Filmografie
Fredric March wurde am 31. August 1897 als Ernest Frederick Mclntyre Bickel in Racine1) (Wisconsin1)) geboren. Der Sohn des Eisenwarenhändlers John F. Bickel (1859 – 1941) und dessen Ehefrau, der aus England eingewanderten Lehrerin Cora Brown Marcher (1863 – 1936), ergriff nach dem Besuch der "Racine High School" ein Wirtschaftsstudium an der "University of Wisconsin–Madison"1), das er 1920 mit dem "Bachelor" abschloss; zwischenzeitlich diente er während des 1. Weltkriegs bei der "US Army"1). Nach einer kurzen Tätigkeit bei der "National City Bank"1) in New York City1) entschied er sich endgültig für die Schauspielerei, für die er sich bereits während seiner Zeit an der Universität interessiert hatte und in einigen Produktionen von Amateur-Theatern mitwirkte. Seine Karriere startete er Anfang der 1920er Jahre, wenn auch anfangs ungenannt, in einigen Stummfilmen, nannte sich seither mit Nachnamen "March",  einer gekürzten Version des Mädchennamens seiner Mutter (Marcher). Seit 1924 trat er am "Broadway"1) in Erscheinung, wo er bereits zwei Jahre später am "Charles Hopkins Theatre" in der Uraufführung des Stücks "The Devil in the Cheese" mit dem Untertitel "Eine fantastische Komidie in 3 Akten" von Tom Cushing (1879 – 1941) mit der Rolle des Jimmie Chard unter anderem an der Seite von Bela Lugosi ab Ende Dezember 1926 in der Inszenierung des Theaterdirektors Charles Hopkins (1884 – 1953) den Durchbruch schaffte.
Ab Ende der 1920er Jahre bzw. mit Beginn des Tonfilms stand March dann regelmäßig vor der Kamera, erregte bereits Aufmerksamkeit als Jim Hutton, frisch angetrauter Ehemann von Mary (Ann Harding1)), in dem von Edward H. Griffith1) nach dem Theaterstück von Philip Barry1) gedrehten Streifen "Paris Bound" (1929). 
Es folgten weitere Produktionen, in denen March mit prägnanten Rollen besetzt wurde, beispielsweise das von Dorothy Arzner1) nach dem Roman von Alden Knipe alias Timothy Shea (1870 – 1950) in Szene gesetzte Drama "Sarah and Son"1) (1930, "Wiegenlied") mit Ruth Chatterton1) als Sängerin Sarah Storm, die Jim Gray (Fuller Mellish; 1865–1936) heiratet, mit dem sie zusammen auftritt, der dann mit dem gemeinsamen Baby verschwindet und seinem Part des Sarah verliebten Anwalts Howard Vanning. In der von Harry d’Abbadie d’Arrast1) gedrehten, amüsanten Geschichte "Laughter"1) (1930) konnte er als der in die frühere Tänzerin Peggy Gibson (Nancy Carroll1)) verliebte Pianist Paul Lockridge überzeugen, die mit dem älteren und wohlhabenden Händler C. Mortimer Gibson (Frank Morgan1)) verheiratet ist, ebenso wie in der Komödie "The Royal Family of Broadway"1) (1930) nach dem Bühnenstück "The Royal Family" von Edna Ferber1) und George Simon Kaufman1) unter der Regie von George Cukor1) und Cyril Gardner (1898 – 1942) als Tony Cavendish, Bruder der erfolgreichen Broadway-Schauspielerin Julia Cavendish (Ina Claire1)) und wurde erstmals für einen "Oscar"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) nominiert; der Preis ging jedoch an Lionel Barrymore in "A Free Soul"1) (1931, "Der Mut zum Glück").

