Filmografie / Hörspiel
Dieter Laser wurde am 17. Februar 1942 als zweites Kind von Oskar und Lore Laser in Kiel1) geboren, verbrachte nach Kriegsende seine Kindheit und Jugend in der Hansestadt Hamburg. Bei Wikipedia*) wird ausgeführt: Seine ältere Schwester Heidi kam 1939 ebenfalls in Kiel zur Welt; sie starb am 3. November 1987. Sein erstes Lebensjahr verbrachte Dieter Laser in Laboe1) bei Kiel. Als er geboren wurde, war sein Vater als Offizier der deutschen Wehrmacht in Frankreich. Als Anerkennung für die Erfindung eines neuartigen Ankers, der Landungsbooten eine Landung auch bei hohem Wellengang ermöglichen sollte, wurde er nach einem Besuch im Führerhauptquartier in Berlin auf seinen Wunsch ein Jahr lang zu einer Einheit versetzt, die im Kieler Hafen Bunker für U-Boote baute So konnte er fast ein Jahr bei seiner Frau und seinen beiden Kindern sein. Danach wurde Oskar Laser an die Ostfront beordert und fiel am 16. Juni 1943 bei Orel (Russland), während eines "Himmelfahrtskommandos", zu dem er wegen seiner christlichen Überzeugung abkommandiert worden war. Zu diesem Zeitpunkt war Dieter Laser knapp eineinhalb Jahre alt. Dieter Laser wurde zwischenzeitlich wegen ständiger Luftangriffe auf Kiel mit seiner Mutter und Schwester von Laboe evakuiert. Über mehrere Stationen kam die Familie nach Rothenburg ob der Tauber1) wo sie unter dramatischen Umständen im April 1945 das Kriegsende erlebten. Dieter Laser wurde mit seiner Mutter und seiner Schwester von amerikanischen Soldaten aus einem brennenden Luftschutzkeller gerettet. Der Dreijährige hatte dort jedoch neben einem TBC-Kranken gelegen und erkrankte ebenfalls. Die Krankheit verschlimmerte sich so sehr, dass Dieter Laser in ein Krankenhaus nach Konstanz1) eingewiesen werden musste. Nach einiger Zeit konnte seine Mutter ihn durch die Unterstützung einer christlichen Gemeinde in Hamburg in ein Heim für TBC-kranke Kinder in die Schweiz, nach Beatenberg1) bringen. Nachdem er sich dort erholt hatte, zog die Familie wieder nach Rothenburg und von dort mittels Wohnungstausch nach Hamburg.
Nach der Schule, die er mit der sogenannten "mittleren Reife" abschloss, arbeitete Laser zunächst in verschiedenen Jobs, begann dann eine Ausbildung an einer Schauspielschule, die er jedoch nach einem Jahr wieder abbrach. Seine Leidenschaft gehörte jedoch der Schauspielerei, als Statist schnupperte er in Hamburg Theaterluft am "Deutschen Schauspielhaus"1) und wurde dort 1961 von dem legendären Gustaf Gründgens (1899 – 1963) entdeckt, der das Talent des jungen Mannes erkannte. Zusammen mit dem Schauspieler Joseph Offenbach (1904 – 1971) förderte Gründgens den weiteren darstellerischen Werdegang Lasers und übertrug ihm erste kleinere Rollen. Während eines Gastspiels an den "Deutschen Kammerspielen" in Santiago de Chile1) (1962/63) wurde Regisseur Peter Stein1) auf den charismatischen Schauspieler aufmerksam, doch es sollte noch einige Zeit dauern, bis er ihn 1967 an die "Münchner Kammerspiele"1) holte; dort profilierte sich Laser in den nachfolgenden zwei Jahren zu einem anerkannten Charakterdarsteller.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Dieter Laser 01
Als Peter Stein 1969 an das "Schauspielhaus Zürich"1) wechselte, ging Dieter Laser mit ihm und zeigte dort bis 1970 in zahlreichen Stücken seine enorme Wandlungsfähigkeit. Anschließend folgte er Stein an die Berliner "Schaubühne am Halleschen Ufer"1), dessen Direktoriumsmitglied er wenig später wurde. Seit 1974 war Dieter Laser freiberuflich tätig und band sich nicht mehr fest an ein Haus, Gastspiele unter anderem in Basel, am "Staatstheater Stuttgart"1), den "Bühnen der Stadt Bonn"1), den "Staatlichen Schauspielbühnen Berlin"1) und dem Wiener "Burgtheater"1) sowie bei den "Salzburger Festspielen"1) – hier gestaltete er 1993 unter der Regie von Andrzej Wajda1) den Künstler Nos in dem Hochzeitsfest-Drama "Wesele"1) von Stanisław Wyspiański1) – gehörten zu seinen Theaterstationen.
