Wirken am Theater (Auszug) / Filmografie / Hörspiel
Carola Regnier 01 Carola Regnier wurde am 2. April 1943 im oberbayerischen Pähl1) als älteste Tochter des Theater- und Filmschauspielers Charles Regnier (1914 – 2001) und dessen ersten Frau Pamela Wedekind1) (1906 – 1986), Tochter des Dramatikers Frank Wedekind1)  (1864 – 1918) und ebenfalls Schauspielerin, in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Sie war die Schwester des 1945 geborenen Konzertgitarristen und Autors Anatol Regnier1) und der Geigerin Adriana Regnier, welche seit dem 17. Februar 1974 mit dem Musiklehrer und Flötensolisten Peter Schiffers verheiratet ist.
Auch Carola Regnier war, wie ihre Eltern, von der Schauspielerei fasziniert, machte eine Ausbildung als Balletttänzerin und absolvierte ein Studium an der "Schauspielschule Bochum"1). Während ihrer Karriere arbeitete die renommierte Charakterdarstellerin mit so berühmten Regisseuren wie Peter Zadek1), Luk Perceval1), Luc Bondy1), Werner Schroeter1), Robert van Ackeren1), Horst Königstein1) oder Helmut Dietl1) zusammen, wurde mit vielen herausragenden Bühneninterpretationen beispielsweise am "Schauspielhaus Bochum"1), am Hamburger "Deutsches Schauspielhaus"1), an der Berliner "Schaubühne am Lehniner Platz"1), am "Theater Basel"1) oder am "Théâtre des Amandiers"1) in Nanterre gefeiert. In den letzten Jahren erlebte das Theaterpublikum Carola Regnier 2006 als Linda Loman in Arthur Millers Drama "Tod eines Handlungsreisenden"1) an der Berliner "Schaubühne" an der Seite des Protagonisten Thomas Thieme in einer Inszenierung von Luk Perceva, der sie auch als Oberpriesterin in Heinrich von Kleists "Penthesilea"1) (2008) neben Katharina Schüttler1) in der Titelrolle besetzte. Zwischen 2007 und 2009 spielte Carola Regnier in Wien unter der Regie von Paulus Manker1) in dem "Polydrama" des israelischen Autors Joshua Sobol1) mit dem Titel "Alma – A Show Biz ans Ende"1) die gealterte Künstlermuse Alma Mahler-Werfel1) → www.alma-mahler.at; mehr zum Wirken am Theater siehe hier.
  
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Zum Film kam Carola Regnier bereits Mitte der 1960er Jahre, sammelte erste Erfahrungen vor der Kamera in dem Kinostreifen "Lage hoffnungslos – aber nicht ernst"1) (1965, "Situation Hopeless… But Not Serious") oder dem Fernsehspiel "Die zwei Herren aus Verona" (1966) nach der gleichnamigen Komödie1) von William Shakespeare.
 
Vor allem das ambitionierte Kino bot der Schauspielerin in den 1980er Jahren zahlreiche prägnante Neben- aber auch Hauptrollen, beispielsweise besetzte sie Wolf Gremm1) als Frau Kulp in "Fabian"1) (1980), der Adaption des gleichnamigen Romans1) von Erich Kästner1), Robert van Ackeren in dem Erfolgsstreifen "Die flambierte Frau"1) (1983) und Radu Gabrea1) in seiner Künstlerstudie "Ein Mann wie EVA"2) (1984) mit Eva Mattes1) als Rainer Werner Fassbinder1). Die fließend Italienisch, Französisch und Englisch sprechende Carola Regnier spielte in internationalen Produktionen, die nicht dem allgemeinen Mainstream folgten. Sie zeigte sich beispielsweise neben Udo Kier in dem experimentellen Spielfilm "Verführung: Die grausame Frau"1) (1985), gab in der französischen Produktion "Hôtel du Paradis" (1986) unter der Regie von Jana Boková1) neben Fernando Rey1) die weibliche Protagonistin Sarah, war in dem britischen Avant Garde-Film "Further and Particular" (1988) zu sehen, in Szene gesetzt von Stephen Dwoskin1), mit dem sie mehrfach zusammenarbeitete.
 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Carola Regnier 02
Die 1990er Jahre zeigten die Schauspielerin in Streifen wie Adolf Winkelmanns1) Fußballkomödie "Nordkurve"1) (1993) oder Harald Dietls Gesellschaftssatire bzw. Kassenschlager "Rossini"1) (1997). Auch im neuen Jahrtausend blieb Carola Regnier eine vielgefragte Charakterdarstellerin in Filmen unterschiedlichsten Genres, war in der schwarzen Komödie "3 Chinesen mit dem Kontrabass"1) (2000) zu sehen, in Margarethe von Trottas1) bewegendem Drama "Rosenstraße"1) (2003) verkörperte sie die Rachel Rosenbauer und in Doris Dörries1) Lehrstück "Der Fischer und seine Frau"1) (2005) mimte sie die Frau des Herrn Wagenbach (Elmar Wepper). Weitere Leinwandauftritte hatte sie unter anderem in den romantischen Komödien "Bienvenue en Suisse" (2004) der Schweizer Filmemacherin Léa Fazer, zuletzt spielte sie in dem 10-minütigen Kurzfilm "The Magic Desk" (2009), mit dem Regisseur Lior Shamriz eine Mutter-Sohn Beziehung erzählte, sowie in der Geschichte "Reise nach Tulum (2011) von Regisseur Eduardo Villanueva → Übersicht Kinofilme.
  
