Der Schauspieler und Theaterintendant Paul Rose wurde am 31. Juli 1900 als Paul Arthur Max Rose in Berlin geboren. Er stammte aus einer bekannten Berliner Schauspielerfamilie: Sein Vater Bernhard Rose1) (1865 – 1927) hatte in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Lokal übernommen, dem das "Rose-Theater"1) angeschlossen war, welches sich zu einer populären Volksbühne entwickelt hatte. Die Söhne Hans Rose1) (1893 – 1980), Paul Rose und Willi Rose (1902 – 1978) setzten die Theatertradition fort
Bereits als Siebzehnjähriger erlernte Paul Rose sein Handwerk bei Max Reinhardt1) (1873 – 1943) an dessen Schauspielschule1) des "Deutschen Theaters"1) in Berlin, obwohl er nach dem Willen seines Vaters eigentlich Jurist werden sollte. Erste Engagements erhielt er unter anderem im heute polnischen  Liegnitz1) (1918), in Barmen-Elberfeld1) (1919–1920) sowie am "Nationaltheater Mannheim" (1920–1923). 1924 kehrte er nach Berlin an das "Rose-Theater" seines Vaters zurück, übernahm nach dessen Tod gemeinsam mit seinen Brüdern die Leitung des Hauses und führte vor allem Regie; Willi Rose verließ nach einigen Jahren die Leitung des Theaters und ging eigene Wege, machte unter anderem auch als Film- und Fernsehschauspieler Karriere.
Paul Rose wurde vor allem durch seine Inszenierungen von Klassikern wie Goethes "Faust" oder Stücken von dem mit ihm befreundeten Gerhart Hauptmann1) gerühmt. 
Er bevorzugte naturalistische Stücke und brachte die Werke von Ernst von Wildenbruch1) und  Hermann Sudermann1) auf die Bühne. Seine "Faust"-Inszenierung im Jahre 1937 und das Experiment, den "Faust I"1) und "Faust II"1) an einem Tag – die Vorstellung dauerte von mittags 1 Uhr bis nachts 2 Uhr – mit dem damals 79-jährigen Ludwig Wüllner (1858 – 1939) als "altem" Faust zu geben, schrieb Theatergeschichte.
Das "Rose-Theater" in der Nähe des heutigen Berliner Ostbahnhofes1) war eines der letzten, die während des 2. Weltkrieges spielfähig geblieben waren. Es brannte am 29. April 1945 nieder – 10 Tage vor der Kapitulation – und wurde nicht wieder aufgebaut. Eine Gedenktafel in der Karl-Marx-Allee 78–84 (Berlin-Friedrichshain1)) erinnert noch heute an das einstige Theater der "kleinen Leute".

Berliner Gedenktafel für das "Rose-Theater"
Urheberin: Doris Antony, Berlin;
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons

Berliner Gedenktafel für das "Rose-Theater" (Karl-Marx-Allee 78–84, Berlin-Friedrichshain); Urheberin: Doris Antony, Berlin; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Lizenz: CC-BY-SA-2.5
Paul Rose, der seit 1943 auch Intendant des "Lessingtheaters"1) gewesen war, verließ Berlin, übernahm für kurze Zeit die Leitung des Stadttheaters in Köthen1), wurde dann am 15. Juni 1947 Intendant des Städte-Theaters Tübingen-Reutlingen ("Landestheater Tübingen"1)). Am 1. August 1950 übertrug man ihm die Leitung des "Staatstheaters Kassel"1), der Vertrag wurde jedoch aufgrund von Differenzen mit dem hessischen Kultusministerium nicht verlängert.  
Paul Rose arbeitete in den nächsten Jahren als freier Regisseur und Schauspieler, inszenierte unter anderem erfolgreich in Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart, Wiesbaden, Schweinfurt und Berlin. Anfang 1953 wurde er dann mit der Intendanz des "Badischen Staatstheaters Karlsruhe"1) betraut, eine Aufgabe, die er bis zu seiner Pensionierung zum Ende der Spielzeit 1961/62 ausübte; anlässlich seines 30-jährigen Bühnenjubiläums war er 1956 zum Generalintendanten ernannt worden. Vier Jahre später würdigte man seine Verdienste um das Theater mit dem "Bundesverdienstkreuz"1).
  
Paul Rose, der seit 1925 mit seiner Frau Traute1) (1904 – 1997) verheiratet war, die ebenfalls am "Rose-Theater" vom Schauspiel bis zur Operette auf der Bühne stand, starb am 25. Dezember 1973 im Alter von 73 Jahren in Berlin; er hinterließ eine Tochter sowie einen Sohn. Neben seiner umfangreichen Theatertätigkeit machte er sich auch als Literat einen Namen: Von Paul Rose stammen die Bücher "Der sezierte Pegasus, praktische Dramaturgie" und "Geschichte der Berliner Volkstheater" sowie zahlreiche Fachartikel.
  
Siehe auch Wikipedia sowie den SPIEGEL-Artikel (20/1950; PDF)
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