle: www.focus.de; siehe auch www.dieterwunderlich.de)
 
In dem sehenswerten ZDF-Krimi "Mordshunger"2) aus der Reihe "Lutter"1) tauchte Kockisch am 17. Oktober 2009 neben dem ehemaligen Brunetti-Darsteller Joachim Król1) auf, der seit einiger Zeit als eigenwilliger Essener Ruhrpottkommissar Furore machte. Kockisch mimte den Currywurstbuden-Betreiber Klaus Siegener, Bruder des Mordopfers, der bald in den Focus der Ermittlungen rückt. "Hoffnung für Kummerow"2) lautete der Titel eines Fernsehfilmprojekts mit Uwe Kockisch, welches der NDR, Saxonia Media und der Kultursender ARTE realisierten. Die von Jan Ruzicka inszenierte Ossi-Tragikomödie wurde vorab am 17. Juli 2009 auf ARTE ausgestrahlt, fand dann jedoch zunächst den Weg in kleinere Kinos. Am 10. August 2010 gab es die erste Sondervorführung vor über 300 Gästen im Berliner Kino "Babylon" in Anwesenheit der Schauspieler Henry Hübchen, Dagmar Manzel1), Christine Schorn und Victor Schefé1) sowie des Regisseurs Jan Růžička1); weitere rund 30 Kinovorführungen schlossen sich bis Ende 2010 an. Neben Henry Hübchen und Dagmar Manzel war auch Uwe Kockisch mit einer Hauptrolle zu sehen, Hübchen spielte den Bürgermeister von Kummerow, Oskar Kubiczek, ein Mann mit Visionen und Durchhaltevermögen, der vor einer schier unlösbaren Aufgabe steht: Er muss Arbeitsplätze für seine Mitbürger schaffen – und das in einer Gegend, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Praktisch alle Einwohner Kummerows sind arbeitslos, die Jugend ist komplett in den Westen abgewandert und die Geburtenrate geht gegen Null. Als sogar Oskars Ehefrau Irmgard (Dagmar Manzel) sich gen Westen davonmachen will, muss er sich etwas einfallen lassen. Doch die sturen Mitbürger aus ihrer Lethargie zu reißen, ist für Oskar und seinen Freund Niels Lause (Uwe Kockisch) eine ziemliche Herausforderung. Nur ganz allmählich begreifen die Einwohner von Kummerow, dass sie etwas tun müssen gegen ihre Misere – und eine Regatta gegen den Ruderclub des Erzfeindes Zechin ist erst der Anfang … (Quelle: presseportal.de)
In dem provokativen, ambivalent beurteilten SAT.1-Event-Zweiteiler "Die Grenze"1) (EA: 15./16. 03.2010) spielte Kockisch unter der Regie von Roland Suso Richter neben Benno Fürmann1), Thomas Kretschmann1), Marie Bäumer1), Anja Kling1) und Katja Riemann1) eine der Hauptrollen und verlieh dem DDR-Nostalgiker bzw. sozialistischer Rädelsführer Erich Manz in in diesem bedrückend-futuristischen Fernsehfilm glaubwürdige Züge → siehe auch die Artikel bei  www.zeit.de und www.spiegel.de.
