Theater / Filmografie / Hörspiel
Ernst (August) Schröder wurde am 27. Januar 1915 als Sohn eines Schneidermeisters im westfälischen Herne-Eickel1) geboren. Sofort nach dem Abitur begann er 1934 ein Studium der Germanistik, wandte sich aber bald der Architektur zu, beschäftigte sich mit Bühnenbild-Entwürfen und nahm in Bochum auf Vermittlung des damaligen Intendanten des Schauspielhauses Saladin Schmitt1) (1883 – 1951) Unterricht bei Willi Busch1) (1893 – 1951). Danach begann er am "Schauspielhaus Bochum"1) bei Saladin Schmitt als Regieassistent und Bühnenbildner, stand aber auch schon als Schauspieler auf der Bühne; seine erste Rolle war der Zwerg in "Merlin" von Carl Leberecht Immermann1) (1796 – 1840), einem mythischen Drama um den keltischen Zauberer Merlin1).
Ernst Schröder 01; Copyright Virginia Shue 1936 wechselte Schröder als "jugendlicher Liebhaber" an das "Stadttheater Bielefeld"1) und kam dann über das "Stadttheater Kiel"1) (1937/38) auf Empfehlung von Paul Wegener (1874 – 1948) zu Heinrich George (1893 – 1946) an das Berliner "Schillertheater"1), wo er, unterbrochen vom Kriegsdienst, bis 1944 zum Ensemble gehörte und zu dessen Ehrenmitglied er auch später ernannt wurde. Während des 2. Weltkrieges als Soldat eingezogen, musste Schröder seine schauspielerische Karriere kurz unterbrechen, wurde 1941 als Soldat an der Front schwer verwundet und konnte nach seiner Genesung 1942 an das "Schillertheater" zurückkehren; noch kurz vor Kriegsende wurde er 1944 erneut zum Wehrdienst einberufen und geriet in Italien in Kriegsgefangenschaft.
Nach Kriegsende betraute man ihn 1946 für zwei Jahre mit der Leitung der Schauspielschule des "Hebbel-Theaters"1), 1948 übernahm er dann die Direktion des von ihm gegründeten Berliner "Rheingau-Theaters", einer Probebühne für den Schauspielnachwuchs, mit der Schröder jedoch scheiterte. Danach ging er auf umfangreiche Tourneen und gab Gastspiele an allen bedeutenden deutschsprachigen Bühnen und führte auch Regie. Neben dem "Schillertheater", "Hebbel-Theater" oder dem "Renaissance-Theater"1) stand er beispielsweise an den "Münchner Kammerspielen"1) auf der Bühne, zwischen 1958 und 1967 wirkte er am "Schauspielhaus Zürich"1) sowie zwischen 1953 und 1983 an der Berliner "Freien Volksbühne"1).
