Filmografie / Hörspiel |
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Dieter Laser wurde am 17. Februar 1942 als zweites Kind von Oskar und Lore Laser in Kiel1) geboren, verbrachte nach Kriegsende seine Kindheit und Jugend in der Hansestadt Hamburg. Bei Wikipedia*) wird ausgeführt: Seine ältere Schwester Heidi kam 1939 ebenfalls in Kiel zur Welt; sie starb am 3. November 1987. Sein erstes Lebensjahr verbrachte Dieter Laser in Laboe1) bei Kiel. Als er geboren wurde, war sein Vater als Offizier der deutschen Wehrmacht in Frankreich. Als Anerkennung für die Erfindung eines neuartigen Ankers, der Landungsbooten eine Landung auch bei hohem Wellengang ermöglichen sollte, wurde er nach einem Besuch im Führerhauptquartier in Berlin auf seinen Wunsch ein Jahr lang zu einer Einheit versetzt, die im Kieler Hafen Bunker für U-Boote baute So konnte er fast ein Jahr bei seiner Frau und seinen beiden Kindern sein. Danach wurde Oskar Laser an die Ostfront beordert und fiel am 16. Juni 1943 bei Orel (Russland), während eines "Himmelfahrtskommandos", zu dem er wegen seiner christlichen Überzeugung abkommandiert worden war. Zu diesem Zeitpunkt war Dieter Laser knapp eineinhalb Jahre alt. Dieter Laser wurde zwischenzeitlich wegen ständiger Luftangriffe auf Kiel mit seiner Mutter und Schwester von Laboe evakuiert. Über mehrere Stationen kam die Familie nach Rothenburg ob der Tauber1) wo sie unter dramatischen Umständen im April 1945 das Kriegsende erlebten. Dieter Laser wurde mit seiner Mutter und seiner Schwester von amerikanischen Soldaten aus einem brennenden Luftschutzkeller gerettet. Der Dreijährige hatte dort jedoch neben einem TBC-Kranken gelegen und erkrankte ebenfalls. Die Krankheit verschlimmerte sich so sehr, dass Dieter Laser in ein Krankenhaus nach Konstanz1) eingewiesen werden musste. Nach einiger Zeit konnte seine Mutter ihn durch die Unterstützung einer christlichen Gemeinde in Hamburg in ein Heim für TBC-kranke Kinder in die Schweiz, nach Beatenberg1) bringen. Nachdem er sich dort erholt hatte, zog die Familie wieder nach Rothenburg und von dort mittels Wohnungstausch nach Hamburg. | ||||||||||||
Mit einem breit gefächerten Rollenrepertoire, dass von klassischen, aber auch modernen Figuren geprägt war, bewies Dieter Laser immer wieder seine enorme schauspielerische Dominanz. Titelrollen wie in Ibsens "Peer Gynt"1), Shakespeares "Macbeth"1) oder Sophokles' "König Ödipus"1) gehörten ebenso dazu wie der Mercutio in Shakespeares "Romeo und Julia"1), der Prinz von Gonzaga in Lessings "Emilia Galotti"1) oder der skrupellos-korrupte Glúmow in "Eine Dummheit macht auch der Gescheiteste"1) von Alexander Ostrowski1). Als Student Freder in glänzte er beispielsweise in Ferdinand Bruckners1) spätexpressionistischem Beziehungsdrama "Krankheit der Jugend"1), als Bankier Westerhaus in Arthur Schnitzlers1) Bühnenstück "Komödie der Verführung"1), als Antoine Magneau in "Victor oder die Kinder an der Macht"1) von Roger Vitrac1) oder als Don Alphons von Este in "Lucretia Borgia" von Victor Hugo1) um nur Einiges zu nennen.