Mit einem breit gefächerten Rollenrepertoire, dass von klassischen, aber auch modernen Figuren geprägt war, bewies Dieter Laser immer wieder seine enorme schauspielerische Dominanz. Titelrollen wie in Ibsens "Peer Gynt"1), Shakespeares "Macbeth"1) oder Sophokles' "König Ödipus"1) gehörten ebenso dazu wie der Mercutio in Shakespeares "Romeo und Julia"1), der Prinz von Gonzaga in Lessings "Emilia Galotti"1) oder der skrupellos-korrupte Glúmow in "Eine Dummheit macht auch der Gescheiteste"1) von Alexander Ostrowski1). Als Student Freder in glänzte er beispielsweise in Ferdinand Bruckners1) spätexpressionistischem Beziehungsdrama "Krankheit der Jugend"1), als Bankier Westerhaus in Arthur Schnitzlers1) Bühnenstück "Komödie der Verführung"1), als Antoine Magneau in "Victor oder die Kinder an der Macht"1) von Roger Vitrac1) oder als Don Alphons von Este in "Lucretia Borgia" von Victor Hugo1) – um nur Einiges zu nennen.
  
Dieter Laser und Marita Breuer in DER PREIS
Dieter Laser und Marita Breuer1) in 
"Der Preis" von Arthur Miller1)  (09.01.1990)
Inszenierung "Neue Schaubühne München", Regie: Jürgen Goslar
Das Foto, aufgenommen während der Tournee
im "Haus im Park" (Bergedorf ), wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin   Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
  
In jüngerer Zeit (2001/02) brillierte er am "Théatre National Du Luxembourg"1) sowie bei "Ruhrfestspielen"1) in Recklinghausen als Suleiman, Ibrahims Sohn, in den selten aufgeführten Trauerspielen "Ibrahim Bassa" ("Ibrahim") "Ibrahim Sultan" des Barockdichters Daniel Caspar von Lohenstein1) (Regie: Hansgünther Heyme1)). Wenig später erlebte man ihn 2002 im Äbtissinnensaal des niedersächsischen Klosters Brunshausen1) mit dem Monolog des Giordano Bruno1) nach Eugen Drewermanns1) Buch "Giordano Bruno oder Der Spiegel des Unendlichen", eine Inszenierung mit der Laser auch danach noch das Publikum begeisterte: Dieter Laser, dessen charismatischer Bühnenpräsenz man sich kaum entziehen kann, zeigt den Intellektuellen Giordano Bruno als Menschen, der am Leben hängt und sich in die Schönheit seiner Heimatlandschaft bei Neapel träumt, der betrauert, "keine Diana gehabt" zu haben und dann wieder in Zorn gerät, dass die Wahrheit ohne Chance ist. Einen Menschen, den Albträume plagen und die Verzweiflung über die Dummheit der Macht. Er macht die Angst sichtbar, dass er unter neuerlicher Folter widerrufen werde. Es ist ein ständiges Sich-seiner-selbst-vergewissern. Bis hin zur Apotheose als nackte Kreuzigungsfigur und zum trotzigen Triumph: "Der Geist ist nicht zu töten." Die etwa eineinhalbstündige Inszenierung, die nach der Premiere in Bebenhausen überschwänglich gefeiert wurde, stammt von Dieter Laser und Klaus Engeroff1), der zusammen mit Klaus Giffhorn die Textfassung nach Drewermanns Buch geschrieben hat.2)
Zu Lasers Theaterauftritten der vergangenen Jahren zählte unter anderem die herausragend gespielte Rolle des besessenen Kapitän Ahab in der Bühneversion von Herman Melvilles1) Klassiker "Moby Dick"1), welche 2004 unter der Regie von Amélie Niermeyer1) und Klaus Buhlert1) als "Moby Dick oder der Wal" am "Theater Freiburg"1) uraufgeführt wurde. 
