Valérie von Martens wurde am 4. November 1894 als Valérie Pajér Edle von Maiersperg und Tochter des österreichischen Admirals Rudolf Pajér Edler von Mayersperg1) (1858 – 1934) in Lienz1) (Osttirol) geboren. Sie besuchte zunächst die Schule der Ordensgemeinschaft "Notre Dame de Sion"1), danach eine Kunstgewerbeschule und schließlich das "Wiener Konservatorium"1)
Schon früh interessierte sich die junge Valérie für Theater und Kunst, wurde von der Bühne magisch angezogen. Sie legte sich den Künstlernamen "Martens" zu, fand 1916 ein erstes Engagement am "Theater in der Josefstadt"1) und wechselte dann ein Jahr später für drei Jahre an das "Prager Landestheater". Weitere Verpflichtungen führten die junge Schauspielerin an das Wiener "Burgtheater"1), wo sie ab 1920 ein Jahr lang auf der Bühne stand, 1924 ging sie nach Berlin an das "Deutsche Theater"1) und spielte dort zwei Jahre. 1927 folgte ein Engagement an den Bühnen von Victor Barnowsky1), 1930 am "Lustspielhaus"1) und von 1933 bis 1939 trat sie dann abwechselnd am Berliner "Komödienhaus"1) und am "Theater am Kurfürstendamm"1) auf.
Am 20. Dezember 1923 hatte Valérie von Martens den bekannten Theaterschriftsteller, Regisseur und Schauspieler Curt Goetz (1888 – 1960) geheiratet, den sie im Wiener "Theater in der Josefstadt" kennengelernt hatte. An der Seite ihres Mannes brillierte sie in dessen Stücken auf der Bühne, so unter anderem in "Ingeborg"2) (1923), "Der Lampenschirm"1) (1925), "Die tote Tante"2) (1925), "Hokuspokus"2) (1926), "Der Lügner und die Nonne"2) (1928) und "Dr. med. Hiob Praetorius"2) (1934). Die meisten Hauptrollen hatte Curt Goetz seiner Frau auf den Leib geschrieben und bildete mit ihr auf der Bühne ein glänzend eingespieltes Paar. Nicht nur in Berlin begeisterten beide das Publikum, auch auf verschiedensten Gastspielreisen feierten die Künstler Triumphe.

Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora1) (1881–1963) ; Datierung: 05.05.1923
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 204433-D)
Quelle: www.cyranos.ch

Valérie von Martens: Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB); Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora1) (1881–1963) ; Datierung: 05.05.1923; Copyright ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 204433-D); Quelle: www.cyranos.ch
Auf der Leinwand zeigte sich von Martens mit dem Part der Lady Josephine Cavershott in der von Goetz mit sich selbst in der Rolle des Lord Arthur Cavershoot in Szene gesetzten Gesellschaftssatire "Napoleon ist an allem schuld"1) (1938). Bereits Anfang der 1920er Jahre hatte sie mit kleinen Rollen unter der Regie von Carl Froelich1) ihr Leinwandebüt in dem stummen Streifen "Im Banne der Kralle" (1921) und in der Adaption "Der Taugenichts" (1922) nach der Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts"1) von Joseph von Eichendorff1) gegeben.
Valérie von Martens mit Ehemann Curt Goetz in der Komödie "Das Haus in Montevideo" von Curt Goetz 1950 am Berliner "Renaissance-Theater"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pkm_0000916_001); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Datierung 1950; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Quelle: www.deutschefotothek.de Berlin; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 1937 mimte sie die Fürstin Ilonka, Mutter von Prinzessin Julia (Gusti Huber), in Reinhold Schünzels Lustspiel "Land der Liebe"1), gedreht nach der musikalischen Bühnenkomödie "Die Hofloge" von Karl Farkas1), von Curt Goetz stammte das Drehbuch. Die Produktion stieß bei den Nazis wegen Schünzels halbjüdischer Abstammung auf Ablehnung, im gleichen Jahr emigrierte Schünzel in die USA. Mit Beginn des 2. Weltkrieges befand sich das Ehepaar Goetz/Martens in Amerika und blieb dort zunächst. Valérie von Martens konnte als Schauspielerin nicht Fuß fassen und betrieb zusammen mit ihrem Mann zeitweilig eine Hühnerfarm in der Nähe Hollywoods. Sofort nach Kriegsende kehrten sie und ihr Mann nach Deutschland zurück; bereits 1946 traten sie in einem neuen Werk von Curt Goetz "Das Haus in Montevideo"1) gemeinsam auf, das ebenso wie "Hokuspokus" und "Frauenarzt Dr. Praetorius" mehrfach verfilmt und im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Auf der Leinwand spielte Valérie von Martens 1950 die Rolle der Maria Violetta in "Frauenarzt Dr. Praetorius"1), ein Jahr später die Frau des Professors, Marianne Nägler, in "Das Haus in Montevideo"1) und in "Hokuspokus"1) erlebte man sie 1953 als Agda Kjerulf. 

