Filmografie
Jürgen Schornagel wurde am 12. Juli 1939 in Essen1) in eine Bergarbeiterfamilie hineingeboren und wuchs in einer typischen Arbeitersiedlung auf. "Mein Vater war ein Malocher wie er im Buche steht, aber er war im Gegensatz zu den anderen in der Siedlung weitsichtig und tolerant", äußerte er sich über seine Kindheit in einem Interview mit Alexander Gorkow1) in der "Süddeutschen Zeitung"1) (22.03.2003). Die Ausbildung zum Schauspieler absolvierte Schornagel in seiner Geburtstadt an der dortigen renommierten "Folkwang Hochschule"1). Er stand an so bedeutenden Theatern wie beispielsweise dem "Staatstheater Stuttgart"1) (1979/80–1983/84), dem "Deutschen Schauspielhaus"1) (1984–1986) in Hamburg und der "Volksbühne Berlin"1) (1986–1987) auf der Bühne, gestaltete Rollen sowohl in Klassikern als auch in Stücken der Moderne.
Jürgen Schornagel 01; Copyright Wolfgang Stahr In Stuttgart erlebte man ihn unter anderem in dem Drama "Der Strom" von Max Halbe1) (Premiere: 25.04.1980; Regie: Karl-Heinz Kubik1)) oder in Inszenierungen von Intendant Hansgünther Heyme1), so in den Werken "Leonce und Lena"1) und "Dantons Tod"1) von Georg Büchner – Heyme hatte diese beiden Stücke zusammen mit Heiner Müllers1) Revolutionsdrama "Der Auftrag"1) an einem Abend zur Aufführung gebracht (Premiere: 23.10.1981) – oder in dem Verwechslungsschwank "Hulla Di Bulla" von Arnold und Bach1), wo er 1983/84 als König Abdur di Bulla gefeiert wurde. Er überzeugte unter der Regie von Günter Krämer1) als Kommunist Weiss in "Die Villa"1) von Tankred Dorst1), das zeitgleich am 20. September 1980 Stuttgart und in Düsseldorf uraufgeführt wurde, in Krämers Inszenierung von Frank Wedekinds1) Tragödie "Lulu"1) (1981) gehörte er ebenfalls zur Besetzung. Zu nennen sind weiterhin die von Thomas Schulte Michels1) in Szene gesetzten Aufführungen von Heinar Kipphardts1) Schauspiel "Bruder Eichmann" (1983) und der Komödie "Bürger Schippel" (1983) von Carl Sternheim1). In Hamburg glänzte er beispielsweise im Herbst 1984 anlässlich der Wiedereröffnung nach den Restaurierungsarbeiten in dem Lessing-Lustspiel "Minna von Barnhelm"1) (Regie: Ernst Wendt1)) als Wachtmeister Werner an der Seite von Lisi Mangold1) (Minna) und Felix von Manteuffel (Tellheim), man sah ihn in der Moliere-Komödie "Der Menschenfeind"1) (1985, Regie: Niels-Peter Rudolph1)) und in dem Landflucht-Drama "Bauern sterben" (1985/86, Regie: Wilfried Minks1)) von Franz Xaver Kroetz1) → spiegel.de
    
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Für seine Darstellung an der "Volksbühne Berlin"1) in dem von Karl-Dirk Schmidt inszenierten Stück "Leonardo hat's gewusst" ("Vinci avait raison", Premiere: 31.05.1986) des Franzosen Roland Topor1) konnte Schornagel 1987 den "Berliner Theaterpreis" entgegennehmen.