Beendet waren die Dreharbeiten zu einer historischen ARD-Familienserie mit dem Titel "Weissensee"1), die am 1. September 2009 in Berlin und Umgebung begonnen hatten. Für diese politische Familiensaga, angesiedelt in Ost-Berlin Anfang der 1980er Jahre, standen unter der Regie von Friedemann Fromm1) neben Uwe Kockisch unter anderem Katrin Sass1), Hannah Herzsprung1) und Florian Lukas1) vor der Kamera, Kockisch gab den hohen Stasi-Offizier Hans Kupfer. "Die Serie ist konzipiert für sechs Folgen mit der Option, die Familiengeschichte bis zum Mauerfall und darüber hinaus mit Zeitsprüngen weiterzuerzählen" berichtete das ARD-Presseportal, am 14. September 2010 wurde die erste Folge zur besten Sendezeit ausgestrahlt; die weiteren fünf 50-minütigen Teile folgten jeweils Dienstags bis 19. Oktober 2010. "Friedemann Fromm drehte mit toller Besetzung eine eindringlich inszenierte und gespielte Familienserie. übrigens die erste nach der Wende, die in der DDR spielt. (…) Mit "Weißensee" erzählt er nach den Drehbüchern von Annette Hess1) ("Die Frau vom Checkpoint Charlie"1), "Haltet die Welt an"1)) eine Familiengeschichte in der DDR der Achtzigerjahre. Ob die Geschichte bis zum Mauerfall und darüber hinaus weiter erzählt wird, hängt von der Resonanz und den Einschaltquoten ab. Die Option ist vorhanden – so die Produktionsfirma."4). Am 17. September 2013 ging dann die zweite Staffel mit weiteren sechs Folgen an den Start, knüpfte sechs Jahre später im Ost-Berlin von 1987 an die Handlung von "Am Ende des Tages" (EA: 19.10.2010) an. Noch vor Ausstrahlung dieser zweiten Staffel begannen laut medienmagazin.de Ende Juli 2013 die Planungen der Dreharbeiten zu einer dritten Staffel mit ebenfalls sechs Folgen → siehe auch fernsehserien.de.
Fototermin (04.11.2014) am Film-Set der ARD-Serie "Weissensee": v.l.n.r.: Ruth Reinecke als Marlene Kupfer, Uwe Kockisch als Hans Kupfer, Florian Lukas1) als Martin Kupfer, Jörg Hartmann als Falk Kupfer und Anna Loos als dessen inzwischen geschiedene Ehefrau Vera. Urheber: Ralf Roletschek (www.fahrradmonteur.de); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: GNU Free Documentation License, Version 1.2. Dieses Bild ist nicht gemeinfrei.Es ist zwar frei benutzbar aber gesetzlich geschützt. Die dritte Staffel dieser großartigen DDR-Serie flimmerte dann am 29./30.09./01.10.2015 September mit je zwei Doppelfolgen über die Bildschirme, begann mit dem 9. November 1989, dem Tag des Falls der Berliner Mauer, und reichte bis zur Stürmung der Stasizentrale im Januar des Folgejahres. Regisseur Friedemann Fromm präsentierte überwiegend die bekannte Stammbesetzung, Kockisch trat somit einmal mehr als Stasi-Offizier Hans Kupfer in Erscheinung, der jedoch im Gegensatz zu seinem Sohn Falk (Jörg Hartmann) die Zeichen der Zeit erkannt hat. Die 3. Staffel erhielt am 8. April 2016 den "Grimme-Preis"1) in der Kategorie "Fiktion".

Fototermin (04.11.2014) am Film-Set der ARD-Serie "Weissensee": v.l.n.r.: Ruth Reinecke1) als Marlene Kupfer, Uwe Kockisch als Hans Kupfer, Florian Lukas1) als Martin Kupfer, Jörg Hartmann1) als Falk Kupfer und Anna Loos1) als dessen inzwischen geschiedene Ehefrau Vera.
Urheber: Ralf Roletschek (www.fahrradmonteur.de); Quelle: Wikimedia Commons
Lizenz: GNU Free Documentation License, Version 1.2. Dieses Bild ist nicht gemeinfrei.
Es ist zwar frei benutzbar aber gesetzlich geschützt; mehr zur Lizenz siehe hier

Die 4. Staffel der preisgekrönten Serie wurde zwischen dem 8. und 10. Mai 2018 zu je zwei Doppelfolgen gesendet. Angesiedelt in der "Nach-Wende"-Zeit bzw. zwischen dem Mauerfall und der Wiedervereinigung wird das Familienoberhaupt Hans Kupfer zunehmend von Selbstzweifeln geplagt und will sich seiner Vergangenheit stellen. "Die ungeheure Dynamik der Ereignisse des Jahres 1990 in der DDR fordert jeden Einzelnen der Stasifamilie Kupfer heraus. Fragen von Schuld und Sühne und wie Täter und Opfer in Zukunft zusammenleben, kann keiner von ihnen ausweichen." notierte der MDR →  daserste.de.