Fredric March 1940
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos)
von "UCLA Library Digital Collection"; 
Urheber: "Los Angeles Daily News"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Fredric March 1940; Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos); von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: "Los Angeles Daily News"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed
In der von Rouben Mamoulian1) nach der Novelle "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde"1) von Robert Louis Stevenson1) realisierten Adaption "Dr. Jekyll and Mr. Hyde"1) (1931, "Dr. Jekyll und Mr. Hyde") – Marchs einzigem Horrorfilm – schaffte er dann mit der Doppelrolle des Wissenschaftlers Dr. Henry Jekyll, der sich durch ein Elixier in das Monster Mr. Hyde verwandelt, den Aufstieg in die erste Riege der Hollywood-Stars. Für sein eindrückliches Spiel wurde er bei der "Oscar"-Verleihung am 18. November 1932 im "Ambassador Hotel"1) in Los Angeles1) als "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet, zudem erhielt er bei den "Internationalen Filmfestspielen von Venedig"1) den Publikumspreis als "Beliebtester Hauptdarsteller".
  
Fredric Mrch glänzte in der Folgezeit unter der Regie der bedeutenden Filmemacher jener Ära in etlichen Kassenschlagern,
blieb ein vielbeschäftigter Hauptdarsteller in zahlreichen Dramen, Komödien, Krimis, Kostüm- und Historienstreifen an der Seite berühmter Kolleginnen wie Norma Shearer, Claudette Colbert, Greta Garbo, Miriam Hopkins1), Olivia de Havilland, Katharine Hepburn. Carole Lombard oder Loretta Young. So entstand unter anderem von Cecil B. DeMille1) der monumentale Historienfilm "The Sign of the Cross"1) (1932,"Im Zeichen des Kreuzes") nach dem Bühnenstück von Wilson Barrett (1846 – 1904), wo er neben Charles Laughton als römischer Kaiser Nero1) und Claudette Colbert als dessen 2. Frau Kaiserin Poppaea1) den Präfekt1) Marcus Superbus gab, in dem Melodram "Smilin' Through"1) (1932, "Liebesleid") nach dem Bühnenstück von Jane Cowl1) und Jane Murfin1) war Norma Shearer seine Partnerin. In der von Ernst Lubitsch1) lose nach dem Bühnenstück "Design for Living" von Noël Coward1) gedrehten, amüsanten Dreiecks-Geschichte "Design for Living"1) (1933, quot;Serenade zu Dritt" verliebte er sich als Tom Chambers ebenso wie George Curtis (Gary Cooper) während einer Zugfahrt in die Zeichnerin Gilda Farrell (Miriam Hopkins). Carole Lombard präsentierte sich als die "schöne Lady" in dem im 1. Weltkrieg angesiedelten Film "The Eagle and the Hawk " (1933) nach der Vorlage "Death in the Morning" von John Monk Saunders1) mit March als Lieutenant Jerry H. Young und Cary Grant als Lieutenant Henry Crocker vom britischen "Royal Flying Corps"1), die mit einer gefährlichen Mission über feindlichen Linien betraut werden → Wikipedia (englisch).
In die Rolle des italienischen Goldschmieds/Bildhauers Benvenuto Cellini1) (1500 – 1571) schlüpfte March in dem nach dem Bühnenstück "The Firebrand" von Edwin Justus Mayer1) entstandenen "The Affairs of Cellini"1) (1934) mit Frank Morgan1) als Doge Alessandro de’ Medici1) und Constance Bennett1) als dessen Gemahlin Margarete von Parma1), in der von Kritikern positiv beurteilten Story "Death Takes a Holiday"1) (1934, "Die schwarze Majestät") nach der Komödie "La morte in vacanza" von Alberto Casella (1891 – 1957) mimte er den Tod, der sich in der Gestalt des Prinzen Sirki in die schöne Grazia (Evelyn Venable1)) verliebt. Viel Beachtung fand er in Sidney Franklins1) Romanze "The Barretts of Wimpole Street"1) (1934) nach dem Theaterstück von Rudolph Besier 1878 – 1942) über die Liebesbeziehung zwischen der englischen Dichterin Elizabeth Barrett Browning1) (Norma Shearer) und dem von ihm dargestellten Dichter und Dramatiker Robert Browning1), unter anderem sah man Charles Laughton als Elizabeths verwitweten Vater Edward Moulton-Barrett. Einmal für Rouben Mamoulian1) stand er vor der Kamera und spielte in dem frei nach dem Roman "Auferstehung"1) von Leo Tolstoi
"1) entstandenen Melodram "We Live Again"1) (1935) den russischen Prinz Dmitri Nekhlyudov, der die unschuldige, junge Katjuscha Maslowa (Anna Sten) verführt, mit "Anna Karenina"1) (1935) brachte Clarence Brown1) den berühmten, gleichnamigen Tolstoi-Roman1) auf die Leinwand, in dem vor allem die legendäre Greta Garbo in der Titelrolle der tragisch endenden Anna Karenina, Gattin des älteren, aber sehr respektablen Karenin (Basil Rathbone1), faszinierte, aber auch Fredric March als der galant-verführerische Offizier Graf Wronsk Eindruck auf das Publikum machte.
