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Seit 1939 wirkte sie am renommierten Wiener "Burgtheater"1),
glänzte hier beispielsweise als Hermia in Shakespeares "Ein
Sommernachtstraum"1) oder als Luise in Schillers
"Kabale und
Liebe"1). Nach einem Intermezzo an
dem von Heinrich George
geleiteten Berliner "Schillerttheater"1) (1943/44) hier überzeugte sie
als Gretchen in der "Faust"-Aufführung kehrte sie 1945 nach Wien zurück
und stand zunächst erneut auf der Bühne des "Burgtheaters",
wechselte dann an das "Volkstheater"1).
Hier erlebte man sie unter anderem an der Seite von Albert Bassermann in
dem Ibsen-Drama "Baumeister Solness"1).
Als Mitte September 1948 in Wien das "Neue
Theater in der Scala"1) wieder
seinen Betrieb aufnahm, bereicherte Erika Pelikowsky das Ensemble des von
ihrem zweiten Ehemann Wolfgang Heinz1) geleiteten Hauses.
Mit Schließung des als
"kommunistische Bühne" verfemten Theaters die letzte Vorstellung fand am 30. Juni 1956
statt ging sie wie Wolfgang Heinz und etliche andere
Ensemble-Mitglieder zu Wolfgang Langhoff1) an
das "Deutsche Theater"1) in Ost-Berlin. Auch an
dem von Bertolt Brecht gegründeten "Berliner
Ensemble"1) konnte sie zwischen 1971 und 1986 ihre schauspielerische Kunst zeigen.
Rollenporträt von Erika Pelikowsky als Klärchen
in "Egmont"1)
von Johann Wolfgang von Goethe,
1951 am "Deutschen Theater", Berlin;
Inszenierung: Wolfgang Langhoff1)
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_pk_0000976_052)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham
Pisarek1) (19011983); Datierung: 24.10.1951
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
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Im folgenden eine kleine Auswahl der Rollen bzw. Theaterstücke, in denen
Erika Pelikowsky im Verlaufe der Jahrzehnte Publikum und Kritiker zu
überzeugen wusste (Quelle (überwiegend) und Link: Wikipedia):
Deutsches Theater / Kammerspiele
- 1951: Gustina Fucik in "Julius Fucik" (Prag bleibt mein) von Juri Burjakowski (Regie: Wolfgang Langhoff)
- 1951: Klärchen in "Egmont"
von Johann Wolfgang von Goethe (Regie: Wolfgang Langhoff)
- 1958: Lehrerin Tatjana, Tochter des Kleinbürgers Bessjemenow, in "Die Kleinbürger"
von Maxim Gorki (Regie: Wolfgang Heinz; auch TV)
- 1959: Marja in "Sommergäste" von Maxim
Gorki (Regie: Wolfgang Heinz)
- 1961: Birdie Hubbard in "Die kleinen Füchse" von Lillian
Hellman (Regie: Wolfgang Heinz; auch TV)
- ab 1961: Gutsbesitzerin Ljubow Andrejewna Ranjewskaja in "Der
Kirschgarten" von Anton Tschechow (Regie: Wolfgang Heinz; auch TV 1963)
- 1962: Kamila Schipkova in "Die Heirat des Heiratschwindlers"
von Oldřich Daněk (Regie: Horst Drinda)
- 1962: Bäuerin Armgard in "Wilhelm
Tell " von Friedrich Schiller (Regie: Wolfgang Langhoff)
- 1962:Kapitänstochter Hesione in "Haus Herzenstod" von George
Bernard Shaw (Regie: Wolfgang Heinz)
- 1966: Stella Patrick Campbell in "Geliebter Lügner"
(nach Briefen von George
Bernard Shaw (Herwart Grosse)
und Mrs. Patrick Campbell; Regie: Wolfgang Heinz; auch TV)
- 1967: Polina Bardin, Ehefrau des Fabrikbesitzers Sachar Bardin, in "Feinde"
von Maxim Gorki (Regie: Wolfgang Heinz)
- 1967: Bäuerin Knauer in "Baran oder die Leute im Dorf" von Friedhold Bauer (Regie: Friedo Solter)
- 1968: Marthe Schwerdtlein in "Faust I" von Johann Wolfgang von Goethe (Regie: Wolfgang Heinz/Adolf Dresen)
- 1968: Turussina in "Wie man Karriere macht" von Alexander N. Ostrowski
(Regie: Wolf-Dieter Panse; auch TV)
- 1969: Hekuba in "Die Troerinnen" von Mathias Braun (nach
"Die
Troerinnen" von Euripides;
Regie: Wolfgang Heinz)
Volksbühne Berlin
Berliner Ensemble
Zu ihren großen Bühnenrollen, in denen sie auch im Fernsehen auftritt, zählen
die Stella Campbell neben Herwart Grosse in "Geliebter Lügner" und die Eliza Grant in der
Romanadaption nach Thomas Wolfe "Schau heimwärts, Engel" (1977).