   
Vor allem ab den 1980er Jahren wurde der Schauspieler mit Rollen in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen auch einem breiten Publikum bekannt. Neben Episodenauftritten in so beliebten Krimiserien/-reihen wie "Derrick"1), "Wolffs Revier"1), "Kommissar Rex"1), "Ein Fall für zwei"1), "Polizeiruf 110"1), "Die Männer vom K3"1) oder zwischen 1976 und 2007 wiederholt in dem Dauerbrenner "Tatort"1) erlangte er vor allem mit seiner Darstellung des stets gut "behüteten" Kriminalhauptkommissars Roland Winter sowie Vorgesetzten des Kommissarinnen-Teams in der RTL1)-Serie "Doppelter Einsatz"1) enorme Popularität. Am 5. Oktober 2002 wurde er für seine schauspielerische Leistung mit dem "Deutschen Fernsehpreis"1) ("Beste Nebenrolle") in der Episode "Der Mörder in Dir"2) ausgezeichnet; diese 66. Folge (EA: 16.01.2002) war zugleich sein letzter Auftritt in dieser Krimiproduktion und er "starb" den Serientod. Eine "Dauerrolle" hatte Schornagel zwischen 2002 und 2004 auch in fünf "Tatort"-Folgen des NDR mit Robert Atzorn als KHK Jan Casstorff und Tilo Prückner als dessen Mitarbeiter Eduard Holicek, hier mimte er den Kriminalrat Bruno Kern. Eine schauspielerische Herausforderung war sicherlich die Rolle des Adolf Hitler1) in der von Kai Wessel1) gedrehten Politsatire "Goebbels und Geduldig"1) (2002) mit einem brillanten Ulrich Mühe als Reichspropagandaminister Joseph Goebbels1) bzw. Jude Harry Geduldig. Bereits im Oktober 2000 war die Groteske nach einem Drehbuch von Peter Steinbach1) fertiggestellt worden, jedoch aufgrund seiner Thematik zunächst zurückgehalten und erst am 20. November 2002 im ARD-Programm ausgestrahlt → tittelbach.tv.
 
Gerne wurde der Mann mit den markanten Gesichtszügen als Kommissar aber auch als "Bösewicht" besetzt, wie beispielsweise als zwielichtiger Sicherheitschef Mortier in dem von Markus Imboden1) inszenierten Thriller "Das Konto"2) (2004) mit Heino Ferch1) in der Hauptrolle des Michael Mühlhausen, der als Top-Manager der "Olson AG" unter Mordverdacht geriet. 
Schornagel bewies immer wieder seine schauspielerische Wandlungsfähigkeit und ließ sich nicht nur auf Rollen in Krimis festlegen. So präsentierte er sich beispielsweise 2001 in der turbulenten Komödie "Vier Meerjungfrauen"2) (2001) als sympathischer Bräutigam und Chefkoch Friedrich Torkelsen, der Restauranbesitzerin Maren Ohmsen (Hannelore Hoger) heiraten will und sich gegen den Widerstand der drei Töchter behauptet. Ebenfalls 2001 sah man ihn als Herrn Breuer in der RTL-Comedy "Babykram ist Männersache"2) und in dem historischen Drama "Joe und Max"1), der Geschichte um die Freundschaft zwischen den Boxlegenden Joe Louis1) und Max Schmeling mit Leonard Roberts1) (Louis) und Til Schweiger1) (Schmeling) in den Titelrollen, stellte er 2002 Schmelings Trainer Max Machon1) dar. In dem TV-Film "Trenck – Zwei Herzen gegen die Krone"1) sah man ihn im selben Jahr neben Ben Becker1) in der Rolle des Friedrich von der Trenck1) als Universitätsdekan und 2003 beeindruckte er in dem dokumentarischen Sat.1-Zweiteiler "Das Wunder von Lengede"1) über das Grubenunglück von Lengede1) am 24. Oktober 1963 als alter "Kumpel Willi", der mit dem Strebführer Franz Wolbert (Heino Ferch1)) dazu beiträgt, dass die verschütteten Bergmänner nicht verzweifeln.
Ende Februar 2006 wurde der bis in die kleinste Nebenrolle prominent besetzte packende RTL-Zweiteiler "Die Sturmflut"1) ausgestrahlt, welcher die Hamburger Jahrhundert-Flut1) am 16./17. Februar 1962 thematisierte und melodramatisch Fakten und Fiktion mischte. Vor dem Hintergrund der Katastrophe wurde die Dreiecksgeschichte zwischen der jungen Krankenschwester Katja Döbbelin (Nadja Uhl1)), dem Oberarzt Markus Abt (Jan Josef Liefers1)) und Katjas Exgeliebten Jürgen Urban (Benno Fürmann1)) erzählt. Hier agierte Schornagel als Ingenieur Bernd Riemann, der während des Sturmes auf der Nordsee-Bohrinsel "Frieda I", die auch als Wetterstation diente, schwer verunglückte und bei der Evakuierung auf dem Flug zurück nach Hamburg an den Folgen der Verletzung starb.