Fredric March (links) mit Ehefrau Florence Eldridge, Helga Maria zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (geborene Schuylenburg) mit Ehemann Hubertus Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg bei der Filmpremiere von "Anthony Adverse" am 29.7.1936; Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 183-2008-0617-502; Fotograf: Unbekannt / Datierung: 29.7.1936 / Lizenz CC-BY-SA 3.0. Ebenfalls 1935 gelangten zwei weitere Literatur-Adaptionen mit March in der Hauptrolle die Lichtspielhäuser, in "Les Misérables"1) ("Die Elenden") nach dem gleichnamigen Roman1) von VictorVHugo1) gab er den von Inspector Javert (Charles Laughton) getriebenen Jean Valjean alias Champmathieu und in dem Melodram "The Dark Angel"1) ("Der Weg im Dunkel") nach dem Bühnenstück von Guy Bolton1) alias H. B. Trevelyan als Alan Trent den Cousin von Gerald Shannon (Herbert Marshall1)), die seit ihrer Jugend mit Kitty Vane (Merle Oberon1)) befreundet sind. Als Mervyn LeRoy1) mit dem "Oscar"-prämierten Historien-Abenteuer "Anthony Adverse"1) (1936, "Ein rastloses Leben") den epischen Entwicklungsroman von Hervey Allen1) verfilmte, fand er in Fredric March einen exzellenten Titelhelden, Olivia de Havilland als Angela Giuseppe, später dessen Ehefrau, konnte ebenfalls überzeugen.
 
Foto: Fredric March (links) mit Ehefrau Florence Eldridge1), Helga Maria zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (geborene Schuylenburg) mit Ehemann Hubertus Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg1) (1906 – 1984) bei der Filmpremiere von "Anthony Adverse"1) ("Ein rastloses Leben") am 29.7.1936 
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 183-2008-0617-502;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 29.7.1936 / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 183-2008-0617-502 bzw. Wikimedia Commons
In John Fords1) opulentem Historienfilm "Mary of Scotland"1) (1936, "Maria von Schottland") nach dem Theaterstück von Maxwell Anderson1) stellte er an der Seite von Katharine Hepburn als Königin Maria von Schottland1) deren 3. Gemahl, den Earl of Bothwell1) dar – "Fredric March habe ein erstklassiges Porträt des "kühnen" Bothwell abgeliefert" meinte der Drehbuchautor und Filmkritiker Frank S. Nugent1) in der "New York Times"1) (31.07.1936)2). Für seine beeindruckende Gestaltung des tragisch endenden Alkoholikers und einstigen Filmstars Norman Maine, der in William A. Wellmans1) Drama "A Star is Born"1) (1937, "Ein Stern geht auf") nun im Schatten seiner erfolgreichen, jungen Ehefrau Vicki (Janet Gaynor1)) steht, erhielt March eine erneute "Oscar"1)-Nominierung als "Bester Hauptdarsteller"1), unterlag jedoch bei der Verleihung der begehrten Trophäen am 10. März 1938 seinem Kollegen Spencer Tracy in dem Abenteuer "Captain Courageous"1) (1937, "Manuel").  
