Monika Woytowicz wurde am 23. Juni 1944 in Barth1) (Mecklenburg-Vorpommern) geboren. Schon während ihrer Schulzeit interessierte sie sich für das Theater, sammelte erste Erfahrungen auf der Bühne unter anderem durch Rezitationen oder bei der Ansage von Programmen. Nach dem Abitur bzw. einer Lehrzeit in der Landwirtschaft gelangte sie über das Laienspiel zur "Theaterhochschule Leipzig"1) (heute "Theaterhochschule "Hans Otto" Leipzig"), wo sie von 1961 bis 1965 eine fundierte Ausbildung zur Schauspielerin absolvierte. Ein erstes Engagement erhielt sie anschließend an den "Städtischen Bühnen Leipzig".
Bereits während ihres Studiums gab das junge, attraktive "Talent" ihr Leinwanddebüt in Ralf Kirstens turbulentem Mantel-und-Degen-Film "Mir nach, Canaillen!"1) (1964) und machte als Komtesse Ulrike auf sich aufmerksam, die dem stattlichen Alexander alias Manfred Krug den Kopf verdreht. Mit Hans-Joachim Kunerts Anti-Kriegsstreifen bzw. der Literaturadaption "Die Abenteuer des Werner Holt"1) (1965) und der Rolle des verschlossenen Mädchens Gundula Thieß, mit der junge Holt ein neues Leben beginnen will, gelang ihr neben Protagonist Klaus-Peter Thiele ein weiterer Erfolg. Sie selbst beschrieb diese Rolle in einem Interview im Jahre 1964 folgendermaßen: "Die Gundel ist für mich eine tiefe, differenzierte, dankbare Episodenfigur. Sie ist wegweisend für den innerlich zerrütteten Holt, übt einen so nachhaltigen Einfluß auf ihn aus, daß er sie fortan im Gedächtnis behält, nicht zuletzt durch die Begegnung mit ihr eine komplizierte geistige Wandlung durchläuft."2)  
Weitere prägnante Aufgaben in DEFA-Produktionen sollten bis zu ihrer Ausreise nach Westdeutschland folgen, beispielsweise die Saloon-Sängerin Peggy Kerry in dem Indianerstreifen "Osceola"1) (1971) mit "Vorzeige-Indianer" Gojko Mitić oder die Lucille Arral, Verlobte des Goldsuchers "Wild Water" Bill Murchinsons (Manfred Krug), in dem Jack London1)-Abenteuer "Kit & Co"1) (1974) mit DEFA-Star Dean Reed1). Bereits für "Aus dem Leben eines Taugenichts"1) (1973), von Woytowicz' Ehemann Celino Bleiweiß1) gedreht nach Motiven der Novelle von Joseph von Eichendorff1), hatte Monika Woytowicz zusammen mit Dean Reed, der den Titelhelden spielte, vor der Kamera gestanden und eine Kammerjungfer gemimt. Erwin Stranka besetzte sie als junge Ute in der Romanverfilmung "Zum Beispiel Josef"1) (1974), in dem Krimi "Einer muß die Leiche sein"1) (1978) tauchte sie als Opfer Susanne auf.
 
Der "Deutsche Fernsehfunk"1) (DFF) bot Monika Woytowicz viele Möglichkeiten, ihre darstellerische Bandbreite unter Beweis zu stellen. Mehrfach trat sie unter der Regie ihres Mannes Celino Bleiweiß auf, für den sie auch als Drehbuch-Autorin arbeitete. So entstand "Zauber um Zinnober"3) (1983), basierend auf dem Märchen "Klein Zaches genannt Zinnober"1) von E. T. A. Hoffmann1). Für Bleiweiß war sie unter anderem die titelgebende Figur in "Absage an Viktoria"3) (1977), "deren Emanzipationsstreben in Rücksichtslosigkeit und Egoismus umschlägt. "Ich will nach Hause"3) (1980) ist ein vieldiskutierter Film über ein eher tabuisiertes Thema in der DDR, den Alkoholismus. Woytowicz stellt hier eindrucksvoll das Schicksal einer alkoholkranken Mutter dar." notiert das "Lexikon der DDR-Stars"*). Auch bei "Die schwarze Mühle"3) (1975) nach der Erzählung von Jurij Brězan1) bzw. Brězans literarischer Adaption der sorbischen Krabat-Sage1) hatte es eine Zusammenarbeit gegeben, an der Seite von Klaus Brasch1) (Wanderbursche Krabat) und Leon Niemczyk1) (Schwarzer Müller) sah man Monika Woytowicz als Bäuerin Mirka, in dem Zweiteiler "Meines Vaters Straßenbahn"3) (1980) nach der Erzählung von Eberhard Panitz1) überzeugte sie als Mutter Gerti Donath. Als Bleiweiß mit dem Zweiteiler "Wilhelm Meisters theatralische Sendung"3) (1982) das gleichnamige Romanfragment von Johann Wolfgang von Goethe1) realisierte, besetzte er seine Frau mit der Rolle der Schauspielerin bzw. jungen Witwe Aurelia, Schwester des Theaterdirektors Serlo (Helmut Straßburger), an der Seite des Kaufmannssohns Wilhelm Meister (Daniel Minetti1)). 
 