  
Am 15. Dezember 2010 gelangte in der ARD ein ungewöhnlicher Film mit dem Titel "Morgen musst Du sterben"1) zur Ausstrahlung. In der packenden Geschichte nach einem Drehbuch von Niki Stein1) (auch Regie) stellte Uwe Kockisch den emeritierten Professor für Städtebau Johannes Ganten dar, der 24 Stunden um sein Leben bangt – in seinem Briefkasten hat er einen Zettel mit den Worten "Morgen musst Du sterben!" gefunden. Der Zuschauer wurde von der nicht zuletzt wegen der Kameraführung fast surreal anmutenden Story gefesselt, bangte mit dem Mann, der in einen Strudel unerklärlich-seltsamer Ereignisse geriet, die sein ganzes bisheriges Leben verändern. Der kammerspielartig anmutende Film mit kriminalistischen Züge fesselte die Zuschauer bis zum Schluss, nicht zuletzt wegen eines brillant aufspielenden Uwe Kockisch, an der Seite einer ebenso großartigen Schauspielerriege wie Matthias Habich, Susanne Lothar, Eleonore Weisgerber und Gisela Schneeberger1). "Mit einem starken Darsteller-Ensemble inszenierte Niki Stein, eigentlich Nikolaus Stein von Kamienski, nach eigenem Drehbuch den kafkaesken Albtraum als Psychothriller mit schwarzhumorigen Momenten. (…) Hier zeigt Hauptdarsteller Uwe Kockisch, der normalerweise als Donna Leons Kommissar Brunetti durch die Lagunenstadt Venedig streift, einmal mehr, dass er zu Deutschlands besten Charakterdarstellern zu zählen ist." notiert prisma.de. Ein weitere TV-Produktion mit Kockisch in der Hauptrolle war der bereits 2008 gedrehte Krimi von Thorsten Näter "Eine Nacht im Grandhotel"3): Im luxuriösen Hamburger Grandhotel hat Hoteldetektiv Paul Sander (Uwe Kockisch) alle Hände voll zu tun. Er ermittelt gegen einen Weindieb, beruhigt einen renitenten Gast, besänftigt eine gealterte Diva und trifft auch seine große Liebe Greta Moreno (Barbara Auer1)) wieder. Auf die hat es ein Killer abgesehen …4); Erstausstrahlung in der ARD war der 5. Januar 2011. 
Danach zeigte er sich in dem von Sigi Rothemund vor exotischer Kulisse inszenierten spannenden Story "Ein Schatz fürs Leben – Abenteuer in Panama" (EA: 13.03.2011) als skrupelloser Carlos Ortega. Prisma.de notiert: "Das von Traumschiff-Erfinder Wolfgang Rademann1) produzierte Abenteuer bietet aufregende und spannende Charaktere, hochkarätige Besetzung, exotische Landschaft – gedreht wurde an Originalschauplätzen in Panama – und eine große Love-Story." In dem sehenswerten ZDF-Thriller "Spreewaldkrimi – Die Tränen der Fische"1) (EA: 28.03.2011), in dem Matthias Koeberlin1) als Staatsanwalt Matthias Panasch mit seinem ersten Mordfall konfrontiert wird, kam Kockisch als der einstige Ganove Harry Ritter daher, der 15 Jahre lang wegen Mordes bei einem Überfall auf ein Juweliergeschäft im Gefängnis gesessen hatte, sich nun endlich mit seinem Sohn Matthias aussöhnen will, aber durch einen Mordfall erneut in das Visier der Ermittler gerät. In weiteren Rollen waren Henry Hübchen als Ritters ehemaliger Kumpan sowie natürlich Christian Redl als der ermittelnde, wortkarge Kommissar Krüger zu sehen. In der von Bernd Fischerauer inszenierte Familiengeschichte "Salto Vitale"2) (EA: 09.09.2011) mit Jutta Speidel als seiner gestandenen Filmehefrau Manuela, die mit der Tatsache konfrontiert wird, dass ihr vergötterter Mann Tino (Kockisch) eine Geliebte hat und nach ersten dem Schock ein ganz neues Leben für sich entdeckt. Diesmal war er nicht der "harte Kerl", sondern musste hilflos zusehen wie seine Frau von Italo-Machos wie dem gut aussehenden Tanzlehrer Omero (Cosimo Fusco) umgarnt wird.
