Wirken am Theater (Auswahl) / Filmografie
Der Kammerschauspieler, Kabarettist, Regisseur, Theaterleiter und Autor Otto Schenk wurde am 12. Juni 1930 als Sohn eines Notars und einer aus Triest stammenden Mutter in Wien1) geboren, wuchs gemeinsam mit seiner Schwester im ersten Wiener Gemeindebezirk1) auf.
Otto Schenk um 1960; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: Photo Simonis; Datierung: um 1960; Copyright Photo Simonis / ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer SIM 193) Wikipedia vermerkt: "Sein Großvater war der Wiener Embryologe Samuel Leopold Schenk1). Da seine Großeltern väterlicherseits getaufte Juden waren, wurde sein Vater nach dem "Anschluss Österreichs"1) im Jahr 1938 nach den "Nürnberger Gesetzen"1) diskriminiert. Daher verlor er seinen bisherigen Arbeitsplatz als Jurist. Eine weitere Verfolgung blieb ihm erspart, da er gemäß der Nazi1)-Ideologie mit einer "Arierin"1) verheiratet war und dadurch in einer "privilegierten Mischehe"1) lebte. Otto Schenk wiederum musste vorübergehend dem "Deutschen Jungvolk"1) beitreten, wurde aber wenig später, da von den Nationalsozialisten als "Mischling"1) eingestuft, wieder ausgeschlossen."
Nach dem Abitur wollte er in die Fußstapfen seines Vaters treten und begann an der Universität seiner Geburtsstadt ein Jurastudium. Doch dann entschloss er sich Schauspieler zu werden und ließ sich am renommierten Wiener "Max-Reinhardt-Seminar"1) entsprechend ausbilden. Seinen Abschluss machte er 1951 mit Auszeichnung, sein Bühnendebüt gab er anschließend mit dem kleinen Part eines Gendarms in Karl Schönherrs1) Drama "Karrnerleut" am Wiener "Theater der Jugend"1), wo er bereits während seiner Ausbildung aufgetreten war. Weitere Erfahrungen als Schauspieler sammelte er anschließend am Wiener "Volkstheater"1), 1953 machte er mit Kellertheater-Inszenierungen erstmals als Regisseur auf sich aufmerksam.
 
Otto Schenk um 1960
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Autor: Photo Simonis; Datierung: um 1960
© Photo Simonis / ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer SIM 193)
Zur Spielzeit 1954/55 folgte Schenk einem Ruf an das Wiener "Theater in der Josefstadt"1), wo er sowohl als Schauspieler als auch Regisseur schnell Erfolge feierte. Nach einer Zwischenstation in Düsseldorf wurde er 1963 Direktor des "Staatstheaters am Gärtnerplatz"1) in München, 1964 Oberregisseur an der "Wiener Staatsoper"1), deren Ehrenmitglied als erster Nicht-Musiker seit 1980 war.
Zwischen 1986 und 1988 war Schenk als Direktoriumsmitglied der "Salzburger Festspiele"1) tätig, ebenfalls 1986 wurde er – als Nachfolger von Boy Gobert – zum Intendanten des "Josefstädter Theaters" berufen, 1988 trat er das Amt (gemeinsam mit Robert Jungbluth1)) an und übte es fast zehn Jahre lang aus, 1997 gab er es an Helmut Lohner ab. Zur Eröffnung inszenierte Schenk das Drama "Professor Bernhardi"1) von Arthur Schnitzler1) mit Michael Degen in der Titelrolle, es folgten unter anderem das Spätwerk "Fast ein Poet"2) (1988/89) von Eugene O’Neill1), Schnitzlers "Der Reigen"1) (1989) und "Anatol"1) (1990/91), die Shakespeare-Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung"1) (1991/92), das Drama "Die Möwe"1) (1992/93) von Anton Tschechow1) und "Das Lächeln des Barrakuda"3) (1993/94) von Esther Vilar1). Auch unter Lohners Leitung blieb Schenk dem "Theater in der Josefstadt" verbunden, inszenierte dort unter anderem 1997/98 das Werk "Glaube Liebe Hoffnung"1. von Ödön von Horváth1).
Schenk selbst sagte einmal in Interview: "Ich bin geprägt worden von diesem Theater. Ich habe in der Josefstadt die Natürlichkeit im Schauspiel gelernt. Dieses Theater hat meinen Stil geprägt, wo immer ich in der Welt gearbeitet habe. Ich habe es nie verraten."
   

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Otto Schenk02; Copyright Virginia Shue
Zu Schenks frühen Inszenierungen zählten unter anderem die Posse "Umsonst"1) (1955) von Johann Nestroy1) und die Komödie "Kennen Sie die Milchstraße?"4) (1958) von Karl Wittlinger1), seinen Durchbruch als anerkannter Theaterregisseur hatte Schenk 1960 mit dem O'Neill-Stück "O Wildnis!"1). An vielen bedeutenden Häusern hinterließ Otto Schenk mit seinen Inszenierungen einen nachhaltigen Eindruck, so an den "Münchner Kammerspielen"1) mit Ödön von Horváths Volksstücken "Kasimir und Karoline"1) (1964/1969) und "Geschichten aus dem Wiener Wald"1) (1966).
Etliche Shakespeare-Komödien trugen die Handschrift des berühmten Österreichers, so am Hamburger "Deutschen Schauspielhaus"1) "Viel Lärm um nichts"1) (1975), bei den "Salzburger Festspielen"1) "Was ihr wollt"1) (1972–1974) und "Wie es euch gefällt"1) (1980/81, mit Schenk als "Probstein"), weiternin die Nestroy-Possen "Der Talisman"1) (1976,1978–1980) und "Der Zerrissene"1) (1982–1984, mit Helmut Lohner in der Titelrolle und Schenk als Gluthammer). Auch die Besucher/-innen des Wiener "Burgtheaters"1), des "Theaters in der Josefstadt" und des "Münchner Volkstheaters"1) erlebten Schenk nicht nur als begnadeten Regisseur sondern ebenfalls als brillanten Schauspieler, der Figuren wie dem "Bockerer" (1984) in dem gleichnamigen Volkstück1) von Ulrich Becher1) und Peter Preses1) eindrucksvolle Bühnenpräsenz verlieh.
 