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin  Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
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Sein komödiantisches Talent befähigte Schröder sowohl den gerissenen Dorfrichter Adam in Kleists "Der zerbrochene Krug"1) oder Molière-Helden wie den "Tartuffe"1) zu spielen, seine Domäne waren jedoch die großen, ernsten Gestalten der Weltliteratur, wie beispielsweise der Franz Moor in Schillers "Die Räuber"1), der Marc Anton in Shakespeares "Julius Caesar"1) oder der Mephisto in Goethes "Urfaust"1). Er gab den "Clavigo"1) in Goethes gleichnamigem Trauerspiel, war der Prinz Heinrich in Shakespeares "König Heinrich IV."1), der Beichtvater Domingo in Schillers "Don Carlos"1) oder Shakespeares "Richard III."1). Ihnen allen verlieh der körperlich ungemein präsente Schauspieler, ausgestattet mit einer an den Bühnenrampen geschulten, präzisen Stimme, die keine ganzen Sätze benötigte, um zu erschüttern, das Profil reflektierter Tatmenschen, die tragisch scheitern. Ernst Schröder 02; Copyright Virginia Shue
Schröder beeindruckte ebenfalls in etlichen Klassikern der Moderne, beispielsweise 1954 an den "Münchner Kammerspielen" als Wladimir in der deutschsprachigen Erstaufführung des weltberühmten Stücks "Warten auf Godot"1) von Samuel Beckett1). Unter der Regie des legendären Fritz Kortner (Premiere: 27.03.1954) spielten Heinz Rühmann den Estragon, Friedrich Domin den Pozzo und Rudolf Vogel den Lucky. Einen großen Erfolg feierte der Charakterdarsteller auch seit der Premiere am 29. April 1964 am "Schillertheater" als Marquis de Sade1) in der Uraufführung des Stücks "Marat/Sade"1) von Peter Weiss1) mit Peter Mosbacher als Jean Paul Marat1), in Szene gesetzt von Konrad Swinarski1). Henning Rischbieter1) schrieb damals in "Theater heute"1) (Heft 6, 1964): "Die Faszination, die von diesem Schauspieler in dieser Rolle ausgeht, ist einzigartig. Er spricht aus der Tiefe der Trauer, eher leise, aber immer klar. Es gibt da keine Trübung, nichts Ungeklärtes. Gesten sind selten, schweres, in sich versacktes Stehen, Sitzen genügt. Einmal ein zeitlupen-haft langsamer, ausdrucksvoller Gang über die halbe Bühne: de Sades Vergötzung des Leibes wird Ereignis in diesen Bewegungen wie aus einem klaren Alptraum."*)
Ernst Schröder als "Mammon" in "Jedermann" (1981); Copyright Virginia Shue Schröder brillierte beispielsweise am "Schauspielhaus Zürich" als der" Brandstifter" Josef Schmitz1) in der Uraufführung (29.03.1958) des von Oskar Wälterlin1) inszenierten Dramas "Biedermann und die Brandstifter"1) von Max Frisch1), mit unter anderem Gustav Knuth als Gottlieb Biedermann und Boy Gobert als "Brandstifter" Wilhelm Maria Eisenring1). Er verkörperte den Galileo Galilei1) in Brechts "Leben des Galilei"1) ebenso einmalig wie den "Jedermann"1) (1969 – 1972) bei den "Salzburger Festspielen"1); auch seine Interpretation des "Mammon" (1978 – 1982) an der Seite von Maximilian Schell in der Titelrolle war einzigartig. Vor allem Samuel Beckett1) bestimmte die Karriere Schröders, rund 150 Mal interpretierte er ab Ende der 1960er Jahre den blinden und gelähmten Hamm im "Endspiel"1) unter der Regie des Autors. Zur Premierenbesetzung (26.09.1967) am "Schillertheater" gehörten Horst Bollmann (Hamms Diener Clov), Werner Stock1) (Hamms Vater Nagg) und Gudrun Genest (Hamms Mutter Nell) → Theatertreffen 1968.

Ernst Schröder als "Mammon" in "Jedermann", 1981 bei den "Salzburger Festspielen"
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
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Ernst Schröder gehörte zu den ganz großen Charakterdarstellern des deutschsprachigen Theaters und galt als eine der Säulen des Theaters in Berlin. Der Theaterkritiker Friedrich Luft1) (1911 – 1990) schrieb in "Die Welt" (25.01.1985) über den Schauspieler: "(Heinrich) George blieb für ihn die künstlerische Vaterfigur. Schröder verwandelte seine eigene Erscheinung diesem Schauspieler der Kraft und gebrochenen Herrlichkeit nach. Er veränderte seinen schlanken Typ, wurde äußerlich kompakt, aus Vorsatz stämmig und breit. Jetzt konnte er Sternheim spielen oder Dürrenmatts drängende Gestalten. (…) Er hat einen dicken, tänzelnd-intensiven Mephisto dargestellt, hat Büchner und Moliere geistvoll stämmig interpretiert, war ein geradezu triefender "Caligula" bei Camus, hat Beckett in der persönlichen Regie des Rätselmeisters ("Endspiel") auf herrlich-schreckliche Weise ausgelebt. Er gehörte in die erste Reihe der eigenständigen deutschen Protagonisten."*) → Übersicht Wirken am Theater.
