Filmografie / Hörspiel 
Otto Mellies wurde am 19. Januar 1931 in der pommerschen Stadt Schlawe1) (heute Sławno2), Polen) geboren. Noch kurz vor Kriegsende kamen die meisten seiner Familienagehörigen ums Leben. Gemeinsam mit seinem eineinhalb Jahre älteren Bruder Eberhard Mellies2) (1929 – 2019), der sich später ebenfalls als Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher einen Namen machen sollte, erlebte er die Nachkriegswirren, schlug sich unter anderem als Pferdepfleger für russische Soldaten durch. Mit erst 16 Jahren bewarb sich Otto Mellies an dem von Lucie Höflich geleiteten "Mecklenburgischen Staatstheater"2) in Schwerin, bestand die Aufnahmeprüfung und wurde anschließend zwei Jahre lang von der legendären Theatermimin ausgebildet. Nach seinem Schweriner Debüt als Schüler in Goethes "Faust"2) ging Mellies an verschiedene Bühnen, wirkte in Neustrelitz, Stralsund, Rostock und Erfurt, sammelte dort weitere Bühnenerfahrungen. Erste Aufmerksamkeit erregte er am "Stralsunder Theater"2) als Tempelherr in dem Lessing-Drama "Nathan der Weise"2).
1956 wurde Mellies von Wolfgang Langhoff2) nach Berlin an das "Deutsche Theater"2) berufen, das für mehr als fünf Jahrzehnte seine künstlerische Heimat bleiben sollte. Hier profilierte sich Mellies zu einem unverzichtbaren Charakterdarsteller, glänzte in Klassikern ebenso wie in Stücken der Moderne. Sophokles, Goethe, Shakespeare, Lessing, Ibsen, Shaw, Strindberg, Sartre oder Hauptmann sind nur einige der Autoren, in deren Bühnenwerken der hochgewaschene Mime zu überzeugen wusste.

Otto Mellies, fotografiert von Barbara Morgenstern
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0000927_002)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Barbara Morgenstern;
Urheber: Barbara Morgenstern; undatiertes Foto;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Otto Mellies, fotografiert von Barbara Morgenstern; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0000927_002); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Barbara Morgenstern; Urheber: Barbara Morgenstern; undatiertes Foto; Quelle: www.deutschefotothek.de
Otto Mellies, fotografiert von Barbara Morgenstern; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: file: df_mo_0000927_005); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Barbara Morgenstern; Urheber: Barbara Morgenstern; undatiertes Foto; Quelle: www.deutschefotothek.de Zu seinen brillanten Interpretationen zählte die Titelrolle in Lessings "Nathan der Weise"2), die er seit 1987 in einer Inszenierung von Friedo Solter2) mehr als 320 Mal eindrücklich gestaltete – zuletzt im Februar 2006 anlässlich seines 50-jährigen Bühnenjubiläums am "Deutschen Theater". 
Er charakterisierte beispielsweise neben Titelheld Ulrich Mühe den Herzog von Alba2) in Goethes Trauerspiel "Egmont"2) (1986, Regie: Friedo Solter2)): "Otto Mellies spielt einen Mann gebündelter Energie, einen im absolutistischen Dogma erstarrten Herzog, einen mit leidenschaftsloser Leidenschaft die Geschäfte seines Königs besorgenden General." notierte damals die Tageszeitung "Neues Deutschland"2) (26.03.1986)3); sowohl "Egmont" als auch "Nathan der Weise" wurden 1989 bzw. 1990 im Fernsehen ausgestrahlt. In Johanna Schalls2) Inszenierung der Shakespeare-Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung"2), die auch im Sommer 1996 bei den "Bregenzer Festspielen"2) zur Aufführung gelangte, gab er Hortensios Nebenbuhler (Udo Kroschwald2)) Gremio an der Seite von Simone von Zglinicki2) als "widerspenstige" Katharina.
 