Zur Filmografie jener Jahre zählen neben wiederholten Auftritten in den beliebten Krimireihen "Polizeiruf 110"1) und "Der Staatsanwalt hat das Wort" die Märchenverfilmungen "Der kleine und der große Klaus"1) (1972) nach Motiven des gleichnamigen Märchens von Hans Christian Andersen1) mit der Rolle der Frau des "kleinen Klaus" und "Zwerg Nase"1) (1978) nach dem Märchen von Wilhelm Hauff1) mit der Figur der Mutter Hanne. In "Tilla und der Burgvogt"3) (1974) überlistete sie als kluge und hübsche Tochter eines Schneiders den habgierigen Grafen und dessen eitle Tochter, in dem fünfteiligen Biopic "Scharnhorst"1) (1978) über den von Horst Drinda dargestellten preußischen Militärreformer Gerhard von Scharnhorst1) überzeugte sie in zwei Teilen als Scharnhorsts Tochter Julie, Gräfin von Dohna-Scharnhorst. Einer historischen Persönlichkeit, der Frauenrechtlerin Emma Herwegh1), verlieh sie auch in "Die verratene Revolution" Kontur, einer Folge aus der 11-teiligen szenisch-dokumentarischen Sendung "Marx und Engels – Stationen ihres Lebens"3) (1979) über die Philosophen bzw. kommunistischen Denker Karl Marx1) (Jürgen Reuter) und Friedrich Engels1) (Jan Spitzer1)). Großer Beliebtheit erfreute sich Monika Woytowicz als alleinerziehende, patente Krankenschwester Claudia Schubert in der 7-teiligen Serie "Geschichten übern Gartenzaun"1) (1982), als Ende Dezember 1985 die letzten vier Teile des aufwendigen Historien-Mehrteilers "Sachsens Glanz und Preußens Gloria"1) mit Monika Woytowicz als Gräfin Frederike von Moszynska1), geb. von Cosel, ausgestrahlt wurden, befand sich die Schauspielerin bereits in West-Deutschland.
 