In jüngerer Zeit (2001/02) brillierte er am "Théatre National Du Luxembourg"1) sowie bei "Ruhrfestspielen"1) in Recklinghausen als Suleiman, Ibrahims Sohn, in den selten aufgeführten Trauerspielen "Ibrahim Bassa" ("Ibrahim") "Ibrahim Sultan" des Barockdichters Daniel Caspar von Lohenstein1) (Regie: Hansgünther Heyme1)). Wenig später erlebte man ihn 2002 im Äbtissinnensaal des niedersächsischen Klosters Brunshausen1) mit dem Monolog des Giordano Bruno1) nach Eugen Drewermanns1) Buch "Giordano Bruno oder Der Spiegel des Unendlichen", eine Inszenierung mit der Laser auch danach noch das Publikum begeisterte: Dieter Laser, dessen charismatischer Bühnenpräsenz man sich kaum entziehen kann, zeigt den Intellektuellen Giordano Bruno als Menschen, der am Leben hängt und sich in die Schönheit seiner Heimatlandschaft bei Neapel träumt, der betrauert, "keine Diana gehabt" zu haben und dann wieder in Zorn gerät, dass die Wahrheit ohne Chance ist. Einen Menschen, den Albträume plagen und die Verzweiflung über die Dummheit der Macht. Er macht die Angst sichtbar, dass er unter neuerlicher Folter widerrufen werde. Es ist ein ständiges Sich-seiner-selbst-vergewissern. Bis hin zur Apotheose als nackte Kreuzigungsfigur und zum trotzigen Triumph: "Der Geist ist nicht zu töten." Die etwa eineinhalbstündige Inszenierung, die nach der Premiere in Bebenhausen überschwänglich gefeiert wurde, stammt von Dieter Laser und Klaus Engeroff1), der zusammen mit Klaus Giffhorn die Textfassung nach Drewermanns Buch geschrieben hat.2) Zu Lasers Theaterauftritten der vergangenen Jahren zählte unter anderem die herausragend gespielte Rolle des besessenen Kapitän Ahab in der Bühneversion von Herman Melvilles1) Klassiker "Moby Dick"1), welche 2004 unter der Regie von Amélie Niermeyer1) und Klaus Buhlert1) als "Moby Dick oder der Wal" am "Theater Freiburg"1) uraufgeführt wurde.
2012 bereicherte Dieter Laser in Dieter Wedels Inszenierung von "Das Vermögen des Herrn Süß"1) als General Speckenschwardt einmal mehr das Ensemble der "Nibelungen-Festspiele"1). Der Politthriller "Das Vermögen des Herrn Süß" von Dieter Wedel und Jehoschua Sobol1) wurde vom 3. bis 19. August 2012 an 17 Abenden vor der Kulisse des Wormser Doms aufgeführt, neben Laser trugen weitere renommierte Schauspieler wie Tom Quaas1) (Joseph Süß Oppenheimer1)), Peter Striebeck (Jude Isaak Landauer), Walter Plathe (Herzog Karl Alexander1)) oder Teresa Weißbach1) (Herzogin Marie Auguste1)) zum Gelingen der Vorstellungen bei. Seit der Premiere am 26. Oktober 2014 spielte Laser an den "Hamburger Kammerspielen"1) in der deutschsprachigen Erstaufführung des Konversationsstücks "Unsere Frauen" (Regie: Jean-Claude Berutti1)) von Éric Assous gemeinsam mit Ulrich Bähnk1) und Mathieu Carrière: "Drei alte Freunde wollen einen gemütlichen Abend zusammen verbringen: Zum einen ist da Max (Dieter Laser), ein Radiologe und Ästhet, der in seinem großzügigen Loft standhaft im Zölibat lebt – nur Schallplatten haben Zutritt. Der zweite ist Paul (Mathieu Carrière), ein Allgemeinarzt, vermeintlich glücklicher Ehemann und Vater mit wenig Ahnung von seiner Tochter. Und dann gibt es da noch ihren Kumpel Simon (Ulrich Bähnk), den Friseur. Er kommt zu spät. Er ist betrunken. Denn er hat gerade im Affekt seine Frau getötet. Und jetzt? Natürlich gleich zur Polizei gehen, sich stellen, empfiehlt Max. Sofort fliehen, untertauchen, meint Paul. Ihm einfach ein Alibi geben, schlägt Simon vor. Während Simon auf dem Sofa seinen Rausch ausschläft, diskutieren sich die beiden anderen die Köpfe heiß: Wie weit darf man für einen Freund gehen?" (Quelle: hamburger-kammerspiele.de) "Diesen Darstellern zuzusehen, ist die pure Freude. Dem elegant über die Küchenzeile tänzelnden und expressiv gestikulierenden Dieter Laser, dem erstaunlich zurückgenommenen Mathieu Carrière und dem erfrischend uneitlen Ulrich Bähnk mit grauer Stehfrisur. Zu dritt fackeln sie ein komödiantisches Feuer ab." schrieb unter anderem das "Hamburger Abendblatt", bis Oktober 2015 standen weitere Vorstellungen auf dem Spielplan. Zuletzt sah man Laser im Sommer 2019 bei den "Bad Hersfelder Festspielen"1) unter der Regie von Joern Hinkel1) in dessen Bühnenversion des unvollendeten Romans "Der Prozess" von Franz Kafka1) als eitlen, profitgierigen Advokaten Huld an der Seite von Ronny Miersch1) als Josef K. sowie unter anderem Marianne Sägebrecht (Frau Gubrach, treuherzige Haushälterin von Josef K.) und Ingrid Steeger (Fräulein Montag) → nachtkritik.de; mehr zum Theaterwirken von Dieter Laser in diesem Dokument (PDF-Datei).