"Erika Pelikowsky machte an vielen Details den Charakter dieser Frau deutlich,
aber immer mit dem Blick auf den Kern eines sowohl sozial determinierten wie
individuell ausgeprägten Menschen. Durch ihre Kunst einer wahrhaft realistischen Menschengestaltung zeigte
sie nicht nur die Deformation, sondern
auch die guten Anlagen dieser Frau, ihre (falsch eingesetzte) Kraft, ihre (fehlgeleitete) Mütterlichkeit." (Martin Linzer, 1976)
Erika Pelikowsky kann Salondamen ebenso überzeugend verkörpern, wie einfache
Frauen. In Großmütter-Rollen ist sie mit ihrem singenden Wiener Tonfall eine
der beliebtesten DDR-Schauspielerinnen und erhält zahlreiche Auszeichnungen,
darunter den "Nationalpreis"1). wird im "Lexikon der DDR-Stars"*) ausgeführt.
Neben ihrer umfangreichen Arbeit für das Theater wurde Erika Pelikowsky seit den 1960er Jahren durch Rollen in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen einem breiten Publikum bekannt.
Schon 1955 hatte sie in der
österreichischen Brecht-Adaption "Herr
Puntila und sein Knecht Matti"1)
als die Telefonistin Sandra an der Seite der Protagonisten Curt Bois (Johannes Puntila) und
Heinz Engelmann (Matti Altonen)
mitgewirkt; der Streifen gelangte jedoch erst am 21. Oktober 1960 in München zur Uraufführung.
Meist wurde Erika Pelikowsky in den DEFA-Kinofilmen mit prägnanten Nebenrollen besetzt, nur wenige
Male konnte sie auf der Leinwand ihr darstellerisches Potential beweisen. Etwa als
skurrile Pensionsinhaberin Emmi Boulanka in dem Krimi "Pension
Boulanka"1) (1964) oder
als Marga Böhmer1),
Lebensgefährtin des Künstlers Ernst Barlach1), in dem zunächst
verbotenen Film "Der
verlorene Engel"1) (1966)
mit dem Untertitel "Ein Tag im Leben Ernst Barlachs". "Sie gibt die Frau des
Künstlers still und besorgt, mit großem Verständnis für die Zweifel ihres Ehemannes, der erleben muss,
dass die Nationalsozialisten seinen
"Schwebenden Engel" aus dem Güstrower Dom entfernen."
wird bei der DEFA-Stiftung
notiert. Einen letzteren größeren Auftritt in einem Kinofilm hatte sie
als Professorin Hilde Mittenzwei in Roland Gräfs Streifen "Die
Flucht"1) (1977), mit dem
erstmals offen die Flucht
aus der DDR1) thematisiert wurde.
Auf dem Bildschirm zeigte sich die Charakterdarstellein außer in
verschiedenen Theateraufführungen oder Bühnenadaptionen unter
anderem als Gräfin Vitteleschi in der Stendhal-Verfilmung "Vanina Vanini"2) (1963),
in dem Fünfteiler "Wege
übers Land"1) (1968) mimte
sie in Teil 1 und Teil 3 die alte, bösartige Großbäuerin Leßtorff,
tauchte als Schankwirtin Anna Preibisch in dem Fünfteiler "Daniel Druskat"2) (1976) an der Seite
des von Hilmar Thate gespielten
Titelhelden auf. Und immer wieder waren es Mutter- oder
Großmutter-Rollen, sie gab die Mutter des Meisterdiebs Jörg
in der Märchenverfilmung "Der
Meisterdieb"1) (1978), die Mutter Henriette Marx1)
in der deutsch-sowjetischen, siebenteiligen Koproduktion "Karl Marx Die jungen Jahre"2) (1981)
oder die Oma Osladil in "Der entführte Prinz"1) (1983). Letztmalig trat
sie in der 6-teiligen Serie "Einzug
ins Paradies"1) (1987) als Großmutter Hellgrewe
im Fernsehen in Erscheinung und spielte diese Figur "mit sparsamen Gesten, gütig
und warmherzig"3).
Darüber hinaus war Erika Pelikowsky eine gefragte Sprecherin, die etliche
Hörspiele mit ihrer unverwechselbaren Stimme bzw. ihrem Wiener Akzent bereicherte. Eine Auswahl der
in der ARD-Hörspieldatenbank
aufgeführten Produktionen findet man hier am Ende
des Artikels. Zudem engagierte sie sich für den Schauspieler-Nachwuchs, gehörte
als nebenamtliche Dozentin zum Lehrkörper der "Berliner
Schauspielschule". Nach dem Tod ihres Ehemannes Wolfgang Heinz am 30. Oktober 1984 zog sich die
Schauspielerin mehr und mehr ins Privatleben
zurück.