Positive Kritiken verzeichnete March für seine Verkörperung des Piraten Jean Lafitte1) in Cecil B. DeMilles1) Abenteuer "The Buccaneer
"1) (1938, "Der Freibeuter von Louisiana") mit Franciska Gaal als die junge Niederländerin namens Gretchen. "Romantischer Abenteuerfilm um Seeräuber, Liebe und glühenden Patriotismus, gut gespielt und schwungvoll inszeniert. De Milles Film ist weitaus unterhaltsamer, als das 20 Jahre später entstandene Remake mit "König der Freibeuter"1)." urteilt filmdienst.de. Als Reporter Bill Spencer verliebte er sich in der Verwechslungskomödie "There Goes My Heart"1) (1938, "Millionärin auf Abwegen") in die unerkannt im eigenen Kaufhaus arbeitende Millionen-Erbin Joan Butterfield alias Joan Baker (Virginia Bruce1)),  in George Cukors1) Tragikomödie "Susan and God"1) (1940, "Susan und der liebe Gott") nach dem Bühnenstück von Rachel Crothers1) zeigte er sich als der Alkoholiker Barry Trexel, Ehemann der exzentrischen und leichtfertigen Susan (Joan Crawford).
 
Fredric March bewies auch in den Kinoproduktionen der 1940er stets seine schauspielerische Wandlungsfähigkeit, beispielsweise in "So Ends Our Night"1) (1941) nach dem Roman "Liebe deinen Nächsten"1) von Erich Maria Remarque1) als der Emigrant Josef Steiner (resp. Johann Huber), der in Wien gegen die Nazis opponiert und seine Ehefrau Marie (Frances Dee1)) schützen will, an der Seite von Glenn Ford in der Rolle des in die jüdische Chemikerin Ruth Holland (Margaret Sullavan1)) verliebten Ludwig Kern oder als Methodisten1)-Pfarrer bzw. Familienvater William Spence in "One Foot in Heaven"1) (1941, "Mit einem Fuß im Himmel") nach dem biografischen Roman "One Foot in Heaven –The Life of a Practical Parson" von Hartzell Spence (1908 –2001). In der von René Clair1) nach dem Roman "The Passionate Witch" von Thorne Smith1) gedrehten Komödie "I Married a Witch"1) (1942, "Meine Frau, die Hexe") kam er als Wallace Wooley sowie dessen Vorfahren. Jonathan, Nathaniel und Samuel daher, Veronica Lake1) als Jennifer, die wie Vater Daniel (Cecil Kellaway1)) bei den Hexenprozessen von Salem1) verurteilt und hingerichtet worden war. "Geistreiche, poesievolle René-Clair-Komödie; ein witzig-kunstvolles Hexen-Märchen. – Sehenswert." meint filmdienst.de.
Eine schöne Figur war die des
Schriftstellers Mark Twain1), geistiger "Vater" von Tom Sawyer1) und Huckleberry Finn1), dem er in "The Adventures of Mark Twain"1) (1944, "Die Abenteuer des Mark Twain")  Kontur verlieh, seine Darstellung des mit Milly (Myrna Loy) verheirateten Familienvaters bzw. Kriegsveteranen Al Stephenson, der in dem von William Wyler1) nach dem Roman "Glory for Me" von MacKinlay Kantor1) gedrehten Drama "The Best Years of Our Lives"1) (1946, "Die besten Jahre unseres Lebens") nach Kriegsende sowohl beruflich als auch familiär wieder Fuß fassen muss, brachte ihm am 13. März 1947 seinen zweiten "Oscar"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) ein. Insgesamt erhielt diese Produktion sieben "Oscars", darunter "Bester Film"1) für Samuel Goldwyn1) (Produzent), "Beste Regie"1) für William Wyler und "Bester Nebendarsteller"1) für Harold Russell1) in der Rolle des Kriegsversehrten1) bzw. einst einfachen "US Navy"1)-Matrosen Homer Parrish; Russell wurde zudem mit einem "Ehrenoscar"1) ausgezeichnet → Oscar-Verleihung 1947.