Dieter Laser 03 2005 begeisterte der Mime beim "Kunstfest Weimar"1) als Philosoph Friedrich Nietsche1) in der szenischen Lesung "Ich bin Dein Labyrinth" an der Seite von Daphne Wagner1) als Cosima Wagner1); bereits ein Jahr zuvor hatte das Schauspieler-Duo beim Sommerfestival in Bad Reichenhall1) bzw. "Kissinger Sommer"1) in Bad Kissingen1) in diesem Stück brilliert, aus Briefen, Tagebüchern und Texten von Friedrich Nietzsche und Cosima Wagner gelesen. 2006 erlebte man Dieter Laser beispielsweise am "Düsseldorfer Schauspielhaus"1) als Dr. Bock in Elias Canettis1) Drama "Die Hochzeit", einer Revue zwischen Welttheater und aberwitzigem Totentanz, melancholischem Märchen und diabolischem Spaß, in dem Laser auch im Januar bzw. Ende Februar 2007 zu sehen war. In Moritz Rinkes1) Stück "Die Nibelungen – Die letzten Tage von Burgund"1), der von Festspiel-Intendant Dieter Wedel1) als Politthriller bilderreich inszenierten, dreieinhalbstündigen Geschichte des Untergangs der Burgunder, gab Laser den Hunnenkönig Etzel1). Die Premiere war am 20. Juli 2007, die Nibelungen-Festspiele1) fanden bis zum 5. August 2007 vor der magischen Kulisse des Wormser Kaiserdoms am Originalschauplatz des mittelalterlichen Epos statt, 2008 wurde erstmals in der Geschichte der Nibelungenfestspiele "Die letzten Tage von Burgund" im Wechsel mit "Siegfrieds Frauen" gespielt.
  
 
Foto: © Christine Fenzl
Das Foto wurde mir freundlicherweise von Dieter Laser
zur Verfügung gestellt; das Copyright liegt bei der
Fotografin Christine Fenzl (auch Hintergrundbild),
die einer Veröffentlichung zugestimmt hat.
Würdigt man Lasers Theaterwirken der letzten Jahre, muss Hansgünther Heymes1) Inszenierung "Heiliges Land" des algerischen Autors Mohamed Kacimi genannt werden, der mit seinem aus 13 Szenen bestehenden Stück Bezug auf den israelisch-palästinensischen Konflikt nimmt, ohne ihn konkret zu benennen. Regisseur Hansgünther Heyme, der mit dem Theater Bertolt Brechts1) groß geworden ist und dessen dramaturgische Prinzipien in Ehren hält, hatte Kacimis schwieriges Stück im Herbst 2007 im "Pfalztheater Kaiserslautern"1) uraufgeführt. Stefan Benz ("Darmstädter Echo") schrieb unter anderem "Es ist Dieter Laser, der bei dieser Uraufführung als Vater Yad zeigt, welche Ironie, welcher Sarkasmus und vor allem welcher Rhythmus in dem Text stecken. Dieser Yad hat genug erlebt, will nur noch Arak trinken, Pistazien essen und Dostojewski lesen. Doch mit seinem zynischen Pragmatismus lässt sich der Krieg nicht aussperren, die Gewalt kommt in Gestalt seines Sohnes zur Tür herein. (…) Dieter Laser spielt die Tragödie dieses Mannes ausladend, modelliert die Sätze, schärft sie an, dehnt die Konsonanten, grollt trocken und bringt Kacimis Sentenzen bisweilen fast schon singend zum Klingen. Dieser Schauspieler reizt die Sprache aus, überreizt auch manchmal, doch letztlich macht er an diesem Abend den Unterschied zwischen Triumph und Mittelmaß."
Eine erneute Zusammenarbeit mit Hansgünther Heyme gab es bei dessen Neuinszenierung von Goethes "Torquato Tasso"1), am 12. September 2009 hob sich im "Theater im Pfalzbau"1) anlässlich der "V. Festspiele Ludwigshafen" (23.10.–12.12.2009) der Vorhang mit einem glänzend aufspielenden Dieter Laser in der Titelrolle des Dichters und Freigeistes Torquato Tasso1). "Mit Dieter Laser als Tasso hat Heyme einen auf internationalem Parkett erfahrenen Mimen engagiert, der mit Begeisterung in der Rolle aufgeht und mit dem jungen Ensemble ausdrucksstark zusammenspielt." notierte nachrichten-regional.de.