Otto Mellies, fotografiert von Barbara Morgenstern
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Er spielte beispielsweise den Polizeichef Tiger Brown in der Brecht/Weill'schen "Die Dreigroschenoper"2) (1995; Regie: Alexander Lang2)) mit Jörg Gudzuhn als Mackie Messer oder den ehemaligen Gendarm Rauchhaupt in Hauptmanns Tragikomödie "Der rote Hahn"2) (1997, Regie: Horst Lebinsky2)). Unter der Regie von Thomas Langhoff sah man ihn neben Inge Keller (Frau Alving) und Ulrich Mühe (Osvald) als Pastor Manders in Ibsens Familiendrama "Gespenster"2) (1996), erneut mit Inge Keller (Claire Zachanassian) als Bürgermeister in Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame"2) (1999) – um nur einige der zahllosen Bühnenfiguren zu nennen, denen Mellies im Verlauf der Jahrzehnte Kontur verlieh. Viele Jahre nach seinem Abschied vom "Deutschen Theater" wirkte der betagte Mellies jüngst im Sommer 2019 beim "Seefestival Wustrau" bzw. bei dem an der Uferpromenade von Wustrau2) gezeigten Shakespeare-Stück "Was ihr wollt"2) mit. In der von Marten Sand anlässlich des Fontane-Jahres und des 15-jährigen Bestehens des Seefestivals inszenierten "Komödie mit Musik unter der Betrachtung des Theaterkritikers Theodor Fontane"2) gab er den in der Figur des Narren agierenden Fontane. Zu seinen Mitspielern zählten unter anderem Walter Plathe als Sir Toby Rülp, Martin Seifert2) als Sir Andrew Bleichenwang, Julia Fechter als Viola und Tom Quaas2) als Malvolio; mehr bei presseportal.de → Theaterwirken (Auswahl) von Otto Mellies bei Wikipedia.
   
Seit Mitte der 1950er Jahre arbeitete der Schauspieler umfangreich für Film, Funk und Fernsehen sowie für die Synchronisation, den Hörfunk bzw. Audio-Produktion. Einen ersten kleineren Part hatte Otto Mellies in dem Unterhaltungssteifen "Sommerliebe"2) (1955), wurde im Kino vor allem durch Literatur-Adaptionen bekannt und avancierte auf der Leinwand wie auch später auf dem Bildschirm zum Schwarm des weiblichen Publikums. So trat er als junger Ferdinand in Martin Hellbergs2) Schiller-Verfilmung "Kabale und Liebe"2) (1958) in Erscheinung und wurde wie seine Mitspieler von Kritik und Presse hoch gelobt. Als Major von Tellheim in der ebenfalls von Hellberg in Szene gesetzten Lessing-Umsetzung "Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück"2) (1962) machte er neben der die Titelheldin verkörpernden Marita Böhme eine ebenso gute Figur wie als Herzog von Marly in der Jacques Offenbach-Verfilmung "Die schöne Lurette"2) (1960), der die schöne junge Frau (Evelyn Cron2)) für ein amouröses Abenteuer gewinnen will und sie danach dem König als neue Mätresse zuführen möchte.*)
Mellies zeigte sich aber auch in Gegenwarts-Stoffen, so als Arbeiter Erich und Rivale des Italieners Antonio (Horst Weinheimer2)) in dem sozialkritischen Historienstreifen "Simplon-Tunnel"4) (1959) oder als Arbeitersohn Harry Brenner in dem Drama "Der Arzt von Bothenow"4) (1961). 
Geheimkommando Spree/Geheime Spuren: Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"; Quelle: presse.studio-hamburg-enterprises.de

Enorme Popularität, die ihn auch über die Grenzen der ehemaligen DDR bekannt machten, erlangte Otto Mellies in verschiedenen TV-Mehrteilern, so erstmals als karrierebesessener Chemiker Dr. Martin Schlüter in dem Fünfteiler "DR. Schlüter"5) (1965/66). "Es geht um Pflicht und Verantwortung eines deutschen Wissenschaftlers. Doch während die Zuschauer an seinen positiven Helden die vertrauensvolle Ausstrahlung, die Geradlinigkeit der Figuren schätzen, reizt es Mellies, seine komische Ader stärker auszuspielen."6) In dem ebenfalls auf fünf Teile ausgelegten TV-Film "Begegnungen"5) (1967) spielte Mellies den sich im antifaschistischen Widerstand befindenden deutschen Wehrmachtsangehörigen Walter Reinhardt, in dem abenteuerlichen Zweiteiler "Geheimkommando Spree"5) (1968) bzw. der dreiteiligen Fortsetzung "Geheime Spuren"5) (1969) den Oberleutnant Bernd Rolland; seit Mai 2013 ist diese DFF-Produktion über Erlebnisse von Soldaten und Offizieren des "Nationalkomitees Freies Deutschland"2) im Zweiten Weltkrieg auf DVD im Handel erhältlich. Eine nachhaltige Figur war auch die des Zementherstellers Horst-Herbert Alsen (1918 – 2001), vormaliger Ehemann der Axel Springer-Gattinnen Rosemarie2) (1953 bis 1961) und Helga (1962 bis Ende der 1970er), in der propagandistisch gefärbten filmischen Biografie über den Verleger Axel Cäsar Springer in "Ich – Axel Cäsar Springer"2) (1968–1970) mit Horst Drinda als der berühmte Zeitungsmogul.