Otto Schenk 1982 als "Teufel" in "Jedermann"; Copyright Virginia Shue
Otto Schenk 1982 als "Teufel" in "Jedermann"1); diese Figur verkörperte Schenk eindrucksvoll
bei den "Salzburger Festspielen" zwischen 1978 und 1982 sowie erneut 1991 und 1992.
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Am "Theater in der Josefstadt" glänzte er mit vielen Titelfiguren, so beispielsweise in Ben Jonsons1) "Volpone"1), als Antonio Salieri1) in "Amadeus"1) von Peter Shaffer1) oder als "Geiziger" (Harpagon) in der gleichnamigen Komödie1) von Moličre. In Salzburg wurde er als depressiver Fortunatus Wurzel in Jürgen Flimms1) Inszenierung des Zaubermärchens "Der Bauer als Millionär"1) (1987) von Ferdinand Raimund1) gefeiert, in der "Süddeutschen Zeitung"1) (SZ) stand unter anderem " Otto Schenk (…) sucht den gebrochenen Charakter, will den Raimund am Wurzel packen, den depressiven Künstler offenbaren, der noch im höchsten Ruhm die 'Aschen' nicht verdrängen konnte, den Tod. (…) Dieser Mensch, der erst nach Champagner brüllt und dann um Kamillentee winselt, ist weder mopsfidel als Bauer noch als Edelmann von Wurzel. Sondern von Beginn an ein armer Kerl. (…) In Schenks matten Augen, seiner zerfurchten Stirn, seiner geduckten Haltung, der stockenden, keineswegs selbstbewussten Sprechweise, erkennen wir schon früh den Lebensüberdrüssigen, der sich verschwendet, weil er nicht mehr mag." (C. Bernd Sucher1), SZ vom 13. 08. 1987)*).
In den vergangenen Jahren brillierte Otto Schenk unter anderem am "Theater in der Josefstadt" ("Kammerspiele") als Witwer Ralph Bellini in der deutschsprachigen Erstaufführung der amüsant-berührenden Altersromanze "Ralph und Carol – Noch einmal verliebt" von Joe DiPietro1) und arbeitete einmal mehr mit Christine Ostermayer zusammen, die als Carol Reynolds nicht minder gefeiert wurde; das von Dieter Berner1) in Zusammenarbeit mit dem Berliner "Renaissance-Theater"1) in Szene gesetzte Stück feierte am 27. Januar 2011 Premiere. So schrieb unter anderem der Wiener "KURIER" (29.01.2011): "Was Schenk und seine beiden kongenialen Kolleginnen Christine Ostermayer und Ingrid Burkhard1) zeigen, lässt das Herz jedes Theater-, und Opernliebhabers garantiert höherschlagen. Wenn etwa der vielfache MET-Regisseur Schenk über den Zauber der MET und die Oper im allgemeinen räsoniert, kommt auch Rührung auf. Denn man merkt, wie sehr der große Schauspieler die Oper tatsächlich liebt. Schenk gelingt zudem das Kunststück, diesen Ralph auf Freiersfüßen vollkommen unpeinlich darzustellen. (…) Christine Ostermayer) wirkt in ihrer Zartheit und Unschuld ganz natürlich. Eine fabelhafte Leistung beider Künstler. Den köstlichen Gegenpol zu den beiden Turteltauben bildet Ingrid Burkhard als resolute, vom Schicksal geprüfte Rose mit Mut zur Hässlichkeit und Härte. Dieses Trio rührt, verführt, ja bezaubert in jeder Phase." (Quelle: josefstadt.org; siehe auch nachtkritik.de, fernsehserien.de)
Nach der Gestaltung des Violinspielers Hans Weiring in dem Arthur Schnitzler.Schauspiel "Liebelei"1) (Premiere: 04.09.2014) erfreute der fast 85-jährige Schenk seit der Premiere am 26. März 2015 in der von Helmuth Lohner in Szene gesetzten Altersheimkomödie "Schon wieder Sonntag"3) ("A Month of Sundays") von Bob Larbey (1934 – 2014) das Josefstädter Publikum als sarkastisch-grantiger Witwer Cooper → mehr bei josefstadt.org; Auswahl der Rollen am Theater siehe hier.
Otto Schenk um 1965; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: Alfred Cermak; Datierung: um 1965; Copyright Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 118/63) Vor allem als Opernregisseur machte Schenk schon früh von sich reden, bereits 1957 inszenierte er am "Salzburger Landestheater"1) "Die Zauberflöte"1) von von Wolfgang Amadeus Mozart1), 1964 brachte er "Jenůfa"1) von Leoš Janáček1) an der "Wiener Staatsoper"1) auf die Bühne, wurde damit ebenso gefeiert wie 1966 mit seiner "Carmen"1)-Inszenierung von Georges Bizet1), die ihn in die Riege der internationalen Spitzenklasse der Opernregisseure aufsteigen ließ. Seither arbeitete er als ständiger Regisseur an der "Wiener Staatsoper", oftmals schieden sich die Geister an seinen Interpretationen, so wie 1967 an seiner eigenwilligen Aufführung von Mozarts "Don Giovanni"1), die wegen der ironisch gebrochenen Regie und Ausstattung zum ausgemachten Premierenskandal geriet. Auch an anderen Häusern zeigte Schenk seine Sichtweise von klassischen Musikwerken, an der "Bayerischen Staatsoper"1) bot er unter anderem die komische Oper "Der Rosenkavalier"1) (1972) von Richard Strauss1) und die Operette "Die Fledermaus"1) (1975) von Johann Strauss1) dar, in in den1980ern "Der Barbier von Bagdad"1) (1984) von Peter Cornelius1) und "Hoffmanns Erzählungen"1) (1986) von Jacques Offenbach1).
  

