Michael Toost; Copyright Virginia Shue Michael Toost wurde am 15. Dezember 1927 als Johann Piglmaier in der österreichischen Hauptstadt Wien geboren. Der Sohn eines Wirtsleute-Ehepaares besuchte in seiner Geburtstadt ein Gymnasium, welches er mit der Matura, dem österreichischen Abitur, abschloss.
Anschließend entschied er sich für die Schauspielerei und begann ein Studium am renommierten Wiener "Max Reinhardt Seminar"1).

Seine beginnende Schauspielerkarriere musste Toost – wie er sich nun mit Künstlernamen nannte – schon bald unterbrechen. Noch gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde Toost zum Kriegsdienst berufen, geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
  
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
 
Nach seiner Entlassung konnte er jedoch seinen Beruf als Schauspieler weiter verfolgen, erhielt Engagements an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen, unter anderem in Wiesbaden, sowie in seiner Heimat Österreich. Vor allem am Wiener "Theater in der Josefstadt"1) machte er sich einen Namen als Charakterdarsteller. Eine weitere Station seiner Arbeit am Theater wurde unter anderem Graz, auch bei den "Salzburger Festspielen"1) konnte er seine darstellerische Kraft unter Beweis stellen. Zwischen 1979 und 1982 gab er hier in den von Ernst Haeusserman1) in Szene gesetzten "Jedermann"1)-Aufführungen den "Dicken Vetter", an der Seite von Maximilian Schell in der Titelrolle und Peter Matić als "Dünner Vetter". Bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1983 gehörte Toost zum Ensemble des "Theaters in der Josefstadt".
 
Michael Toost (Dicker Vetter") und Peter Matic ("Dünner Vetter") in "Jedermann (1982); Copyright Virginia Shue
Michael Toost (Dicker Vetter) und
Peter Matić (Dünner Vetter)
in "Jedermann" (1982)
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Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Neben seiner umfangreichen Arbeit für das Theater stand Toost auch sporadisch vor der Kamera. Erste Erfahrungen mit dem Film hatte er Anfang der 1950er Jahre in Curt Stenverts1) episodenhaften Nachkriegsdrama "Wienerinnen" (1952) sammeln können, in weiteren österreichischen Unterhaltungsstreifen wie "Die Wirtin von Maria Wörth"1) (1952), "Die Junggesellenfalle" (1953), "Ewiger Walzer – Frauen um Johann Strauß"1) (1954; mit Bernhard  Wicki als Walzerkönig  Johann Strauss1)) oder dem Marika Rökk-Streifen "Die Nacht vor der Premiere"1) (1959) spielte er kleine, dennoch prägnante Nebenrollen. Zur Kino-Filmografie zählen darüber hinaus Wim Wenders'1) Peter Handke-Adaption "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter"1) (1972), "Der Schüler Gerber"1) (1981) nach dem gleichnamigen Roman1) von Friedrich Torberg1) sowie "Der Bockerer"1) (1981) nach dem gleichnamigen Theaterstück von Ulrich Becher1) und Peter Preses1) mit Karl Merkatz1) in der Titelrolle.
Seit den 1960er Jahren war Toost, neben etlichen Aufzeichnungen aus dem "Theater in der Josefstadt", auch in verschiedenen Fernsehproduktionen zu sehen, wo er zuweilen kleinere Gauner oder durchtriebene Figuren verkörperte. Er wirkte in TV-Filmen wie "Alles gerettet
"2) (1963) von Carl Merz1) und Helmut Qualtinger über den Ringtheaterbrand1)-Prozess oder in "Asche des Sieges"1) (1969) nach dem Roman von Georges Conchon1) mit. In der kurzlebigen, dreiteiligen Serie  Luftkreuz Südost"1) (1966) mimte er den Flugbetriebschef Weiß. In den 1970er Jahren erlebte man ihn mit Episodenrollen in populären Serien wie "Der Kommissar", "Der alte Richter"1) (mit Paul Hörbiger), "Hallo – Hotel Sacher… Portier!"1) (mit Fritz Eckhardt) oder "Ein echter Wiener geht nicht unter"1). Aber auch in Einzelproduktionen wie beispielsweise dem Justizdrama "Verurteilt 1910"2) (1974) über die Hofrichter-Affäre1) mit Heinz Trixner1) als Adolf Hofrichter1) und in dem von Axel Corti1) in Szene gesetzten Biopic "Der junge Freud"2) (1976) mit Karlheinz Hackl als Dr. Sigmund Freud1) war er auf dem Bildschirm präsent. In der "Tatort"-Folge "Annoncenmord"1) (1976) tauchte er neben Fritz Eckhardt als Oberinspektor Marek3) als der Kriminelle Pondra auf. Zu einer seiner letzten Auftritte im Fernsehen zählte die Kultserie "Kottan ermittelt"1) (1982), wo er in der achten Folge "So Long, Kottan"1) als Redaktionsleiter mitspielte, sowie die Episode "Die Schrecken der Nacht"4) (1983) aus dem Quotenrenner "Derrick"1) mit Horst Tappert → Übersicht TV-Sendungen.
Nicht nur als vielbeschäftigter Theater- und Filmschauspieler machte sich Toost einen Namen, mit seiner unverwechselbaren Stimme erfreute er das Publikum mit Lesungen und wirkte zudem bei etlichen Audio-Produktionen mit. Bei der ARD Hörspieldatenbank werden unter anderem folgende Produktionen ausgewiesen:
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)

Michael Toost starb am 18. Juni 1983 mit nur 56 Jahren in seiner Geburtsstadt Wien. Die letzte Ruhe fand der stets kraftvoll aufspielende Schauspieler auf dem "Hütteldorfer Friedhof"1) (Gruppe 7, Reihe 10, Nummer 13) im 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing1) → Foto der Grabstelle bei Wikimedia  Commons.
Der Lünstler war bereits seit seines Schauspielstudiums mit Ehefrau Maria verheiratet und Vater eines Sohnes sowie einer Tochter.

Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) tatort-fundus.de, 4) zauberspiegel-online.de
        
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de,
tatort-fundus.de, zauberspiegel-online.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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