Ihre Arbeit für das Fernsehen hatte Carola Regnier ab den 1990er Jahren intensiviert, wirkte seither regelmäßig in zahlreichen Serien und Einzelproduktionen mit. Die Zuschauer kannten sie aus beliebten Krimi-Reihen wie "Die Kommissarin", "Ein Fall für zwei", "Der letzte Zeuge", "Donna Leon" oder "Tatort", aber auch Familienserien wie "Hagedorns Tochter" und heiteren Geschichte wie "Kleine Semmeln" (1998). In TV-Highlights wie Jo Baiers1) mit dem "Adolf-Grimme-Preis"1) ausgezeichneten Mehrteiler "Der Laden"1) (1998) nach der gleichnamigen Romantrilogie1) von Erwin Strittmatter1) war sie ebenso auf dem Bildschirm präsent wie in dem preisgekrönten Dreiteiler "Die Manns – Ein Jahrhundertroman"1) (2001), welcher von Heinrich Breloer1) mit zahlreichen Zeitdokumenten in Szene gesetzt worden war und in dem Thomas Manns jüngste Tochter Elisabeth Mann Borgese1) (1918 – 2002) erstmals über ihre berühmte Familie erzählte – hier stellte Carola Regnier in Teil 1 die Alma Mahler-Werfel1) dar. Es folgten Thriller wie "Die fremde Frau"3) (2004) mit Corinna Harfouch1) und Ulrich Tukur1), "Die schöne Braut in Schwarz"1) (2004) mit Iris Berben und "Mörder in Weiß – Der Tod lauert im OP"3) (2005) mit Theresa Hübchen1) und Axel Milberg1) oder "Tote leben länger"3) (2005) mit Ursula Karven1) und Pierre Besson1). Aber auch in Komödien wie dem Zweiteiler "Schöne Witwen küssen besser"1) (2004) – erneut neben Iris Berben – oder "Hexenküsse"3) (2005) mit Julia Stemberger1) und Christian Berkel1) konnte Carola Regnier ihre schauspielerische Vielseitigkeit beweisen. Zu ihren jüngeren TV-Arbeiten zählte die Figur der Trödlerin in den Kinderserien "Beutolomäus kommt zum Weihnachtsmann"1) (2006), "Beutolomäus und die Prinzessin"1) (2007) und "Beutolomäus und der doppelte Weihnachtsmann"5) (2007) sowie die Rolle der Hedy in Horst Königsteins satirische Collage über den Ausverkauf der Menschen im großen Gesellschaftsspiel der Sensationen "Unser Reigen"6) (2006). Danach sah man Carola Regnier als gestrenge Filmmutter von Simon Verhoeven1) in der Romanze "Kleine Lüge für die Liebe"4) (2008) an der Seite der weiblichen Hauptdarstellerin Linda de Mol1) sowie als Theresa Rose, Freundin von Haushälterin Frau Jürgens (Edith Behleit1)) in der Episode "Auf die Freundschaft"5) (EA: 29.04.2011) aus dem einstigen Dauerbrenner "Der Landarzt"1) → Übersicht TV-Produktionen.
Zudem stand die Schauspielerin sporadisch im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.

Neben ihrer umfangreichen Arbeit für Theater, Film und Fernsehen versuchte die Schauspielerin Zeit für ihre Hobbys zu finden, die Künstlerin, welche wechselweise in Paris, Berlin und München lebte, liebte Literatur, Kunst und Musik.
Carola Regnier starb am 29. November 2011 nach längerer Krankheit im Alter von 68 Jahren in Berlin, wie die "Berliner Schaubühne" mitteilte. Die letzte Ruhe fand sie auf dem "Alten Luisenstädtischen Friedhof"1) in Berlin → Traueranzeige bei trauer.sueddeutsche.de

Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) tittelbach.tv, 4) .prisma.de, 5) fernsehserien.de, 6) zweitausendeins.de
      
Wirken am Theater (Auszug)
(Quelle unter andrem: Wikipedia; Fremde Links: Wikipedia; kiepenheuer-medien.de, theaterderzeit.de,
nachtkritik.de; berlinerfestspiele.de; R = Regie, P = Premiere, UA = Uraufführung, DSE = deutschsprachige Erstaufführung)
"Schauspielhaus Bochum" "Schauspiel Frankfurt" "Théâtre des Amandiers", Nanterre "Maison de la Culture", Bobigny "Deutsches Schauspielhaus", Hamburg "Freie Volksbühne", Berlin "Schaubühne am Lehniner Platz", Berlin "Thalia Theater", Hamburg  "Hans Otto Theater", Potsdam "Schauspielhaus Wien", Wien 

"Theater Basel"

"Gostner Hoftheater", Nürnberg "Hamburger Kammerspiele" "Sophiensäle", Berlin
  • 2005: Insa in "Wir später" von Alexis Bug, Andreas Laudert und Leonie von Watzdorf (R: Leonie von Watzdorf)
    sophiensaele.com
"Burgtheater", Wien  "Kurhaus Semmering" (2007) / "k.k. Post- und Telegrafenamt" (2008, 2009), Wien
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), filmportal.de, fernsehserien.de,
Die Krimihomepage, deutsches-filmhaus.de, tittelbach.tv)
Carola Regnier in der Farce "Die Geldverleiherin" (1985)
Carola Regnier als Marie (unten mit Heinz Baumann als Altpräsident) in der Farce "Die Geldverleiherin" (1985),
nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Bodo Kirchhoff (auch Drehbuch),
erschienen in seinem Band "Dame und Schwein"; Regie: Horst Königstein → www.zeit.de
Heinz Baumann und Carola Regnier in DIE GELDVERLEIHERIN
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de