Kockisch stand als gefürchteter Raubritter für "Jorinde und Joringel"1) vor der Kamera, mit der die ARD ihre erfolgreichen Märchenverfilmungen fortsetzt. Die Erstausstrahlung erfolgt in der Reihe "Sechs auf einen Streich"1) im Weihnachtsprogramm 2011. Als "spannenden, vorzüglich gespielten und dicht inszenierten (Fernseh-)Kriminalfilm, der auf grelle visuelle Effekte verzichtet und sich ganz auf die Auslotung der Charaktere konzentriert." bezeichnet das "Lexikon des Internationalen Films" den von Matti Geschonneck inszenierten Thriller "Tod einer Polizistin"1) (EA: 14.01.2013). Kockisch trat hier neben dem Protagonisten Götz George – dieser spielte den pensionierten Hauptkommissar Bruno Theweleit, der vor 15 Jahren den Kriminellen Frank Keller (Jürgen Vogel1)) hinter Gitter brachte – als Theweleits einstiger Kollege Günther Lehmann in Erscheinung und überzeugte mit dieser Figur einmal mehr als kaltblütiger "Finsterling". Als sich Keller gewaltsam und brutal einer weiteren Sicherungsverwahrung entzieht, kommen Ungereimtheiten ans Licht und schließlich wird – nicht zuletzt durch den engagierten Einsatz der jungen Polizeianwärterin Lena Frey (Rosalie Thomass1)) – die ganze Wahrheit aufgedeckt, in die Theweleit und Lehmann verstrickt sind. "Götz George und Jürgen Vogel, die hier als erbitterte Gegner erstmals gemeinsam vor der Kamera standen, drücken diesem Thriller ihren Stempel auf." notiert prisma.de.
Danach drehte Kockisch zusammen mit Christine Schorn als Partnerin die MDR/ORF-Produktion bzw. Komödie "Konrad & Katharina"2) (Regie: Franziska Meletzky1)): Nach einem halben Leben treffen sich Konrad und Katharina im Rentenalter zufällig wieder. Endlich steht ihrer Liebe, die damals unmöglich schien, nichts mehr im Weg. Fast nichts, denn Konrad verliert sein Augenlicht und droht zu erblinden, die teure Behandlung kann er sich jedoch nicht leisten. Da bringt der kleine Georg (Kieran West), um den sich Katharina oft kümmert, die beiden auf eine Idee: Konrad und Katharina sollen ihn entführen! So bekommt Georg die Aufmerksamkeit seiner ständig arbeitenden Eltern wieder und mit dem Lösegeld kann Konrad seine Operation zahlen. Die reinste Win-Win Situation! (Quelle: www.ziegler-film.com) Die Erstausstrahlung erfolgte am 3. Dezember 2014 bei ORF 2, ein Sendetermin in der ARD war erst am 23. Dezember 2015.