Anfang April 2006 gab es dann ein ein Wiedersehen mit den "Vier Meerjungfrauen" bzw. mit Chefkoch Friedrich Torkelsen, seiner neuen Frau Maren Ohmsen und deren drei Töchtern: In der Fortsetzung "Liebe à la Carte"2) ging es in dem idyllischen Ostsee-Restaurants "Vier Meerjungfrauen" erneut turbulent zu, Friedrich war in den "Olymp der Gourmetköche" aufgestiegen und hatte endlich eine lang ersehnte Auszeichnung bekommen, seine exquisiten Kochkünste schienen jedoch weder von den Gästen noch innerhalb der Familie die notwendige Anerkennung zu erfahren. Als er dann das Angebot seiner Ex-Frau Henrike (Michaela May1)) annahm, ausgerechnet kurz vor den Feierlichkeiten anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Restaurants in einer TV-Kochshow aufzutreten, war die Verwirrung der Gefühle vorprogrammiert… Aufgrund der positiven Zuschauerresonanz nach den ersten beiden Teilen schlug Autorin Andrea Kriegl ein weiteres amüsantes Kapitel rund um die "Vier Meerjungfrauen" auf. In der Mitte Dezember 2007 ausgestrahlten Geschichte "Eine stürmische Bescherung"1) überschlugen sich gerade zur Vorweihnachtszeit die Ereignisse im Hause Torkelsen, die patente Maren (Hanelore Hoger) musste sich nicht nur gegen die drohende Schließung ihres Restaurants durch einen charmant-intriganten Bauunternehmer (Friedrich von Thun) zur Wehr setzen, sondern sich auch noch Sorgen um ihren bisher so tatkräftigen Mann Friedrich machen. Doch mit Hilfe der Unterstützung ihrer drei selbst mit familiären Problemen kämpfenden Töchtern, allen voran Muriel (Nina Hoger1)) sowie deren Schwestern May Brit (Susanne Schäfer1)) und Merle (Lavinia Wilson1)) kam es – wie sollte es anders sein – schließlich für alle doch zum (erwarteten) Weihnachts-Happy End. Schornagel glänzte diesmal nicht als vitaler Koch und Ehemann, sondern mutierte zum depressiven Hypochonder, der aufgrund eines Missverständnisses sein Ende nahen sah → tittelbach.tv.
Eine ganz anders geartete, düstere Figur war die des radikalen Rentners Sven Darow in der Anfang Januar 2007 ausgestrahlten, kontrovers diskutierten, dreiteiligen ZDF-Doku-Fiction "2030 – Aufstand der Alten"1), welche die Überalterung in unserer Gesellschaft thematisierte. Mit seinem realistischen, unkapriziösen Spiel überzeugte Schornagel als verzweifelter Senioren-Aktivist, der den Vorstandvorsitzenden eines Wellness-Konzerns vor laufender Kamera als Geisel nahm und sich mit ihm in die Luft sprengte.
Zu Schornagels aktuelleren Arbeiten für das Fernsehen zählt auch der im Auftrag des WDR im Herbst 2006 produzierte Zweiteiler "Contergan"1), ein bewegender Zweiteiler über den Contergan-Skandal1) Mitte der 1960er Jahre, dessen Ausstrahlung in der ursprünglichen Fassung jedoch vom "Landgericht Hamburg"1) mit einer einstweiligen Verfügung untersagt wurde. Am 7. und 8. November 2007 gelangte das vielbeachtete, von Regisseur Adolf Winkelmann1) in Szene gesetzte, bewegende Doku-Drama "Contergan" mit den glänzenden Hauptdarstellern Benjamin Sadler1) und Katharina Wackernagel1) in der ARD dann doch zur Ausstrahlung, auch die Nebenrollen waren prominent besetzt, so stellte Jürgen Schornagel überzeugend den Anteilseigner Dr. Helsing des in die Tragödie verwickelten Pharma-Unternehmens dar.