 

Foto: Dieter Laser auf dem "Brussels International Fantastic Film Festival 2010"
Urheber: Saskia Batugowski (Ak@ssia), Ixelles; Lizenz: CC by 2.0
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons von www.flickr.com

Foto: Dieter Laser auf dem "Brussels International Fantastic Film Festival 2010"; Urheber: Saskia Batugowski (Ak@ssia), Ixelles; Lizenz: CC by 2.0; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons von www.flickr.com
Bei den "Ruhrfestspielen 2010" stand der Schauspieler in der von Armin Holz1) inszenierten Shakespeare-Liebeskomödie "Was Ihr Wollt"1) als Herzog Orsino auf der Bühne. Die Premiere des hochkarätig besetzten Stücks – unter anderem mit Vadim Glowna (Haushofmeister Malvolio), Ilse Ritter1) (Sebastian/Viola), Elisabeth Trissenaar1) (Olivia), Gitte Haenning (Narr) – eine Koproduktion der "Ruhrfestspiele Recklinghausen", dem "Théâtre National du Luxembourg"1), dem "Grand Théâtre de Luxembourg" und dem Berliner "Renaissance-Theater"1) fand am 29. Mai 2010 im "Theater Marl"1) statt; die Berliner Premiere folgte am 12. Juni 2010 → renaissance-theater.de. "Dieter Laser spielt den von Leidenschaft zerfressenen Orsino sehr körperlich, schwebt barfuß mit elegant abgezirkelten Bewegungen über die Bühne." schrieb unter anderem die "Frankfurter Rundschau" (04.06.2010). "Was Ihr Wollt" gelangte am 18. und 19. November 2011 im "Grand Théâtre de Luxembourg" ("Kapuzinertheater") – leiderer ohne den erkrankten Vadim Glowna (ersetzt durch Ulrich Kuhlmann) – erneut zur Aufführung → www.theatres.lu.
2012 bereicherte Dieter Laser in Dieter Wedels Inszenierung von "Das Vermögen des Herrn Süß"1) als General Speckenschwardt einmal mehr das Ensemble der "Nibelungen-Festspiele"1). Der Politthriller "Das Vermögen des Herrn Süß" von Dieter Wedel und Jehoschua Sobol1) wurde vom 3. bis 19. August 2012 an 17 Abenden vor der Kulisse des Wormser Doms aufgeführt, neben Laser trugen weitere renommierte Schauspieler wie Tom Quaas1) (Joseph Süß Oppenheimer1)), Peter Striebeck (Jude Isaak Landauer), Walter Plathe (Herzog Karl Alexander1)) oder Teresa Weißbach1) (Herzogin Marie Auguste1)) zum Gelingen der Vorstellungen bei. Seit der Premiere am 26. Oktober 2014 spielte Laser an den "Hamburger Kammerspielen"1) in der deutschsprachigen Erstaufführung des Konversationsstücks "Unsere Frauen" (Regie: Jean-Claude Berutti1)) von Éric Assous gemeinsam mit Ulrich Bähnk1) und Mathieu Carrière: "Drei alte Freunde wollen einen gemütlichen Abend zusammen verbringen: Zum einen ist da Max (Dieter Laser), ein Radiologe und Ästhet, der in seinem großzügigen Loft standhaft im Zölibat lebt – nur Schallplatten haben Zutritt. Der zweite ist Paul (Mathieu Carrière), ein Allgemeinarzt, vermeintlich glücklicher Ehemann und Vater mit wenig Ahnung von seiner Tochter. Und dann gibt es da noch ihren Kumpel Simon (Ulrich Bähnk), den Friseur. Er kommt zu spät. Er ist betrunken. Denn er hat gerade im Affekt seine Frau getötet. Und jetzt? Natürlich gleich zur Polizei gehen, sich stellen, empfiehlt Max. Sofort fliehen, untertauchen, meint Paul. Ihm einfach ein Alibi geben, schlägt Simon vor. Während Simon auf dem Sofa seinen Rausch ausschläft, diskutieren sich die beiden anderen die Köpfe heiß: Wie weit darf man für einen Freund gehen?" (Quelle: hamburger-kammerspiele.de) "Diesen Darstellern zuzusehen, ist die pure Freude. Dem elegant über die Küchenzeile tänzelnden und expressiv gestikulierenden Dieter Laser, dem erstaunlich zurückgenommenen Mathieu Carrière und dem erfrischend uneitlen Ulrich Bähnk mit grauer Stehfrisur. Zu dritt fackeln sie ein komödiantisches Feuer ab." schrieb unter anderem das "Hamburger Abendblatt", bis Oktober 2015 standen weitere Vorstellungen auf dem Spielplan. Zuletzt sah man Laser im Sommer 2019 bei den "Bad Hersfelder Festspielen"1) unter der Regie von Joern Hinkel1) in dessen Bühnenversion des unvollendeten Romans "Der Prozess" von Franz Kafka1) als eitlen, profitgierigen Advokaten Huld an der Seite von Ronny Miersch1) als Josef K. sowie unter anderem Marianne Sägebrecht (Frau Gubrach, treuherzige Haushälterin von Josef K.) und Ingrid Steeger (Fräulein Montag) → nachtkritik.de; mehr zum Theaterwirken von Dieter Laser in diesem Dokument (PDF-Datei).