Otto Schenk um 1965
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Autor: Alfred Cermak; Datierung: um 1965
© Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 118/63)

In Hamburg feierte er Triumphe mit den Richard Strauss-Opern "Ariadne auf Naxos"1) (1979) und "Arabella"1) (1983), die Salzburger Festspielbesucher/-innen erlebten unter anderem 1981 seine Uraufführung von Friedrich Cerhas1) "Baal" (Text: Bertolt Brecht1)).
An der New Yorker "Metropolitan Opera"1) debütierte er 1968 mit der Puccini1)-Oper "Tosca"1), 1977 inszenierte er dort Richard Wagners1) "Tannhäuser"1), ab 1986 setzte er außerdem zum ersten Mal seit 1965 Wagners kompletten "Der Ring des Nibelungen"1) an der "Met" in Szene. Otto Schenk "bespielte" die führenden Opernhäuser und Theater der Welt, unter anderem auch die "Mailänder Scala"1) (1974, Mozarts "Le nozze di Figaro"1)) und das "Royal Opera House"1) in London, weitere Operninszenierungen erarbeite er unter anderem für die "Deutsche Oper Berlin"1), die "Oper Frankfurt"1) und die "Hamburgische Staatsoper"1). Nach rund 120 Inszenierungen zog sich Schenk 1988 mit Mozarts "Die Zauberflöte" an der "Wiener Staatsoper" für viele Jahre von der Opernregie zurück, war dann im neuen Jahrtausend wieder zurück: In jüngerer Zeit bereitete er eine Inszenierung der Oper "Don Pasquale"1) von Gaetano Donizetti1) an der "Met" in New York vor, die zur Spielzeit 2005/06 mit James Levine1) am Dirigentenpult sowie den Opern-Stars Simone Alaimo5), Anna Netrebko1) und Juan Diego Flórez1) aufgeführt und mit überaus positiver Kritik bedacht wurde → Auswahl Regiearbeiten (Oper und Operette / Schauspiel).
 
Für die Kinobesucher/-innen und TV-Zuschauer/-innen blieb Otto Schenk ebenfalls kein Unbekannter, bereits seit Mitte der 1950er Jahre übernahm er sporadisch als Darsteller Aufgaben für Film und Fernsehen und zeigte auch hier sein komödiantisches Talent.
Sein Leinwanddebüt gab er 1955 in dem von Josef von Báky1) frei nach der Novelle "Der Postmeister"1) von Alexander Puschkin1) gedrehten Melodram "Dunja"1) als Sascha an der Seite von Eva Bartok und Karlheinz Böhm
Es folgten Kinoproduktionen wie beispielsweise "Der Bauer als Millionär"1) (1961) nach dem romantischen, gleichnamigen Zaubermärchen1) von Ferdinand Raimund1) bzw. die Filmfassung der von Rudolf Steinboeck1) bei den "Salzburger Festspielen"1) mit Josef Meinrad in der Rolle des Fortunatus Wurzel und Schenk als dessen Kammerdiener Lorenz inszenierten Aufführung, sowie die unterhaltsamen Streifen "Das haben die Mädchen gern"1) (1963, mit Peter Kraus) und "Immer Ärger mit Hochwürden"1) (1972, mit Georg Thomalla). Nach "Starke Zeiten"1) (1988) und "Tafelspitz"1) (1994) stand er für Helmut Dietls1) Comedy "Late Show"1) (1999) vor der Kino-Kamera. Nach vielen Jahren ließ sich Schenk von Regisseur und Drehbuchautor Michael Kreihsl1) zur Mitwirkung in einer neuerlichen Kinoproduktion überreden, in dessen Episodenfilm um das unterschiedliche Schicksal von in einer Großstadt lebenden Menschen mit dem Titel "Liebe möglicherweise"1) mimte er den alten Witwer Walter, "der einmal eine Berühmtheit war und inzwischen einsam und zunehmend vergesslich in seiner Wohnung sitzt. Er kauft Stützstrümpfe, hätte aber lieber eine Pistole. Oder zumindest ein sehr scharfes Rasiermesser. Die Patientenverfügung hat er schon unterschrieben." notiert film.at.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von Erich Reismann zur Verfügung
gestellt; das Copyright liegt bei dem Fotografen; © Erich Reismann