Nach dem Bühnenstück von Lillian Hellman1) entstand von Regisseur Michael Gordon1) mit "Another Part of the Forest"1) (1948, "Aus dem Dunkel des Waldes") ein weiteres Drama, in dem March den rücksichtslosen Geschäftsmann und Familien-Patriarchen Marcus Hubbard, Ehemann der leidgeprüften Lavinia (Florence Eldridge1)) darstellte, deren Kinder, der ebenso hartherzige Benjamin (Edmond O’Brien1)), die intrigante Regina (Ann Blyth1)) sowie des rückgratlose Oscar (Dan Duryea1)), ebenfalls für Konflikte sorgen. Gemeinsam mit Florence Eldridge, im realen Leben seine zweite Ehefrau, stand er auch für das Abenteuer "
Christopher Columbus"1) (1949) vor der Kamera und präsentierte sich als der legendäre Christoph Kolumbus1), dem die Entdeckung Amerikas1) im Jahre 1492 zugeschrieben wird; Florence Eldridge verkörperte Königin Isabella I.1) von Kastilien, Gattin von König Ferdinand II.1) (Francis Lister; 1899–1951). Zu dieser von David MacDonald1) in Szene gesetzten, britischen Produktion schreibt filmdienst.de: "Da der Film weder als Biografie noch als historisches Drama bestehen kann, bleibt ein Monumentalgemälde, das durch seine Farbenfreude und schauprächtigen Seeabenteuer unterhält."

Im Laufe der Jahre hatte sich Fredric March zu einem bedeutenden Charakterdarsteller profiliert, seine brillante Interpretation des alternden Handelsreisenden Willy Loman in László Benedeks1) Adaption "Death of a Salesman"1) (1951, "Der Tod eines Handlungsreisenden") nach dem gleichnamigen Drama1) von Arthur Miller1) wurde am 21. Februar 1952 mit einen Golden Globe Award"1) in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller – Drama"1) gewürdigt, nominiert für einen "Oscar"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) musste er den Preis am 20. März 1952 seinem Kollegen Humphrey Bogart in dem Abenteuer "The African Queen"1) (1951, "African Queen") überlassen. Ebenfalls nominiert war er für den "British Academy Film Award"1) (BAFTA) als "Bester (ausländischer Darsteller)/Hauptdarsteller"1), doch Marlon Brando konnte 1953 die Auszeichnung für "Viva Zapata!"1) (1952) entgegennehmen. Anlässlich der "Filmfestspiele von Venedig"1) wurde ihm dann 1952 der "Coppa Volpi"1) als "Bester Darsteller"1) überreicht. 
Ebenfalls eine beeindruckende, schauspielerische Leistung lieferte March unter der Regie von Elia Kazan1) in dem Film noir1) bzw. dem Polit-Thriller "Man on a Tightrope"1) (1953, "Ein Mann auf dem Drahtseil") nach dem Roman von Neil Paterson1) ab. In dieser, nach einem authentischen Fall entstandenen und zur Zeit des "Kalten Krieges"1) angesiedelten Produktion, glänzte er als der tschechische Zirkus-Direktor Černík, der, ständig von den kommunistischen Sicherheitsorganen verdächtigt und bespitzelt, den Entschluss fasst, mit seinem Wanderzirkus samt seiner zweiten Ehefrau, der jungen Zama (Gloria Grahame1)), und Tochter Tereza (Terry Moore1)) durch den "Eisernen Vorhang"1) in den Westen zu fliehen. "Als der Zirkus auf seiner Tournee in die Nähe der deutschen Grenze kommt, will Černík seinen Plan in die Tat umsetzen. Aus einer Zirkusparade heraus führt er den gesamten Zirkus über eine Grenzbrücke in die Freiheit. Černík wird bei der Flucht jedoch von seinem Mitarbeiter (einem Spion) Krofta (Richard Boone1)) erschossen …"3)
