Der Schauspieler Hannes Stelzer wurde am 20. Juni 1910 in Graz1) als ältester Sohn in eine nicht grade begüterte Familie hinein geboren. Sein Vater hielt sich als Darsteller bei Wanderbühnen über Wasser, konnte Frau und die Kinder mehr schlecht als recht ernähren. Durch den ständigen Ortswechsel besuchte der junge Stelzer diverse Schulen, entschied sich dann mit 14 Jahren, ebenfalls Schauspieler zu werden. Es gelang ihm, an der Wiener Schauspielschule aufgenommen zu werden, das Studiengeld verdiente er sich mit Schreinerarbeiten.
Ein erstes, festes Bühnen-Engagement erhielt Stelzer 1928 nach anfänglichen Schwierigkeiten am "Neuen Theater"1) in Frankfurt a.M., von den Intendanten als "zu jugendlich aussehend", hatte er Mühe, passende Rollen zu finden. 1931 wechselte der Schauspieler nach Bremen1), "hier erhielt Stelzer Aufgaben vor allem in modernen Stücken, spielte aber auch den"Romeo"1)", notiert Wikipedia. Eine weitere Station seiner Theaterlaufbahn wurde drei Jahre später das " Landestheater Damstadt" (heute "Staatstheater Darmstadt"1)).

Zum Film kam Stelzer Mitte der 1930er Jahre und sammelte mit dem von Carl Froelich1) in Szene gesetzten Film "Traumulus"1) (1936) erste Erfahrungen vor der Kamera und spielte an der Seite von Protagonist Emil Jannings den Primaner Kurt von Zedtlitz. Nach Produktionen wie "Signal in der Nacht" (1937) und der Sudermann1)-Adaption "Der Katzensteg"2) (1937) gelang ihm in dem Artistendrama "Truxa"1) (1937) als Drahtseilkünstler Husen und Partner von La Jana der Durchbruch zum vielgefragten Leinwanddarsteller. Regisseur Veit Harlan betraute ihn erneut neben Emil Jannings (Matthias Clausen) sowie Marianne Hoppe (Inken Peters) mit der Figur des Egert Clausen in "Der Herrscher"1) (1937), das auf dem Theaterstück von August Christian Riekel1) nach Motiven des Schauspiels "Vor Sonnenuntergang"1) von Gerhart Hauptmann1) basierte. Wie etliche weitere NS-Propagandastreifen, in denen Stelzer mitwirkte, zählt auch diese Produktion zu den bis heute so genannten "Vorhaltsfilmen"1), die nicht für den Vertrieb freigegeben sind und nur mit Zustimmung und unter Bedingungen der "Friedrich Wilhelm Murnau-Stiftung"1) gezeigt werden dürfen.
In dem von Leopold Hainisch1) frei nach der Novelle "Mozart auf der Reise nach Prag"1) von Eduard  Mörike1) gedrehten Biopic "Eine kleine Nachtmusik"1) (1939) glänzte er mit der Titelrolle des jungen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart1), der sich gemeinsam mit seiner Frau Constanze1) (Christl Mardayn) auf die Reise nach Prag begibt und dort der jungen Komtess Eugenie (Heli Finkenzeller) begegnet. Nur wenige Male konnte Stelzer wie in dem Schwank "Die Pfingstorgel"2) (1939) nach dem Volksstück von Alois Johannes Lippl1) als Musikant Peter Kammreiter auch sein komödiantische Talent unter Beweis stellen.
Während des Nazi-Regimes wurde der dem Idealtyp eines unerschrockenen Helden entsprechende Stelzer in NS-Propagandastreifen bzw. "Vorbehaltsfilmen" wie "Unternehmen Michael"1) (1937), "Stukas"1) (1941), "Venus vor Gericht"1) (1941)", "Über alles in der Welt"1) (1941) sowie "Besatzung Dora"1) (1943) besetzt, der Stelzers letzte Arbeit für das Kino werden sollte.
Weitere Produktionen mit Hannes Stelzer in der Hauptrolle waren unter anderem Gerhard Lamprechts1) Adaption "Der Spieler"1) 1938) nach der gleichnamigen Novelle1) von Fjodor Dostojewski1) mit seinem Part des "Spielers" Alexej Nikitin, das Melodram "Silvesternacht am Alexanderplatz"2) (1939) und seiner Rolle des Arztes Dr. Storp sowie die Liebesgeschichte "Bal paré"1) (1940) mit Ilse Werner als Partnerin → Übersicht Filmografie.

Während des 2. Weltkrieges wurde Stelzer als Soldat bei der Luftwaffe eingesetzt, am 27. Dezember 1944 stürzte er mit nur 44 Jahren während der Kampfhandlungen an der Ostfront nahe der ungarischen Stadt Komárom1) mit seinem Flugzeug ab. Der offizielle Wehrmachtsbericht verbreitete, Stelzer sei bei Schneesturm in eine Hochspannungsleitung geflogen, was den Absturz verursacht habe – die wahre Ursache scheint bis heute ungeklärt, vermutlich wurde er durch sowjetische Flak oder Flieger abgeschossen.
Hannes Stelzer war mit der Bühnen- und Filmschauspielerin Maria Bard (1900 – 1944) verheiratet, die sich kurz zuvor am 8. April 1944 aus privaten und politischen Gründen das Leben genommen hatte.
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
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