Otto Schenk03; Copyright Erich Reismann
Die Premiere erfolgte am 30. August 2016 im Rahmen des "Montreal World Film Festival"1) in der Sektion "World Greats". Die Österreich-Premiere fand am 27. November 2016 im "Theater in der Josefstadt" statt, allgemeiner Kinostart in Österreich war der 2. Dezember 2016, in Deutschland wurde der Film bei den "Biberacher Filmfestspielen" im November 2017 im Hauptwettbewerb gezeigt → siehe auch michaelkreihsl.at sowie Übersicht Kinofilme.
Im Fernsehen wurden etliche Theateraufführung mit Schenk als Darsteller und/oder als Regisseur übertragen, so unter anderem "Sechs Personen suchen einen Autor"1) (1978, Regie: Ernst Haeusserman1)) von Luigi Pirandello1) mit Schenk als der Schauspiel-Direktor, "Spiel im Schloss" (1985) von Ferenc Molnár1), Jürgen Flimms1) Salzburger Inszenierung des Stücks "Der Schwierige"1) (1991) von Hugo von Hofmannsthal1) mit Karlheinz Hackl in der Titelrolle und Schenk als ein berühmter Mann oder die Komödie "Potasch und Perlmutter" (1996) von Montague Glass (1877–1934) mit Schenk als Siegfried Potasch und Heinz Marecek1) als Moritz Perlmutter → wunschliste.de.
Otto Schenk01; Copyright Erich Reismann Das Erfolgsstück "Othello darf nicht platzen"1), welches viele Spielzeiten lang am "Theater in der Josefstadt" begeisterte Zuschauer/-innen fand, wurde 2002 mit Otto Schenk in der Titelrolle des weltberühmten Tenors Tito Merelli ebenfalls im Fernsehen ausgestrahlt.
In nachhaltiger Erinnerung bleiben Figuren wie die des Kommissars Joseph Mallinger in Xaver Schwarzenbergers1) Krimikomödie "Duett"6) (1992) sowie sein "Opa" Franz Sedlak in den beiden Lustspielen "Mein Opa ist der Beste"1) (1995) und "Mein Opa und die 13 Stühle"1)  (1997), bei denen Helmuth Lohner Regie führte. In "Ein Schutzengel auf Reisen"1) (1997) erlebte man Schenk zusammen mit dem Erzkomödianten Fritz Muliar, weitere Rollen übernahm er als Augustinus Fittl in der Literaturverfilmung "Die Verhaftung des Johann Nepomuk Nestroy"7) (2000) nach einer Novelle von Peter Turrini1) mit Fritz Karl1) in der Titelrolle des Johann Nepomuk Nestroy1), Peter Weck besetzte ihn als ehemaligen Tänzer Walter Hofer, der mit seinem Nachbarn und Kollegen Eberhard Gatzweiler (Klausjürgen Wussow) in der Komödie "Zwei unter einem Dach"1) (2001) seit Jahren eine innige Hassliebe pflegt.
   