Valérie von Martens mit Ehemann Curt Goetz in der Komödie "Das Haus in Montevideo"
von Curt Goetz 1950 am Berliner "Renaissance-Theater"1);
auch im Film (1951) mimte Valérie von Martens die Ehefrau Marianne Nägler
und Curt Goetz deren Gatten Professor Traugott Nägler
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pkm_0000916_001)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Datierung 1950
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983)
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Curt Goetz starb am am 12. September 1960,  wenige Wochen vor seinem 72. Geburtstag, im Schweizerischen Grabs1) im Kanton St. Gallen1); seine Ehefrau kümmerte sich um den Nachlass und ließ im Mai 1962 den "Memoiren des Peterhans von Binningen" von Curt Goetz, der das Werk nicht hatte vollenden können, noch zwei weitere Bände dieser Erinnerungen mit den Titeln "Die Verwandlung des Peterhans von Binningen" und "Wir wandern, wir wandern…" folgen. Außerdem schrieb sie noch die Bücher "Die wunderbare und spannende Geschichte des Herrn Blau" (1965), "Das große Curt-Goetz-Album" sowie 1971 Kurzgeschichten von und über Curt Goetz unter dem Titel "Curts Geschichten".

Berliner Gedenktafel Curt Goetz und Valérie von Martens
Fredericiastraße 1, Berlin-Westend  
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Urheber: Wikimedia-Benutzer OTFW, Berlin, Lizenz CC-BY-SA 3.0

Berliner Gedenktafel Curt Goetz und Anny Ondra und Valérie von Martens; Fredericiastraße 1, Berlin-Westend; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Wikimedia-Benutzer OTFW, Berlin, Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Nach dem Tod ihres Mannes stand Valérie von Martens nur noch gelegentlich auf der Bühne oder übernahm sporadisch Fernsehrollen, so unter anderem 1968 als Cyprienne in der TV-Adaption des Goetz-Einakters "Herbst"1) mit Theo Lingen als Graf Dingelstädt.
Valérie von Martens starb am 7. April 1986 im Alter von 91 Jahren in Riehen1) bei Basel; die letzte Ruhe fand sie auf dem Berliner "Friedhof Heerstraße"1) in Berlin-Westend1) an der Seite ihres Ehemannes (Grablage: 18–G–11/12); die Grabstätte ist seit 1984 zu Ehren von Curt Goetz als Ehrengrab des Landes Berlin1) gewidmet → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Comons.
Valérie von Martens gehörte seit 1977 als Gründungsmitglied dem "P.E.N.-Club Liechtenstein"1) an. 1985 stiftete sie anlässlich des 25. Todestages ihres Gatten den "Curt-Goetz-Ring"1) für Personen, die das Werk von Goetz fortsetzen, indem sie "den leichten Ton der Komödie mit Intelligenz und einer humanistischen Grundhaltung verbinden". (Quelle: Wikipedia)
Das "Curt-Goetz-und-Valérie-von-Martens-Archiv" wird von der Berliner "Akademie der Künste"1) verwaltet.
Siehe auch cyranos.ch, Wikipedia, tls.theaterwissenschaft.ch sowie
den Artikel bei "Deutsche Welle" und die
Website www.curtgoetz.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) felix-bloch-erben.de
    
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(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, felix-bloch-erben.de)
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