Anfang September 2013 begannen die Dreharbeiten zu dem AIDS-Drama "Unter der Haut"3), vom NDR realisiert unter der Regie von "Emmy Award"- und "Grimme Preis"-Trägers Friedemann Fromm1). Der NDR schreibt in einer Pressemitteilung zur Handlung: "Die Karriere von Martin Siedler (Friedrich Mücke1)) geht steil nach oben. Als erfolgreicher Pressereferent in einem führenden Pharma-Unternehmen genießt er das Vertrauen seines Chefs Walter Lange (Uwe Kockisch). Was Martin nicht ahnt: Das vermeintliche Wundermittel seiner Firma, für das er die Werbetrommel rührt, trägt den Tod in sich. Gerade als ihn seine Frau Sabine (Karoline Schuch1)) mit der Nachricht von ihrer Schwangerschaft überrascht, stößt Martin auf eine geheime, interne Studie. Sein Chef weiß offenbar um die Gefahr des Medikaments. Wie soll Martin mit seinem Wissen umgehen? Wird seine Frau ihn unterstützen, wenn er an die Öffentlichkeit geht und dabei alles riskiert? Erst als Martin am eigenen Leib die Gefahren des Medikamentes erfährt, ist er bereit, den Kampf aufzunehmen." Erstmals gezeigt wurde der Film am 29. September 2014 im Rahmen des "Filmfestes Hamburg", die Ausstrahlung in der ARD erfolgte am 2. Dezember 2015.
Einmal mehr eine beachtenswerte darstellerische Leistung lieferte Kockisch in dem von Matti Geschonneck in Szene gesetzten ZDF-Psychothriller "Ein Kommissar kommt zurück"3) (EA: 23.01.2017) ab, erzählt wurde die fesselnde Geschichte des gerade frisch pensionierten Hauptkommissars Kovak (Kockisch), den ein 20 Jahre zurückliegender brutaler Mord an einem kleinen Mädchen nicht los lässt. Er setzt sich erneut auf die Spur des damals dringend Verdächtigen Michael Adam (Sylvester Groth1)), einem angesehenen Physik-Professor der Universität Greifswald. Kovak beginnt ein subtiles, psychologisch ausgefeiltes Katz-und-Maus-Spiel, um Adam in die Enge zu treiben. "Ein Kommissar kehrt zurück" ist mehr Drama als Krimi, angelegt als ein spannendes Duell zweier kantiger, eigenwilliger Männer, beide Profis in ihrem Fach. (…) Dass im Gegensatz zu den Akteuren die Schauspieler, Kockisch und Sylvester Groth, auf Augenhöhe agieren, trägt zum großen Sehvergnügen dieses äußerst dramatisch endenden Fernsehfilms bei. kann man bei tittelbach.tv lesen. Und die "Frankfurter Allgemeine" ( → www.faz.net) schreibt: "Mit hoher Präzision und feinen Nuancen spielt Uwe Kockisch den frisch pensionierten, starrsinnigen Hauptkommissar Kovak, der aller Polizeiarbeit überdrüssig zu sein scheint." → siehe auch die Kritiken bei welt.de und tagesspiegel.de.