Foto: © Erich Reismann
Das Foto (auch Hintergrund) wurde mir freundlicherweise
von Erich Reismann zur Verfügung gestellt;
 das Copyright liegt bei dem Fotografen. 
In dem ebenso humorvollen wie turbulenten TV-Film "Hochwürden wird Papa"7) (2002) zeigte er sich an der Seite von Hans Clarin (Dorfpfarrer "Hochwürden" Jagermüller) und Fritz Wepper (Bürgermeister Oskar Lindner) als italienischer Star-Koch bzw. Opern-Liebhaber Enrico Beloni, in der von Joseph Vilsmaier1) gedrehten Tragikomödie "August der Glückliche"1) (2002) mimte er hinreißend den alternden Busfahrer August Grandits, der plötzlich zu einer Million Euro kommt –  Verwicklungen sind somit vorprogrammiert. Zu Schenks (vorerst) letzten Auftritten im Fernsehen zählten Dieter Wedels1) turbulent-besinnliche Komödie "Mein alter Freund Fritz"1) (2007) und 2013 die Aufzeichnung aus dem "Theater in der Josefstadt" ("Kammerspiele"1)) der von Dieter Berner1) in Szene gesetzten Uraufführung (22.11.2012) bzw. amüsanten Geschichte "Chuzpe"1) basierend auf dem Roman "You Gotta Have Balls" von Lily Brett1) in der Bearbeitung von Eva Demski1) mit einem grandiosen Otto Schenk als Edek, Vater von Ruth (Sandra Cervik1)) → josefstadt.org.
Nach längerer Pause sah man ihn in dem ORF1)-Familiendrama "Die Professorin – Tatort Ölfeld"1) (EA ORF: 28.12.2018), wo er zusammen mit Christiane Hörbiger (emeritierte Professorin Adelgunde) sowie deren Neffe Cornelius Obonya1) (Finanzlandesrat Reiter junior) und Nichte (2. Grades) Mavie Hörbiger1) (Jekaterina) vor der Kamera stand und den ehemaligen Bauernbund-Obmann Reiter senior bzw. den Filmvater von Obonya spielt; die Dreharbeiten fanden unter der Regie von Peter Payer1) bis Anfang Dezember 2016 statt → der.orf.at. Die ganz auf Schenk zugeschnittene und von Michael Kreihsl1) in Szene gesetzte Komödie "Vier Saiten"1) wurde erstmals am 25. März 2020 im ORF ausgestrahlt. Hier erfreute der knapp 90-Jährige die Zuschauer als der ehemalige Star-Cellist und verwitwete Karl Michaeli – ein Griesgram, wie er im Buche steht: Erzählt wurde die Geschichte des pensionierten Musikprofessors, der nach dem Tod seiner geliebten Frau Maria alleine in einer Dreizimmerwohnung in Wien lebt. Sehr zu seinem Missfallen hat seine ebenfalls verwitwete Vermieterin Esther Polgar (Marianne Mendt1)) in ihrem Haus mehrere ausländische Familien bzw. Flüchtlinge untergebracht. "Unter den Bewohnern befindet sich der 16-jährige Hamid (Omid Memar1)), der in Damaskus eine deutsche Schule besucht und seine Familie im Krieg in seiner Heimat Syrien verloren hatte. Nach einem Einbruch in seine Wohnung und anfänglichen Vorbehalten gegen Hamid entdeckt Karl das musikalische Talent seines Nachbarn und nimmt ihn unter seine Fittiche. Karl versucht nun diese musikalische Förderung nachzuholen, die er bei seinem eigenen Sohn Alexander (Thomas Mraz1)), genannt "Sascha", zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hat, versäumt hatte." notiert Wikipedia.
Letztmalig erlebte man Schenk auf dem Bildschirm einmal mehr in einer Aufzeichnung aus dem "Theater in der Josefstadt"1), in "Der Kirschgarten" (2021) nach der gleichnamigen Komödie1) von Anton Tschechow gab er den greisen Lakai Firs; die Premiere des von Amélie Niermeyer1) inszenierten Stücks hatte bereits am 5. Dezember 2019 stattgefunden → josefstadt.org, So schrieb "DER STANDARD"1) unter anderem "So stark wie in diesem "Kirschgarten" hat man das Josefstadt-Ensemble lange nicht mehr gesehen. Amélie Niermeyer münzt ihr Josefstadt-Debüt in eine vibrierende Inszenierung um. Alle bekommen gleich viel Raum, um ihre Schicksalhaftigkeit zu zeigen. Es haben ja schon bei Tschechow die kleinsten Rollen die profundeste Tiefenschärfe: Nicht nur der alte Diener Firs, den Otto Schenk als leibhaftiges Zitat einer vergangenen Epoche inthronisiert …" und "Die Presse"1) urteilte: "Otto Schenk spielt den greisen Firs so gut, dass man noch ewig davon reden wird. Höfisch gekleidet wandelt er durch die Szene, als ob er aus einer anderen Welt stammte." Weiterhin konnte man in "Kleine Zeitung"1) lesen: "Otto Schenk spielt den Firs, als lebte er noch in der guten alten Kirschgarten-Zeit. Kleinste Gesten, ein Hochziehen der Braue, ein angedeutetes Ausweichen vor der rüden Körperlichkeit der Jüngeren genügen ihm, seine Klasse zu zeigen. Am Ende legt sich der greise Firs in die Scherben der der verflossenen Pracht. Ein starkes Bild." (Quelle: josefstadt.org). → Übersicht TV-Sendungen (als Darsteller) sowie Filmografie als Regisseur.
Schenk übernahm zudem Aufgaben für die Synchronisation, so sprach er in der österreichischen Fassung des unter anderem mit dem "Annie Award"1), dem "Golden Globe"1) (Beste Filmmusik/Bester Animationsfilm1)) und "Oscar"1) (Beste Filmmusik/Bester animierter Spielfilm1))  ausgezeichneten, computeranimierten 3D-Spielfilms "Oben"1) (2009, "Up") den ebenso abenteuerlustigen wie grantigen Witwer Carl Fredricksen (im Original: Ed Asner1); Version Deutschland: Fred Maire1)); Karlheinz Böhm lieh übrigens dem verrückten Wissenschafter Charles Muntz seine Stimme (im Original: Christopher Plummer).

Das Multitalent Schenk wurde nicht nur als Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter bekannt und berühmt, sondern auch als Autor mit zahlreichen heiteren Büchern: 1992 erschienen seine Texte "Sachen zum Lachen", mit denen er auch bei Leseabenden das Publikum begeisterte, mit der Witze-Sammlung  "Garantiert zum Lachen" (2003) setzte er seinen Erfolg fort. Das Buch "Otto Schenk –  Nach außen bin ich ja viel jünger" (2006) enthält autobiografische Texte sowie viele Abbildungen, weiterhin ein Verzeichnis der Theaterrollen und der Regiearbeiten für Schauspiel, Oper und Operette. 2007 erschien "Wer kocht, ist selber schuld" mit dem Untertitel "Angefressene Memoiren", das Buch "Darum das ganze Theater. Nichts ist so komisch wie das Leben" (2008) enthält Anekdoten und Pointen, Witziges und Weises zum Leben und zur Kunst. Ein weiteres "Muss" für Otto Schenk-Fans ist sicherlich die CD "Gedachtes, Belachtes, Verbranntes" mit Live-Mitschnitten aus dem Wiener "Burgtheater"1).
Gemeinsam mit Helmut Lohner, mit dem er auch  1996 und 1997 bei den "Salzburger Festspielen" als Herr von Rappelkopf in Peter Steins1) Inszenierung des Zauberspiels "Der Alpenkönig und der Menschenfeind"1) von Ferdinand Raimund1) zu sehen gewesen war – Lohner gab den Alpenkönig Astralagus –, brachte er das Buch "Lacherfolge" auf den Markt, welches auf dem gleichnamigen Programm mit Lohner basiert: "Eine Sternstunde des Humors ist garantiert, wenn zwei Vollblutkomödianten wie Otto Schenk und Helmuth Lohner gemeinsam auf der Bühne stehen und ihr Programm "Lacherfolge – Sketches aus fünf Jahreszeiten" präsentieren. Mit "Lacherfolge – die besten Sketches aus 5 Jahrzehnten" verwirklichen sich die beiden Schauspielerfreunde einen langjährigen Traum, nämlich gemeinsam einen Abend lang zu blödeln und die lustigsten Sketches wieder oder erstmals zur Aufführung zu bringen. Denn alles begann vor rund 50 Jahren im "Studio Hamburg", als Otto Schenk Helmuth Lohner für eine Fernsehshow einlud, um den Sketch "Auf den Flügeln des Gesangs" aufzuführen. Viele skurrile Szenen wie, der Versuch eine Giraffe per Bahn zu versenden, die Brandrede eines volltrunkenen Antialkoholikers gegen den Alkohol, oder die schnorrigen Versuche eines verarmten Dichters sich Geld zu leihen, oder der politschwangere Anton Kuh1) Text "Mein Nachtbar in Grinzing", sind Inhalt des Programms." (Zitat: www.events.at)
 
