Hans Reiser wurde am 3. Juni 1919 in München geboren. Bevor er eine Karriere als Schauspieler anstrebte, hatte er sich als Zeichner und Fotograf ausbilden lassen. Reisers Laufbahn begann am Theater, er wirkte unter anderem an renommierten Bühnen in Zürich, Berlin und München und machte sich vor allem in Stücken der Moderne als Charakterdarsteller einen Namen. In späteren Jahren führte er zudem selbst Regie, inszenierte beispielsweise 1971 in Köln am "Theater am Dom"1) die Komödie "Play Strindberg"1) von Friedrich Dürrenmatt1).
Erstmals taucht sein Name in den Besetzungslisten von Spielfilmproduktionen Ende der 1940er Jahre auf, so übernahm er einen kleinen, ungenannten Part in "Begegnung mit Werther"1) (1949), gedreht von Karl-Heinz Stroux1) nach dem Goethe-Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers" mit Horst Caspar als Werther und Heidemarie Hatheyer als Lotte (Charlotte Buff1)). Im darauffolgenden Jahrzehnt übernahm er Rollen in zahlreichen populären Kinofilmen, so etwa in "Geliebter Lügner"2) (1950), "Heidelberger Romanze"1) (1951), "Nachts auf den Straßen"1) (1952) oder "Mönche, Mädchen und Panduren"1) (1952). In der Komödie "Oh, du lieber Fridolin"1) (1952) mimte er neben Ingrid Andree und Otto Gebühr den erfolglosen Dichter Fridolin – eine seiner wenigen Hauptrollen. Man sah ihn in der Bühnenadaption "Musik bei Nacht"1) (1953), in dem kriminalistischen Lustspiel "Das Nachtgespenst"1) (1953), in der Komödie "Das ideale Brautpaar"2) (1954), in der Anzengruber-Verfilmung "Der Pfarrer von Kirchfeld"1) (1955) oder in den Melodramen "Eine Frau genügt nicht?"1) (1955) und "Immer wenn der Tag beginnt"1) (1957). Mit einer eindrucksvollen Hauptrolle zeigte er sich 1958 in der von Géza von Bolváry1) bewegend inszenierten musikalischen Biographie "Ein Lied geht um die Welt"1) (1958), wo Reiser den legendären Tenor Joseph Schmidt (1904 – 1942) verkörperte, der wegen seiner jüdischen Abstammung 1933 in die Schweiz emigrierte und dort noch während des Zweiten Weltkrieges starb.
Bis Ende der 1960er Jahre folgten noch kleinere, wenn auch prägnante Nebenrollen in Kinofilmen wie beispielsweise das Sängerfilm "Schlußakkord"1) (1960) mit Tenor Mario del Monaco, das Drama "Soldatensender Calais"1) (1960), die Romanverfilmung "Bekenntnisse eines möblierten Herrn"1) (1962) mit Karl-Michael Vogler oder die internationale Produktion "Gesprengte Ketten"1) (1963, "The great Escape") mit unter anderem Steve McQueen, wo er von Regisseur John Sturges1) als Gestapo-Beamter Kuhn besetzt wurde. Reiser wirkte in zwei Bryan Edgar Wallace1)-Krimis mit, in "Das Geheimnis der schwarzen Koffer"1) (1962) nach dem Roman "Death Packs a Suitcase" kam er als Kriminalwissenschaftler bzw. Schriftsteller Humphrey Curtis daher, in "Der Würger von Schloss Blackmoor"1) (1963), entpuppte er sich schließlich als der gesuchte "Würger". 
