Marina Ried wurde am 9. Juli 1921 als Marina Rschewskaja
in Moskau geboren; ihre Mutter war die Schauspielerin und Übersetzerin
Ada Knipper, der Ufa-Star Olga Tschechowa1) (1897 1980)
ihre Tante. Gleich nach Abschluss der Oberschule ließ sich die junge
Marina von Lucie Höflich1) (1883 1956) zu Schauspielerin ausbilden,
außerdem besuchte sie die Ballettschule des russisch-französischen
Tanzkünstlers Viktor Gsovsky (1902 1974). Engagements an Berliner
Bühnen und Kabaretts schlossen sich an und bald war auch der
Film auf die attraktive Marina Ried aufmerksam geworden. Ihr Leinwanddebüt gab
sie 1940 mit einem winzigen Part in Jürgen von Altens Komödie "Die rote Mühle",
zwei Jahre später folgte die Nebenrolle
der Trapezkünstlerin Bianca Belloni in dem im Zirkusmilieu
angesiedelten Abenteuerfilm "Die große Nummer"2)
(1942) an der Seite von Rudolf Prack. Streifen wie "Wenn der junge Wein blüht"2) (1943),
"Tolle Nacht"2) (1943),
"Der
Posaunist"2) (1944) und "Das Konzert"2) (1944)
folgten, dort erst in den 1950er Jahren wurde die
Schauspielerin in vielen Heimatfilmen und Melodramen zur
vielbeschäftigten Nebendarstellerin auf der Leinwand.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Man sah sie unter anderem in "Am
Brunnen vor dem Tore"3) (1952), "Alle kann ich nicht heiraten" (1952),
"Das singende Hotel"3) (1953), "Die Blume von Hawaii"2) (1953),
"Wenn
am Sonntagabend die Dorfmusik spielt"3) (1953), "Schwarzwaldmelodie"3) (1956)
oder dem Heinz Erhardt-Lustspiel "Witwer mit 5 Töchtern"3) (1957). Zu ihren mehr als
dreißig Kinoproduktionen zählen auch Robert A. Stemmles Kästner-Adaption
"Emil und die Detektive"3) aus
dem Jahre 1954, die von Peter Beauvais
inszenierte heitere Geschichte "Ist Mama nicht fabelhaft?"2) (1958)
mit Luise Ullrich in der Hauptrolle, der Episodenfilm "Unser Wunderland bei Nacht" (1959) und
Rolf Ohlsens Krimidrama "Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn"3) (1967).
Mit der ganz auf den Protagonisten Horst Buchholz zugeschnittenen
Komödie "
aber Jonny!"3) (1973) verabschiedete sich
Marina Ried von den Kinozuschauern.
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Im Fernsehen trat die Schauspielerin eher selten in Erscheinung, vereinzelt
übernahm sie Rollen in Serien wie "Stahlnetz" oder "Hamburg Transit";
Anfang der 1960er Jahre moderierte sie die Jugendstunde "Bei uns im Atelier".
Sie spielte bis in die 1980er Jahre Theater, wirkte an verschiedensten
Hörspielproduktionen mit und arbeitete auch als Synchronsprecherin.
Marina Ried war ab 1943 zehn Jahre lang mit dem Schauspieler Rudolf Platte1)
(1904 1984) verheiratet;
nach der Scheidung im Jahre 1953 heiratete sie
später den Regisseur Udo Langhoff4) (1912 1994).
Die Schauspielerin erlag am 26. März 1989 nach langer Krankheit in Jesteburg
bei Hamburg im Alter von 67 Jahren ihrem Krebsleiden; ihre letzte
Ruhe fand sie auf dem Gemeindefriedhof "Am Allerbeek"
in Jesteburg → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Foto links:
Marina Ried und Ferdy Mayne1)
(1916 1998)
in der Episode "Der
Schlangenmensch" (1985)
aus der Kultserie "Ein Fall für TKKG"
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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