Otto Schenk 04; Copyright Moritz Schell
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen Moritz Schell zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Moritz Schell (www.moritzschell.com)
© Moritz Schell
  
Am 12. Juni 2005 feierte Otto Schenk, der wie kaum ein anderer die österreichische Schauspielszene prägte und zu den größten Komikern des Landes zählte, seinen 75. Geburtstag. Auch an diesem Ehrentag stand er auf der Bühne: Im Salzburger "Großen Festspielhaus"1) spielte er das gemeinsam mit Eberhard Streul1) verfasste Ein-Personen-Stück "Die Sternstunde des Josef Bieder" mit dem Untertitel "Revue für einen Theaterrequisiteur", in dem er seit 1992 einen Requisiteur verkörpert, einen Mann voller Träume und Sehnsüchte, den das Theater nicht loslässt – ganz wie im richtigen Leben; das Stück wurde auch im Fernsehen übertragen → fernsehserien.de.
Auch kurz vor seinem seinen 80. Geburtstag am 12. Juni 2010 stand der Jubilar auf der Bühne, zwei Tage zuvor hatte im "Theater an der Josefstadt" die Uraufführung des Stücks "Einmal noch" von Klaus Pohl1) stattgefunden, eine Hommage an das Geburtstagskind und Schenk förmlich auf den Leib geschrieben. Als Geburtstagsgeschenk präsentiert die "Josefstadt" gleich eine Uraufführung: "Einmal noch" von Klaus Pohl. Naturgemäß mit dem Jubilar in der Hauptrolle eines abgetakelten Dirigenten. "Grant", die wienerische Form des Griesgrams und Raunzens, kommt laut Hugo von Hofmannsthal von den spanischen Granden. Der Grant-Seigneur Otto Schenk, gerade erst mit dem sehr selten verliehen Ehrentitel "Bürger von Wien" ausgezeichnet, wird heute 80. (Quelle: Artikel "Depressionshumorist: Otto Schenk zum Achtzigsten" bei www.welt.de; siehe auch nachtkritik.de)
So schrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung"1) (F.A.Z. unter anderem "(…) der Otti Schenk absolvierte sein Einpersonenstück für sechs Schauspieler derart frisch, hochkonzentriert und mit seinem typisch larmoyanten Raunzen, dass man bei jedem ehrfürchtigen Szenenapplaus an Maradona denken musste (…) und die "Salzburger Nachrichten" brachten es auf den Punkt: "Er grantelt, weisheitelt, pointelt, sarkastelt, weltschmerzlt und sehnsüchtelt vor sich hin – und ist ganz in seinem Element. Otto Schenk ist Otto Schenk.".
Viel Applaus erhielt der "Doyen" und Ehrenmitglied des "Theaters an der Josefstadt" seit der Premiere am 4. September 2014 mit der Figur des alten Violinspielers Hans Weiring in Alexandra Liedkes1) Inszenierung des Meisterwerks "Liebelei"1) von Arthur Schnitzler1).  "DER STANDARD"1) vermerkte unter anderem: "Eine Pensionierung hat er nicht zu befürchten: Otto Schenk, Jahrgang 1930, ist eben das Zugpferd des "Theaters in der Josefstadt". Man will ihn granteln sehen. Und es geht einem das Herz auf, wenn er liebevoll, gütig ist." → josefstadt.org
Mit seinem Programm "Humor nach Noten" feierte die Theaterlegende am 1. Januar 2015 im Münchener "Prinzregententheater"1) mit einem Feuerwerk aus lustigen Anekdoten und Musik zusammen mit dem Publikum den Jahreswechsel 2015; weitere Vorstellungen, unter anderem im "Wiener Konzerthaus" standen auf Schenks Terminkalender. Bereits seit 2013 erfreute Schenk mit diesem Programm die Zuschauer/-innen, Höhepunkt war sicherlich, wenn Schenk selbst an das Orchesterpult trat, um in unnachahmlicher Form Mozart1)- und Johann Strauss1)-Melodien zu dirigieren; Anfang Mai 2014 erschien die DVD "Humor nach Noten – Otto Schenk".
Schenk selbst veröffentlichte rechtzeitig zu seinem runden Geburtstag im Mai 2010 das Buch "Es war nicht immer komisch: Notizen aus meinen ersten 80 Jahren", in dem man neben Theateranekdoten auch sehr viel Persönliches findet. "Otto Schenk blickt zurück auf seine "ersten 80 Jahre". Humorvoll, oft aber auch nachdenklich, erinnert er an große Erfolge und merkwürdige Ereignisse, macht sich Gedanken über Theater, Kultur und Geschichte, erzählt Anekdoten und gewährt dem Leser einen augenzwinkernden Blick hinter die Kulissen seiner Welt. Fritz von der Schulenburg hat Otto Schenk für dieses Buch in den unterschiedlichsten, oft urkomischen Situationen fotografiert." heißt es beim "Amalthea Signum Verlag". Ende September 2012 folgte "Warum mir so fad ist …", in dem er "beweist, dass sein unverwechselbarer hintergründiger Humor und seine originellen Ansichten zu Kunst, Musik, Literatur und zum Leben selbst auch in schriftlicher Form äußerst wirksam sind."( → Amalthea Signum Verlag) und Ende September 2014 das Buch "Ich bleib noch ein bissl" und dem Untertitel "Flüssiges und Überflüssiges", unter anderem mit Verzeichnissen der Theaterrollen sowie der Regiearbeiten für Schauspiel, Oper und Operette. Anfang Oktober 2016 "Ich kann's nicht lassen. Rührendes und Gerührtes" auf den Markt (→ Amalthea Signum Verlag), gefolgt von "Wer's hört, wird selig. Musikalisches und Unmusikalisches" (2018, → Amalthea Signum Verlag); siehe auch Übersicht der Veröffentlichungen bei amalthea.at