Seit November 2015 drehte Laser in Estland für den Fantasyfilm mit dem Titel "November", basierend auf dem Bestseller "Rehepapp" des estnischen Fantasy- und Kinderbuchautors Andrus Kivirähk1). Die Geschichte dieses Arthouse-Films spielt im 19. Jahrhundert in einen heidnischen Dorf in Estland, das von Werwölfen, Pestilenz und Geistern beherrscht wird, Laser war als deutscher Gutsherr, genannt "Der Baron" zu sehen → film.at. Seine internationale Premiere feierte der Film im April 2017 beim "Tribeca Film Festival"1) in New York → Übersicht Kinofilme. Sein Fernsehdebüt gab Laser im Dezember 1968 mit der Rolle des Zuhälters Collie Couch alias "Der Pavian" in "Im Dickicht der Städte", einer Aufzeichnung des gleichnamigen Dramas1) von Bertolt Brecht1) aus den "Münchner Kammerspielen"1). In beliebten Krimireihen wie "Tatort", "Polizeiruf 110" oder "Rosa Roth" schlüpfte der Schauspieler oftmals in die Rolle des Bösewichts, auch für Serien wie "Wolffs Revier", "Die Cleveren", "Lexx" "Der Solist" oder "SK Kölsch" stand er wiederholt vor der Kamera. In den fünf Folgen der Science-Fiction-Geschichten um "Das blaue Palais"1) erlebte man ihn 1974 bzw. 1976 eindrucksvoll als Chemiker Enrico Polazzo, der kurz davor steht, ein neues Material zu entwickeln, das Stahl und Titan ersetzen könnte. In der von Wolfgang Petersen1) in Szene gesetzten "Tatort"-Folge "Kurzschluß"1) (1975) machte er als Kleinkrimineller Piet Kallweit von sich reden, der sich auf ein fatales Spiel mit dem Polizeiobermeister Holger Freidahl (Günter Lamprecht) einlässt.
In verschiedenen Folgen (1998/99/2000) mimte Laser in der Sci-Fi-Serie "Lexx The Dark Zone"1) als (realer) Mantrid den ehemaligen Obersten Biovizier des Göttlichen Ordens, das Melodram "Meine grüne Freiheit Ein Frühling in Irland"5) (2000, Rolle: Michael O'Malley) gehört ebenso zu Lasers TV-Filmografie wie die spannende deutsch-australische Produktion "Abschied in den Tod"6) (2001), wo er als seltsamer "Onkel" Max auftrat. Nach der "Tatort"-Story "Alibi für Amelie"1) (2002) mit dem Part des von einem ihm bekannten Mann erschossenen Dr. Fabian Kurz sah man Laser am 15. Oktober 2005 in dem "Rosa Roth"1)-Krimi "Im Namen des Vaters"1) als Priester Jacob Salfeld auf dem Bildschirm und auch mit dieser kleinen, dennoch intensiven Nebenrolle bewies er einmal mehr seine darstellerische Dominanz. In Dieter Wedels1) Zweiteiler "Gier"1) (EA: 20./21.01.2010) gehörte er mit dem kleineren Auftritt des Generals Klaus Habenicht ebenfalls zur prominenten Schauspielerriege → Übersicht TV-Produktionen. Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater, Film und Fernsehen stand Dieter Laser zudem verschiedentlich für ambitionierte Hörspiel-Produktionen vor dem Mikrofon, im folgenden eine Auswahl, sofern nicht anders vermerkt Link: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung) bzw. Wikipedia:
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Vita von Dieter Laser
(PDF) sowie eine Kurzbiografie
(PDF), zur Verfügung gestellt von Dieter Laser; siehe auch den Artikel bei Wikipedia sowie die Offizielle Facebook-Seite von Dieter Laser |
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*) nach Peter Andersen "In Dein Erbarmen hülle
Erinnerungen eines ehemaligen Kanaan-Franziskus-Bruders" (Wallmerod
Selbstverlag 2002) Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de, 5) prisma.de, 6) tittelbach.tv Quelle: 2) Reutlinger General-Anzeiger, 23.10.2005 |
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