1983 hatte Monika Woytowicz gemeinsam mit ihrem Ehemann Celino Bleiweiß und der 1968 geborenen Tochter Ina Bleiweiß1) die DDR verlassen, wohnte mit der Familie nun in München und das Paar konnte im Westen die filmische Karriere erfolgreich fortsetzen. Als am 15. Dezember 1985 mit "Hausarrest" die zweite Episode des Dauerbrenners "Lindenstraße"1) über die Bildschirme flimmerte, lernten auch die westdeutschen Zuschauer Monika Woytowicz kennen – sie mimte fortan die Henriette "Henny" Schildknecht, Nachbarin der Lindenstraßen-Bewohner "Familie Beimer & Co."; Ina Bleiweiß spielte übrigens von 1985 bis 1995 die Beimer-Tochter Marion. Die Zuschauer erlebten nun die Höhen und Tiefen der tragisch endenden Henny, diese "ist attraktiv und ehrgeizig. Als sie das Leben der Ehefrau und Mutter nicht mehr ausfüllt, greift Henny nach den Sternen – um am Ende alles zu verlieren." kann man bei www1.wdr.de lesen. Nach 60 Folgen verließ Monika Woytowicz Hans W. Geißendörfers wöchentlich ausgestrahlte "Seifenoper" – Henny schied nach einer gescheiterten Ehe sowie Liebesbeziehung in Folge 61 (EA: 08.02.1987) durch Freitod aus dem Leben.
Monika Woytowicz blieb weiterhin eine gefragte Darstellerin, die vor allem in beliebten Serien mit mehr oder weniger durchgehenden Rollen auftauchte. So gab sie beispielsweise 1988 in der Kult-Serie "Die Schwarzwaldklinik"1) einige Folgen lang Christa Brinkmanns (Gaby Dohm) verstörte Freundin Anna Marschner, präsentierte sich als attraktive Galeristin Gabriela in den Geschichten um das "Hotel Paradies"1) (1990) und als Sybille Gnekow, beste Freundin der Nonne Maria (Thekla Carola Wied), in "Wie gut, dass es Maria gibt"1) (1990). Die verwitwete Hausärztin Dr. Claudia Winkler war sie in "Sag mal Aah!"4) (1991), Dr. Teschners (Walter Plathe) Ex-Ehefrau Elsa in etlichen Storys (1992–1996) des Quotenrenners "Der Landarzt"1) und die OLG-Präsidentin Lea Sochor, Kollegin von Berthold Sanwaldt (Günter Mack), die in "Alle meine Töchter"1) (1995–1998) heimlich in Weihbischof Roman Rottmann (Hans Stetter) verliebt ist. Mehrfach trat sie als Dr. Vera Friedländer bei "Für alle Fälle Stefanie"1) (1995–2002) und als Frau Schnabel bei "Unser Lehrer Doktor Specht"1) (1996) in Erscheinung, eine neuerliche Zusammenarbeit mit Manfred Krug bzw. "Liebling Kreuzberg"1) gab es nach mehr als drei Jahrzehnten 1997/98, wo sie in der 5. Staffel lange Zeit als verheiratete Lola Kornhaus die große Liebe von Rechtsanwalt Liebling (Krug) darstellte, die ihren Mann betrog. Seit den 2000er Jahren wurden die TV-Auftritte seltener, letztmalig zeigte sich Monika Woytowicz 2004 in der Folge "Der Tod und die Sterne"4) aus der populären Krimiserie "Ein Fall für zwei"1). Darüber hinaus stand sie an Theatern in München, Stuttgart, Leipzig und Köln auf der Bühne, ging auf Tourneen, veranstaltete Lesungen, Rezitationen und Soloprogramme. Unter anderem glänzte sie am Stuttgarter "Alten Schauspielhaus" als Helene Alving in Hans-Joachim Heyses1) Inszenierung des Dramas "Gespenster"1) von Henrik Ibsen (Premiere: 07.03.1998) → ibsen.nb.no.
  
Im Jahre 2003 wurde bei Monika Woytowicz die seltene Autoimmun-Erkrankung Vaskulitis1) diagnostiziert, welche sie zwang, sich vom Filmgeschäft bzw. aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Ein weiterer Schicksalsschlag war das Scheitern ihrer Ehe, 2005 erfolgte die Scheidung von Celino Bleiweiß. Laut Wikipedia hält der einstige Publikumsliebling mitunter noch Lesungen ab und findet Kraft in der Malerei. Hin und wieder steht die nach wie vor in München lebende Monika Woytowicz für Interviews zur Verfügung, wie 2013 in der MDR-Reportage aus der Reihe "Zeitreise" über die DDR-Familienserie "Geschichten übern Gartenzaun" → www.mdr.de.  In jüngerer Zeit konnte man Monika Woytowicz auch im Rahmen der ersten Zwenkauer Kunstmesse (17.–19.06.2016) am Zwenkauer See1) wieder einmal live erleben, sie las aus Gerhart Pohls1) Erinnerungsbuch "Bin ich noch in meinem Haus?" mit dem der Autor die letzten Tage des Schriftstellers Gerhart Hauptmann1) in Schlesien thematisiert.
Quellen: "Lexikon der DDR-Stars"*), Wikipedia, defa-stiftung.de, filmportal.de sowie
ehemalige Seite defa-sternstunden.de → Memento bei web.archive.org bzw.
www.filmstadt-quedlinburg.de
*) "Lexikon der DDR-Stars" von F.-B. Habel und Volker Wachter (Ausgabe 1999, S. 370)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) fernsehenderddr.de, 4) fernsehserien.de
2) Quelle: defa-sternstunden.de → Memento bei web.archive.org
     
Filme
Kino / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links:  Wikipedia, defa-stiftung.de,
fernsehenderddr.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de, tittelbach.tv)
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