Otto Schenk zu Gast bei der Verleihung des
"Nestroy-Theaterpreises 2010"1) im Wiener "Burgtheater"1)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons;
Urheber: Manfred Werner – Tsui;  Lizenz CC-BY-SA 3.0

Otto Schenk zu Gast bei der Verleihung des "Nestroy-Theaterpreises 2010" im Burgtheater in Wien; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Manfred Werner – Tsui;  Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund, dem Journalisten Michael Horowitz1), publizierte er zuletzt Anfang Mai 2020 im "Molden Verlag" das Werk "Schenk. Das Buch: Ein intimes Lebensbild" → Buch-Veröffentlichungen sowie DVDs (Auswahl) bei Wikipedia.
Schenk, ein Urgestein des Theaters und als "Großmeister des Humors" bezeichnet, schien auch im hohen Alter rastlos, mit seinen Lesungen und Programmen erfreute er nach wie vor das Publikum. So auch mit dem erwähnten Einpersonenstück "Die Sternstunde des Josef Bieder", mit dem er seit geraumer Zeit durch die Lande tourte. Wir erleben Otto Schenk in seiner Paraderolle als Josef Bieder, in der Rolle des Requisiteurs, der plötzlich einem ausverkauften Haus gegenübersteht, obwohl an diesem Tag keine Vorstellung angesetzt ist und der dem eisernen Theatergesetz folgt: Ein Publikum schickt man nicht nach Hause. So beginnt er aus seinem Leben und seiner reichen Bühnenerfahrung zu erzählen und damit die Vorstellung zu retten. (Quelle: Theatersommer Haag)
Zahlreiche Auszeichnungen belegen die Leistungen des zum "Kammerschauspieler"1) ernannten Otto Schenk, 1991 wurde er mit dem "Nestroy-Ring"1) geehrt, zwei Jahre später erhielt er den "Bayerischen Filmpreis"1) (1993). Sein Heimatland verlieh ihm 1994 das "Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich"1). Otto Schenk war Träger des "Karl-Valentin-Ordens"1) (1995) und des "Ehrenringes der Stadt Wien"1) (1997). Im Jahre 2000 erhielt er anlässlich seines 70. Geburtstages den "Nestroy-Theaterpreis"1) und den "Amadeus" für sein Lebenswerk. 2005 konnte er den "Undine Award"1) für "das Lebenswerk eines Nachwuchsförderers" entgegennehmen. Am 10. Juni 2010 ehrte man Schenk nach der Vorstellung von "Einmal noch" mit der "Bürgerurkunde"1) der Stadt Wien. Im Anschluss an die vielfach akklamierte und mit Standing Ovations bedachte Aufführung stellte sich Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny mit einem Geschenk ein: "Otto Schenk hat bereits 36 Auszeichnungen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Im Namen des Bürgermeisters überreiche ich hiermit die Bürgerurkunde von Wien, eine der höchsten Auszeichnungen, die die Stadt zu vergeben hat." Otto Schenk bedankte sich launig: "Ich bin stolz darauf, dass mir bestätigt wird, dass ich das bin, was ich mein Leben lang geglaubt habe, zu sein." (Quelle: presse.wien.gv.at, Rathauskorrespondenz vom 11.06.2010) Am 16. April 2016 wurde Schenk in der Wiener "Hofburg"1) mit der "Platin-Romy"1) für sein Lebenswerk geehrt, die Laudatio hielt der österreichische Kabarettist, Schauspieler und Autor Michael Niavarani1). Zuletzt konnte er am 7. September 2023 im Wiener Rathaus1) mit dem "Österreichischen Musiktheaterpreis"1) eine neuerliche Würdigung seines Lebenswerkes entgegennehmen. "Ich dachte schon, ich hätte alle Preise und Orden bekommen, die dieses Land zu vergeben hat." meinte der 93-Jährige launig. → Übersicht der Auszeichnungen (Auszug) bei Wikipedia
Anlässlich von Schenks 70-jährigem Bühnenjubiläum entstand von Philipp Schwinger 2017 die "ORF-III"1)-Dokumentation "Otto Schenk – Porträt eines Unermüdlichen", in dem Schenk selbst in einem langen und intimen Gespräch über sein Leben, seine Karriere, seine Wohnsitze und seine Ehe räsonierte und dabei immer dem Humor genügend Platz einräumte  → tv.orf.at, wunschliste.de.
   