Seit Mai 2013 ist "Geheimkommando Spree"/"Geheime Spuren"
auf DVD im Handel erhältlich.
Abbildung DVD-Cover  mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH
Quelle: presse.studio-hamburg-enterprises.de

Auch in den nachfolgenden Jahren übernahm Otto Mellies in vereinzelten Kino-Produktionen, vor allem aber in ambitionierten Fernsehfilmen prägnante Rollen. Er spielte in populären Serien wie "Der Staatsanwalt hat das Wort" und "Polizeiruf 110"2), zeigte sich beispielsweise in drei hochgelobten Filmbiografien: So als Gelehrter Wilhelm von Humboldt2) in "Berühmte Ärzte der Charité: Der Mann aus Jena" (1981) neben Fred Düren als Arzt, Sozialhygieniker und Volkserzieher Christian Wilhelm Hufeland2). Jeweils unter der Regie von Kurt Veth2) verkörperte er neben Protagonist Ulrich Thein in dem Fünfteiler "Martin Luther"2) (1983) den berühmten Renaissance-Maler Lucas Cranach der Ältere2), in "Ich, Thomas Müntzer, Sichel Gottes"2) (1989) mit Veit Schubert2) in der Titelrolle den sächsischen Kurfürsten Friedrich III.2). "Rollen in literarischen Stoffen kann er bisweilen skurrile Seiten abgewinnen"6), so dem titelgebenden Schulmeister Spitzbart (1989) in dem satirischen, gleichnamigen Gesellschaftsdrama5), gedreht von Wolfgang Hübner2).
Im gesamtdeutschen Fernsehen blieb Otto Mellies ein vielgefragter Charakterdarsteller, der in Literaturverfilmungen, Dramen und Krimis immer wieder zeigte, was für ein großartiger Schauspieler er war. Beispielsweise stellte er in der Sat.1-Produktion "Natascha – Wettlauf mit dem Tod"2) (1996) unter der Regie von Bernd Böhlich2) – in Anlehnung an "Fall Olivia Pilhar" bzw. den Arzt Ryke Geerd Hamer2) – den Arzt Dr. Glowalla dar, der vor dem Krankenhaus verhaftet wird, als er den verzweifelten Eltern der krebskranken Natascha hilft, vor den von ihm gehassten Schulmedizinern zu flüchten. In dem ambivalent beurteilten kriminalistischen Drama "Mord in bester Familie"2) (2011) überzeugte er als Familienpatriarch bzw. reicher Sägewerkbesitzer Reinhard Lorenz, der seine zerstrittenen Töchter Katrin (Katharina Böhm2)) und Manuela (Maja Maranow) zu seinem 80. Geburtstag einlädt, um den Familienfrieden wieder herzustellen. Friederike Haupt von der "FAZ"1) meinte unter anderem, das "Duell der ungleichen Schwestern" sei "dennoch nicht ohne Reiz" und in Otto Mellies habe der Film "immerhin einen wahren Patriarchen".
In den letzten Jahren hatte der Schauspieler markante Auftritte in etlichen beliebten Krimi-Reihen, etwa im "Tatort", bei "Bloch", "Schimanski", "Donna Leon" oder "Bella Block", wo er noch als der freundliche ältere Herr Vogt in Erinnerung ist, der in "Bella Block – Unter den Linden"2) (EA: 27.10.2012) in das Visier der Ermittlerin gerät. Neben Michael Mendl als Papst Johannes Paul II.2) verkörperte er in dem szenischen Dokumentarfilm "Karol Wojtyła – Geheimnisse eines Papstes"2) (2006) den sowjetischen Politiker Juri Wladimirowitsch Andropow2). Mitte April 2013 begannen die Dreharbeiten zu dem Doku-Drama "Die Spiegel-Affäre"2), in dem Mellies als der erste Bundeskanzler der BRD Konrad Adenauer2) zu sehen war. Sebastian Rudolph2) spielte den "Spiegel"-Chef  Rudolf Augstein2), sein Gegenspieler Franz Josef Strauß2) wurde von Francis Fulton-Smith2) verkörpert. Der Film gelangte erstmalig am 2. Mai 2014 auf ARTE zur Ausstrahlung, fünf Tage (07.05.2014) folgte die ARD im Rahmen eines Themenabends zur Spiegel-Affäre