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Jürgen Schornagel 02; Copyright Wolfgang Stahr
In  "Die Schatzinsel"1), der zweiteiligen Neuverfilmung des gleichnamigen Abenteuerklassikers1) von Robert Louis Stevenson1), welche am 26./27. November 2007 bei "ProSieben"1) gezeigt wurde, hatte der Schauspieler neben Kollegen wie Tobias Moretti1) (Long John Silver), François Goeske1) (Jim Hawkins) oder Jürgen Vogel (Israel Hands) die Rolle des Kapitän Smollett übernommen. Es folgten Auftritte in Fernsehproduktionen wie dem SAT.1-Melodram "Für meine Kinder tu' ich alles"1) (EA: 17.02.2009), dem ZDF-Sozialdrama "Genug ist nicht genug"3) (EA: 13. 05.2009) und der SAT.1-Komödie "Liebe in anderen Umständen"3) (EA: 13.10.2009), wo er sich als Taxiunternehmer Hermann Beeskow zeigte. Dnach erlebte man Schornagel mit dem kleinen, dennoch prägnanten Part des gefühlskalten, korrupten Großindustriellen Walter Mansfeld, Vater von Oliver (Vinzenz Kiefer1)), in Carlo Rolas1) Remake des Simmel-Romans "Liebe ist nur ein Wort"3) (EA: 17.03.2010) mit weiterhin Nadeshda Brennicke1) (Verena Lord) und Miroslav Nemec1) (Manfred Lord) in den Hauptrollen.
In dem Mittelalter-Epos "Die Wanderhure"1) (EA: 05.10.2010), eine aufwendige Sat.1-Verfilmung des historischen, gleichnamigen Bestsellers1) von Iny Lorentz1) (Pseudonym des Schriftstellerehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath) mit Alexandra Neldel1) in der Titelrolle, gestaltete er die Figur des Richters Honorius von Rottlingen. Eine ebenfalls prägnante Rolle war die des erfahrenen Luftschiffkapitäns bzw. oberstem Kommandant der "Hindenburg" Max Pruss1) (1891 – 1960) in dem melodramatischen RTL-Event-Zweiteiler "Hindenburg"1) (EA: 06./07.02.2011), dessen Handlungsstränge jedoch weitgehend fiktiv waren. Basierend auf der Tragödie des Absturzes des Zeppelins LZ 129 "Hindenburg"1) am 6. Mai 1937 bei der Landung im US-amerikanischen Lakehurst1), griff das Drama die Spekulation auf, das Luftschiff sei aufgrund eines Sabotageaktes bzw. einer Bombe an Bord wenige Minuten vor der Landung in Flammen aufgegangen. 35 der 97 Passagiere und ein Mitglied der Bodenmannschaft kamen damals ums Leben, der Kapitän der Hindenburg, Max Pruss, überlebte die Katastrophe. Weitere historische Personen wurden ebenfalls von renommierten Schauspielern dargestellt, etwa der Graf Zeppelin Nachfolger Hugo Eckener1) (1868 – 1954) von Heiner Lauterbach, der Luftschifffahrtpionier Ernst A. Lehmann1) (1886 – 1937) von Ulrich Noethen1) oder der US-amerikanische Kongressabgeordnete James E. Van Zandt3) (1898 –, 1986) von Stacy Keach1).
  
Abgedreht war der SAT.1-Thriller "Die Verführung - Das fremde Mädchen"1) (EA: 15.02.2011) mit Christoph M. Ohrt1) und Bettina Zimmermann1) in den Hauptrollen, wo Schornagel als Wulff Kuhn, merkwürdiger Nachbar des verliebten Pärchens Manuel (Christoph M. Ohrt) und Viktoria (Bettina Zimmermann) auftauchte. In dem von Till Endemann1) für die ARD inszenierten Biopic "Carl & Bertha"1), welches das Leben des Automobilpioniers Carl Benz1) (1844 – 1929) und dessen Frau Bertha Benz1) (1849 – 1944) lose nachzeichnete, zeigte er sich neben den Protagonisten Ken Duken1) und Felicitas Woll1) als der alte von Mannstedt, Vater des Wilhelm von Mannstedt (Alexander Beyer1)). Die Dreharbeiten fanden bis Ende Oktober 2010 in Baden-Württemberg statt, die Ausstrahlung erfolgte am 23. Mai 2011 und erinnerte an die Erfindung des Automobils durch Carl Benz vor 125 Jahren → mehr bei presseportal.de. Zu erwähnen ist auch noch Schornagels Mitwirkung in dem von "ProSieben" produzierten Mittelalter-Thriller "Isenhart – Die Jagd nach dem Seelenfänger"1) (Regie: Hansjörg Thurn1)) nach dem Roman von Holger Karsten Schmidt1) mit Bert Tischendorf1) in der Titelrolle des Isenhart. Die Dreharbeiten zu dem 120-minütigen Historienfilm um eine im Mittelalter angesiedelte, mysteriöse Mordserie fanden im Sommer 2010, unter anderen auf Burg Hardegg1) und der Burgruine Kaja1) in Niederösterreich statt, gesendet wurde das "Genrespagat zwischen romantischem Historienfilm und düsterem Okkultismuskrimi"4) mit Schornagel als Erzbischof Wilbrand von Maulbronn am 3. Oktober 2011.