Die vielseitige Künstlerin starb am 21. Februar 1990 im Alter von 74 Jahren
in ihrer Geburtsstadt Wien. Die letzte Ruhe fand sie auf dem Berliner Waldfriedhof
Adlershof (Berliner Bezirk Treptow-Köpenick) an der Seite ihres Ehemannes
Wolfgang Heinz → Foto des Ehrengrabstätte bei knerger.de.
Der Artikel der DEFA-Stiftung weist aus, Erika Pelikowsky
sei in erster Ehe seit Anfang 1944 mit ihrem Kollegen Mihau Popescu verheiratet gewesen, der während des 2. Weltkrieges ums Leben kam.4) Aus der Verbindung mit
Wolfgang Heinz ging die 1948 in Wien geborene Tochter Gabriele Heinz1)
hervor, die in die Fußstapfen ihrer Eltern trat und sich später als
Schauspielerin und Regisseurin einen Namen machte.
Erika Pelikowsky mit Ehemann Wolfgang Heinz am 14. September 1961
anlässlich einer Kundgebung in der "Deutschen Staatsoper", Berlin
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale
Bilddatenbank, Bild 183-86363-0002;
Fotograf: Brüggmann, Eva / Datierung: 14.09.1961 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz
wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 183-86363-0002
bzw. Wikimedia Commons
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie
filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, defa-stiftung.de,
fernsehenderddr.de, fernsehserien.de) |
Kinofilme
- 1955: Herr
Puntila und sein Knecht Matti (nach dem Theaterstück
von Bertolt Brecht; als Sandra, die Telefonistin)
→ filmportal.de
- 1960: Trübe
Wasser / La rabouilleuse (nach dem Roman "La rabouilleuse"
(dt. "Die Krebsfischerin")
von Honoré
de Balzac; als Agathe Bridau, Mutter des ehemaligen
napoleonische Offiziers, jetzt Trinker und Spieler
Philipe Bridau (Jean-Claude Pascal)
und des Künstlers Joseph (Ekkehard
Schall))
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de,
filmdienst.de
- 1961: Der Tod hat ein Gesicht
(als Frau Zichy)
- 1964: Pension
Boulanka (frei nach dem Roman "Künstlerpension Boulanka"
von Fritz
Erpenbeck;
als Pensionsinhaberin Emmi Boulanka) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1964: Der
geteilte Himmel (nach der gleichnamigen
Erzählung
von Christa Wolf; als Frau Herrfurth)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1965: Die
Abenteuer des Werner Holt (nach dem gleichnamigen
Roman
von Dieter Noll;
mit Klaus-Peter
Thiele
in der Titelrolle; als Frau Wolzow) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1966: Lebende
Ware (als Frau Mahlmann) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1966: Der
verlorene Engel Ein Tag im Leben Ernst
Barlachs (mit Fred
Düren als Ernst Barlach; als Bildhauerin
Marga
Böhmer,
Lebensgefährtin von Ernst Barlach; Aufführungsverbot; UA: 22.04.1971) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1968: Die Toten bleiben jung
(nach dem gleichnamigen
Roman von Anna
Seghers; als Tante Amalie)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1969: Nebelnacht
(als Frau Klettenbaum) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1970: Unterwegs
zu Lenin (nach Motiven eines Erinnerungsbuches des
Schriftstellers Alfred
Kurella;
als Generalswitwe, Mutter von George (Lew Krugli)) → defa-stiftung.de
- 1971: Liebeserklärung
an G. T. (mit Ewa Krzyżewska (19392003) als Physikerin Dr. Gisa Tonius;
als Professorin Bergholz)
→ defa-stiftung.de
- 1972: Der
Dritte (nach der Erzählung "Unter den Bäumen regnet es
immer zweimal" von Eberhard
Panitz;
als Diakonissin/Oberin) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1973: Der
kleine Kommandeur (nach dem Kinderbuch von Anne
Geelhaar; als Frau Honigmann) → defa-stiftung.de
- 1974: Der
nackte Mann auf dem Sportplatz (als Tante Marie) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1976: Beethoven Tage aus einem Leben
(über Ludwig
van Beethoven, dargestellt von Donatas
Banionis; als Haushälterin)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1977: Die
Flucht (als Professorin Hilde Mittenzwei) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1980: Levins
Mühle (nach dem Roman "Levins Mühle: 34 Sätze über
meinen Großvater" von Johannes
Bobrowski;
mit Erwin
Geschonneck als deutscher Mühlenbesitzer Johann; ungenannte Nebenrolle) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
Fernsehen (Auszug)
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