Weiterhin bemerkenswert war die Figur des Familien-Patriarchen Dan C. Hilliard, dessen Familie in dem von William Wyler1) nach dem Theaterstück/Roman von Joseph Hayes1) (auch Drehbuch) realisierten Krimi "The Desparate Hours"1) (1955, "An einem Tag wie jeder andere") von dem Gangster-Trio bzw. den drei ausgebrochenen Sträflingen, Anführer Glenn Griffin (Humphrey Bogart), Glenns jüngerem Bruder Hal (Dewey Martin1)) und Sam Kobish (Robert Middleton1)) überfallen und als Geiseln genommen werden. "Eine psychologische Studie menschlicher Angst, deren Inszenierung Hochspannung erzeugt – perfekt in den schauspielerischen Leistungen." so filmdienst.de. In dem Kriegsdrama "The Bridges at Toko-Ri"1) (1954, Die Brücken von Toko-Ri) trat  er an der Seite von William Holden und Grace Kelly als Geschwader-Kommandeur Admiral George Tarrant in Aktion, verkörprete in dem opulenten Historienfilm "Alexander the Great"1) (1956, "Alexander der Große") den Philipp II.1) von Makedonien, Vater des von Richard Burton gespielten Titelhelden Alexander der Große1). Delbert Mann1) übertrug ihm die Rolle des Witwers Jerry Kingsley in dem subtilen Psychodrama "Middle of the Night"1) (1959, "Mitten in der Nacht") nach einer Vorlage von Paddy Chayefsky1) über eine Frau (Kim Novak), die einen 35 Jahre älteren Mann (March) heiratet. Einmal mehr wurde er für einen "Golden Globe"1) in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller – Drama"1) nominiert, unterlag jedoch Anthony Franciosa1) in "Career"1) (1959, "Viele sind berufen"). Für seine Gestaltung des fanatischen Anklägers bzw. bibelgläubigen Fundamentalisten1) Matthew Harrison Brady in dem von Stanley Kramer1) nach dem Theaterstück von Jerome Lawrence1) und Robert E. Lee1) gedrehten, packenden Gerichtsdrama "Inherit the Wind"1) (1960, "Wer den Wind sät") wurde er anlässlich der "Internationalen Filmfestspiele Berlin"1) (Berlinale) 1960 mit dem "Silbernen Bären"1) als "Bester Darsteller"1) ausgezeichnet – Spencer Tracy war als Henry Drummond der Verteidiger des jungen Lehrers Bertram T. Cates (Dick York1)), der seinen Schülern die Evolutionstheorie1) von Charles Darwin1) gelehrt hatte, Bradys kongenialer Gegenspieler. "Hervorragende Darsteller prägen den vorzüglich inszenierten Gerichtsfilm, der anspruchsvoll-fesselnd unterhält. – Sehenswert." kann man bei filmdienst.de lesen. Die Produktion lehnte sich frei an das als "Affenprozess"1) bekannt gewordene Gerichtsverfahren an, das im Sommer 1925 gegen den Lehrer John Thomas Scopes1) in Dayton1) (Tennessee1)) geführt wurde.
  
"Wer den Wind sät": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film am 20.03.2020 auf DVD herausbrachte. Szenenfoto aus "Wer den Wind sät" mit Spencer Tracy als Verteidiger Henry Drummond und Fredric March als Ankläger Matthew Harrison Brady; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film am 20.03.2020 auf DVD herausbrachte.
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto aus "Wer den Wind sät"
mit Spencer Tracy (l.) als Verteidiger Henry Drummond und Fredric March
als Ankläger Matthew Harrison Brady
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film
am 20.03.2020 auf DVD herausbrachte.