Auf der Höhe seines Ruhmes zog sich Schröder weitgehend zurück, kündigte 1975 überraschend seinen Vertrag mit den "Staatlichen Schauspielbühnen" in Berlin und siedelte ein Jahr später auf sein Weingut "Montalto" in der Toskana1) über. Dort widmete er sich seiner Leidenschaft, der Bildhauerei und stellte seine Werke, zu denen auch bemalte Metall-Objekten gehörten, in verschiedensten Ausstellungen erfolgreich einem größeren Publikum vor. Bereits 1966 hatte Schröder seine Memoiren unter dem Titel "Die Arbeit des Schauspielers" veröffentlicht, 1978 schrieb er erneut seine Erinnerungen auf und gab dem Buch den vielsagenden Titel "Das Leben – verspielt"; in diese Zeit fiel auch ein schwerer persönlicher Schicksalsschlag – der Suizid seiner Tochter Christiane. 1990 veröffentlichte der Künstler seinen Toskana-Roman "Die Zikaden" über einen verhinderten Schauspieler. Bereits Anfang der 1940er Jahre hatte Schröder sich erstmals als Schriftsteller betätigt, unter dem Eindruck des Fronteinsatzes verfasste er die Novelle "Das mütterliche Wort" (1943), eine von Ernst Jünger1) inspirierte expressionistische Schilderung des Krieges und seines Elends.
2) Auch das Drama in drei Aufzügen "Der Rutenbinder" (1946) stammt aus seiner Feder, ebenso wie das Werk "Die Besessenen. Tagebuch einer Berliner Theaterschule" (1949).
  
Zum Film kam Schröder 1940 und war erstmals mit der Nebenrolle des Seekadetts Christian Wagner in dem Abenteuer "Fahrt ins Leben"3) sowie als Eleve Zumsteg in dem Biopic "Friedrich Schiller – Der Triumph eines Genies"1) mit Horst Caspar als Friedrich Schiller1) auf der Leinwand zu sehen. Anschließend folgte 1941 die Rolle des Adrian Krüger in dem bis heute zu den Vorbehaltsfilmen1) zählenden Propagandastreifen "Ohm Krüger"1) mit Emil Jannings als Paul, genannt "Ohm" Krüger1), ein Jahr später stand er für das Drama "Der große Schatten"1) neben Heinrich George vor der Kamera, gedreht von Paul Verhoeven nach Motiven des Versdramas "Der Richter von Zalamea"1) von Calderón de la Barca1).
"Der Hauptmann und sein Held": Abbildung DVD-Cover; mit freundlicher Genehmigung  von Pidax-Film, welche die Produktion am 31.10.2013 auf DVD herausbrachte. "Der Hauptmann und sein Held": Szenenfoto mit Ernst Schröder (rechts) als Kompaniechef Eisenhecker; mit freundlicher Genehmigung  von Pidax-Film, welche die Produktion am 31.10.2013 auf DVD herausbrachte. Schröder spielte vor allem in den 1950er Jahren unzählige, verschieden geartete Figuren in Kinoproduktionen, man sah ihn beispielsweise 1952 als Zoo- Verwalter Oskar Beck in dem Krimi "Gift im Zoo"1), 1955 als herrischen Kompaniechef Eisenhecker in der Literaturadaption "Der Hauptmann und sein Held"1) und als SS-Obergruppenführer Dr. Ernst Kaltenbrunner1) in "Der 20. Juli"1) über das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler1) vom 20. Juli 1944 mit Wolfgang Preiss als Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg1).

Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit
Ernst Schröder (rechts) als Kompaniechef Eisenhecker
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche die Produktion am 31.10.2013 auf DVD herausbrachte.

