Filmografie
Richard Münch wurde am 10. Januar 1916 als Sohn des Konfektionärs Wilhelm Münch und desse Ehefrau Emma im hessischen Gießen1) geboren, wuchs jedoch in Darmstadt1) auf, wo er das Reform-Realgymnasium besuchte und mit dem Abitur abschloss. Anschließend absolvierte er ein Studium an der "Hochschule für Theater"1) in Frankfurt a.M., sein Bühnendebüt gab Münch 1937 an den dortigen "Städtischen Bühnen"1) in der dramatischen Dichtung "Hamlet in Wittenberg" von Gerhart Hauptmann1). Nach Kriegsende erhielt er 1948 ein Engagement an den "Münchner Kammerspielen"1), wo er bis 1950 zum Ensemble gehörte, dann zog es ihn für eine kurze Zeit an die "Hamburger Kammerspiele"1). Zwischen 1953 und 1962 wurden das "Düsseldorfer Schauspielhaus"1) sowie das "Deutsche Schauspielhaus"1) in Hamburg seine künstlerische Heimat. Weitere Verpflichtungen führten Münch an das "Schauspielhaus Zürich"1), nach einem zweijährigen Engagement am Wiener "Burgtheater"1) wechselte er erneut nach Düsseldorf sowie nach Hamburg an die "Kammerspiele" und an das Theater "Das Schiff"1). Von 1970 bis zu seinem Rücktritt 1972 leitete Richard Münch als Schauspieldirektor die "Städtischen Bühnen Frankfurt".
Wikipedia notiert; "Er führte mehrmals Regie, unter anderem am 28. April 1970 am Wiener "Akademietheater"1), bei der deutschsprachigen Erstaufführung von Marcel Achards1) Komödie "Gugusse" sowie am 27. September 1980 am Hamburger "Thalia Theater"1) bei Carl Sternheims1) Komödie "Der Kandidat". Er spielte vornehmlich Charakterrollen, so etwa in "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?"1) von Edward Albee1),  in der Goethe-Tragödie "Faust II"1) (unter Karlheinz Stroux1) 1972 in Düsseldorf), "Die Plebejer proben den Aufstand"1) von Günter Grass1) und in dem Strindberg-Drama "Der Vater"1) (in Wien)."
Richard Münch 01; Copyright Virginia Shue Erstmals taucht sein Name Anfang/Mitte der 1950er Jahre in den Besetzungslisten von Kinoproduktionen auf, so in dem von (Regie) und mit Peter Lorre gedrehten Thriller "Der Verlorene"1) (1951), in Gustav Ucickys1) Melodram bzw. Literaturadaption "Zwei blaue Augen"1) (1955) und in dem von Erich Engels1) in Szene gesetzten Krimi "Dr. Crippen lebt"1) (1958). Auch in den nachfolgenden Jahren blieben seine Leinwandauftritte auf Nebenrollen reduziert, in Frank Wisbars1) Streifen "Nasser Asphalt"1)  (1958) sah man ihn an der Seite von Horst Buchholz als Chefredakteur Dr. Wolf, Frank Wisbar besetzte ihn erneut in seinem Kriegsdrama "Hunde, wollt ihr ewig leben"1) (1958), diesmal als Oberstleutnant Kesselbach. Es folgten mehr oder minder prägnante Parts in Produktionen wie Alfred Vohrers1) kriminalistisches Drama "Verbrechen nach Schulschluss"1)  (1959), Axel von Ambessers Ehekomödie "Frau im besten Mannesalter"1) (1959) und Ulrich Erfurths1) Kasernenhof-Lustspiel "Himmel, Amor und Zwirn"1) (1960).
   