Porträt Otto Mellies, Foto zur Verfügung gestellt von
der Agentur MERTEN + TATSCH
© Agentur MERTEN + TATSCH

Otto Mellies, Foto zur Verfügung gestellt von der Agentur MERTEN + TATSCH; Copyright Agentur MERTEN + TATSCH
Danach tauchte er in der vieldiskutierten "Tatort"-Folge "Im Schmerz geboren"2) (EA: 12.10.2014) mit dem kleinen Part des schwerkranken Detlef Brüggemann auf, einstiger Ausbilder des Kriminalhauptkommissars Felix Murot (Ulrich Tukur2)). Ebenfalls einen kleinen Auftritt hatte Mellies in dem ZDF-Drama "Die Neue" (EA: 19.10.2015), mit dem Regisseur Buket Alakuş2) vor allem das Thema Islam und Integration aufgriff, aber auch die Suche einer Frau nach ihrer Identität. Iris Berben verkörperte die engagierte, liberal gesinnte Deutschlehrerin Eva Arendt, die sich nach dem Tod der Mutter auf die Suche nach ihrem Vater (Mellies) macht. Im Mittelpunkt des Films stand jedoch der Konflikt, den die junge Türkin muslimischen Glaubens Sevda (Ava Celik2)) durch ihre Religiosität – nach außen dokumentiert durch das Tragen des Kopftuchs – auslöst → tittelbach.tv.
Nach längerer Pause erlebte man den 88-Jährigen am 10. November 2019 mal wieder auf dem Bildschirm, in der "Tatort"-Story "Das Leben nach dem Tod"2) mit dem Berliner Ermittlerteam Rubin und Karow2) (Meret Becker/Mark Waschke2)) tauchte er gleich zu Beginn als der alte, gebrechlich wirkende Gerd Böhnke auf, der der beim Öffnen seiner Wohnungstür von zwei Mädchen überfallen und ausgeraubt wurde. Noch fand der Zuschauer keine Verbindung zwischen Böhnke und dem zu lösenden Kriminalfall bzw. einer "Tatort"-Geschichte, die sich erstmals mit dem Thema der Todesstrafe in der DDR auseinandersetzte. Später wurde klar, dass es sich bei dem anfangs so harmlos daher kommenden Böhnke um einen ehemaligen hohen DDR-Richter handelte, der sich als Wendeverlierer fühlte und nun als "ewig Gestriger" auf perfide Art Selbstjustiz übte → tittelbach.tv.
Sporadisch übernahm Mellies Aufgaben in Kinoproduktionen, in der Tragikomödie "Frei nach Plan"7) (2007), in der drei Schwestern den Geburtstag ihrer Mutter feiern, stand er als "Charmeur der alten Schule" Wolf Schlosser mit seinen Schauspieler-Kolleginnen vom "Deutschen Theater" Corinna Harfouch2) und Dagmar Manzel2) sowie Christine Schorn vor der Kamera. Für seine darstellerische Leistung als Vater des tödlich erkrankten Protagonisten (Milan Peschel2)) in dem Drama "Halt auf freier Strecke"2) (2011) konnte er den "Deutschen Filmpreis 2012"2) ("Lola") als "Bester Nebendarsteller" entgegennehmen. Zuletzt gehörte Otto Mellies als Seniorenheimbewohner Rudolf zur Besetzung des Spielfilms "Sein letztes Rennen"2). Dieter Hallervorden mimte hier grandios den ehemaligen Marathonläufer Paul Averhoff, der sich im hohen Alter an einem Comeback versucht; bundesweiter Kinostart war der 10. Oktober 2013. In dem von Regisseur Tim Trageser2) in Szene gesetzten Jugendfilm "Die Wolf-Gäng"2), welcher am 12. Januar 2020 Premiere feierte, wirkte Mellies als Erzähler mit → Übersicht Filmografie.
  