1957 brillierte er mit der Titelrolle des Politikers Gustav Stresemann1) in dem Biopic "Stresemann"1), in "Der eiserne Gustav"1) (1958), der Tragikomödie nach wahren Ereignissen um den von Heinz Rühmann dargestellten Berliner Droschkenkutscher Gustav Hartmann1) (1859 – 1938), mimte er Hartmanns windigen Schwiegersohn Friedrich Karl Möbius.
1960 wirkte Schröder erneut in einem Rühmann-Film und zeigte sich in der Simmel-Adaption "Mein Schulfreund"1) als Hauptmann Kühn auf der Leinwand, im gleichen Jahr erschien er als Baron von Oldenburg in dem von George Seaton1) realisierten Kriegsdrama "Verrat auf Befehl"1) (1960, "The Counterfeit Traitor"), gehörte als General Hans von Salmuth1) zur hochkarätigen Besetzung der internationalen Produktion "Der längste Tag"1) (1962, "The Longest Day"). Auch kleinere Rollen in Krimis wie "Die Nylonschlinge"1) (1963) oder "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse"1) (1964) lehnte Schröder nicht ab, er war aber auch der Konsul Seseman in der Johann Spyri-Verfilmung "Heidi"1) (1965). Zu einer seiner letzten Arbeiten vor der Kinokamera zählte die Rolle des Werner Deilman in der britisch-deutschen Produktion bzw2. dem Politthriller  "Die Akte Odessa"1) ("The Odessa File"), gedreht nach dem gleichnamigen Bestseller1) von Frederick Forsyth1) → Übersicht Kinofilme.
Seit den 1960er Jahren war Schröder auch auf dem Bildschirm präsent, man sah ihn unter anderem auch im Fernsehen mit der Titelrolle in der von Egon Monk1) in Szene gesetzten TV-Fassung des Brecht-Stücks "Das Leben des Galilei"3) (EA: 11.01.1962, → www.zeit.de), als Amtsvorsteher von Wehrhahn überzeugte er in den von John Olden1) in Szene gesetzten Adaptionen der Hauptmann-Stücke "Der Biberpelz"4) (EA: 27.03.1962) und "Der rote Hahn"4) (EA: 29.03.1962), jeweils mit Inge Meysel als Mutter Wolffen. In dem TV-Spiel "Die Flucht nach Holland"3) (EA: 22.12.1967) über die Flucht des von Hans Caninenberg verkörperten letzten deutschen Kaisers Wilhelm II.1) 1918 in die Niederlande stellte er den General und Politiker Erich Ludendorff1) dar, in "Waterloo" (EA: 09.10.1969) den französischen Kaiser Napoleon Bonaparte1).
1970 sendete das Fernsehen die Dokumentation bzw. das Portrait "Ernst Schröder. Gesichter und Ansichten eines Theatermannes" mit Schröder und Friedrich Luft1)
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Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin  Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Ernst Schröder 03; Copyright Virginia Shue
"Wer erschoss Boro?": DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Ernst Schröder als Hauptkommissar Klausen; mit freundlicher Genehmigung  von Pidax-Film, welche die ZDF, ORF, SRG-Produktion Mitte November 2017 auf DVD herausbrachte. Wiederholt trat Schröder zwischen 1976 und 1992 mit prägnanten Episodenrolle bei "Derrick"1) sowie zwischen 1979 und 1990 bei "Der Alte"1) auf, in "Der Aufstieg"5) (1980) mit dem Untertitel "Ein Mann geht verloren", gedreht von Peter Patzak1) nach einem Script von Dieter Forte1), war er der Unternehmer W. P. Manz, der nach dem 2. Weltkrieg – ohne jegliche Vor- oder Schulbildung – recht schnell aufsteigt und dann im vorgerückten Alter vor dem Ruin steht. Als Sir Wilmot erfreute er das Publikum in der Geschichte "Freund mit Rolls-Royce"6) (1984) aus der "Mrs. Harris"6)-Reihe mit Inge Meysel, in dem dreiteiligen Rate-Krimi "Wer erschoss Boro?"4) (1987) tauchte Schröder als Kriminalhauptkommissar Clausen auf. Hauptkommissar Clausen stellt im ersten Teil die verdächtigen Personen vor und führt kurz in die Handlung ein. Dabei fordert er die Zuschauer zur Mithilfe bei der Aufklärung des Mordes auf. "Hausmann und ich, wir tun unsere Arbeit, aber wir möchten Sie daran beteiligen! Der Kommissar sind sie!" notiert die Krimihomepage.
