Maria Koppenhöfer wurde am 11. Dezember 1901 als Tochter des Hotelbesitzers Franz Koppenhöfer (1866 1942) und dessen Ehefrau Dorothea (1864 1909) in Stuttgart geboren; schon früh interessierte sie sich für das Theater, wollte bereits als Kind Schauspielerin werden. Nach Beendigung der Schulzeit machte sie am Bodensee zunächst eine einjährige Hauswirtschaftslehre, war anschließend kurze Zeit als Haushaltshilfe im schwäbischen Land beschäftigt. Erst 16-jährig kam sie dann in Stuttgart zu der Hof- und Staatsschauspielerin Emmy Remolt-Jessen1) (1876 1948) und erhielt von dieser eine fundierte Ausbildung. | ||||
Zur Koppenhöfers Filmografie jener Jahre zählen das Melodram "Schlussakkord" (1936), der Schwank "Der Raub der Sabinerinnen"1) (1936), das Bergdrama "Der Berg ruft!"1) (1938) von und mit Luis Trenker oder die Literaturverfilmungen "Andalusische Nächte"3) (1938) und "Anna Favetti"3) (1938). In der von Carl Froelich in Szene gesetzten, ambivalent beurteilten Historienverfilmung "Das Herz der Königin"1) (1940) überzeugte sie in einer ihrer wenigen Hauptrollen als englische Königin Elisabeth I.1), Gegenspielerin der Königin von Schottland, Maria Stuart1) (Zarah Leander). Bis Kriegsende zeigte sie sich in einigen weiteren Produktionen, so unter anderem in Géza von Bolvárys Komödie "Ein Mann mit Grundsätzen?"3) (1943) mit Protagonist Hans Söhnker als Frau Senator Petersen. Die Literaturadaption "Der Puppenspieler"1) (1945), Verfilmung der Novelle "Pole Poppenspäler"1) von Theodor Storm1), blieb ebenso unvollendet wie "Die Schenke zur ewigen Liebe"1) (1945), gedreht nach dem gleichnamigen Roman von Walter Vollmer1). Die Premiere einer ihrer letzten Arbeit für das Kino, Leni Riefenstahls Berg-Melodram "Tiefland"1) entstanden nach der gleichnamigen Oper1) von Eugen d'Albert1) (Musik) konnte Maria Koppenhöfer nicht mehr miterleben. Die Dreharbeiten des ehrgeizigen Projekts mit Riefenstahl als Tänzerin Martha, Bernhard Minetti als Don Sebastian und unter anderem Koppenhöfer als Amelia hatten bereits am 1. August 1940 begonnen, der Film gelangte jedoch aufgrund juristischer Auseinandersetzungen1) erst ab 11. Februar 1954, mehr als fünf Jahre nach ihrem Tod, in die westdeutschen Kinos. Koppenhöfers Künstlertum war auch auf der Leinwand ohne artistische Fertigkeit. Die zuweilen exzentrischen Gestalten ihrer Rollen zeichnete sie scharf aber nie übertrieben und einprägsam, nicht zuletzt dank ihrer vollendeten Sprachkultur. Koppenhöfer artikulierte keinen Satz unbedacht; um so bewundernswerter waren ihre Hurtigkeit und schwerelose Heiterkeit, Ergebnisse ihrer Selbstdisziplin und Selbstkritik.4) Maria Koppenhöfer, eine der "wandlungsfähigsten Frauen der deutschen Bühne und des Films"4) erlag am 29. November 1948 wenige Tage vor ihrem 47. Geburtstag in Heidelberg ihrem langjährigen Krebsleiden. Die letzte Ruhe fand sie auf dem "Fangelsbachfriedhof"1) in Stuttgart → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Anlässlich des Todes schrieb DER SPIEGEL (49/1948) unter anderem "Die dunkle, scharfe Stimme der Frau, deren Gesicht ihr Lehrer einst zu häßlich für eine Bühnenlaufbahn hielt, prägte sich auch dem deutschen Filmpublikum ein. Die Klassiker gaben Maria Koppenhöfer stets die größte Entfaltungsmöglichkeit." → spiegel.de Verheiratet war die Schauspielerin seit Mitte September 1928 mit dem Regisseur Dr. Julius Halewicz, der ab 1933 aufgrund seiner jüdischen Wurzeln im Exil leben musste; die in Berlin geschlossene Ehe hielt jedoch nur wenige Jahre und wurde Anfang Juni 1936 in Krakau geschieden. Die am 7. Mai 1929 geborene Tochter Milenka starb 1945 an den Folgen der Kinderlähmung → www.leo-bw.de. "Da ihre Tochter Halbjüdin war, musste Koppenhöfer im Verlaufe der Naziherrschaft um das Leben ihrer Tochter fürchten und versteckte diese auf dem Lande." notiert cyranos.ch. |
||||
Textbausteine des Kurzportraits von cyranos.ch Siehe auch Wikipedia, Deutsche Biographie Fotos bei virtual-history.com |
||||
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmportal.de Quellen: 2) Badenhausen, Rolf, "Koppenhöfer, Maria" in: "Neue Deutsche Biographie 12" (1979, S. 576 f.) → deutsche-biographie.de 4) DER SPIEGEL (49/1948) |
||||
|
||||
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster
schließen. Home: www.steffi-line.de |