Neben seiner umfangreichen Arbeit für das Theater und den Film war Otto Mellies ein vielbeschäftigter Synchronsprecher, die Liste der Schauspieler, denen er seine wundervoll sonore Stimme lieh kann sich sehen lassen. Darunter befinden sich Stars wie Paul Newman, Albert Finney, Jean Marais, James Coburn, Donald Sutherland, Sean Connery, Charlton Heston oder Christopher Lee, den er – wie schon bei der Trilogie "Der Herr der Ringe" (2001–2003, "Die Gefährten"/ "Die zwei Türme"/ "Die Rückkehr des Königs"2)) – zuletzt in der Hobbit"-Trilogie "Eine unerwartete Reise"2) (2012), "Smaugs Einöde"2) (2013) und "Die Schlacht der Fünf Heere"2) (2014) als Saruman synchronisierte; eine umfangreiche Übersicht der Arbeiten als Synchronsprecher findet man bei Wikipedia sowie bei synchronkartei.de.
Darüber hinaus sind zahlreiche Hörspiele sowie Hörbücher unter seiner Mitwirkung entstanden, zu den rund 50 Hörbüchern (→ Auszug bei Wikipedia) zählen unter anderem, neben verschiedensten Märchen, "Die Legende vom vierten König" von Edzard Schaper2), "Stadt in der Wüste" von Antoine de Saint- Exupéry2), "Michael Kohlhaas"2) von Heinrich von Kleist2) und "Der Stechlin"2) von Theodor Fontane2). Eine Auswahl der in der ARD-Hörspieldatenbank aufgeführten Hörspiel-Produktionen mit Otto Mellies findet man hier am Ende des Artikels. Bereits Ende der 1950er und bis Mitte der 1960er Jahre ist Mellies Kommentarsprecher in zahlreichen Dokumentationen des DEFA-Studios für populärwissenschaftliche Filme. Ab den 1980er Jahren reist er mit Lesungen durch das Land, tritt unter anderem bei den Berliner "Märchentagen" auf.*)
Otto Mellies: An einem schönen Sommermorgen: Abbildung Buch-Cover mit freundlicher Genehmigung der "Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage GmbH" Im Rahmen von Lesungen präsentierte Otto Mellies seine Mitte September 2010 bei der "Eulenspiegel Verlagsgruppe"1) veröffentlichte, heitere Autobiografie mit dem Titel "An einem schönen Sommermorgen". "Bei der Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule schummelte er ein Jährchen auf sein tatsächliches Alter drauf und trug mannhaft seinen Text vor. Das Urteil der Kommissionsvorsitzenden, der berühmten Schauspielerin Lucie Höflich, traf ihn wie ein Donnerschlag: "Gott, ist das Bübchen süß" Doch der erlösende Anruf kam. So begann die Schauspielerkarriere von Otto Mellies, der zu einem bedeutenden Protagonisten am "Deutschen Theater" wurde und als Charakterdarsteller in zahlreichen Filmrollen überzeugte. In seinen lange erwarteten Memoiren erzählt er von seiner Kindheit, von Arbeits- und Lebensstationen – und spart auch nicht mit Schnurren und Anekdoten vom Theater." kann auf der Internet-Seite des Verlages lesen → eulenspiegel.com
Im Dezember 2015 moderierte er als Nachfolger des am 31. Oktober 2015 verstorbenen Schauspielers Hans Teuscher die jährliche MDR-Gedenksendung "Abschied ist ein leises Wort"2)., mit der an verstorbene Prominente des jeweiligen Jahres erinnert wird; schon 2013 hatte Mellies den damals erkrankten Teuscher vertreten.
 
Bereits 1960 war Mellies gemeinsam mit seinen Mitspielern für "Kabale und Liebe" mit dem "Heinrich-Greif-Preis I. Klasse"2) ausgezeichnet worden, 1966 folgte (erneut im Kollektiv) der "Nationalpreis der DDR, II. Klasse für Kunst und Literatur"2), der "Goldene Lorbeer des Deutschen Fernsehfunks"2) und der Filmpreis des Jugendmagazins "Neues Leben"2) für "Dr. Schlüter". 1969 erhielt der Schauspieler den "Vaterländischen Verdienstorden in Bronze"2) für seine Darstellung des Walter Reinhardt in dem Film "Begegnungen".
 
