Wann immer im Unterhaltungskino bzw. Fernsehen der 1970er Jahre der
Typus einer kauzig-grantigen Alten zu besetzen war, griff man gerne auf die
bayerische Volksschauspielerin Rosl Mayr zurück. Geboren am 30. Dezember 1896 (nach anderen Quellen 1895) als Rosa Mayr im oberpfälzischen in Regensburg1), absolvierte die damals 18-Jährige zwischen 1914 und 1917 eine Gesangsausbildung zur Sopranistin an der "Münchner Akademie der Tonkunst". Anschließend erhielt sie ein erstes Engagement am "Münchener Volkstheater"1), dem sie bis im November 1932 bzw. dem Wechsel an die "Bayerische Landesbühne" als Ensemblemitglied verbunden blieb. Rosl Mayr trat zunächst überwiegend als Sängerin in Operetten auf, später übernahm sie Aufgaben als Schauspielerin in Volksstücken und avancierte rasch zu einer populären Komödiantin. Nach Ende des 2. Weltkrieges arbeitete Rosl Mayr zeitweise als Souffleuse an den "Münchner Kammerspielen"1), erhielt aber bald schon wieder Bühnen-Engagements als Darstellerin. Zum Film war die inzwischen über 50-Jährige Ende der 1940er Jahre gekommen und zeigte sich neben den bajuwarischen Ur-Gesteinen Beppo Brem, Joe Stöckel und Liesl Karlstadt mit dem kleinen Part der Stallmagd Caroline in dem bayerischen Lustspiel-Klassiker "Die drei Dorfheiligen"1) (1949). Nach eher winzigen Auftritten in Heimatfilm-Produktionen wie "Der Herrgottschnitzer von Ammergau"1) (1952), den Ganghofer-Adaptionen "Schloß Hubertus"1) (1954) und "Der Jäger vom Fall" (1957), dem Rühmann-Film "Der Pauker"1) (1958) oder den beiden Produktionen "Lausbubengeschichten"1) (1964) und "Tante Frieda – Neue Lausbubengeschichten"1) (1965) nach den gleichnamigen Geschichten1) von Ludwig Thoma1), erhielt Rosl Mayr in Axel von Ambessers, frei nach Motiven von Wilhelm Busch1) in Szene gesetzten Streifen "Die fromme Helene"1) (1965) als Mutter Dralle eine etwas größere Aufgabe. In den 1970er Jahren tauchte die Schauspielerin fast ausschließlich mit kleinen Nebenrollen in den Soft-Sexfilmchen jener Zeit auf, mimte grantelnde, schrullige alte Frauen, darunter in mehreren Folgen der äußerst erfolgreichen "Schulmädchen-Report"-Reihe1) → Übersicht Kinofilme. Popularität erlangte Rosl Mayr vor allem durch das Fernsehen, bereits in der beliebten Krimiserie "Funkstreife Isar 12" war sie Anfang der 1960er Jahre mehrfach mit Gastrollen auf dem Bildschirm präsent, spielte zusammen mit Elfie Pertramer1) in "S'Fensterl zum Hof"2) (1962–1964) in "einer der ältesten bayerischen Serien und ein echter Klassiker" wie fernsehserien.de notiert. Sie trat mit Episoden-Rollen in weiteren Krimiserien wie "Der Nachtkurier meldet ", "Das Kriminalmuseum" oder neben Protagonist Beppo Brem in "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" in Erscheinung. Vor allem beim "Königlich Bayerischen Amtsgericht" konnte man sie wiederholt mit komödiantischen Parts erleben, so unter anderem als Ehefrau des Totengräbers Alois Wastlhuber (Franz Helminger) und auch beim "Komödienstadel"1) war sie mit dabei, so 1972 in "Mattheis bricht's Eis"3) nach dem gleichnamigen Lustspiel1) von Georg Queri1). In nachhaltiger Erinnerung ist Rosl Mayr mit der Figur der neugierigen und lästigen Frau Gmeinwieser in der Krimiserie "Polizeiinspektion 1"1) geblieben, die wegen jeder Kleinigkeit zur "Polizeiinspektion 1" lief, um jemanden anzuzeigen. Schöninger (Walter Sedlmayr), Heinl (Elmar Wepper) und Moosgruber (Max Grießer) fiel sie natürlich sehr auf die Nerven und die drei losten immer aus, wer sich mit ihr abzugeben hatte. Schöninger ignorierte geschickt meistens ihre Anwesenheit 4) Zwischen 1977 und 1981 tauchte sie knapp 20 Folgen lang mit dieser Rolle auf. In den 1970er Jahren übernahm sie überdies Episoden-Rollen in den Krimiserien "Der Kommissar", "Derrick"1) sowie beim Dauerbrenner "Tatort", wo sie mit kleinen Rollen den spannenden Geschichten "Münchner Kindl"1) (1972) und "Schüsse in der Schonzeit"1) (1977) mitwirkte → Übersicht TV-Produktionen. Rosl Mayr, in Schwabinger Künstlerkreisen als Parodistin geschätzt, trat zuletzt auch vermehrt an den "Münchner Kammerspielen" auf, zum Beispiel als groteske Fee in Shakespeares "Ein Sommernachtstraum"1). Sie starb während der Dreharbeiten zur ersten Staffel von "Meister Eder und sein Pumuckl"1); die Synchronisation ihrer Figur wurde daraufhin von Anton Feichtner1) vollendet, der ihre krächzende Stimme gut imitieren konnte. In den Jahren 2005 und 2006 wurde in der Hörspielreihe "Kleine Fische"1) eine Figur auf den Duktus von Rosl Mayr ausgelegt.5) Rosl Mayr starb 26. Juni 1981 im Alter von 85 Jahren in München. Die letzte Ruhe fand sie auf dem dortigen Ostfriedhof1) → Foto der Grabstätte bei knerger.de. |
||
Siehe auch Wikipedia
sowie die Fan-Gedenkseite www.rosl-mayr.de
sowie www.pumucklhomepage.de |
||
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) br.de Quellen: 4) Die Krimihomepage, 5) Wikipedia (abgerufen 04.09.2012) |
||
|
||
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster
schließen. Home: www.steffi-line.de |