Benno Sterzenbach wurde am 3. März 1916 in Osnabrück geboren.
Nach dem Abschluss seiner Ausbildung zum Schauspieler gab er sein
Bühnendebüt in Frankfurt a. M., weitere Stationen seiner Theaterlaufbahn
wurden unter anderem Aachen, Mannheim, Hannover und Hamburg.
Als Theaterschauspieler bleibt vor allem seine großartige Interpretation
des "Götz von Berlichingen"1)
1968 bei den "Burgfestspielen
Jagsthausen"1) in nachhaltiger Erinnerung, populär wurde Sterzenbach jedoch vor allem durch
Film und Fernsehen.
Bereits 1948 spielte er eine kleine Rolle in Gustav Fröhlichs
Nachkriegsdrama über drei mittellose Jugendliche mit dem Titel "Wege im Zwielicht"2), es folgten Auftritte in
Streifen wie "Mein Freund, der Dieb" (1951),
"Unternehmen Schlafsack" (1955) oder "Freddy unter fremden Sternen"1) (1959).
In dem Wallace-Streifen "Der Rächer"1) (1960) mimte er den Sir Gregory Penn,
eine wunderbare Rolle, die des Gangsters Charly Gibbons,
spielte er an der Seite von Heinz Rühmann in "Max, der Taschendieb"1) (1962).
Auch in internationalen Kinoproduktionen
wurde er besetzt und in Uniform gesteckt, so als trotteliger Major Achbach in
der französischen Produktion "La Grande vadrouille"1) (1966, Die große Sause)
mit Louis de Funès und Bourvil und als Gestapo-Offizier in der Action-Komödie
"L'As des as"1) (1982, Das As der Asse) mit Jean-Paul
Belmondo.
Im Fernsehen stand er für die unterschiedlichsten Produktionen vor der
Kamera und ließ sich nicht auf einen bestimmten Typus festlegen; er spielte
in TV-Adaptionen von Theaterstücken wie der Dürrenmatt-Verfilmung "Der Richter und sein
Henker" (1957), in "Mirandolina" (1963) von Carlo Goldoni
oder dem Vierteiler "Der Seidene Schuh" (1965) nach Paul Claudel.
In der Serie "Adrian
der Tulpendieb" (1966)
zeigte er sich neben Heinz Reincke in der Titelrolle als der Kapitän Josias.
Sterzenbach trat in beliebten Krimi-Reihen wie "Die Fünfte Kolonne",
"Derrick" oder "Der Alte" auf und mimte so manchen
Bösewicht wie unter anderem den Gangster Lomax in den
Durbridge-Straßenfeger "Es
ist soweit" (1960), konnte aber auch als Graf Dunois in Paul Verhoevens Doku-Drama "Der Fall Jeanne D'Arc" (1966)
überzeugen.
Ungeheuere Beliebtheit erlangte der Schauspieler dann ab Mitte der 1960er Jahre durch
seine Rolle des Flottenchefs General Winston Woodrow Wamsler in der Science-Fiction-Serie "Raumpatrouille Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion",
der ersten und bislang einzigen deutschen Science-Fiction-Serie, die mittlerweile Kultstatus erreicht hat. Durch den 2003 im Kino
erschienenen Zusammenschnitt aller Folgen "Raumpatrouille Orion Rücksturz ins
Kino"1) konnte man den Schauspieler erneut in dieser legendären Rolle
neben der Orion-Crew sehen.
Einen General ganz anderen Kalibers spielte er in Gedeon Kovács' Doku-Spiel "Der Fall der Generale" (1966),
wo er neben Werner Hessenland (General Wilhelm Keitel1)), Bernhard Minetti (Generaloberst Freiherr von Fritsch1)),
Paul Wagner (Generalfeldmarschall Werner von Blomberg1)),
Heinz Weiss (Oberst Friedrich Hoßbach1)),
Fritz Tillmann (General Ludwig Beck1))
als Generaloberst Hermann Göring1))
überzeugte.
Zu Benno Sterzenbachs weiteren Arbeiten für das Fernsehen zählen unter
anderem die mehrteiligen TV-Filme "Der Stechlin"2) (1975) und
"PS Geschichten ums Auto"1) (1975) sowie die Serien "Der Vater und sein
Sohn"3) (1967), "Unterwegs
nach Atlantis"1) (1981) und "Erbin sein dagegen sehr"3) (1985),
in der er seinen letzten Bildschirmauftritt hatte.
