Filmografie
Rolf Schimpf wurde am 14. November 1924 als Sohn eines Marineoffiziers*) in Berlin1) geboren, verbrachte dort einen Teil seiner Kindheit und ging auch dort zur Schule. Mit 18 Jahren meldete er sich während des 2. Weltkrieges freiwillig zur Sturmartillerie1), um einem drohenden Einzug zur Waffen-SS1) zu entgehen. Während seines Kriegsdienstes wurde Schimpf durch einen Granatsplitter schwer verletzt, später geriet er in US-amerikanische Gefangenschaft. Nach Ende des Krieges begann er zunächst eine Lehre als Bürokaufmann bei der Firma "Hengstenberg"1) in Esslingen am Neckar1), entschied sich dann jedoch für die Schauspielerei und ließ sich ab 1947 zwei Jahre lang an der Stuttgarter Schauspielschule "Gensichen" ausbilden.
Ein erstes Engagement erhielt der junge Schauspieler am "Staatstheater Stuttgart"1), wirkte im Verlaufe seiner Theaterkarriere am "Stadttheater Luzern"1) (1959/60), am "Stadttheater Bern"1) (1960–1962) und am "Schauspielhaus Zürich"1), stand ab 1964 an den "Hamburger Kammerspielen"1) bei Ida Ehre auf der Bühne; zwischen 1973 und 1984 führte er insgesamt 10 Theatertourneen durch.
Schon früh sah man den Schauspieler mit kleineren Rollen in zahlreichen Fernsehspielen und -serien auf dem Bildschirm, seit Mitte der 1960er wurden ihm Hauptrollen übertragen, etwa in den Serien "Hafenkrankenhaus", "Ida Rogalski", "Büro – Büro"1) oder in "Mensch Bachmann"1), in der er als Witwer für vier Töchter zu sorgen hatte. Er zeigte sich beispielsweise mehrfach in dem Dauerbrenner "Tatort"1) oder trat zwischen 1978 und 1984 in über 30 Episoden der Krimiserie "SOKO 5113"1) als Verwaltungsamtmann "Waldi" Zellmann in Erscheinung. Man erlebte ihn in etlichen TV-Produktionen wie in dem Mehrteiler "Die Geschwister Oppermann" (1983) oder mit der Titelrolle des eigenwilligen Ordnungshüters Hermann Zettler in der Satire "Der Sheriff von Linsenbach"2) (1983).
Ungeheure, nachhaltige Popularität erlangte Rolf Schimpf dann ab Februar 1986 als Nachfolger von Siegfried Lowitz (1914 – 1999) bzw. der titelgebenden Figur des Hauptkommissars Leo Kress in der Krimiserie "Der Alte"1). Im Januar 1985 hatte Lowitz als Kommissar Köster seinen letzten Fall gelöst, 1986 ermittelte Rolf Schimpf als Leiter der Mordkommission zusammen mit seinem Team in der Folge "Sein erster Fall"1) erstmals gegen die Verbrecherwelt und seither gehörte "Leo Kress" zum "Dauerbrenner der Nation", wie einmal in einem ZDF-Pressetext nachzulesen war. Der unauffällige Ermittler mit Brille und grau meliertem Schnauzbart erreichte die Quoten seines Vorgängers und setzte bis zuletzt diesen Quotenrenner überaus erfolgreich fort. Für andere Produktionen oder das Theater blieb Rolf Schimpf seither kaum noch Zeit, elf Monate im Jahr war der Schauspieler durch den "Alten" in Anspruch genommen; die 100. Folge als Leo Kress drehte er bereits 1994, Ende 2006 fiel dann nach 20 Jahren und 222 Episoden die letzte Klappe für den von Rolf Schimpf einfühlsam gespielten, dienstältesten TV-Kommissar Deutschlands. Die letzte Story mit Hauptkommissar Leo Kress hieß "Jakob"3) und gelangte am 21. Dezember 2007 zur Ausstrahlung. Schimpf selbst hatte die Entscheidung getroffen, die Serie zu verlassen: "Es gibt Entscheidungen, die man mit dem Herzen trifft und Entscheidungen, die mit dem Kopf getroffen werden. Diese zählt zur letzteren. Es musste sein, es soll ja glaubwürdig wirken, wenn ich einen Kommissar spiele." sagte er in einem Interview. In der Talkshow "Beckmann"1) begründete er seinen Abschied "Lieber fünf Minuten zu früh aufhören als eine Minute zu spät. Wenn man 82 ist, hat man irgendwann Hemmungen zu behaupten, man wäre 65 und sei kurz vor der Rente".

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Rolf Schimpf; Copyright Virginia Shue
Am 11. November 2009 feierte der sympathische Schauspieler seinen 85. Geburtstag, sporadisch zog es Schimpf doch noch vor die Kamera, so mimte er 2009 drei Folgen lang (894 – 896) den Dr. Korbinian Niederbühl in der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe"1), stattete als pensionierter Hauptkommissar Leo Kress seinem Nachfolger Walter Kreye in "Der Alte"-Folge "Taximörder"3) (EA: 01.05.2009) einen Besuch ab → Übersicht Filmografie.
Der populäre Schauspieler Rolf Schimpf, zu dessen Hobbys unter anderem das Anfertigen von Silberschmuck zählte, war seit Ende der 1960er Jahre in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Ilse Zielstorff1) verheiratet und lebte in München; aus seiner ersten Ehe ging der 1962 geborene Sohn Daniel hervor, der den Architektenberuf ergriff.
Im Juni 2010 ging durch die Presse, der damals über 85-jährige Schimpf habe mit seiner Ehefrau eine Wohnung im Senioren-Wohnstift "Augustinum"1) in München-Neufriedenheim1) bezogen. Laut Medienberichten lebte Ilse Zielstorff aufgrund ihrer Demenz-Erkrankung zuletzt in einem Pflegeheim – ein schwerer Schlag für Schimpf, der am 11. November 2014 seinen 90 Geburtstag beging; Ilse Zielstorff starb am 25. Mai 2015 im Alter von 79 Jahren in München an den Folgern der Demenz-Erkrankung.
In seinen letzten Lebensjahren zog sich der einstige TV-Star fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurück. Wie verschiedentlich in der Presse berichtet wurde, hatte er mit finanziellen Problemen zu kämpfen, musste Ende 2023 das noble "Augustinum" verlassen bzw. in eine andere, kostengünstigere Senioren-Einrichtung umziehen; dort lebte er bis zuletzt in einem kleinen Ein-Zimmer-Appartment.
Der einstige Publikumsliebling Rolf Schimpf starb am 22. März 2025 im Alter von 100 Jahren in München; er sei friedlich eingeschlafen, hieß es.
Siehe auch Wikipedia, deutsches-filmhaus.de
*) Laut Wikipedia war sein Vater der Offizier Hans Schimpf (1890–1935); weiterhin sei er der Enkel von Rosa Helene Schimpf (1870 1949) und Ernst Schimpf,  somit der Urenkel des Komponisten Christian Fink (1831 1911) und Ururenkel des Verlagsgründers Jakob Ferdinand Schreiber (1809 1867).
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) deutsches-filmhaus.de, 3) fernsehserien.de
   
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Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Die Krimihomepage, deutsches-filmhaus.de; R = Regie)
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