Abbildung Buch-Cover mit freundlicher Genehmigung
der "Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage GmbH"
Otto Mellies gehörte zu den bedeutenden Charaktermimen unserer Zeit, stets trat er bescheiden und zurückhaltend auf. Er "verstand immer als Diener an der Rolle, am Werk – trotz aller Erfolge kann man ihn einen Bescheidenen nennen. Vom Ehrgeiz, sich über den Text zu erheben, sich Kürzungen oder Zutaten herauszunehmen und den Zeitströmungen zu unterwerfen, hält er nichts. (…) Über Jahrzehnte spielte er die Grübler, die Nachdenklichen, Zerrissenen und Zaghaften. Glaubwürdig waren sie alle." notierte Christoph Funke in "Der Tagesspiegel" anlässlich des 80. Geburtstages am 19. Januar 2011.
Otto Mellies, der seit den 1960er-Jahren in seinem Haus im Berliner Ortsteil Bohnsdorf1) lebte, starb am 26. April 2020 im Alter von 89 Jahren. Seit 1952 war er mit der Sopranistin Luise Bergner verheiratet gewesen, die 2015 verstarb. Aus der Verbindung gingen zwei Kinder hervor, Tochter Gabriele (geb. 1955) arbeitet als Juristin, Sohn Andre (geb. 1967) als Diplom-Ingenieur; darüber hinaus war der Schauspieler mehrfacher Großvater und Ur-Großvater.
Quellen: Wikipediadefa-stiftung.de, filmportal.de sowie
CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, LG 45*)
Kontakt: Agentur Merten + Tatsch
*) CineGraph LG 45 mit den Quellen:
  • Manfred Heidecke: Otto Mellies. In: "Wochenpost" (26.03.1961)
  • Ingeborg Nössig: Drei Fragen – Drei Antworten. (Interview) In: "Filmspiegel", Nr. l (1965)
  • Renate Seydel: Otto Meilies. In: Renate Seydel (Hg.): Schauspieler. Theater – Film – Fernsehen (Berlin/DDR: Henschel 1966, S. 134–138)
  • Ingeborg Nössig: Am Baikal zu Hause. (Interview) In: "Filmspiegel", Nr. 22 (1967)
  • M. Heidicke; "Sich immer neu stellen" – Otto Mellies. In: "Filmspiegel", Nr. 14 (1977)
  • Ursula Mewes: Unsere Kunst soll für den Tag und auch darüber hinaus wirken. (Interview) In: "Neues Deutschland" (11.12.1984)
  • Helga Schwarz-Stötzer: Aufstieg ins Leben, In: "FF-Dabei" (17.04.1989)
  • Marlis Linke: Erfolg läßt sich nicht programmieren. In: "Filmspiegel", Nr. 26 (1989)
  • Klaus Piontek: "Es ist alles viel einfacher" und doch nicht selbstverständlich. In: "Berliner Zeitung" (19.01.1991)
  • Wolfgang Krahl: Wer zuerst nur an das Geld denkt, ist als Künstler eigentlich tot. (Interview) In: "Schweriner Volkszeitung, 20.07.1996)
  • Christoph Funke: Die Angst des weisen Nathan. In: "Neues Deutschland" (19.11.2001)
  • Detlef Friedrich: Nicht die Kinder bloß speist man mit Märchen ab. In: "Berliner Zeitung" (19.01.2001)
1) Laut Wikipedia sowie Agentur Tatsch; verschiedene Quellen nennen auch Stolp (Pommern, heute Słupsk, Polen).
Fremde Links: 2) Wikipedia, 4) defa-stiftung.de, 5) fernsehserien.de, 7) filmportal.de
Quellen:
3) berliner-schauspielschule.de
6) F.-B. Habel und Volker Wachter: "Lexikon der DDR-Stars" (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1999, S. 224)
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, DEFA-Stiftung, fernsehenderddr.de, 
prisma.de, fernsehserien.de, tittelbach.tc)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Link: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung) bzw. Wikipedia (deutsch/englisch))
   
Otto Mellies mit Maren Kroymann im Hörspiel-Studio in dem Stück "Alles kommt wieder" von Eugen Egner (EA: 30.04.2011); Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom WDR (Presse und Information, Redaktion Bild); Copyright WDR/Sibylle Anneck
Otto Mellies mit Maren Kroymann im Hörspiel-Studio
in dem Stück "Alles kommt wieder" von Eugen Egner (EA: 30.04.2011)
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom WDR
(Presse und Information, Redaktion Bild)
© WDR/Sibylle Anneck
  
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