Ab den 1960er Jahren trat Fredric March nur noch sporadisch vor die Kamera, so mit der Hauptrolle des Pathologie-Leiters Dr. Joseph Pearson in "The Young Doctors"4) (1961, "Chefarzt Dr. Pearson") nach dem Roman "The Final Diagnosis" (dt. "Die letzte Diagnose") von Arthur Hailey1). In der französisch-italienischen Produktion "I sequestrati di Altona"1) (1962, "Die Eingeschlossenen") nach dem gleichnamigen Theaterstück von Jean-Paul Sartre1) gehörte er unter der Regie von Vittorio De Sica zu einem beeindruckenden Ensemble – er trat als Werftbesitzer und Familien-Patriarch Albrecht von Gerlach auf, Vater von Werner (Robert Wagner) und Leni (Françoise Prévost1)) sowie von Franz (Maximilian Schell), der seit 13 Jahren von der Familie im Dachgeschoss des Hauses versteckt gehalten wird, Sophia Loren sah man als Johanna von Gerlach, Ehefrau von Werner. Mit dem Politthriller "Seven Days in May" (1964, "Sieben Tage im Mai") verfilmte John Frankenheimer1) den Roman von Fletcher Knebel1) und Charles W. Bailey II (1929 – 2011), in dem ranghohe amerikanische Militärs einen Putsch gegen ihren Präsidenten in der nahen Zukunft planen – an der Seite von Burt Lancaster als General Scott und Kirk Douglas als Colonel Casey) spielte er den US-Präsidenten Jordan Lyman. Eine neuerliche "Golden Globe"1)-Nominierung in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller – Drama" war der Lohn, doch auch diesmal ging er bei der Verleihung 1965 leer aus bzw. der Preis an Peter O’Toole in "Becket" (1964). Eine "Bösewicht"-Rolle war die des betrügerischen, korrupten Professors Alexander Favor, Regierungsbeauftragter für indianische Angelegenheiten und Ehemann von Audra (Barbara Rush1)), in dem Western "Hombre"1) (1967, "Man nannte ihn Hombre"), den Martin Ritt1) mit Protagonist Paul Newman nach dem Roman von Elmore Leonard1) realisierte. In dem Streifen "…tick…tick…tick…" (1970), der Rassenkonflikte im amerikanischen Süden thematisierte, zeigte er sich als der alte Bürgermeister Jeff Parks, in dessen Stadt sich der Schwarze Jimmy Price (Jim Brown1)) und der Weiße John Little (George Kennedy) um den Sheriff-Posten bewerben. Einen letzten, prägnanten Leinwandauftritt hatte der inzwischen über 75-jährige Schauspieler als der alte Harry Hope, Betreiber der heruntergekommenen Bar "The Last Chance Saloon", in dem Drama "The Iceman Cometh"1) (1973), inszeniert von John Frankenheimer1) nach dem Schauspiel (dt. "Der Eismann kommt") von Eugene O’Neill1) mit Lee Marvin als der dominante Theodore "Hickey" Hickman und Robert Ryan als dessen Gegenspieler, der Zyniker Larry Slade → Übersicht Filmografie (Auszug)
  
Neben seiner umfangreichen Tätigkeit für den Film blieb der Schauspieler immer dem Theater und übernahm, wenn auch eher sporadisch Rollen in Broadway1)-Produktionen:  So stand er beispielsweise 1942 am "Plymouth Theatre" in dem "Pulitzer-Preis"1)-gekrönten Werk "The Skin of Our Teeth"1) (dt.: "Wir sind noch einmal davongekommen") von Thornton Wilder1) als Mr. Antrobus zusammen mit Ehefrau Florence Eldridge (Mrs. Antrobus) sowie unter anderem Montgomery Clift (Sohn Henry) und Tallulah Bankhead1) (Hausmädchens Sabina) auf der Bühne. Am "Broadhurst Theatre" interpretierte er 1950/51 den Badearzt Dr. Thomas Stockman1) in dem gesellschaftskritischen Drama "Ein Volksfeind"1) von Henrik Ibsen1) an der Seie von Morris Carnovsky1) als dessen älterer Bruder, der Stadtvogt Peter Stockmann1). Am "Coronet Theatre" fand am 7. März 1951 unter der Regie von Harold Clurman (1901   1980) die Uraufführung des Stücks "The Autumn Garden"5) (dt. "Herbstgarten") von Lillian Hellman1) statt, in der er den gescheiterten, desillusionierten Künstler Nicholas Denery, einst Geliebter von Constance (Carol Goodner; 1904–2001) bzw. Ehemann von Nina (Jane Wyatt1)) gestaltete; auch