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Doch erst mit der von Bernhard Wicki nach dem Roman "Father Malachy’s Miracle" von Bruce Marshall1) mit Horst Bollmann als Pater Malachias inszenierten, preisgekrönten Satire "Das Wunder des Malachias"1) (1961) konnte er Aufmerksamkeit erregen: Für seine Darstellung des Dr. Erwin Glass, der ein offenbar echtes Wunder bedenkenlos zu einem Wirtschaftswunder umfunktionierte, wurde Münch mit dem "Preis der deutschen Filmkritik"1) (Goldene Muschel mit Perle) sowie mit dem "Deutschen Filmpreis"1) in Gold ausgezeichnet.
In dem Wallace-Streifen "Das Gasthaus an der Themse"1) (1962) mimte er den zwielichtigen Polizeiarzt Dr. Collins, der später als der mysteriöse Verbrecher "Der Hai" entlarvt wird und sich dann seiner gerechten Strafe durch die Einnahme einer Zyankali-Tablette entzieht.In Alfred Vohrers Thriller "Wartezimmer zum Jenseits"1) (1964) tauchte Münch neben Götz George und Hildegard Knef als Marchese di Alsconi auf, in den Jerry-Cotton-Filmen "Schüsse aus dem Geigenkasten"1) (1965), "Mordnacht in Manhattan"1) (1965), "Um Null Uhr schnappt die Falle zu"1) (1966), "Die Rechnung – eiskalt serviert"1) (1966) sowie "Der Mörderclub von Brooklyn"1) (1967) spielte er den Vorgesetzten Cottons alias George Nader, den New Yorker FBI-Chef Mr. John High.
Auch in internationalen Produktionen bzw. diversen Kriegsfilmen wurde er gerne besetzt, musste hier jedoch meist hochrangige deutsche Offiziere verkörpern. So in dem hochkarätig besetzten Drama "The Longest Day"1) (1962, Der längste Tag) den deutschen Wehrmachtsgeneral der Artillerie Erich Marcks1) (1891 – 1944), in John Frankenheimers "The Train"1) (1964, Der Zug) den General von Lubitz, in John Guillermins "The Bridge at Remagen" (1969, Die Brücke von Remagen) den General von Stürmer, in Franklin J. Schaffners "Patton"1) (1970, Patton – Rebell in Uniform) den General Alfred Jodl1) (1890 – 1946).
Zu Münchs weiteren Leinwandauftritten zählen unter anderem der Hubert Gruyten in Aleksandar Petrovićs Böll-Adaption "Gruppenbild mit Dame"1) (1977) sowie die Produktionen "Der Durchdreher" (1979) und der US-amerikanische Triller "Target"1)  (1985, Target – Zielscheibe).
Das Fernsehen bot dem Schauspieler ab den 1960er Jahren ebenfalls ein breites Betätigungsfeld und auch hier wurde er gerne als militärische oder zwielichtige Person besetzt. In "Waldhausstraße 20" (1960), der Geschichte um einen schwedischen Pfarrer, der in seiner Kirche Juden versteckt hat, agierte er als bestechlicher SS-Gruppenführer Lienhardt, in der Satire "Dr. Knock" (1960) spielte er die Titelrolle, ebenso wie in Fritz Umgelters "Münchhausen" (1966). In den 1970er Jahren machte sich Münch ein wenig rar auf dem Bildschirm, um dann in den 1980ern in Stücken wie "Dibbegass Nummer Deckel" (1983), "Grand mit 3 Damen" (1985), "Das Totenreich" (1986) oder "Sommer in Lesmona" (EA: 1988) mitzuwirken; in der Kultserie "Kir Royal"1) (1986) war er als Prof. Krakauer zu sehen. Münch trat außerdem in beliebten Krimi-Reihen wie "Der Kommissar", "Der Alte" und "Derrick" auf, letztmalig sah man den Schauspieler (nach seinem Tod) in der französisch-deutschen Science-Fiction-Serie "Le grand secret"1) (1989, Das Große Geheimnis) als Biologen Shri Bahanba, dem eine sensationelle Entdeckung gelungen ist.
Die 1986 begonnen Dreharbeiten zu Bernhard Wickis Joseph Roth-Adaption "Das Spinnennetz"1) (1989) mit seiner Rolle des Baron von Köckwitz mussten wegen Münchs schwerer Erkrankung längere Zeit unterbrochen werden, nach seinem Tod wurde die Figur wurde durch Ullrich Haupt (1915 – 1991) ersetzt. "Wicki konnte sich beim Schneiden des Films aber nicht dazu entscheiden, auf Münchs Darstellung vollständig zu verzichten. Daher ist in einigen kurzen Einstellungen des Films auch Münch zu sehen." notiert Wikipedia.

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Richard Münch 02; Copyright Virginia Shue
Bereits seit den 1930er  Jahren war der Schauspieler auch für die Synchronisation tätig, mehr bei www.synchronkartei.de. Seine Arbeiten für das Hörspiel können sich ebenfalls sehen lassen, eine Auswahl der Stücke ist bei Wikipedia gelistet.
 
Richard Münch starb am 5. Juni 1987 im Alter von 71 Jahren in seinem Urlaubsort in der Nähe von Málaga; er erlag einem Herzanfall.
Seit 1959 mit der Schweizer Schauspielerin Ella Büchi1) (1929 – 1999) verheiratet und wohnte zuletzt in Küsnacht bei Zürich, wo er auf dem Friedhof Küsnacht-Hinterriet beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Richard Münch war Vater zweier Söhne.
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia
   
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, felix-bloch-erben.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de; R = Regie)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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