Hartmut Reck wurde 17. November 1932 in Berlin geboren und verbrachte dort auch eine Kindheit und Jugend. Gleich nach der Schule nahm er Schauspielunterricht, unter anderem bei Bertolt Brecht1). Sein Bühnendebüt gab er an dem von Brecht und dessen Frau Helene Weigel gegründeten Ostberliner "Berliner Ensemble"1), glänzte unter anderem in den Brecht-Stücken "Mutter Courage und ihre Kinder"1) und "Der kaukasische Kreidekreis"1).
Seit Mitte der 1950er Jahre übernahm Reck auch Rollen in etlichen DEFA-Produktionen, wie beispielsweise in "Eine Berliner Romanze"1) (1956), "Zwischenfall in Benderath"1) (1956), "Sheriff Teddy"1) (1957) und "Berlin – Ecke Schönhauser"1) (1957), spielte 1958 in dem Krimi "Tatort Berlin"1) die Hauptrolle des vorbestraften Kraftfahrers Rudi Prange. Ein weiterer Krimi war die von Richard Groschopp nach wahren Begebenheiten in Szene gesetzte spannende Geschichte "Ware für Katalonien"1) (1959) mit der Figur des Unterleutnants Schellenberg, ebenfalls 1959 war er neben Rolf Herricht einer der beiden "Musterknaben" in dem von Johannes Knittel inszenierten gleichnamigen Lustspiel1).
1959 siedelte Reck in die Bundesrepublik über, spielte auch dort erfolgreich Theater wie beispielsweise in Berlin am "Deutschen Theater"1) und "Renaissance-Theater"1), am "Thalia Theater"1) in Hamburg oder an der "Kleinen Komödie" in München. Sein Rollenrepertoire war breit gefächert, Reck überzeugte sowohl in Klassikern als auch Boulevardstücken. Zu seinen Glanzrollen zählten der Shylock in Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig"1) und die Titelfigur des Schuhmachers Wilhelm Voigt1) in dem Zuckmayer-Drama "Der Hauptmann von Köpenick"1).

Für das Fernsehen übernahm der sympathische Schauspieler zahlreiche Rollen in beliebten Serien und Einzelproduktionen. In der von Regisseur Wilm ten Haaf1) stimmig in Szene gesetzten Literaturverfilmung "Die Glocken von London"2) (1962), frei nach der berühmten Erzählung "Die Silvesterglocken" ("The Chimes") von Charles Dickens1), spielte er an der Seite von Margitta Scherr den Schreinergesellen Richard Johnson. Das Drehbuch zu dem "Traumspiel in achtzehn Szenen", mit der auf poetische Weise geschildert wird, wie die Ärmsten der Armen die Silvesternacht im Londoner Winter erleben, stammte von Otto Zoff1). Weitere Darsteller waren unter anderem Edith Schultze-Westrum als Dorothy Chickenstalker, Alexander Golling als Aldermann Cute und Friedrich Joloff als Filer; ausgestrahlt wurde diese vom "Bayerischen Rundfunk" produzierte sehenswerte Literaturadaption am 31. Dezember 1962.

  

Foto: Hartmut Reck und Margitta Scherr in "Die Glocken von London"
Foto: © Paul Sessner

Margitta Scherr und Hartmut Reck in "Die Glocken von London"; Copyright Paul Sessener
Zwei Jahre später mimte Reck beispielsweise den Lewis Richards in dem Durbridge-Mehrteiler "Tim Frazer: Der Fall Salinger"2) (1964) und war auch vereinzelt auf der Leinwand präsent wie in dem Wallace-Streifen "Der Unheimliche Mönch"1) (1965), aber auch in internationalen Produktionen wie in dem hochkarätig besetzten amerikanischen Antikriegsfilm "The Longest Day"1) (1962, Der Längste Tag). 
DVD-Cover: Der Vater und sein Sohn; Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film" Reck spielte in großen TV-Produktionen wie unter anderem 1973 in Egon Monks1) fünfteiligen Fallada-Adaption "Bauern, Bonzen, Bomben"; mit Monk hatte er bereits Anfang der 1960er Jahre die ambitionierten Fernsehfilme "Schlachtvieh" (1963) und "Mauern" (1963) gedreht. Er stand für populäre Serien wie beispielsweise "Die Fünfte Kolonne" oder "Der Kommissar" vor der Kamera, war unter anderem der väterliche Protagonist in der ARD-Vorabendserie "Der Vater und sein Sohn" (1967/68; → fernsehserien.de), der sich als Alleinerziehender liebevoll um den elfjährigen, äußerst aufgeweckten Peter (Thomas Margeliés) kümmert. Reck tauchte zudem in etlichen Einzelproduktionen mit prägnanten Rollen auf, unter anderem in dem Melodram "Wie es geschah"3) (1983), dem Durbridge-Krimi "Mord am Pool"2) (1986) oder in der Noël Coward-Komödie "Quadrille"2) (1986)  Ungeheure Popularität erlangte Reck dann ab 1988 als bärbeißiger Kriminalhauptmeister Ecki Schöller in der beliebten Serie "Die Männer vom K3"1), eine Rolle, die er bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahre 2001 verkörperte und die das "Aus" für die alte "K 3"-Besetzung bedeutete.
Neben seiner Dauerrolle des "Ecki Schöller" war Reck im den folgenden Jahren aber auch häufig mit Gastauftritten in so beliebten Serien wie "Immenhof", "Die Guldenburgs", "Der Bergdoktor" oder "Forsthaus Falkenau" auf dem Bildschirm präsent → Übersicht Filmografie.
 
Der Schauspieler machte sich zudem einen Namen als vielgefragter Synchronsprecher und lieh beispielsweise so berühmten Kollegen wie Jean-Louis Trintignant, Richard Chamberlain, Anthony Hopkins, Michael Caine, Donald Sutherland oder Terence Hill seine Stimme → mehr bei www.synchronkartei.de.
 
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film"
Der Publikumsliebling Hartmut Reck starb am 30. Januar 2001 mit nur 68 Jahren beim Verlassen des Hotels in Nienburg/Weser, wo er gerade im Rahmen einer Theatertournee mit dem Kriminalstück "Laura" gastierte, an den Folgen eines einem Herzinfarktes. Die letzte Ruhe fand er auf dem Waldfriedhof Obermenzing1) in München → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Hartmut Reck hinterließ neben zwei Töchtern Sohn Nikolaus1) (geb. 1961) aus einer Beziehung mit Schauspielerkollegin Vera Tschechowa, der nach Tschechowas Eheschließung mit Vadim Glowna von diesem adoptiert wurde. Nikolaus Glowna machte sich inzwischen als Filmmusik-Komponist einen Namen.
Siehe auch Wikipedia sowie den kurzen Nachruf bei spiegel.de
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