Dieter Laser 02 Über die Theaterszene hinaus bekannt und populär wurde Dieter Laser seit Anfang der 1970er Jahre durch zahlreiche Kino- und Fernsehproduktionen. Gleich seine erste Leinwandrolle, die Titelfigur in der Literaturverfilmung "John Glückstadt"1) in Anlehnung an die Novelle "Ein Doppelgänger"1) von Theodor Storm1), brachte Laser einen "Deutschen Filmpreis"1) in der Kategorie "Bester Darsteller "ein. Für Volker Schlöndorff1) und Margarethe von Trotta1) spielte er den windigen Zeitungsreporter Tötges in deren Böll-Adaption "Die verlorene Ehre der Katharina Blum"1) (1975), wenig später tauchte Laser als der junge Mönch Medardus in "Die Elixiere des Teufels"1) (1976) auf, gedreht von Manfred Purzer1) nach Motiven des  gleichnamigem Romans1) von E. T. A. Hoffmann1), sowie neben Horst Frank und Jürgen Prochnow als Exobiologe Don in Rainer Erlers1) Science-Fiction-Streifen "Operation Ganymed"1) (1977). In dem Oscar-nominierten Werk "Die gläserne Zelle"1) (1981), das Hans W. Geißendörfer1) nach Motiven des Krimis "The Glass Cell" von Patricia Highsmith1) in Szene gesetzt hatte, mimte er den Anwalt David Reinalt, wirkte als Abgeordneter in der 13. Geschichte des Episodenfilms "Deutschland im Herbst"1) (1978) mit sowie als Peter Senders in der Film-Fernseh-Coproduktion "Don Quichottes Kinder"1) (1981).

Foto zur Verfügung gestellt von Werner Bethsold1) (1925 – 2019)
Das Foto entstand 1982 während einer Hörspielproduktion.
©Wrrner Bethsold
Erneut an der Seite von Jürgen Prochnow zeigte er sich in der amerikanisch-französischen Produktion "The Man Inside"1) (1990, The Man Inside – Tödliche Nachrichten), die nach der aufsehenerregenden Reportage "Der Aufmacher" von Günter Wallraff1) entstanden war, ein Jahr später folgte die Komödie "Meeting Venus"1) (1991, Zauber der Venus) an der Seite von Glenn Close1) und Niels Arestrup1), mit dem Regisseur István Szábo einen satirischen Blick auf den Betrieb der E-Musik wirft. In Peter Sehrs preisgekröntem Biopic "Kaspar Hauser"1) (1993, mit André Eisermann1) in der Titelrolle des "Findelkinds" Kaspar Hauser1), erlebte man Laser mit der für ihn eher ungewöhnlichen Rolle des Ludwig I. von Bayern1), nach Peter Patzaks Literaturverfilmung "Brennendes Herz – Tagebuch einer Flucht" (1995, nach dem autobiografischen Roman von Gustav Regler1)) sowie der Rolle des Peter Hollsten in Armin Mueller-Stahls Regiedebüt "Conversation with the Beast"1) (1996, Gespräch mit dem Biest) folgte die Figur des "Rasseforschers" Professor Blättchen in Volker Schlöndorffs ambitioniertem und hochkarätig besetztem Drama "Der Unhold"1) (1996, u.a. mit John Malkovich1) und Armin Mueller-Stahl), welcher die Mythen des Nationalsozialismus thematisiert. Zu Lasers weiteren Arbeiten für das Kino zählen unter anderem Oskar Roehlers Komödie "Suck My Dick"1) (2001), Winfried Bonengels Drama "Führer Ex"1) (2002), Maria von Helands Geschichte "Große Mädchen weinen nicht"1) (2002) sowie