Dass Kockisch zu den herausragenden Schauspielern des Landes zählt, bewies er mit der Rolle des Martin Seger in dem bewegenden Ehedrama "Was ich von dir weiß"3) (EA: 28.08.2017): "Nichts." Das wäre die erschütternde Antwort auf den Titel dieses Dramas über eine Ehe, die nur scheinbar erst nach über vierzig Jahren scheitert; in Wirklichkeit ist das Paar schon seit zwanzig Jahren jeder für sich vereinsamt. Isabel Kleefelds ZDF-Fernsehfilm "Was ich von dir weiß" ist aus vielerlei Gründen äußerst sehenswert, aber herausragend ist vor allem das Schauspielertrio Thekla Carola Wied, Uwe Kockisch und August Zirner1). Die Handlung ist von bemerkenswerter Komplexität und Tiefe, die Bildgestaltung von großer Sorgfalt. schreibt Tilmann P. Gangloff bei tittelbach.tv. Und bei www.faz.net konnte man lesen: "Grimme-Preis-Trägerin Isabel Kleefeld1) (…) hat mit dieser melancholischen, dank hervorragender Schauspieler höchst glaubhaften Tragödie eine bemerkenswert komplexe, präzise und tiefschürfende Reflexion über die Abgründe innerhalb einer Partnerschaft realisiert." → siehe auch presseportal.de
Ganz auf Kockisch zugeschnitten war das ARD-Drama "So weit das Meer"3) (EA: 15.04.2019) mit dem eher irreführenden Untertitel "Ein Küstenkrimi". zdf.presseportal schreibt: "Vor 15 Jahren erschoss Wolf Harms (Kockisch) den Vergewaltiger seiner damals 16-jährigen Tochter Jette (Katharina Schüttler1)) und wurde verurteilt. Wieder in Freiheit fällt es ihm schwer, sich wieder in das Familienleben zu integrieren – zu viel Zeit ist vergangen. Vor allem zu Jettes Sohn Nils (Junis Marlon1)), der bei der Vergewaltigung gezeugt wurde, kann Harms keine Beziehung aufbauen. Wolf hat durch die Tat Familien zerstört. Die Mutter des Getöteten (Suzanne von Borsody1)) kann Wolf nicht verzeihen. Inzwischen kämpft sie auch um das Leben ihrer krebskranken Tochter (Katharina Schlothauer1)), der nur noch eine Stammzellenspende helfen kann." Schon bald muss der wortkarge und in sich gekehrte Harms erkennen, dass seine damalige Tat ein schwerer Fehler war und er macht sich auf die Suche nach dem wahren Täter … ""So weit das Meer" ist daher vor allem ein Schauspielerfilm. Uwe Kockisch, äußerlich reglos, hat das nötige Charisma, um allein mit seiner Ausstrahlung anzudeuten, was sich hinter Harms’ Reserviertheit abspielt." meint Tilmann P. Gangloff bei tittelnach.tv.
Am 27. Februar 2020 tauchte Kockisch in dem Dauerbrenner "Der Bergdoktor"1) mit Hans Sigl1) als stets verständnisvollem und kompetenten Dr. Martin Gruber auf und mimte in der Folge "Verlorene Seelen" den wortkarg-misanthropischen Rentner bzw. Anwalt Johann Eichholz. Während eines Spaziergangs mit seinem Hund bewahrt dieser "die suizidgefährdete Maja (Janina Fautz1)) vor dem Äußersten. Auf dem Heimweg braucht er dann plötzlich selbst Hilfe, als er sich den Fuß verletzt. Maja alarmiert Martin, der Herzprobleme bei Eichholz feststellt …" notiert fernsehserien.de.
Die Geschichte einer ungewöhnlichen Begegnung erzählte die Geschichte "Martha & Tommy"3) (EA: 24.02.2021), in dessen  Mittelpunkt die einstige Ärztin bzw. die alleinstehende, hilfsbereite Martha (Senta Berger) und der Student Tommy (Jonathan Berlin1)) standen. Uwe Kockisch spielte als Max den Freund von Martha, der einen Boxclub in St. Pauli betreibt. Als der Student Tommy (Jonathan Berlin1)) mit seinem kleinen Bruder (Emile Chérif) in Marthas Mietshaus einzieht, will sie sich nun auch um ihre neuen Nachbarn kümmern. Sie stößt jedoch bei Tommy, der nachts mit illegalen "Mixed-Martial-Arts"1)-Kämpfen den Lebensunterhalt verdient, auf Ablehnung. "Es sind schon sehr krasse Gegensätze, die in dem ARD-Fernsehfilm "Martha & Tommy" aufeinanderprallen. Hier das harmoniegeschwängerte Wohlfühlambiente der älteren Dame, dort die testosterongeladenen Fight-Clubs, in denen sich der Jungspund Körper & Gesundheit ruiniert. Aber zwei Herzen schlagen auch in der Brust der beiden titelgebenden Charaktere. Tommy ist nicht der geborene Knochenbrecher; er ist nicht nur gut im Ring, sondern auch ein hochtalentierter Pianist, versucht jedoch alles, was ihn an seinen Vater (Peter Lohmeyer1)) erinnert, aus seinem Leben zu tilgen. (…) Jonathan Berlin und Senta Berger setzen die differenzierte Gefühlspolitik ihrer Charaktere treffsicher um. Aber auch die Nebenrollen sind mit Kockisch und Lohmeyer als markante Schweiger exzellent besetzt." urteilt tittelbach.tv. Und für filmdienst.de war die von Petra Katharina Wagner1) in Szene gesetzte Produktion ein "wuchtiges Drama um den Wert von Freundschaft, dessen atmosphärische Bandbreite zwischen brutalen Boxszenen und sanfter Emotionalität liegt. Mitunter etwas überladen, lebt der Film von ausgezeichneten Darstellern." 