 
Szenenfoto mit Ernst Schröder als Hauptkommissar Clausen in
"Wer erschoss Boro?"; im Hintergrund Dirk Galuba als Kriminalkommissar Hausmann
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die ZDF, ORF, SRG-Produktion 
Mitte November 2017 auf DVD herausbrachte.
Eine schöne Rolle war auch die des Familienpatriarchen Lauritz Lorentz in der Serie "Lorentz und Söhne"6) (1988), als Astrologe Armin von Tretzlow in der Komödie "Neptun und Isolde"(1992) sowie als der alte Dr. Berg in dem Thriller "Das Babylon Komplott"3) (1993, mit Franco Nero und Hannelore Elsner) verabschiedete sich Schröder von den Fernsehzuschauern → Übersicht TV-Produktionen.
Neben seiner umfangreichen Arbeit für das Theater bzw. für Film und Fernsehen war Schröder ein gefragter Sprecher, der mit seiner markanten Stimme in zahlreichen Audio-Produktionen zu hören war, so unter anderem als Erzähler in der vom SWR/WDR produzierten legendären, 30-teiligen Hörspielreihe "Der Herr der Ringe" (1992) nach dem gleichnamigen Roman1) von J. R. R. Tolkien1); eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Als Synchronsprecher lieh er unter anderem William Conrad1) als Verbrecher Morano in "Du lebst noch 105 Minuten"1) (1948, "Sorry, Wrong Number"), Charles Boyer als Dr. Douglas Devanal in "Die Verlorenen"7) (1955, "The Cobweb") und James Cagney als Pferdebaron Jeremy Rodack in "Mein Wille ist Gesetz"1) (1956, "Tribute to a Bad Man") seine Stimme. Er sprach für Rex Harrison den Emir Hderim Sultan Saladin1) in dem Abenteuer "Der Talisman"1) (1954, "King Richard and the Crusaders"), für Peter Ustinov den George1), Prince of Wales, in der Bühnenverfilmung "Beau Brummell"1) (1954), für Spencer Tracy unter anderem den John J. Macreedy in dem Thriller "Stadt in Angst"1) (1955, "Bad Day at Black Rock") und für Herbert Lom1) den Napoleon Bonaparte1) in der Tolstoi-Adaption "Krieg und Frieden"1) (1956, "War and Peace") → mehr bei synchronkartei.de.
 
Am 26. Juli 1994 schied der an Krebs erkrankte und an Depressionen leidende Ernst Schröder im Alter von 79 Jahren in einer Berliner Privatklinik durch einen Sprung aus dem Fenster freiwillig aus dem Leben; die letzte Ruhe fand er auf dem Berliner Waldfriedhof Zehlendorf1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Zwei Jahre zuvor hatte er der Berliner "Akademie der Künste"1), deren Mitglied er seit 1956 war, persönlich sein künstlerisches Archiv übergeben → Ernst-Schröder-Archiv
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Ernst Schröder, von Kritikern als ein "vom Spiel Besessener" bezeichnet, erhielt während seiner langjährigen Karriere als Schauspieler zahlreiche Ehrungen: 1956 würdigte man seine Leistungen mit dem "Kunstpreis der Stadt Berlin"1), seit 1974 war er Träger des "Großen Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland"1). Unter anderem verlieh man ihm 1979 in Zürich den "Literaturpreis" und 1986 zeichnete man ihn mit dem "Filmband in Gold"1) aus.