Daneben machte sich der Schauspieler auch einen Namen als vielgefragter
Synchronsprecher, so lieh er unter anderem Theodore Bikel1) (1953,
"Besiegter Hass"), Don Ameche
(1972, "Columbo Mord in Pastell")
und Ned Beatty1)
(1973, "Der Tiger hetzt die Meute") seine Stimme → mehr bei
www.synchronkartei.de. Außerdem wirkte an zahlreichen Hörspiel- und
Hörbuchproduktionen mit, die ARD Hörspieldatenbank
weist über 200 Produktionen aus; eine kleine Auswahl findet man bei Wikipedia.
Benno Sterzenbach starb am 13. September 1985 im Alter von 69 Jahren in
Feldafing (Landkreis Starnberg); die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof im
oberbayerischen Tutzing (Ilkahöhe1)) Foto der Grabstelle bei → knerger.de.
Sterzenbach war in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Almut Rothweiler1)
(1928 2006) verheiratet und hatte mit ihr vier gemeinsame Kinder.
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Siehe auch Wikipedia
sowie
den Artikel bei der "Deutschen
Welle"
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de,
3) fernsehserien.de
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Die
Krimihomepage,
fernsehserien.de, deutsches-filmhais.de)
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Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1954: Die Auster und die Perle (nach
dem Theaterstück von William
Saroyan; als Clark Larrabee)
- 1954: John Walker schreibt an seine Mutter (Regie: Curt
Goetz-Pflug; als Direktor)
- 1954: Was ihr wollt (nach der Komödie von William
Shakespeare; Inszenierung
"Deutsches Theater Göttingen";
Regie: Heinz
Hilpert; als Junker Tobias von Rülp)
- 1955: Der Korporal aus Java (als Korporal Jan Kop)
→ fernsehmuseum-hamburg.de
- 1957: Der geheimnisvolle Dr. Mander (als Dr. Mander)
- 1957: Der Richter und sein Henker (nach dem Roman
von Friedrich Dürrenmatt; als 2. Leibwächter von Gassmann)
- 1957: Wir
sind mitten in der Operation (nach dem Bühnenstück
"Strenger Dienst" von Jerzy Lutowski; als Kreisfunktionär
Dabek)
- 1957: Das heiße Herz
(nach dem Theaterstück "The
Hasty Heart" von John Patrick;
Regie: Peter Beauvais; als Tommy, ein Engländer;
Kurzinfo: Das Stück spielt in einem britischen
Militärhospital irgendwo im Südosten von Asien. Hier führen fünf
Angehörige
der alliierten Streitkräfte das unbeschwerte Leben von Männern, die
noch einmal mit einem blauen Auge aus dem Dschungelkrieg
davongekommen sind. Eines Tages werden sie vor die kaum lösbare Aufgabe
gestellt, ihrem schottischen Kameraden
Lachie (Karl-Heinz
Fiege) sein schweres Schicksal tragen zu helfen.
Lachie ist unheilbar krank, weiß es aber noch nicht. Um diese
eine Situation drehen sich die heiter-tragischen Geschehnisse, in die
auch hin und wieder Schwester Margaret (Eva
Kotthaus),
der gute Geist des Hospitals, eingreifen muss. (Quelle:
© SWR Media Services))
- 1958: Antigone (nach dem Theaterstück von
Jean
Anouilh nach "Antigone"
des Sophokles; als
Kreon)
- 1960: Einer von sieben (als Herr Thomsen)
- 1960: Die Friedhöfe
(nach der Erzählung von Marek Hłasko;
als Pawlack)
- 1960: Es
ist soweit (Durbridge-Sechsteiler;
als Gangster Lomax)
- 1962: Die Feuertreppe
(als Ralph Mc Guiness)
- 1962: Mord
im Dom (nach dem Schauspiel
von T. S. Eliot; als 3. Versucher)
- 1962: Der Abstecher (als Erich)
- 1962: Der
Schlaf der Gerechten (nach einem Motiv aus der Novelle
"Das Brandopfer" von Albrecht
Goes; als Fritz Walker)
- 1963: Mirandolina
(nach der Komödie
von Carlo Goldoni; als Conte di Albafiorita)
- 1963: Was ihr wollt (nach der Komödie von William
Shakespeare; Regie: Franz Peter
Wirth; als Junker Tobias von Rülp)