Als der Tod von Otto Schenk bekannt wurde – er starb am frühen Morgen des 9. Januar 2025 im Alter von 94 Jahren in seinem Haus am Irrsee1) – trauerte nicht nur die Theaterszene um einen Ausnahme-Künstler. Er konnte zu Lebzeiten auf eine außergewöhnliche Karriere zurückblicken: Mit über hundert Rollen bleibt er im Gedächtnis eines begeisterten Publikums verhaftet, fast ebenso viele Opern- und rund fünfzig Theater-Inszenierungen tragen seine Handschrift. "Er gilt als der letzte große Volksschauspieler, sein Name ist in einem Atemzug mit Nestroy1), Girardi und Moser zu nennen." schrieb der "ORF"1) einmal in einem Artikel.
Nach seinem Ableben würdigten zahlreiche Institutionen und Persönlichkeiten nicht nur der Theater- und Opernwelt sowie die Medien Schenks künstlerische Leistungen. So kann man bei Wikipedia lesen: "Der Direktor der "Wiener Staatsoper"1), Bogdan Roščić1), bezeichnete ihn als ein "unverzichtbares, unvergessliches Kapitel in der Geschichte unseres Theaters" und hob seine 31 Inszenierungen am Haus hervor, darunter die seit 1979 aufgeführte Version der Johann Strauß’schen "Die Fledermaus"1). Der Intendant der "Salzburger Festspiele"1), Markus Hinterhäuser1), würdigte ihn als "Ausnahmekünstler" und "wirkliche Legende". Schenk trat bei den "Salzburger Festspielen" 237 Mal auf und leitete von 1986 bis 1988 das Schauspiel → operaversum.de. Der "ORF" hob Schenks Vielseitigkeit hervor, die sich in seinen Rollen als Schauspieler, Regisseur und Kabarettist zeigte, und würdigte seine Fähigkeit, das Publikum über Jahrzehnte hinweg zu begeistern. Er sei der "ungekrönte König des gepflegten Humors" gewesen → orf.at. "Der Spiegel"1) erinnerte insbesondere an seine Inszenierung von Richard Strauss1) "Der Rosenkavalier"1) aus dem Jahr 1968 an der "Wiener Staatsoper", die bis heute gespielt wird, und nannte ihn eine "Institution" des österreichischen Theaters → spiegel.de. "DER STANDARD"1) betonte seine herausragende Rolle als "Schauspiellegende", die das Publikum mit Humor und Tiefgang beeindruckte." → derstandard.at. Anlässlich des Todes der Bühnenlegende änderten der "ORF" und "ServusTV"1) großflächig ihr Programm, zeigten verschiedene Filme und Dokumentationen.
  
Seit 29. August 1956 war Schenk mit der ehemaligen Schauspielerin Renée Michaelis (* 24.12.1926) verheiratet, die er am "Max Reinhardt Seminar"1) kennengelernt hatte und die für ihren Ehemann ihre Karriere aufgab. Am 3. November 1957 erblickte Sohn Konstantin das Licht der Welt, der sich inzwischen einen Namen als Operndirigent gemacht hat → www.tamaratrojani.com. Schenks Ehefrau starb am 7. April 2022 nach langer Krankheit im Alter von 95 Jahren.

Einige Textbausteine des Kurzportraits stammen von kundendienst.orf.at;
weitere Quelle (unter anderem) "Henschel Theaterlexikon"*)
Siehe auch Wikipedia, prisma.de, austria-forum.org
*) Henschel Theaterlexikon (Hrsg. C. Bernd Sucher; Henschel Verlag, 2010, S.  762/763)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2)  fischer-theater.de, 3) theatertexte.de, 4) felix-bloch-erben.de, 5) staatsoper.de, 6) filmdienst.de, 7) fernsehserien.de
Otto Schenk04; Copyright Virginia Shue Otto Schenk05; Copyright Virginia Shue
Otto Schenk06; Copyright Virginia Shue Otto Schenk07; Copyright Virginia Shue
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Theater-Wirken (Auszug)
als Darsteller / Regisseur (Oper/Operette) / Regisseur (Schauspiel)
Quellen: "Henschel Theaterlexikon"
(Hrsg. C. Bernd Sucher, Henschel Verlag, 2010, S. 762/763), 
Wikipedia, "Theater in der Josefstadt" (Archiv),
"Wiener Staatsoper" (Archiv), "MetOpera database"
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), tls.theaterwissenschaft.ch, fischer-theater.de, 
theatertexte.de, felix-bloch-erben.de, operissimo.com  sowie Info/Besetzung = josefstadt.org;
 R = Regie;  UA = Uraufführung, P = Premiere)
Als Darsteller Als Regisseur (Oper/Operette) Als Regisseur (Schauspiel)
Filme
Kinofilme / Fernsehen / als Regisseur
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), Die Krimihomepage
  fernsehserien.de, prisma.de, tls.theaterwissenschaft.ch; R = Regie)
Kinofilme (als Darsteller) Fernsehen (Auszug, als Darsteller) Filme als Regisseur (TV-Produktionen, wenn nicht anders vermerkt)
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