Reuben Leders Actionthriller "Baltic Storm – Der Untergang der Estonia"1) (2003) über den Untergang der estnischen Fähre Estonia1) am 28. September 1994, unter anderem mit Jürgen Prochnow und Greta Scacchi1). In den letzten Jahren stand Dieter Laser für Margarethe von Trottas Literaturadaption "Ich bin die Andere"1) (2006) mit Katja Riemann1) und August Diehl1) vor der Kamera und mimte eindrucksvoll den zungenlosen, stets grimmig dreinschauenden Butler Bruno. In dem internationalen Thriller "The Human Centipede"1) (2008, Regie: Tom Six1)) trat er mit der Hauptrolle des pensionierten, verrückten Chirurgen und Nazi-Psychopathen Dr. Josef Heiter in Erscheinung – der Horrorstreifen wurde 2009 auf dem "Screamfest" in Los Angeles" sowie dem "Fantastic Fest" (USA) als "Best Picture" ausgezeichnet, Laser selbst erhielt dort den Preis "Best Actor 2009". "Um seine Darstellung als bizarre Parodie in die Nähe des berüchtigten NS-Arztes Josef Mengele1) zu rücken, besorgte sich Laser extra einen Eppendorfer Arztkittel und schlug dem Regisseur vor, der Figur zusätzlich den Vornamen Joseph zu geben." wird bei Wikipedia ausgeführt. In dem Streifen "The Human Centipede III"1) ("Final Sequence"), der am 22. Juli 2015 auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wurde, kam Dieter Laser dann mit der Figur des cholerischen und rassistischen Wahnsinnigen Bill Boss daher.
Seit November 2015 drehte Laser in Estland für den Fantasyfilm mit dem Titel "November", basierend auf dem Bestseller "Rehepapp" des estnischen Fantasy- und Kinderbuchautors Andrus Kivirähk1). Die Geschichte dieses Arthouse-Films spielt im 19. Jahrhundert in einen heidnischen Dorf in Estland, das von Werwölfen, Pestilenz und Geistern beherrscht wird, Laser war als deutscher Gutsherr, genannt "Der Baron" zu sehen → film.at. Seine internationale Premiere feierte der Film im April 2017 beim "Tribeca Film Festival"1) in New York → Übersicht Kinofilme.
 
Sein Fernsehdebüt gab Laser im Dezember 1968 mit der Rolle des Zuhälters Collie Couch alias "Der Pavian" in "
Im Dickicht der Städte", einer Aufzeichnung des gleichnamigen Dramas1) von Bertolt Brecht1) aus den "Münchner Kammerspielen"1). In beliebten Krimireihen wie "Tatort", "Polizeiruf 110" oder "Rosa Roth" schlüpfte der Schauspieler oftmals in die Rolle des Bösewichts, auch für Serien wie "Wolffs Revier", "Die Cleveren", "Lexx" "Der Solist" oder "SK Kölsch" stand er wiederholt vor der Kamera. In den fünf Folgen der Science-Fiction-Geschichten um "Das blaue Palais"1) erlebte man ihn 1974 bzw. 1976 eindrucksvoll als Chemiker Enrico Polazzo, der kurz davor steht, ein neues Material zu entwickeln, das Stahl und Titan ersetzen könnte. In der von Wolfgang Petersen1) in Szene gesetzten "Tatort"-Folge "Kurzschluß"1) (1975) machte er als Kleinkrimineller Piet Kallweit von sich reden, der sich auf ein fatales Spiel mit dem Polizeiobermeister Holger Freidahl (Günter Lamprecht) einlässt.