- 1963: Der Geisterzug (nach dem
Theaterstück "The Ghost Train" von Arnold Ridley (18961984);
als Saul Hodgkins)
- 1964: Die
fünfte Kolonne (Krimiserie; als Dickmann in der Folge "Schattenspiel")
- 1964: König
Richard III. (Zweiteiler nach dem Drama von William
Shakespeare; als Eduard IV. in Teil 1)
- 1964: Gerechtigkeit in Worowogorsk (als Gerichtsdiner
Wladimir)
- 1964: Flug
in Gefahr (als Dr. Frank Baird)
- 1965: Der
seidene Schuh (Vierteiler nach dem Theaterstück von Paul
Claudel; als Don Baltasar)
- 1965: Tatort (Regie: Rudolf Jugert; als Major)
- 1965: Und nicht mehr Jessica (Autor:
Paul
Osborn; als Anthony Burton)
- 1965: Doktor Murkes gesammelte Nachrufe (nach
der Kurzgeschichte
von Heinrich Böll; als Grosshack)
- 1965: Der heimliche Teilhaber (nach
der Erzählung
von Joseph Conrad; als Kapitän Archbold)
- 1965: Vor Nachbarn wird gewarnt (als Montague)
- 1966: Die Ermittlung (nach dem
Theaterstück von Peter
Weiss;
als 1. Zeuge)
- 1966: Towarisch (nach
der Komödie von Jacques
Deval; als Charles)
- 1966: Adrian
der Tulpendieb (Serie; als Josias, Kapitän von van der Maassens Schiff "Zuiderland")
- 1966: Der
Fall Jeanne d'Arc (Dokumentarspiel von Dieter
Lemmel über Jeanne d'Arc; als Graf
Jean de Dunois)
- 1966: Johannisnacht (nach
der Komödie von J. M. Barrie;
als Matey)
- 1966: Der
Fall der Generale (Dokumentarspiel über die Blomberg-Fritsch-Krise;
als Hermann Göring)
- 1966: Raumpatrouille Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion
(Serie;
als General Winston Woodrov Wamsler, Chef der Terristrischen Raumaufklärungsverbände)
- 1967: Das
Attentat: L.D. Trotzki – Tod im Exil (Zweiteiler
nach "Mord in Mexiko. Die Ermordung Leo
Trotzki's" von
Leandro A. Sanchez Salazar mit Peter Lühr als Trotzki; Regie: August
Everding; als Galindo) → Die Krimihomepage
- 1968: Der Urlaub (als Kommissar)
- 1968: Zirkus meines Lebens (Serie; als Walter Farell)
- 1968: Ich stehe zur Verfügung (nach dem Theaterstück
von Carl
Amery; als Kriminalrat Beuerle) → dreimaskenverlag.de,
IMDb
- 1969: Ein Charleston für Lady Mac' Beth (frei
nach "Macbeth"
von William Shakespeare; als Banco)
- 1970: Die Reiter von
Padola (Serie; als ? in der Folge "Das Brokatpolster")
- 1970: Ausreißer (nach dem Theatestück "Come Blow your Horn"
von Neil Simon; Inszenierung
"Komödie im Marquardt", Stuttgart; Regie:
Berthold Sakmann;
als Vater Baker)
Verfilmung 1963
- 1971: Augenzeugen müssen blind sein (als Albin Herzog)
- 1975: Der
Stechlin (Dreiteiler nach dem Roman
von Theodor Fontane; als ?)
- 1975: PS Geschichten ums Auto
(Serie; als Karl Brensberger in den Staffeln 1 / 2)
- 19761977: Derrick (Krimiserie)
- 1977: Der Anwalt (Krimiserie; als Franz Schöller in der
Folge "Gemeingefährlich")
- 1978: Der Alte (Krimiserie; als
Herr Färber in der Folge "Die Sträflingsfrau")
- 1979: Gefangen in Frankreich: Theodor Fontane im Krieg 1870/71
(nach "Kriegsgefangen: Erlebtes 1870" von Theodor Fontane;
Regie: Theo Mezger; als
Mr. Bourgaut)
- 1979: Ein Mord, den jeder begeht (nach dem Roman
von Heimito von Doderer; als Kommerzienrat Veik)
- 1980: Die Weber (nach dem gleichnamigen
Theaterstück von Gerhart
Hauptmann;;
als der alte Weber Ansorge)
→ deutsches-filmhaus.de
- 1982: Unterwegs
nach Atlantis (Jugendserie; als Alchimist Edward
Kelley / Dr. Graf)
- 1984: Titanic Nachspiel einer Katastrophe (über
die den Untergang der RMS Titanic
bzw. die Aufarbeitung durch den
US-Untersuchungsausschuss; als Senator Duncan U. Fletcher, Leiter des Unterausschusses)
- 1985:
Erbin sein dagegen sehr (Serie; als Henning Carsten)
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