 
Der vielseitige Künstler, zwischen 1949 und 1951 auch als Dozent an der "Freien Universität Berlin"1) tätig, hatte drei Kinder und war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehefrau, die sechs Jahre ältere Schauspielerin Inge Thiesfeld (* 1909, † nach 1945), heiratete er 1937, nach der Scheidung im Jahre 1945 – die Ehe war wegen eines eines schweren Nervenleidens von Inge Thiesfeld zerbrochen – ehelichte Schröder im darauffolgenden Jahr die Hamburger Schauspielerin Gesa Ferck. Aus der Verbindung mit Inge Thiesfeld stammt(en) Sohn Sebastian C. Schröder (* 1939), der sich später als Kameramann, Regisseur und Schauspieler einen Namen machte sowie die 1942 geborene Tochter Christiane Schröder1), ebenfalls Schauspielerin, welche sich am 17. September 1980 in San Francisco1) durch einen Sprung von der Golden Gate Bridge1) das Leben nahm. Eine weitere Tochter ging aus der Ehe mit Gesa Ferck hervor.
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon"*)
Siehe auch Wikipedia, deutsche-biographie.de, tls.theaterwissenschaft.ch
sowie die Vita bei der Berliner "Akademie der Künste", das Interview (1985) bei www.dw.com
und den Nachruf bei www.zeit.de
*) "Henschel Theaterlexikon", Hrsg. C. Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 783)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3)  filmportal.de,  4) Die Krimihomepge, 5) deutsches.filmhaus.de, 6) fernsehserien.de, 7) prisma.de
Quelle: 2) Krone-Balcke, Ulrike, "Schröder, Ernst" in "Neue Deutsche Biographie 23" (2007, S. 560–562) → Online-Version deutsche-biographie.de
      
Wirken am Theater (Auszug)
Quelle (unter andrem): Ernst-Schröder-Archiv der Berliner "Akademie der Künste" sowie
"Henschel Theaterlexikon", Hrsg. C. Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 783)
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), musiklexikon.ac.at, deutsche-biographie.de, Die Krimihomepage;
R = Regie, P = Premiere, UA = Uraufführung, DEA = Deutschsprachige Erstaufführung)
"Stadttheater Bochum" ("Schauspielhaus Bochum") "Stadttheater Bielefeld" "Stadttheater Kiel" "Schillertheater", Berlin "Renaissance-Theater", Berlin "Hebbel-Theater", Berlin "Rheingau-Theater", Berlin (ehemaliges Kino und Theater am Bergheimer Platz 1, Berlin-Wilmersdorf) "Komödie", Berlin "Tribüne", Berlin "Schlosspark Theater", Berlin "Freie Volksbühne" im "Theater am Kurfürstendamm", Berlin "Münchner Kammerspiele" "Schauspielhaus Zürich" "Volkstheater", Wien "Städtische Bühnen Nürnberg" "Bayerisches Staatsschauspiel", München "Deutsche Oper Berlin" "Freie Volksbühne", Berlin "Ruhrfestspiele", Recklinghausen "Bad Hersfelder Festspiele" "Salzburger Festspiele"
1978 bis 1982 gestaltete Ernst Schröder den "Mammon" bei den "Salzburger Festspielen an der Seite von Maximilian Schell als "Jedermann": dieses Foto entstand 1982 (Spielstätte: Domplatz); Copyright Virginia Shue
1978 bis 1982 gestaltete Ernst Schröder den "Mammon" bei den 
"Salzburger Festspielen" an der Seite von Maximilian Schell als "Jedermann"
Dieses Foto entstand 1982 (Spielstätte: Domplatz)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin  Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.  Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Die Krimihomepage, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch), deutsches-filmhaus.de)
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