Szenenfoto: "Konsul Möllers Erben";  Dieter Laser (Rolle: Dr. Raabe)  mit Barbara Freier (Rolle: Gertrud Möller); Copyright Virginia hue In "Väter und Söhne" (1978), in Szene gesetzt von Claus Peter Witt1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Iwan Turgenew1), glänzte er als Medizinstudent Basarow, bei dem Krimi "Kennwort Schmetterling"3) (1981) und dem Mehrteiler "Konsul Möllers Erben"4) (1983) arbeitete er erneut unter der Regie von Claus Peter Witt. In Bernhard Sinkels1) Vierteiler "Väter und Söhne – Eine deutsche Tragödie"1) (1986), welcher die deutsche Geschichte von der Gründerzeit bis zum Zweiten Weltkrieg nachzeichnete, verkörperte er überzeugend den Friedrich Deutz neben Burt Lancaster in der Rolle des Geheimrats Carl Julius Deutz  sowie Julie Christie als Charlotte Deutz → filmportal.de.
 
Szenenfoto: "Konsul Möllers Erben"4), 7 Teile (1983)
nach dem Roman von
Adolph Wittmaack1)
Dieter Laser als Dr. Raabe mit Barbara Freier1) als Gertrud Möller
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Bis Mitte der 1990er Jahre trat der Schauspieler dann etwas seltener im Fernsehen in Erscheinung, danach präsentierte er sich beispielsweise in dem dreiteiligen Krimi "Die Tote von Amelung"4) (1995), spielte in der Liebeskomödie "Schmetterlingsgefühle"5) (1998) oder in dem "Gefangen im Jemen"1) (1999) mit. Als Bruno Münsterberg, ehemaliger Pfleger bzw. Chauffeur des inzwischen 60-jährigen Oskar Matzerath (Peter Radtke1)) zeigte er sich in der Günter Grass-Adaption  "Die Rättin"1)  (1997), Mathias Habich verkörperte die Figur des Malers und Videokünstlers Marcus Frank, Katharina Thalbach1) sprach die Rolle der Rättin → Kurzinhalt des Buches bei Wikipedia.
In verschiedenen Folgen (1998/99/2000) mimte Laser in der Sci-Fi-Serie "Lexx – The Dark Zone"1) als (realer) Mantrid den ehemaligen Obersten Biovizier des Göttlichen Ordens, das Melodram "Meine grüne Freiheit – Ein Frühling in Irland"5) (2000, Rolle: Michael O'Malley) gehört ebenso zu Lasers TV-Filmografie wie die spannende deutsch-australische Produktion "Abschied in den Tod"6) (2001), wo er als seltsamer "Onkel" Max auftrat. Nach der "Tatort"-Story "Alibi für Amelie"1) (2002) mit dem Part des von einem ihm bekannten Mann erschossenen Dr. Fabian Kurz sah man Laser am 15. Oktober 2005 in dem "Rosa Roth"1)-Krimi "Im Namen des Vaters"1) als Priester Jacob Salfeld auf dem Bildschirm und auch mit dieser kleinen, dennoch intensiven Nebenrolle bewies er einmal mehr seine darstellerische Dominanz. In Dieter Wedels1) Zweiteiler "Gier"1) (EA: 20./21.01.2010) gehörte er mit dem kleineren Auftritt des Generals Klaus Habenicht ebenfalls zur prominenten Schauspielerriege → Übersicht TV-Produktionen.
 
Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater, Film und Fernsehen stand Dieter Laser zudem verschiedentlich für ambitionierte Hörspiel-Produktionen vor dem Mikrofon, im folgenden eine Auswahl,  sofern nicht anders vermerkt Link: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung) bzw. Wikipedia:
Dieter Laser war verheiratet und lebte mit seiner Frau Inge in Berlin, wo er, rund zwei Wochen nach seinem 78. Geburtstag, am 29. Februar 2020 starb. Die Todesnachricht wurde erst sechs Wochen später im April 2020 bekannt, eine Todesursache nicht genannt.
Vita von Dieter Laser (PDF) sowie eine Kurzbiografie (PDF), zur Verfügung gestellt von Dieter Laser;
siehe auch den Artikel bei Wikipedia sowie die Offizielle Facebook-Seite von Dieter Laser
*) nach Peter Andersen "In Dein Erbarmen hülle … Erinnerungen eines ehemaligen Kanaan-Franziskus-Bruders" (Wallmerod Selbstverlag 2002)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de,  5)  prisma.de, 6) tittelbach.tv
Quelle: 2) Reutlinger General-Anzeiger, 23.10.2005
  
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Kinofilme / Fernsehen
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(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de, prisma.de, tittelbach.tv)
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