DVD-Cover zu "Der Würger vom Tower" mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Kino-Produktion am 26. Juli 2013 auf DVD herausbrachte. "Der Würger vom Tower": Szenenfoto mit Hans Reiser (l. Inspektor Harvey) und Gerhard Geisler (Dr. Livingstone); mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Kino-Produktion am 26. Juli 2013 auf DVD herausbrachte. Danach sah man ihn unter anderem als Arzt in der Siegfried Lenz-Adaption "Die Zeit der Schuldlosen"1) (1964), in dem Krimi "Der Würger vom Tower"1) (1966) tauchte er als Inspektor Harvey auf, zu seinen letzten Arbeiten vor der Kino-Kamera zählen das Liebesdrama "Peter und Sabine"1) (1968) sowie zehn Jahre später der Film "Das Einhorn"1) (1978) nach dem Roman von Martin Walser1) mit Peter Vogel und Gila von Weitershausen in den Hauptrollen→ Übersicht Kinofilme.
 
DVD-Cover zu "Der Würger vom Tower" bzw. Szenenfoto mit
Hans Reiser (links, Inspektor Harvey) und Gerhard Geisler1) (Dr. Livingstone)
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die
Kino-Produktion am 26. Juli 2013 auf DVD herausbrachte.
Neben seiner Arbeit für Theater und Film arbeitete Hans Reiser seit Mitte der 1950er Jahre vermehrt für das Fernsehen und war in zahlreichen Fernsehspielen auf dem Bildschirm präsent. Man erlebte ihn unter anderem als Lagerkommandanten Don Pedro in "Gottes Utopia"3) (1955) nach der Novelle "Wir sind Utopia" von Stefan Andres1), als den Merkl Franz in "Kasimir und Karoline"3) (1959) nach dem gleichnamigen Volksstück1) von Ödön von Horvath1) mit Ruth Drexel als Karoline und Bert Fortell als Kasimir oder als Robin, Sohn von Mrs. Conway (Inge Meysel), in "Die Zeit und die Conways"3) (1960) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von John B. Priestley1). In dem Krimi "Terror in der Waage"3) (1960) nach dem Stück "Balance of Terror" von Peter Shaffer1) war Reiser der "Secret Intelligence Service"1)-Mitarbeiter Harry Radcliff, in dem Bauerndrama "Der Wittiber" (1962) nach dem gleichnamigen Roman1) von Ludwig Thoma1) spielte er den Lenz, Sohn des Witwers Schormeyer (Carl Wery) oder in der spannenden Geschichte "Jennifer…?"3) (1965) den verarmten italienischen Conte Giulio di Marco, der an das Geld seiner verstorbenen Gattin kommen will. Beachtung fand Reiser auch in dem legendären, dreiteiligen Straßenfeger über den spektakulären Postzugraub1) in Großbritannien am 8. August 1963 mit dem Titel "Die Gentlemen bitten zur Kasse" (1966), hier mimte er als Obst- und Gemüsehändler Thomas Webster (in der Realität Charles Wilson, genannt "der Schweiger") ein Mitglied der Bande um den von Horst Tappert dargestellten "Gentleman"-Ganoven bzw. Antiquitätenhändler Michael Donegan, in der Realität Bruce Reynolds1).
In den nachfolgenden Jahrzehnten stand Hans Reiser nur noch sporadisch vor der Kamera, wirkte unter anderem in den "Tatort"-Folgen "Münchner Kindl"1) (1972), "3:0 für Veigl"1) (1974) und "Riedmüller, Vorname Sigi"1) (1986) mit. Man sah ihn als Emil Nack in der Serie "Gemeinderätin Schumann" (1974, mit Antje Hagen) oder zwischen 1989 und 1993 in den Geschichten um "Zwei Münchner in Hamburg"1) als Bankdirektor Bernhard Schwaiger an der Seite der Protagonisten Uschi Glas und Elmar Wepper – zugleich einer seiner letzten Fernsehauftritte → Übersicht TV-Produktionen.
  
Hans Reiser, der im Film meist positive und liebenswürdige Charaktere verkörperte und als äußerst wandlungsfähiger Schauspieler galt, starb am 10. Juni 1992 – wenige Tage nach seinem 73. Geburtstag – in München an den Folgen einer Krebserkrankung; die letzte Ruhe fand er auf dem Münchener "Westfriedhof"1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Siehe auch Wikipedia sowie zauberspiegel-online.de
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Kinofilme / Fernsehen
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