Filmografie / Hörspiel
Herbert Steinmetz wurde am 19. Oktober 1908 im sächsischen Elstertrebnitz1) (südwestlich von Leipzig) geboren. Nachdem er sich für den Beruf des Schauspielers entschieden hatte, ließ er sich an der Städtischen Schauspielschule in Leipzig entsprechend ausbilden, ein erstes Engagement erhielt er anschließend am "Reussischen Theater"1) in Gera. Weitere Bühnenstationen wurden bis Mitte der 1940er Jahre unter anderem Essen, Wuppertal, Nürnberg, Leipzig und Posen. Nach Kriegsende folgte Steinmetz 1946 einem Ruf an das "Theater Bremen"1), dem er bis 1953 angehörte, 1954 wechselte er für zwei Jahre an das "Staatstheater Stuttgart"1). Weitere Verpflichtungen am "Niedersächsischen Staatstheater Hannover"1) und am "Theater Basel"1) schlossen sich an. Ab 1962 gehörte Steinmetz für mehr als zehn Jahre zum Ensemble des Hamburger "Thalia Theaters"1), auch bei den "Ruhrfestspiele Recklinghausen"1) trat er auf.
Zu den wichtigen Bühnenrollen zählten unter anderem der Wanderarbeiter Lennie in der Bühnenfassung des Romans "Von Mäusen und Menschen"1) von John Steinbeck1), der Stanley Kowalski in dem Drama "Endstation Sehnsucht"1) von Tennessee Williams1) und die Titelrolle des Georg Danton1) in dem Schauspiel "Dantons Tod"1) von Georg Büchner1). Auch als Professor Higgins in dem Stück "Pygmalion"1) von George Bernard Shaw1) wurde er gefeiert, ab 1973 stand der Schauspieler dann ausschließlich vor der Kamera
Für das Fernsehen arbeitete Herbert Steinmetz seit Anfang der 1960er Jahre und verkörperte im Laufe der Jahre verschiedenste Figuren in mehr als 100 Produktionen. Zu seinen frühen Arbeiten zählen Auftritte in Produktionen wie "Anruf am Abend"2) (1961), "Hotel Iphigenie" (1964) nach dem "Theaterstück in drei Tagesabläufen" von Michel Vinaver1), "Ein Tag in Paris" (1966) nach der musikalischen Burleske von Eugène Labiche1) oder "Volpone oder Der Fuchs" (1966) nach der Komödie von Ben Jonson1). Er tauchte in der ersten, in Farbe gedrehten Serie "Adrian der Tulpendieb" (1966) neben Protagonist Heinz Reincke in der Episode "Die Festung als Müller Bottebacker auf, Gastrollen in populären Krimiserien wie "Der Kommissar" oder "Tatort"1) ließen Steinmetz zu einer festen Größe auf dem Bildschirm werden.
Kriminalrat Roth (Herbert Steinmetz, Mitte) berät sich im "Kommissariat 9" mit seinen Ermittler-Kollegen; Foto mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die ersten zwölf Folgen der Serie Ende Februar 2014 auf DVD herausbrachte. In der Serie "Kommissariat 9"1) mimte er zwischen 1975 und 1979 40 Folgen lang den Kriminalrat Roth, der zusammen mit seinen Kollegen Hauptkommissar Dingelein (Edgar Ott1)) und Oberkommissar Tuncik (Walter Riss1)) gegen Wirtschaftsvergehen wie Steuerhinterziehung, Scheck- und Versicherungsbetrug oder betrügerischen Bankrott kämpfte. Neben vielen weiteren Einzelproduktionen präsentierte sich Steinmetz beispielsweise als Inspektor Seegrave in dem spannenden Zweiteiler "Der Monddiamant" (1974), den Wilhelm Semmelroth1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Wilkie Collins1) in Szene gesetzt hatte, war in Rainer Werner Fassbinders1) Drama "Angst vor der Angst"1) (1975) ebenso zu sehen wie in "Hans und Heinz Kirch"3) (1976) nach der gleichnamigen Novelle von Theodor Storm mit Gottfried Kramer1) und Martin Lüttge in den Titelrollen.
 

Kriminalrat Roth (Herbert Steinmetz, Mitte) berät sich im
"Kommissariat 9" mit seinen Ermittler-Kollegen.
 → mehr Fotos bei "Die Krimihomepage"
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die ersten
zwölf Folgen der Serie Ende Februar 2014 auf DVD herausbrachte.