Mit dem von Ed Herzog1) in Szene gesetzten Film "3 ½ Stunden"1) (EA: 07.08.2021) wurde das Schicksal einiger (fiktiver) Menschen thematisiert, die sich am Tag des Mauerbaus1) am 13. August 1961 in einem Interzonenzugs von München über Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Ludwigsstadt auf der Heimreise nach Ost-Berlin befinden. Als sie im Radio davon hören, dass die DDR abgeriegelt wird, stehen sie vor einer schwierigen, lebenswichtigen Entscheidung – sollen sie den Zug und damit ihre Heimat verlassen bzw. im Westen bleiben? Zu den Personen gehört auch die das Ehepaar Gerd und Marlis Kügler (Jan Krauter/Susanne Bormann1)) mit ihren beiden Kindern – Marlis ist eine linientreue DDR-Bürgerin und Tochter des Volkspolizei-Offiziers Paul Fuchs (Uwe Kockisch), der an seinem Geburtstag auf die Familie wartet … "Ein weiteres Qualitätsmerkmal dieses Films, der gern auch 120 Minuten hätte dauern dürfen, ist die Auswahl der Mitwirkenden. Der einzige Star, Uwe Kockisch, spielt nur eine Gastrolle (…). Bis auf ein paar kleine Momente, als einige Mitwirkende allzu vielsagende Blicke aufsetzen, ist Herzogs Arbeit mit dem Ensemble vorzüglich." merkt Thomas Gehringer bei tittelbach.tv an-
Das Fernsehjahr 2021 beschloss Kockisc mit dem Krimi "Borchert und der verlorene Sohn"1) (EA: 30.12.2021) aus der ARD-Reihe "Der Zürich-Krimi"1) mit Christian Kohlund als Wirtschaftsanwalt (ohne Lizenz) Thomas Borchert. Hier war er der Leiter eines erfolgreichen Biotech-Unternehmens bzw. der dominante Vater Antonius Bildermann, der seinen alten Freund Borchert bittet, einen Ehevertrags für sich seine neue Lebensgefährtin (Idil Üner) aufzusetzen, Doch kurz darauf wird Bildermanns ältester Sohn Julius (Johannes Meister) Opfer eines Entführungsfalls und die spannende Geschichte kommt so richt ins Rollen. Der Film (…) "ist jedoch im Vergleich zu anderen Donnerstagskrimis im "Ersten" von überdurchschnittlicher Qualität. Dazu trägt auch das Ensemble bei. Uwe Kockisch ist eine formidable Besetzung für die Rolle des Patriarchen, dem er eine interessante Ambivalenz verleiht: herzlich als Freund, streng als Vater, aber unnachgiebig, wenn's um die Firma geht; deshalb ist Bildermann senior alles zuzutrauen." notiert tittelbach.tv  → Übersicht TV-Produktionen.