Florence Eldridge gehörte als Rose Griggs, Gattin von General Benjamin Griggs (Colin Keith-Johnston; 1896–1980) zur Besetzung → Wikipedia (englisch). Das Schauspiel bzw. Familiendrama "Long Day's Journey into Night"1) (dt. "Eines langen Tages Reise in die Nacht") von Eugene O’Neill1) feierte im November 1956 am "Helen Hayes Theatre" seine Broadway-Premiere, wo er in der Inszenierung von José Quintero (1924 – 1999) als der geizige James Tyrone brillierte, Ehemann der morphiumsüchtigen Mary (Florence Eldridge) sowie Vater des Alkoholikers Jamie (Jason Robards) und des kranken, schwächlichen Edmund (Bradford Dillman1)), die alle miteinander in Hassliebe verbunden sind. Die Produktion wurde am 21. April 1957 mit einem "Tony Award"1) als "Bestes Theaterstück"1) und Fredric March als "Bester Hauptdarsteller"1) ausgezeichnet, erhielt zudem den "New York Drama Critics' Circle Award" als "Bestes Stück der Spielzeit". Bereits 1947 ehrte man March mit einem "Tony Award" für seinen Part des Clifton Jones in dem autobiografischen Stück "Years Ago" von Ruth Gordon1), das später von George Cukor1) unter dem Titel "The Actress"1) (1953, "Theaterfieber") mit Spencer Tracy in der Rolle des Clifton Jones verfilmt wurde. In "Gideon" von Paddy Chayefsky1) bewies er 1961 am "Plymouth Theatre" mit der Figur des "Engel des Herrn" an der Seite von Douglas Campbell (1922 – 2009) als der alttestamentliche Richter Gideon1), der von Gott durch einen Engel berufen wurde, die Israeliten1) vom Joch der Midianiter1) zu befreien, einmal mehr die Vielfältigkeit seiner Schauspielkunst.
Darüber hinaus übernahm March seit Ende der 1940er Jahre immer mal wieder Aufgaben in TV-Produktionen. Zu seinen schönsten Fernseharbeiten gehörte die in der Reihe "Shower of Stars" am 23. Dezember 1954 gezeigte Episode "A Christmas Carol" nach der berühmten Erzählung "A Christmas Carol"1) von Charles Dickens1), in der er in die Maske des grimmigen, vermögenden Geldverleihers Ebenezer Scrooge1) schlüpfte und für einen "Emmy Award"1) in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm" nominiert wurde; Robert Cummings1) siegte jedoch für seine Rolle als Geschworener Nr. 8 in der Folge/dem Justizdrama "Twelve Angry Men" ("Die zwölf Geschworenen", → Wikipedia (englisch)) aus der Feder von Reginald Rose1), die in der Reihe "Studio One" gesendet wurde  → Wikipedia (englisch).
  
Der vielfach ausgezeichnete Fredric March erlag am 14. April 1975 im Alter von 77 Jahren in Los Angeles1) seiner Prostatakrebs-Erkrankung. Die letzte Ruhe fand er auf dem Anwesen der Familie March ("March Estate Cemetery") in New Milford (Litchfield County, Connecticut1)), wo er eine Ranch besaß, auf der er sich zwischen Film- und Theaterengagements erholte → findagrave.com.
Von 1921 bis 1927 war March mit der Theaterschauspielerin Ellis Baker (1898 – 1984) verheiratet, noch im Jahr der Scheidung ehelichte er die gefeierte Theaterdarstellerin Florence Eldridge1) (1901 – 1988), mit der er für sieben Filme vor der Kamera sowie wiederholt auf der Bühne stand. Dem Paar waren keine eigenen Kinder vergönnt, sie adoptierten Tochter Penelope (* 1932) und Sohn Anthony(* 1934).
Ein ihm am 8. Februar 1960 gewidmeter "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (1620 Vine Street) erinnert an den einst so populären Schauspieler → siehe auch Auszeichnungen (Auszug) bei Wikipedia sowie bei der "Internet Movie Database".

Siehe auch die Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), prisma.de
Fotos bei Wikimedia Commons, virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 4) filmdienst.de, 5) theatertexte,de
Quelle: 2) Wikipedia, 3) Wikipedia
       
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (Originaltitel))
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