Pit Krüger wurde 1. August 1934 in Mannheim1) geboren und stammte aus
einer Künstlerfamilie: Sein Vater war der 1971 verstorbene,
bekannte Schauspieler Bum Krüger, seine Mutter
Tänzerin. So war es nicht weiter
verwunderlich, dass Pit Krüger nach seinem Schulabschluss zunächst Ballett an der
renommierten Essener "Folkwang
Hochschule"1) studierte und anschließend in Düsseldorf Schauspielunterricht
nahm. Seine Studien finanzierte er unter anderem als Schlagzeuger in einer
Jazz-Band. Außerdem ließ er sich bei Jean Soubeyran1)
(1921 2000) zum
Pantomimen ausbilden, gehörte zwei Jahre lang zu dessen Ensemble. Noch während seiner
Ausbildung gab Krüger 1959 sein
Bühnendebüt am "Düsseldorfer
Schauspielhaus"1) bei Intendant Karl-Heinz Stroux1), später
folgten Musical- und Operettenauftritte an
verschiedensten deutschsprachigen Bühnen; aber auch als
Kabarettist, Sänger (Stimmlage Bariton) und Pantomime machte er sich einen
Namen. Zu Krügers Paraderollen zählte einer der Ganoven in dem
Musical "Kiss Me Kate"1) oder der
Gerichtsdiener Frosch in der Operette "Die
Fledermaus"1), über 600 Mal
begeisterte er das Publikum als Elizas Vater Alfred P. Doolittle in
"My Fair Lady"1). Er glänzte beispielsweise als oberster
Gott Jupiter in der Opéra bouffe "Orpheus in der Unterwelt"1) von
Jacques Offenbach1) oder
als Rentier Theophil Beaubuisson in der Wiener Operette "Der Opernball"1)
von Richard Heuberger1).
Der Künstler wirkte unter anderem an der "Oper
Stuttgart"1), in Düsseldorf an der "Deutschen Oper am
Rhein"1), am "Musiktheater im Revier"1) in Gelsenkirchen, an den Opernhäusern in Hannover und Zürich sowie
an dem von Liesel
Christ gegründeten "Volkstheater
Frankfurt"1). Krüger trat bei den
"Bad
Hersfelder Festspielen"1) auf, Tourneen führten ihn durch zahlreiche Städte. In den 1980er Jahren hinterließ
er zudem seine Handschrift als Regisseur bei verschiedenen
Inszenierungen.
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Bereits Anfang der 1960er Jahre waren auch Film- und Fernsehen auf das
komödiantische Talent des Schauspielers aufmerksam geworden und mit
seiner Rolle des kess-gewitzten Brummi-Fahrers Philip Müdel,
Beifahrer von
Martin Hausmann (Rudolf Krieg1)), in der TV-Serie "Fernfahrer" wurde Pit Krüger
ab 1963 auch einem breiten Publikum bekannt. In den
TV-Produktionen der nachfolgenden Jahre mimte der kleine und füllige Mann
ebenfalls meist den sympathischen Zeitgenossen. Vor allem als
Lockvogel von Paola1) und
Kurt Felix1) in den ersten 13 Ausgaben der ARD-Show
"Verstehen Sie Spaß"1) sowie als Sketchpartner von
Heinz Schenk
in den Unterhaltungssendungen "Zum Blauen Bock" und "Fröhlich
eingeSchenkt"2) (19931996) aber auch
in Dieter Thomas Hecks1) Spielshow "Ihr Einsatz bitte"2) (1987)
und dem Wunschkonzert "Musik liegt in der Luft"2) (19911998) bleibt der nur 1,62 Meter
große, quirlige Künstler mit dem fröhlich-runden Gesicht
unvergessen. Vereinzelt wirkte Krüger mit Nebenrollen auch in
Kinofilmen mit → Übersicht Filmografie.
Rudolf Krieg (links) und Pit Krüger in "Fernfahrer"
Foto mit freundlicher Genehmigung
von SWR
Media Services; © SWR
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2002 zog sich der vielseitige Künstler, zu dessen Vorbildern unter
anderem Jerry Lewis
gehörte, wegen gesundheitlicher Probleme von Bühne, Film- und Fernsehen
zurück. Ein Jahr später starb er am 6. November 2003 im Alter von 69 Jahren
in der Frankfurter Universitätsklinik an Kreislaufversagen. Er hinterließ seine Frau Ingrid, mit der über 40 Jahre lang
verheiratet war; die letzte Ruhe fand er auf dem
Frankfurter Südfriedhof1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Auch wenn Krüger dem Publikum vor allem als Komödiant in Erinnerung
geblieben ist, so waren
die großen und schwierigen Charakterrollen immer sein Traum.
"Aber so, wie ich aussehe, klein, dick und rund, kann man keine Liebhaber spielen", soll er einmal
humorvoll gesagt haben.
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