    
Auf der Leinwand präsentierte sich Uwe Kockisch in den letzten Jahren unter anderem 1992 als Ludwig Kollenbey in Roland Gräfs Krimi "Die Spur des Bernsteinzimmers"1), 1998 als Winne in Michael Gwisdeks "Das Mambospiel"5), 2001 konnte man ihn als Toni Kohlmann in in Edward Bergers Romanze "Frau2 sucht HappyEnd"5) erleben. Bernd Michael Lade besetzte ihn mit einer profilierten Nebenrolle in seinem Thriller "Null Uhr 12"5), in Carsten Fiebelers kammerspielartigen Drama "Die Datsche"2) (2002) stand er als Gangster Asche vor der Kamera sowie erneut unter der Regie von Carsten Fiebeler in dessen Ost-West-Komödie "Kleinruppin Forever"1), die im Frühjahr 2004 in die Kinos kam. In seinem jüngeren Kinofilm, dem RAF-Drama "Schattenwelt"2) (2008) von Regisseurin Connie Walter zeigte er sich neben Franziska Petri1), Ulrich Noethen1) und Eva Mattes als verdeckter Fahnder auf der Spur der RAF1). Der Streifen war als deutscher Wettbewerbsbeitrag beim 3. Filmfest von Rom (22. – 31. Oktober 2008) vertreten. Danach drehte Kockisch das Drama "Die Besucher"5) (Kinostart: 31.01.2013) und spielte er zusammen mit Corinna Kirchhoff1) das Elternpaar von Karla (Anjorka Strechel1)), Arnolt (Jakob Diehl) und Sonni (Anne Müller), deren Lebensunterhalt er fortan nicht mehr finanzieren kann. Der väterliche Besuch und die Botschaft bringt das Leben der Kinder vollständig durcheinander. In "Rubinrot"1) nach dem gleichnamigen ersten Band der "Liebe geht durch alle Zeiten"-Trilogie von Kerstin Gier1), gehörte Kockisch als Falk de Villiers zur Besetzung der von Felix Fuchssteiner in Szene gesetzten Fantasy-Geschichte. Neben Jungschauspielern wie Maria Ehrich1) (Gwendolyn Shepherd), Jannis Niewöhner1) (Gideon de Villiers, Gwendolyns Freund) oder Laura Berlin1) (Charlotte, Gwendolyns Cousine) sah man renommierte Stars wie Veronica Ferres1) (Grace, Gwendolyns Mutter), Katharina Thalbach1) (Großtante Maddy), Axel Milberg1) (Gwendolyn Großvater Lucas Montrose), Gottfried John (Dr. White), Rüdiger Vogler (Mr. George), Peter Simonischek1) (Graf von St. Germain1)) oder Gerlinde Locker (Lady Arista); Kinostart war der 14. März 2013. In dem zweiten Teil der Trilogie "Saphirblau"1) übernahm Kockisch ebenfalls die Rolle des Falk de Villiers, hier war der 14. August 2014 Datum des Kinostarts → Übersicht Kinofilme.
 
Uwe Kockisch, Schauspieler aus Leidenschaft, war zwei Mal verheiratet. Er ist Vater der inzwischen erwachsenen Söhne Sascha und Sebastian sowie eines Ziehsohns Mirko. Der ältere Sohn (geb. 1972) arbeitet in einem Berliner Autohaus, der Jüngere (geb. 1977) hat Biologie und Philosophie studiert. 2005 trennte sich Kockisch nach zehn Jahren von seiner Kollegin Franziska Petri1), später ging durch die Medien, Kockisch würde aus Liebe zu seiner neuen Lebensgefährtin Christine Gautier, die nichts mit der Schauspielbranche zu tun habe, seine Berliner Wohnung aufgeben und nach Madrid ziehen. Inzwischen ist das Paar seit 2011 glücklich verheiratet und lebt im spanischen Madrid.  
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
siehe auch die Porträts bei friedrichshainer-chronik.de und goldenekamera.de
sowie den Artikel bei Wikipedia
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4) Quelle: prisma.de
Stand: Dezember 2021
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