Weitere Arbeiten in den 1970ern waren beispielsweise die Literaturadaption "Nerze nachts am Straßenrand"1) (1973), gedreht von Wolfgang Staudte1) nach Motiven des Romans "Feuer auf mein Haupt" von Hansjörg Martin1) mit der Rolle des Forstmeisters Wussow, der Opfer eines Mordes wird, die Mehrteiler "Einmal im Leben – Geschichte eines Eigenheims" (1972) – hier als Vermieter der Semmelings –, und "Das Blaue Palais"1) (1974/1976), wo er als Hausmeister Kühn auftrat. "Generale – Anatomie der Marneschlacht"1) (1977) hieß die mit Spielszenen durchsetzte WDR-Dokumentation, die Franz Peter Wirth1) nach dem Drehbuch von Sebastian Haffner1) in Szene setzte und in der Steinmetz den Generaloberst Max von Hausen1) darstellte, in "Jauche und Levkojen" (1979) sowie "Nirgendwo ist Poenichen" (1980), der jeweils mehrteiligen Umsetzung der Familiensaga von Christine Brückner1), trat er als Diener und Kutscher Otto Riepe in Erscheinung, Vertrauter und Faktotum des alten Barons Joachim von Quindt (Arno Assmann), in Erscheinung.
Auch in Rainer Werner Fassbinders1) hochgelobten, mehrteiligen Döblin-Verfilmung "Berlin Alexanderplatz" (1980) war Herbert Steinmetz mit einer winzigen Rolle auf dem Bildschirm präsent, kleinere Aufgaben übertrug ihm Fassbinder in seinen Kinofilmen "Lili Marleen"1) (1981), "Lola"1) (1981) und "Die Sehnsucht der Veronika Voss"1) (1982). Bereits 1974 hatte Steinmetz in Fassbinders Fontane-Adaption "Fontane Effi Briest"1) als Vater der Titelheldin (Hanna Schygulla), Herr von Briest überzeugen können.
Ab 1985 übernahm Herbert Steinmetz die Dauerrolle des einfachen Friedhofsarbeiters Josef "Joschi" Bennarsch in Hans W. Geißendörfers1) wöchentlichem Dauerbrenner "Lindenstraße"1), eine Figur, die Steinmetz von der ersten Ausstrahlung an bis zu seinem Tod 50 Folgen lang verkörperte. Weitere Serienauftritte hatte er unter anderem in "Die Knapp-Familie"1) (1981), "Kumpel mit Chauffeur"4) (1981), "Der Paragraphenwirt"2) (1983) oder "
Detektivbüro Roth"1) (1986). Noch während der Dreharbeiten des Dreiteilers "Jokehnen"1) (EA: 21./22,/23.06.1987) mit dem Untertitel "Oder wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland?" verstarb Herbert Steinmetz, hier spielte er den Hausburschen Karlchen → Übersicht TV-Produktionen.
Über seiner Arbeit für Theater, Film und Fernsehen hinaus war Herbert Steinmetz umfangreich für den Hörfunk tätig, neben Literaturadaptionen wirkte er in zahlreichen Krimis sowie niederdeutschen Mundarthörspielen mit. In nachhaltiger Erinnerung bleibt die Rolle des Oberst Caradossa in einigen Episoden des legendären Radioklassikers "Dickie Dick Dickens"1), einer mehrteiligen Krimisatire von Rolf und Alexandra Becker1). Zu erwähnen ist auch die NDR-Reihe "Die Jagd nach dem Täter"1), die es zwischen 1957 und 1964 auf 126 Folgen brachte und in der Steinmetz wiederholt mit verschiedenen Figuren vertreten war; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen mit Herbert Steinmetz findet man hier.
Im Synchronstudio war er ebenfalls, wenn auch seltener zu finden, so sprach er beispielsweise für James Whitmore1) den General Oliver Otis Howard1) in dem TV-Film "Ich kämpfe niemals wieder"1) (1975, "I Will Fight No More Forever "), für George Burns1) die Titelrolle des "Gott" in den Komödien "Oh Gott…"1) (1977, "Oh, God!") und "Tracy trifft den lieben Gott"1) (1980, "Oh, God! Book II") oder für Vlastimil Brodský1) den Alois Drchlík in der Serie "Die Besucher"1) (1981–1983) → mehr bei synchronkartei.de.
  
Der Schauspieler, der stets seinem Motto "Gut leben statt anzugeben" treu geblieben war, starb am 30. November 1986 im Alter von 78 Jahren in Bremen1) an Herzversagen – nur vierzehn Tage nach seinem "Serientod" in der "Lindenstraße". Bereits 1972 hatte Herbert Steinmetz testamentarisch verfügt, dass anlässlich seiner Beisetzung keine Feierlichkeiten stattfinden sollten, er wollte ausschließlich seine engsten Freunden an seinem schlichten Grab wissen; die letzte Ruhe fand der Schauspieler auf dem "Riensberger Friedhof"1) in Bremen → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Der jüngere Bruder von Herbert Steinmetz, Werner Kamenik1) (1910 – 1993, eigtl. Gustav Werner Steinmetz) war in der ehemaligen DDR ebenfalls ein vielbeschäftigter Mime bei Film, Funk und Fernsehen.
Siehe auch Wikipedia, www.lindenstrasse.de
Fremde Links: 1)  Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) deusches-filmhaus.de, 4) fernsehserien.de
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, fernsehserien.de,
karl-may-wiki.de, deutsches-filmhaus.de, filmportal.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
1950er Jahre 1960er Jahre 1970er Jahre 1980er Jahre
"Die Jagd nach dem Täter"
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch), krimikexikon.de,m niederdeutsche-literatur.de)
1950er Jahre 1960er Jahre 1970er Jahre 1980er Jahre 1957–1963: "Die Jagd nach dem Täter" (Krimireihe, 126 Teile 1957–1964) MP3-CD-Edition
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