Fertiggestellt war die hochgelobte ZDF-Komödie "Mutter muss weg"1) (EA: 14.04.2012), in der Schornagel neben den Protagonisten Bastian Pastewka1) und Judy Winter als Bernhard Schippers in Erscheinung trat → presseportal.de. Danach zeigte er sich unter anderem als Staatsanwalt Schmied in der Folge "Summertime"2) (EA: 21.04.2013) aus der ZDF-Reihe "Verbrechen nach Ferdinand von Schirach"1) basierend auf dem Kurzgeschichtenband "Verbrechen" von Ferdinand von Schirach1) sowie als Hans Heinrich in dem RTL-Spektajel "Helden – Wenn dein Land dich braucht"1) (EA: 03.10.2013). Unter der Regie von Hansjörg Thurn entstand das Melodram aus der ZDF-Reihe "Herzkino"1) mit dem Titel "Zwischen den Zeiten"1) über die Rekonstruktion zerstörter Stasi-Akten. "Hansjörg Thurn inszeniert den Stoff als figurenorientierte Dreiecksgeschichte mit zeitgeschichtlichem Bezug nach einem Drehbuch von Sarah Schnier1) und Carl-Christian Demke"1) notiert presseportal.de. In den Hauptrollen spielten Sophie von Kessel1), Marcus Mittermeier1) und Benjamin Sadler1), Schornagel war mit der Nebenrolle des Simon Rosch, Vater von Dr. Michael Rosch (Sadler) zu sehen; die Ausstrahlung erfolgte am 9. November 2014 → tittelbach.tv. In dem von Carlo Rola inszenierten, historischen ARD-Zweiteiler über die Kölner Nachkriegszeit mit dem Titel "Die Himmelsleiter –Sehnsucht nach morgen"3) (EA: 27./28.02.2015) bereicherte er das Ensemble um die Hauptakteure Christiane Paul1), Axel Prahl1) und Henning Baum1) und verkörperte den Musikalienhändler Heinrich Breining, Vater von Anna Roth (Christiane Paul). In dem ARD-Krimi "Brandmal"1) (EA: 19.09.2015) nach dem Thriller von Craig Russell1) um einen brutalen Serienkiller mit Kriminalhauptkommissar Jan Fabel (Peter Lohmeyer1)) sah man Schornagel mit dem kleinen Part des ehemaligen BKA-Ermittlers Volker Voss, der mehr weiß, als er zugeben will → tittelbach.tv. Einen letzten, ebenfalls kurzen Auftritt als im Rollstuhl sitzender Werenbusch senior, Vater von Terry (Ben Becker1)), hatte er in der nicht ganz ernst zu nehmenden Geschichte "Allmen und das Geheimnis der Libellen"2) (EA: 29.04.2017) mit Heino Ferch1) in der Titelrolle des Dandys bzw. Hochstaplers Johann Friedrich von Allmen, Titelheld der "Allmen"-Krimis von Martin Suter1) bzw. der "Allmen"1)-Filmreihe → Übersicht TV-Produktionen.
  
Die Kinozuschauer/-innen konnten den Mann mit den markanten Gesichtszügen beispielsweise als Kurat Benzer in Joseph Vilsmaiers1) preisgekrönten Verfilmung "Schlafes Bruder"1) (1995) nach dem gleicnamigen Bestseller1) von Robert Schneider1) auf der Leinwand erleben, zwei Jahre später als Gefängnisaufseher Kaschinski in dem Thriller "14 Tage lebenslänglich"1). In Vilsmaiers ebenfalls vielfach prämiertem Film "Comedian Harmonists"1) (1997), der starbesetzten Hommage bzw. dem Biopic über das legendäre Berliner Vokalensemble "Comedian Harmonists" mit Ben Becker1) (Robert Biberti), Heino Ferch1) (Roman Cycowski), Ulrich Noethen1) (Harry Frommermann), Heinrich Schafmeister1) (Erich Collin), Max Tidof1) (Ari Leschnikoff) und Kai Wiesinger1) (Erwin Bootz) präsentierte er sich als Reichsmusikdirektor. Für Thomas Bohns1) Thriller "Straight Shooter"1) (1999) stand er als Andreas Berndt vor der Kamera, mimte im selben Jahr in Thomas Bahmanns Komödie "Südsee, eigene Insel"5) den Herrn Bohmland. Erneut unter der Regie Vilsmaiers übernahm er unter anderem die Rolle des Schauspielers Friedrich Mollner in dem Biopic "Marlene"1) (2000) über die von Katja Flint1) dargestellte Leinwandlegende Marlene Dietrich, überzeugte ein Jahr später als fanatischer Richter Dr. Oswald Rothaug in dem ebenfalls von Vilsmaier inszenierten Drama "Leo und Claire"1) (2001) mit Michael Degen als Leo Katzenberger1) und Suzanne von Borsody1) als dessen Ehefrau Claire.
Zu Schornagels jüngeren Kinoproduktionen zählte die Rolle des alten Seebären Jan Peters in dem Politthriller "Baltic Storm"1) (2003) mit Jürgen Prochnow in der Hauptrolle, der in der tragischen Geschichte um den Untergang der Ostseefähre "Estonia"1) am 28. September 1994 an der Seite von Greta Scacchi1) als fiktiver Überlebender bzw. Passsagier Erik Westermark agierte.
Jürgen Schornagel 03; Copyright Wolfgang Stahr Weitere Arbeiten waren Joseph Vilsmaiers Literaturadaption "Bergkristall"1) (2004) nach der gleichnamigen Erzählung1) von Adalbert Stifter1) mit der Figur des Färbers von Millsdorf, Vater von Susanne (Dana Vávrová), Christian Alvarts1) Thriller "Antikörper"1) (2005) und Thomas Stillers1) Drama "Der Junge ohne Eigenschaften" (2006). wo er als Vater des "Titelhelden" Tim (Marek Harloff1)) auftauchte. In der ganz auf Atze Schröder1) zugeschnittenen Persiflage "U-900"1) (2008) mimte er den General Strasser. Zuletzt stand er für den Streifen "Banklady"1) vor der Kinokamera, mit dem Regisseur Christian Alvart die Geschichte der ersten Bankräuberin Deutschlands Gisela Werler1), gespielt von Nadeshda Brennicke1), aufgriff. Gemeinsam mit ihrem Komplizen, Lebensgefährten und späteren Ehemann Hermann Wittorff (Charly Hübner1)) raubte sie Mitte der 1960er Jahre insgesamt 19 Banken aus. Schornagel verkörperte deren Vater, den Bauschlosser Hans Werler, Kinostart war der 27. März 2014 → Übersicht Kinofilme.
  
Jürgen Schornagel, der zu den renommierten Schauspielern Deutschlands zählte und auf eine rund 50 Jahre andauernde, erfolgreiche Karrie bei Theater und Film zurückblicken konnte, starb am 8. Juli 2025 – vier Tage vor seinem 86. Geburtstag – in Wester-Ohrstedt1) bei Husum1). Der Vater zweier erwachsenen Kinder schottete sein Privatleben stets vor der Öffentlichkeit ab und lebte mit seiner Ehefrau Elisabeth eine Zeit lang in Berlin.
 
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© Wolfgang Stahr (www.wolfgangstahr.de)
Auch der mit Schornagel eng befreundete, als "Tatort"1)-Kommissar Max Ballauf1) bekannte Schauspieler Klaus J. Behrendt1), der mit seinem Kollegen für die "Tatort"-Folgen "Streng geheimer Auftrag"1) (1998) und "Die Blume des Bösen"1) (2007) oder das Bergbau-Drama "Das Wunder von Lengede"1) (2003) vor der Kamera stand, zeigte sich tief betroffen über den Tod seines Kollegen und sagte unter anderem: "Als Schauspieler galt er als die Idealbesetzung für den Bösewicht – im echten Leben aber war er das genaue Gegenteil: warmherzig, humorvoll und voller Menschlichkeit. (…) Uns verband nicht nur die Bühne, sondern auch unsere gemeinsame Herkunft – wir sind beide Kinder des Ruhrgebiets." (Quelle: t-online.de)
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2)  fernsehserien.de, 3) tittelbach.tv, 5) filmportal.de
Quelle: 4) TV-Spielfilm
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
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(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, prisma.de, fernsehserien.de, tittelbach.tv)
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